Ralph Brinkhaus
Hat seiner Partei einen Gefallen getan: Ralph Brinkhaus / dpa

CDU-Fraktionsvorsitz - Brinkhaus macht den Weg frei, Merz ist am Ziel

Der bisherige Chef der Unionsfraktion im Bundestag, Ralph Brinkhaus, verzichtet zugunsten von Friedrich Merz auf eine erneute Kandidatur. Damit sind nun Partei- und Fraktionsvorsitz in einer Hand. Das könnte der CDU guttun, doch dafür muss Merz zeigen, dass er die am Boden liegende Partei wieder aufrichten kann.

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Geschichte wiederholt sich nicht, aber bei der CDU doch ein bisschen. Vor ziemlich genau 20 Jahren hat die CDU-Vorsitzende Angela Merkel den damaligen Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz eiskalt abserviert. Jetzt hat Merz, von den Mitgliedern wie den Parteitagsdelegierten mit einem überragenden Ergebnis zum neuen CDU-Vorsitzenden bestimmt, ebenfalls nach dem Fraktionsvorsitz gegriffen. Ralph Brinkhaus blieb gar keine andere Wahl als der unfreiwillige Rückzug. 

Merz folgt demselben Kalkül wie Merkel vor zwei Jahrzehnten: Partei- und Fraktionsvorsitz gehören in eine Hand. Nach diesem ehernen Gesetz der Opposition handeln fast alle Vorsitzenden von oppositionellen Parteien. Nur wer Partei und Fraktion gleichzeitig führt, kann nach dieser Lesart dem amtierenden Kanzler kraftvoll Paroli bieten.  

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Ingo Kampf | Fr., 28. Januar 2022 - 11:20

Brinkhaus konnte ja nur noch diesen freundlichen Brief schreiben. Er hätte bei einer Kampfabstimmung verloren und wäre zudem noch als Spalter der CDU in die Geschichte eingegangen. Als politisches Tier wußte er das und mußte so handeln, wie er gehandelt hat. Seine politische Zukunft wäre sonst ganz vorbei gewesen. So hat er die Chance auf einen guten Posten, den Merz schon für ihn finden wird.
Die Regierung zeigt im Augenblick so viel Schwächen, daß Merz die Gelegenheiten nutzen muß, um im.Parlament Gegenvorschläge zu machen. Mit Merz bekommt die Union Aufwind und ich schätze in ein bis zwei Jahren wiederholt sich „1982“, in dem die FDP umschwenkt. Vielleicht wird ja vorher das Team um Frau Brorhilker noch fündig. Scholz ist jetzt schon abgezählt.

überzeugt, daß sie irren. Merz ist kein Heilsbringer, er wird die CDU nicht retten, wenn die FDP wieder einmal umfällt, dann liegt es nicht an Merz/der CDU, sondern daran, daß die FDP der Sündenbock für alles ist, was unter Rot/Grün schiefgeht. Auch möglich, daß die FDP-Basis das böse Spiel ihrer Führung irgendwann leid ist und meutert.

Merz will 2025 Kanzler werden und da Merz (wie Merkel) hinterlistig und verlogen, aber nicht dumm ist, weiß er, daß das nur geht, wenn er den Segen des ÖRR hat. Diesen wiederum bekommt er weder wenn er sich vom Merkel-Erbe löst, noch wenn er die konservative Rolle rückwärts einleitet.

Mit Merz geht alles weiter wie gehabt, wie Merkel entledigt er sich der konservativen „Konkurrenz“. Sein Team ist links, die Abgrenzung zu konservativ bereits erfolgt, die Wertunion geschaßt, die AfD bleibt das unberührbare rechte Schmuddelkind und die CDU bleibt im ruhigen linken Fahrwasser.

Ich hoffe ich irre, ich glaube aber die CDU ist am Ende und Deutschland auch!

konkretisieren:
"Die CDU - wie w i r sie von früher her kannten - ist am Ende
und Deutschland - wie w i r es kannten und gern erhalten hätten - auch."

