Corona-Demo
In allen Teilen des Landes demonstrieren Zehntausende Menschen gegen die Corona-Maßnahmen / Jens Gyarmaty

Corona-Demos - Uneinigkeit und Unrecht und Unfreiheit

Während die Ampelregierung auf die Impfpflicht zusteuert, gehen in Dörfern und Städten Zehntausende wütende Menschen auf die Straße. Die Protestwelle wird in ihrer Heterogenität zu einem ernsthaften Problem für die Politik. Wie gefährlich ist die Spaltung für das Land?

Autoreninfo

Moritz Gathmann ist Chefreporter bei Cicero. Er studierte Russistik und Geschichte in Berlin und war viele Jahre Korrespondent in Russland.

So erreichen Sie Moritz Gathmann:

Mit ineinander verschränkten Händen steht Olaf Scholz am letzten Tag des Jahres 2021 am Fenster des Kanzleramts, hinter ihm leicht verschwommen der Reichstag mit leuchtender Kuppel. Er spricht mit fester Stimme in die Kamera und zu den 83 Millionen Menschen in diesem Land: „Manche beklagen in diesen Tagen, unsere Gesellschaft sei gespalten. Ich möchte hier mit aller Deutlichkeit sagen: Das Gegenteil ist richtig!“ Was es gebe, räumt er ein, seien „unterschiedliche Meinungen und Einschätzungen, gerade zum Thema Corona“.

Vielleicht hätte der gerade angetretene Bundeskanzler vor seiner Ansprache an einem Montagabend im sächsischen Bautzen vorbeischauen sollen, auf dem Marktplatz von Schwäbisch Gmünd oder auf der Berliner Karl-Marx-Allee.

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Urban Will | Di., 1. Februar 2022 - 19:01

wieder zum Vorschein – für extreme Entwicklungen am politisch rechten Rand, ist der sogenannte „Kampf gegen Rechts“. Man hat durch die komplette Aufgabe und Stigmatisierung dessen, was einst bürgerlich – konservativ war, komplett den Leitfaden verloren. Es gibt vermutlich kaum jemanden unter all den Hohlschwätzern die jedem Anhänger Nicht – Linken Gedankengutes „Nazi!“ entgegenschleudern, der wirklich noch weiß, was zw. 33 und 45 los war.
„Nazi“ ist zum Sammelbegriff geworden, der Begriff quasi zum harmlosen Schoßpudel mutiert. Und genau deshalb ist es auch so leicht, Grundrechte zu schleifen in diesem Land. Die meisten Menschen wissen nichts mehr über die wirkliche Bedeutung dieser Rechte, sind nur noch hirnverbohrte Gefolgsleute eines Apparates der ihnen weis macht, „gut“ zu sein, wenn sie nur alles als „Nazi“ niederschreien, was nicht dem links – grünen Mainstream entspricht. Und viele lassen sich dies halt nicht mehr gefallen. Die Spaltung wird bleiben.
Ein Teufelskreis.

Sabine Lehmann | Di., 1. Februar 2022 - 20:14

Antwort auf von Tomas Poth

Der weitere Artikel fokussiert sich wieder zunehmend, in altbekannter Manier, auf Nazis und Verschwörungstheoretiker und lässt die anfängliche Differenzierung der Protestbewegungen vermissen. Nicht wirklich gut gelungen, das hätte man besser analysieren können. Wenn man gewollt hätte. Typisch auch wieder die Pauschalisierung des Ostens, so als wären Ostdeutsche minderbemittelt und anfälliger für rechtes Gedankengut und Verschwörungen. So wird das nix, sorry.

Heutiger Versuch Nr. 2
Auch wenn Sie bestimmte Aussagen löschen, beschönigen, schön schreiben oder etwas umdeuten, Fakten bleiben Fakten.

Und was sich hier die Macht heraus nimmt, haben sich nicht einmal die
DDR-Bonzen erlaubt! Auch wenn Sie p. wie bei einen der letzten Artikel nicht glauben, dass es einen wesentlichen Ruck nach LINKS gegeben hat.

Und am aller schlimmsten fmp.:
Die Medien, die Bildung & Erziehung & vor allem
die Öffentlich-Rechtlichen (ÖR), die vom Raubritter-Beutegeld ihr da sein fristen!