Ich betone das, weil es ja fast nur wir Alten sind, die dieses Urteil fällen. W i r haben alles verloren, an dem wir mit unserem unserem gesunden Menschenverstand und mit Herz und Seele hingen, offensichtlich aber nicht die Mehrzahl der Deutschen. Für sie erscheint alles nur halb so schlimm, was wir als Dekadenz, Selbstaufgabe u. Untergang bezeichnen. Sie begreifen unsere Verzweiflung nicht!

2021 ist der Ehemann (35) meiner Nichte voll Elan der CDU beigetreten u. glaubt fest daran, daß die Partei demnächst wie Phönix aus der Asche auferstehen wird. Ich wollte ihm seine Begeisterung nicht nehmen u. habe mir daher kritische Kommentare verkniffen, als ich von seinem Schritt erfuhr. Es ist ja grundsätzlich gut, wenn jüngere Menschen, nachdem sie beruflich Fuß gefaßt haben, sich politisch engagieren. Also wünsche ich ihm Glück!

"...wie Merkel entledigt er sich der konservativen „Konkurrenz“. Sein Team ist links, die Abgrenzung zu konservativ bereits erfolgt..."

Sorry Herr Brand, ich traue Merz zwar auch wenig zu, aber Sie wollen doch nicht ernsthaft behaupten, daß Merz-Team ist "links" und Merz entledigt sich des Konservativen. Brinkmann ist Merkelianer und weit weg von konservativ. Ich bitte Sie....

Sehr treffend. Genauso wird es kommen. Die Regierung haben nichts mehr zu sagen, die Medien bestimmen alles und mit ihnen ihre undemokratischen Geldgeber im Hintergrund. Gates, Soros, Schwab und wie sie alle heißen, die regieren mit ihren Kraken die Welt. youtube, Facebook, twitter bestimmen wer gelöscht wird und wer genehm ins Horn stößt, der darf wohlgelitten posten und wird gepampert. Für kritische Meinungen gibt es keine Plattformen mehr, Andersdenkende müssen eliminiert oder umerzogen werden. Wieso regen wir uns über China auf?? Hier ist es doch (fast) schon genauso. Wer die Medien kontrolliert, der herrscht, Regierungen sind Makulatur. Demokratie? Die ist schon lange verloren.
Von Merz verspreche ich mir persönlich gar nichts. Eher noch schlimmer als es jetzt schon ist.

Joachim Kopic | Fr., 28. Januar 2022 - 11:46

... wie schon am Vergangenen (Merz 95%)!
So kann es weiter gehen ... es lässt all die Horrorszenarien bzgl. Covid etwas in den Hintergrund treten :)

95 % für Merz und der geräuschlose Rücktritt von Ralph Brinkhaus sind doch gute Signale, welche die FDP jetzt nicht übersehen darf. Unser Land braucht gerade jetzt eine klare konservative Mehrheit, die sauber und glaubwürdig eine echte Opposition im Bundestag ist und vielleicht recht bald auch die Regierung stellen wird. Denn das gegenseitige Streicheln von Parteien, die überhaupt nicht zusammen passen (FDP - Rot/Grün) fördert keinesfalls unsere freiheitliche Demokratie, sondern befördert Gesinnungsterror und Meinungsmanipulation - auch und besonders in den ÖR-Medien.
Wir brauchen jetzt einen gründlichen Neuanfang, wo Bewahrenswertes wertgeschätzt und mit Modernisierung/Erneuerung verbunden wird!
Die grün-linken Modernisierer richten großen Schaden an, in dem sie "das Kind mit dem Bade ausschütten"!
Konservativ heißt doch: "Prüft alles und behaltet das Gute! Meidet das Böse in jeder Gestalt!" (1. Tess, 5) Wir leben in Deutschland immer noch in christlich-jüdischer Tradition!

Tomas Poth | Fr., 28. Januar 2022 - 11:48

... von mehreren die nach folgen müssen, um die CDU auf neuen Kurs zu bringen. Allein mir fehlt der Glaube daß sie es schaffen wird. Da sind noch zu viele Merkel-Socken im Spiel.

Bernd Windisch | Fr., 28. Januar 2022 - 12:01

liegt völlig zu Recht am Boden. Merz muss den S..haufen mit guten authentischen Leuten neu aufstellen. Als Mitglied der aktuellen Allparteienkoalition (AFD ausgegrenzt) verschwindet die CDU im Orkus der Geschichte.

Und das völlig zu Recht!

Ronald Lehmann | So., 30. Januar 2022 - 00:29

Antwort auf von Bernd Windisch

Zumal die Hüter der Links-Grünen Weltenretten-Ideologie alles argwöhnische in Augenschein nehmen werden, sollte es Abweichungen geben. Ihre Truppen würden sofort bei Gefahr sich in Bereitschaft manövrieren.
Hier wird nichts dem Zufall überlassen. Erst recht durch eine konservative Gruppe, die vielleicht nicht im neuen Gleichschritt vertreten ist bzw. die nicht die neue christliche Agenda von Staat & Kirche vertritt. Geht ja gar nicht!

Vorwärts Genossen - zur totalen Alternativlosigkeit - wir schaffen das!

Ingofrank | Fr., 28. Januar 2022 - 12:13

AKK & A. Laschet .
Nun, ich denke mal, ich bin da mit meiner Meinung nicht ganz allein, denn: es besser zu machen als die beiden gehört ja nun wirklich nicht viel dazu!
Partei- und Fraktionsvorsitz müssen in eine Hand dami die Partei einen eindeutigen modernen konservativen Kurs einschlagen kann. Modern & Konservativ schließen sich nicht aus. Blüm, Dregger, Süßmuth & Kohl waren alle in EINER Partei und konnten trefflich streiten, aber das Ergebnis einer offenen ideologisch unverbrähmten Diskussion, konnte sich immer sehen lasen. Auf gehts Herr Merz. Die Mitte ist gut, aber nicht alles! Da muß die CDU mehr anbieten.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Hubert Sieweke | Fr., 28. Januar 2022 - 12:21

Brinkhaus war doch völlig klar, dass ein Merz mit 2/3 der Mitglieder und 94,5% der Delegierten klar gesetzt und auch die absoluten Mehrheit der Fraktion hinter sich wußte.
Die Medien hätten gerne noch bis April ihre Spekulationen ins Kraut schießen lassen wollen, siehe dieser Bericht.
Merkel hat Merz nicht abserviert, er hatte damals keine ausreichende Mehrheit in der Fraktion und musste Merkel den Vortritt lassen. Nichts besonderes! Man kann aber viel darüber schreiben, seit Jahren.
Brinkhaus und Merz haben sich längst geeinigt gehabt, nur der Zeitpunkt wurde hinter die Wahl felegt, das war es.

Christa Wallau | Fr., 28. Januar 2022 - 12:22

als neuem Generalsekretär hat sich Merz m. E. bereits den Falschen ins Team geholt. Dieser hat lange Zeit vorgegeben, einen Diplom-Abschluß zu haben, dabei hat er nicht einmal Abitur gemacht. Inzwischen enthält sein Lebenslauf nur noch die Angaben "kaufmännische Ausbildung" (was immer das heißen mag) u. "neben dem politischen Mandat Arbeit für die Unternehmensgruppe Gegenbauer".
Sonnenklar: Czaja wollte von Anfang an Karriere in der Politik machen, und hat dafür alle Hebel in Bewegung gesetzt.
Ich erhoffe mir von Merz kaum noch etwas.
Er wird dem windigen Zeitgeist genauso huldigen wie Merkel, nur sein Stil ist anders. Im Gegensatz zu dieser rhetorischen Null kann er gut u. überzeugend reden. Er wirkt jetzt schon aktiver u. geradliniger als der schläfrige Kanzler Scholz.
Doch für uns Konservative wird Merz keine Hand rühren. Die Jahre bei Blackrock u. in diversen Aufsichtsräten haben sein Denken (Geist) einseitig mit dem Dollarzeichen geprägt. Dahinter kommt nicht mehr viel ...