Und noch schlimmer - Diese werden gedeckt & geschützt durch die Amtsmänner des heiligen Grals, die sich mehr wie weit vom schützenden Licht entfernt haben.

Aber mit Glauben & Wissen ist es kompliziert, vor allem in einen Illusionsland D..

Habe gelesen, dass sich der Dr. Jens Bengen, einer der ersten Ärzte, die die Corona-Hype kritisch besahen & analysierte, Selbstmord begangen haben soll.

Ob es da eine ordentliche Ermittlung gibt?

Ähnlich wie in der Qualität bei Jörg Haider?

Detlev Bargatzky | Mi., 2. Februar 2022 - 07:22

Antwort auf von Tomas Poth

1. Es geht um viel Geld!
2. Es geht um Recht haben!
3. Es geht um Macht und deren Unterstützung durch die Medien, wovon Politik und Medien profitieren.

Ingofrank | Di., 1. Februar 2022 - 19:53

tausenden Teilnehmern.
Demonstrationen dieser Größenordnung hat es doch in den letzten 40 Jahren in Deutschalns nicht gegeben, sieht man von den Demos im Osten ab, die letztlich zum Ender der DDR führten. Und wenn ich mir die Bilder ansehe, auch die, die nicht in Presse, Funk & Fernsehen sondern im Netz zu sehen sind komme ich zu der Überzeugung, dass Corona der Anlass aber nicht die Ursache der landesweiten Proteste ist. Ein großes um nicht zu sagen das größere Augenmerk wird auf die Einschränkung der Freiheitsrechte mit od. Ohne Corona gelegt. Auch der Mangel an der vergangenen und gegenwärtigen Politik die nicht agiert sondern bestenfalls reagiert bis hin zur Unfähigkeit, spielt bei den Protesten eine große Rolle. Auch die immer fortschreitende Gleichschaltung wird angeprangert. Und all das, hat nichts mit Corona zu tun. Ich war heute mit meinem Pkw unterwegs. 1.799 der Liter Diesel. Diese hohen Energiepreis ( Heizöl hat sich nahezu verdoppelt) wird bald Thema werden
M f G a d E R

Bei Fridays for Future war die Teilnahme größer. Gut, da waren viele nicht-wahlberechtigte Schüler anwesend. Die Wähler von morgen.

Sie sagen es ganz treffend, wenn auch ein wenig unglücklich formuliert:

Zitat: das größere Augenmerk wird auf die Einschränkung der Freiheitsrechte mit od. Ohne Corona usw usw

Übersetzt: Vielen Demonstranten geht es nicht um Corona. Die wollen einen anderen Staat. Irgendwie inhaltlich nahe am dritten Reich, nehme ich an.

Bernd Muhlack | Mi., 2. Februar 2022 - 19:22

Antwort auf von Gerhard Lenz

Sorry ich schon wieder!

"Die wollen einen anderen Staat."
schreiben Sie.
Das mag sein - keine Ahnung.

Nein, den Spaziergängern/Demonstranten geht es in der Tat nicht um Corona als solches, sondern um die restriktiven staatlichen Maßnahmen.
Das ist fürwahr ein Unterschied.

"Die wollen einen anderen Staat."
Bei den FFF-Hüpfern hat etwa jeder vierte (?) ein Plakat in Händen:
"SYSTEM CHANGE"
Ist das nicht ein neuer Staat, eine neue Gesellschaft?

"Was stört dich der Splitter im Auge des Nachbarn, siehst du doch den Balken im eigenen Auge nicht."
Im Wahlprogramm der GRÜNEN ist eindeutig nachzulesen, dass man das Land grundlegend verändern will.
Und sie sind aktuell dabei, dies umzusetzen.

Die AfD ist doch maximal "schmückendes Beiwerk", der Sündenbock für alles.
Nicht im Sinne eines Martyriums, Opfer.

Schöne Woche allerseits!