Nein, ich kenne Herrn Czaja nicht, und ehrlich gesagt interessiert er mich genauso viel wie die ganze Union - nicht die Bohne.

Ich kenne aber mittlerweile die zahlreichen AfD-Vertreter in diesem Forum. Und dass es, nicht mal überraschend, so manche(r) mit der Wahrheit nicht so genau nimmt - aber gerne das Wort von der Lügenpresse, verkommenen Journalisten und den verlogenen Mainstreammedien im Mund führt.

Sicher ist das auch ein Grund, warum Jörg Meuthen die Rechtsextremisten verlassen hat - wenn auch reichlich spät.

Zu Herrn Czaja: "bis 2006 habe ich berufsbegleitend an der Technischen Hochschule Wildau (FH) Betriebswirtschaftslehre studiert und diesen als Diplom-Betriebswirt (FH) im Dezember 2010 als Diplom-Betriebswirt (FH) mit dem Prädikat usw usw. "
DAS steht in seinem Lebenslauf (man muss allerdings eine PDF-Datei öffnen können). Gleiches kann man übrigens auch bei Wikipedia lesen...
Na ja, AfD halt..

Mal sehen, ob jetzt wieder dagegen opponiert wird, dass das erscheint..

<<Nein, ich kenne Herrn Czaja nicht, und ehrlich gesagt interessiert er mich nicht die Bohne>>
Wenn er Sie nicht die Bohne interessiert, warum haben sie dann nach seiner Ausbildung gegoogelt? Wie immer, in zwei Sätzen widersprechen Sie sich dreimal.
Und, zu Meuthen, Ich finde seinen Austritt schade. Er wird seine Gründe gehabt haben. Ob es der von Ihnen genannte Grund ist, wieder nur eine unbewiesene Behauptung & Spekulation von Ihnen, die Sie wohl Ihrer Informationsquelle den MSM entnommen haben.

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 28. Januar 2022 - 12:28

Ich denke, Brinkhaus will sich eine Zukunft an führender Position in der CDU offenhalten. Er hat an Merz gesehen, dass man durchaus als Phönix wieder auferstehen kann, wenn man sich nicht verbrannt hat. Aktuell hätte er als „Merkelianer“ für die Parteispitze keine Chance gehabt. Das wusste er als geschickter Taktiker. Sollte Merz scheitern oder als zu alt für eine Kanzlerkandidatur erscheinen, dann kann Brinkhaus immer noch zurückkommen. Schließlich hat er bereits als Fraktionschef bewiesen, dass er jede Richtung vertreten kann, wenn sie ihm Vorteile bringt. Damit ist er bei unseren Politikern in guter Runde, die sich mehr nach den Medienumfragen als nach eigener Überzeugung richten.
Warten wir ab, wie die Wahlen in den 4 Bundesländern in diesem Jahr ablaufen. Die CDU MP jedenfalls gehören scheint’s samt und sonders dem linken Lager der CDU an und wären in der SPD besser aufgehoben. Da wird Merz für eine andere Politik noch viel Arbeit vor sich haben.

Enka Hein | Fr., 28. Januar 2022 - 12:34

...wird dann bestimmt noch mit einem lukrativen Posten belohnt. Das sich die Parteien den Staat zur Beute gemacht haben sieht man ja SPD Nahles.
Zwar ein absolutes Muss für Merz beide Ämter zu besitzen. Aber selbst wenn die FDP irgendwann abspringt oder in 4 Jahren die CDU wieder die SPD überholt. Wieder Groko...würg. Union mit FDP und..? Grüne..dann hat Merz endgültig verspielt. Er muss sich nach rechts öffen. Da sitzt auch seine Klientel die Dank Merkel ins Exil gegangen ist.
Er muss ja jetzt noch den 31.1. abwarten bzgl. Wahlbestätigung.
Wenn er dann nicht mit Merkel bricht....dann könnte es nur die Bestätigung sein das die CDU aus der linken Ecke nicht raus will. Aber links ist Zerstörung, Rückschritt.

Gerhard Schwedes | Fr., 28. Januar 2022 - 12:38

Zuerst einmal ein großes Kompliment für das neue Layout des "Cicero". Eine erfolgreiche Politik in Deutschland leidet darunter, dass die Medien, die einen gar nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Wähler ausüben, nicht konsequent die am Ball bleiben der Probleme bleiben. Zwar wird mit dem einen oder anderen Artikel das eine oder andere brennende Problem herausgestellt. Aber danach ist wieder Sendepause. Und nichts ist sicherer als die Vergesslichkeit des Lesers Das jetztige Format des Cicero versucht dies jedoch optisch zu verhindern, indem man, wie mir scheint, optimal gegen das Vergessen zu Felde zieht. Beispiel: Der Artikel "Unser Kanzler ist ein Lügner" bleibt nun schon über geraume Zeit am Rande des Layouts präsent. Eine tolle Idee, die man als Leser nur gutheißen kann. Beide Daumen hoch!
Nun noch eine Bemerkung zum Artikel. Merz versucht natürlich zu taktieren und auch die links-grünen Merkelianer in der Partei nicht zu vergraulen. Also: dümmstes AfD-Bashing! Ein Blödsinn

Helmut Bachmann | Fr., 28. Januar 2022 - 12:49

gehen die Wahlen genauso verloren, wie der Fraktionsvorsitz für Brinkhaus. Merkelianer mit Coronatotalitätshaltung braucht man einfach nicht mehr. Das wäre dann die Chance für Merz sich davon ab zu setzen. Schließlich muss er die Schuld an der Niederlage vor Ort suchen.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 28. Januar 2022 - 13:45

Ich mag Brinkhaus nicht und halte ihn für einen machtbesessenen Opportunisten, der zwar den alten Zuchtmeister Kauder aus dem Rennen nahm, aber unter dem Strich gegenüber Merkel nichts Wesentliches verändert hat. Dennoch zolle ich ihm Respekt, für die Einsicht und das lautlose zurückziehen. Jetzt kommt es sicher darauf an, das Merz ihn einbindet, aber auch darauf, dass Brinkhaus und seine Gönner nicht anfangen, aus Frust und Rache den Vorsitzenden zu untergraben. Das muss genau beobachtet werden. Wenn Merz ernsthaft was verändern will, braucht er die funktionale Macht in einem Team. Allerdings muss die CDU aufpassen, dass Merz nicht ein solches Eigenleben entwickelt wie seine Vorgängerin und ebenfalls glaubt, dass er "alternativlos" die CDU neu formieren kann. Je mehr bei der Reinkarnation einen bürgerlich-liberalen, konservativ ausgerichteten CDU ins Boot geholt werden, desto stärker wächst die Glaubhaftigkeit. Merz will Teamplayer sein, den Beweis muss er noch erbringen.

Urban Will | Fr., 28. Januar 2022 - 13:47

bei Ihrem Vergleich der Ereignisse heute und vor 20 J. Bevor sie nach der Macht griff, hatte, Merkel den Mut, mit Kohl abzurechnen, was angesichts der historischen Verdienste des Altkanzlers sehr mutig war. OK, der Spendenskandal machte die Sache leichter, aber dennoch war Kohl in seiner Partei nach wie vor sehr beliebt.
Merz fehlt dieser Mut, er kam zu einer Zeit zurück, als Merkel am Absteigen war, er lieferte den einen oder anderen „großen Spruch“, ohne aber auch nur in Ansätzen dahinter zu stehen.
Ich wiederhole mein Bild: er wirkte wie der „mutige Frontsoldat“, der als erster aus dem Graben springt und sofort umdreht und zurück springt, wenn der Gegner die erste Kugel abfeuert.
Ja, jetzt kann er wieder große Reden schwingen im BT, ich bin mal gespannt, was er da so alles raus lässt.
Aber wo will er hin? Er hat sich ja quasi schon auf Mitte – Links (also Links – Grün, denn das ist ja leider die „neue Mitte“) festgelegt.
Er wird D nicht voran bringen.