Werner Zillig | Di., 1. Februar 2022 - 20:18

... das Große und das Neue und das Hauptproblem! Vor 30, 40 Jahren gab es eine Trennung zwischen guten Journalisten, wissenschaftlichen Experten und Lesern / Bürgern. Expertentum wurde anerkannt. Heute möchte jeder, der halbwegs eine Tastatur bedienen kann, selbst zum Experten aufsteigen. Ist sich selbst ja auch sein eigener Experte. Die Argumentation, meistens auch die Rechtschreibung, ist hanebüchen, aber da man sich unter Gleichgesinnten und gleich Qualifizierten befindet, spielt das keine Rolle. Man hat das Recht ... das Große und das Neue und das Hauptproblem! Vor 30, 40 Jahren gab es eine Trennung zwischen guten Journalisten, wissenschaftlichen Experten und Lesern / Bürgern. Expertentum wurde anerkannt. Heute möchte jeder, der halbwegs eine Tastatur bedienen kann, selbst zum Experten aufsteigen. Ist sich selbst ja auch sein eigener Experte. Die Argumentation, meistens auch die Rechtschreibun und zu maulen!

Gibt es da einen Weg zurück in eine bessere Situation? Ich glaube nicht.

Wer stellt fest, was ein "guter" Journalist oder Experte ist, Herr Zillig? Experten gibt es viele, einige wenige werden zitiert oder öffentlich angehört. Erkenntnisse können zunächst ignoriert u. erst nach Jahrzehnten anerkannt, andere, zunächst hoch gepriesen, nach Jahren als unbrauchbar verworfen werden.

Heute auf WELT.de warnt Christian Drosten wg. der befürchteten Variante BA2 vor Lockerungen mit folgenden vagen Aussagen: "nehme er an", "haben könnte" , "werde wohl", "nicht vorhersehbar", "weitgehend", "dürften sich ausweiten", bleibe abzuwarten", "noch nicht vorherzusagen". ...Etwas Genaues weiß man also nicht!?! Er beklagte die Impflücke. Ist die aber nicht in Teilen erst herbeigeführt worden, durch Aberkennung der Wirkung von Johnson u. Johnson und die Verkürzung des Genesenenstatus?

Oder Jens Spahn am 22.11. "wahrscheinlich ist so ziemlich jeder Ende dieses Winters geimpft, genesen o. gestorben."

Wie wohltuend und ewig gültig : "Irren ist menschlich."

M. Bernstein | Di., 1. Februar 2022 - 21:00

Ja, alle haben sich gegen eine Impfpflicht ausgesprochen als sie gewählt werden wollten. Jetzt will es keiner mehr wissen. Warum soll der Bürger eigentlich glauben, dass das bei anderen Fragen anders ist?
Neuerdings wird Politik also per Meinungsumfrage gemacht? Wozu dann noch Wahlen?

H. Stellbrink | Di., 1. Februar 2022 - 23:03

Das Bestürzende ist, dass die Omikron-Infektionszahlen wie in anderen Ländern alle Rekorde brechen, die Zahlen an Verstorbenen aber zeitgleich (und auch 14 Tage versetzt dazu) beständig fallen. Eigentlich sind überhaupt keine Einschränkungen mehr vertretbar, da wir uns im Bereich der Fallsterblichkeit der "Schweinegrippe" bewegen. Die regierungsamtlichen Horrorszenarien, Spekulationen und Hypothesen über zukünftige schlimme Varianten sind also im Prinzip Fake News, sie sind Corona-Schwurbeleien.
Das BVerfG hat sich leider zum willigen kritiklosen Erfüllungsgehilfen der Virokratie gemacht, also ist von dort kein Schutz der Beschimpften vor dieser staatlichen Willkür zu erwarten, wie ihn der Rechtsstaat eigentlich verspricht. Die Gegner des Rechtsstaats sitzen offensichtlich in der Regierung. Denk ich an Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht....

Fritz Elvers | Mi., 2. Februar 2022 - 03:00

Ja das stimmt wohl, deshalb wird sie ja auch pluralistische Gesellschaft genannt.
Auf dem letzten Reichsparteitag schien es noch anders gewesen zu sein.

Norbert Heyer | Mi., 2. Februar 2022 - 06:08

Wir haben angeblich keine Spaltung in unserer Gesellschaft. In Wahrheit haben wir einen schier unüberbrückbaren Krater. Warum ist das so? Die Antwort ist so simpel wie auch erschreckend: Unter den Politikern, Entscheidern, Experten und Verantwortlichen ist weit und breit niemand mit überzeugender Kompetenz. Man vertraute Brandt und seiner Ostpolitik, Schmidt beim Hochwasser in Hamburg und Kohl bei der Wiedervereinigung. Warum? Diese Persönlichkeiten hatten sich für eine Sache entschieden und haben sich unbeirrt mit aller Kraft dafür eingebracht. Und heute? Morgens beschlossen, mittags zurückgezogen, über Nacht total anders verkündet. Wenn immer mehr Unfähige, Unerfahrene und Extreme unser Leben bestimmen, wird die Titanic zur Realität. Das ist das tragische Grundübel, in dem wir uns heute befinden: Keiner will vorpreschen, alle warten ab, welche Mehrheitsmeinung sich herauskristallisiert und dann springt man geschwind auf in den Zug der vermeintlichen Mehrheit, ohne es jedoch zu wissen

Aber woran liegt es wohl? Ich bin der Auffassung, so lange für höhere und höchste Staatsämter nur eine „moralische Eignung“, und selbst die ist eine Sache der Definition, (Betrug als Literat, als falscher Dr. &&&) ausreichend ist, braucht man sich doch in diesem Staat sich nicht über ein kollektives Versagen zu wundern.
Wenn Lug & Trug kein Hinderungsgrund auf erste Plätze am Futtertrog sind, braucht man sich doch über die derzeitige tiefe Spaltung der Gesellschaft ebenfalls nicht zu wundern.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Genauso hat es Frau Merkel sechzehn Jahre vorgemacht und ist dafür zur beliebtesten Politikerin gewählt worden. Herr Scholz ist der ideale Nachfolger, allerdings fast noch weniger in der Lage, sich einmal mit einer Aussage zu exponieren. Genau wie seine Vorgängerin taucht er lieber zwischendurch einmal ab und wartet ab. Diese langjährige Politik hat der Mehrheit des Volkes(!) das Denken abgewöhnt und die Alternativlosigkeit eingehämmert. Jetzt auf einmal wachen immer mehr Menschen auf und gehen sogar für ihre Rechte und gegen eine Impfpflicht auf die Straße, damit hatte unsere "Politelite" so gar nicht gerechnet und reagiert völlig maßlos mit Äußerungen - sie kommen leider auch aus Teilen der Gesellschaft - und Aktionen, die viele fragen lassen, ob wir noch in einem demokratischen Rechtsstaat leben .

Gerhard Lenz | Mi., 2. Februar 2022 - 10:27

Da wird eine Minderheit groß geschrieben! Es gibt einen regelrechten Demo-Tourismus. Der, zugegeben, recht gut organisiert ist.
Wer aber auf dem örtlichen Marktplatz die Augen aufmacht, erkennt jene Typen, die zuvor gegen Migration oder Merkel demonstriert haben. Dass die nicht wegen Corona da sind, ist offensichtlich. Schon interessant, wie aus NPDlern oder AfDlern plötzlich Impfgegner geworden sind!
Gesellschaft bekommen die üblichen Rechten von jenen, die sich lieber mit Reiki oder vom Schamanen heilen lassen, oder irgendwelche "ganzheitlichen" Heilvorgänge in ihren Heiler- oder Heilpraktikerpraxen anbieten.
Diejenigen, die aus wirklich lauteren Motiven übrig bleiben, zeigen leider wenig Skrupel, sich mit Extremisten und Verwirrten zu vereinigen.

Wie stark diese Grüppchen wirklich sind, wird sich bei den nächsten Wahlen zeigen. Da die Veranstalter dieser "Spaziergänge" ja immer auch "das Volk" sind, werden die Wähler sicher sämtliche Demokraten per Wahlzettel verjagen!

Hans Meiser | Mi., 2. Februar 2022 - 12:34

"Dieses Land ist in einer Tiefe und Breite gespalten, die möglicherweise noch die Zeit nach der Flüchtlingskrise 2015 übertrifft."
Nicht "möglicherweise" sondern absolut und in jeder Hinsicht!
Man sollte bei den ganzen Diskussionen um rechte bzw. rechtsradikale Kräfte und Bestrebungen eines nicht vergessen: die Grundlage dafür geschaffen und größter Nutznießer daraus war die Regierung Merkel.
Wie bequem war es doch, Schuldige und vor allem Ablenkung für das eigenen vollständige Versagen gefunden bzw. geschaffen zu haben?!
Und nun? Es sieht sehr nach: "die Geister, die ich rief ... " aus.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 2. Februar 2022 - 15:29

Die Regierung hat den Ausstieg aus dem Corona Hamsterrad verpasst. Staatdessen wird es immer wieder neu in Schwung versetzt, nur diesmal laufen weniger Hamster im Rad. Nicht nur die Impfskeptiker, sondern auch ge- und enttäuschte Geimpfte laufen nicht mehr im Rad mit. Und es werden immer mehr Hamster, die nicht mehr im Rad bleiben, sondern aussteigen und sich besinnen. Wenn auch ein ziemlicher schräger, aber dennoch durchaus zutreffender Vergleich führt der OB von Bautzen selbst ins Feld. „Wenn Nazis und Antifanten beide gerne Nudeln essen, dann distanziere ich mich doch nicht von Nudeln. Es geht um die gemeinsame Sache.“ Damit beschreibt er auch das Dilemma der Politik. Viele gute Vorschläge werden blockiert, weil sie vom pol. Gegner kommen, nicht weil der Vorschlag ansich schlecht ist. Und jetzt geht der Souverän auf die Straße und auch die üblichen "Kampfbegriffe" verlieren ihre Wirkung und die Politik hat Angst vor den Konsequenzen und reagiert panisch und schlägt wild um sich.

Christopher Jahn | Mi., 2. Februar 2022 - 15:48

Ich stelle mir manchmal vor, was passiert wäre, wenn man die Demos in der DDR-Schlussphase ebenso sizieren hätte können wie die aktuellen Grundrechte-Demos gegen die Corona-Politik. Da hätte man dann auch feinsäuberlich die Personenprofile oder Gruppenprofile gehabt, die man aus diesen oder jenen Gründen schmähen konnte. Wenn nicht die "Freien Sachsen" diese Gruppe eröffnet hätten, dann vielleicht die "AfD", wenn nicht die, dann jemand anderes. Fakt ist, dass es gegen diese Corona-Politik im Querschnitt der Bevölkerung harte Bedenken gibt und die sich sogar formieren, obwohl viele mit den Menschen, die mitdemonstrieren, im normalen Leben nichts zu tun haben oder auch vielleicht gar nicht zu tun haben wollen. Hier geht es tatsächlich nur um den gefühlten kleinsten gemeinsamen Nenner: Kritik an den Maßnahmen oder an politisch übergriffig wahrgenommenen Entscheidungen.

Karla Vetter | Mi., 2. Februar 2022 - 19:48

So sehen also Nazis rechte Verschwörungstheoretiker und Covidioten aus. Hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Fakt ist doch , auch als Kritiker der Coronapolitik wagt man sich kaum auf so eine Demo. Nicht weil man Angst vor den Teilnehmern hat, sondern wegen der immer herbeigeschriebenen rechtsradikalen Beteiligung. Das Framing wirkt, da haben die Medien ganze Sache gemacht. Kürzlich machte unsere Tageszeitung mit einem Bild von einer Gegendemonstration auf:" Maske auf- Nazis raus". Auf welcher Seite sind bitte die Idioten?

Sebastian Niemeyer | Mi., 2. Februar 2022 - 21:28

Es stimmt, bei den Protesten sind einige Verwirrte mit dabei.
Es stimmt aber auch, dass führende Politiker dieses Land in erschreckender Geschwindigkeit in Richtung Faschismus Steuern.

Die komplette Sprache ist auf Spaltung ausgerichtet. Sie dient dazu die Menschen in "Vernünftig", dass heißt regierungstreu und geimpft und "Unvernünftig", dass heißt ungeimpft und rechtsextrem zu spalten.

Dem nachläufig gibt es die massivste Diskriminierung seit 1945 (Ja es tut mir leid, dieses Datum ist leider der Punkt, zu dem man zurück muss). Selbst in der DDR konnte ein nicht SED Mitglied einkaufen oder vor die Haustür gehen.

Dem sprachlich verrohten Hass der Politik nachläufig, kommen weitere Forderungen der fortwährenden Eskalation. Zum Beispiel, ungeimpfte nicht mehr zu behandeln. Dinge, die im ÖRR offen zur Sprache gebracht werden konnten.

Und ich bin schockiert, schockiert über diesen Hass des Staates auf seine eigenen Bürger.
Wo 2G herrscht, werden Grundrechte zum Privileg.