Norbert Heyer | Fr., 28. Januar 2022 - 14:00

Jetzt hat Merz die gesamte mögliche oppositionelle Macht in Händen. Jetzt muss er liefern. Erste Bewährungsprobe: Ein CDU-Politiker als BP-Kandidat aufgeboten von den Verfemten. Brinkhaus wird auch statt loyaler Mitarbeit lieber zündeln. Die Mannschaft von Merz scheint dem gleichen schwachen Niveau der Ampel zu entsprechen. Merz hat schon in der BP-Frage den Kniefall mangels geeigneter Kandidaten ausgeführt. Er scheint auch mit der politischen Richtung der Ampel in vielen Punkten übereinzustimmen. Eigene Ideen, Programme, Vorstellungen oder Pläne - Fehlanzeige. Teilweise kritisieren sie die Regierung für Entwicklungen, die sie selbst in unseligen Merkel-Zeiten ausgelöst haben. Also - was soll man von einer einstmals großen Partei erwarten, die völlig entkernt und planlos durch die politische Landschaft irrt. Wie soll Merz die Wende schaffen, solange die alten Granden noch den Ton angeben? Nach dem Ende der Ampel wären sie mit der Kellner-Rolle zufrieden. Aber sie werden abschmieren.

Margit Buchholz | Fr., 28. Januar 2022 - 19:26

... als würde man in einem Geisterbahn-Irrgarten den Ausgang nicht mehr finden.
Es ist unfassbar, dass die CDU, die sich unter Merz neu aufstellen, wieder Volkspartei und ernst zu nehmende Opposition werden will, zuerst Unfähigkeit beweist: Sie bestätigt den mMn unfähigsten und noch dazu deutschlandfeindlichen Bundespräsidenten Steinmeier für weitere 5 Jahre, statt selbst einen Kandidaten aufzustellen: Koch? Brinkhaus? Röttgen? Selbst Julia Klöckner wäre gegen Steinmeier als Repräsentantin unseres Landes eine Lichtgestalt.
Des Weiteren haben wir im Irrgarten einen neuen Bundeskanzler, der unter Führung (lade-)hemmende Rückhaltung versteht. Eine Außenministerin, die Ihren Lebenslauf gefälscht, ihr Buch abgeschrieben und Sätze, die sie spricht, von anderen ausleiht und abliest, also keiner eigenen Wortwahl und freien Rede fähig scheint. Die Innenministerin treibt Merkels Asylantenspiel so richtig auf die Spitze, weil SIE die einzig Willige ist, wobei SIE uns meint und das Wir oktroyiert.

Brigitte Simon | Sa., 29. Januar 2022 - 08:31

..liegt nun alle Macht in der CDU bei Friedrich Merz und das ist gut so. Mit der nun gefundenen Lösung, dem Rückzug Brinkhaus vom Frak-tionvorsitz, vermeidet die Union einen erneuten Machtkampf auf offener Bühne. Die Partei hat dazu gelernt und zeigt sich geschlossen. Zur Ab-wechslung macht sie endlich alles richtig. Nur in
einer neuen Konstellation bildet sie eine schlag-kräftige Opposition. Sie muß bei den anstehen-den Landtagswahlen gewinnen. Mit Merz ge- meinsam muß die Ampelregierung in Berlin konstruktiv aufgelöst werden.

In der Unionsfraktion herrscht Erleichterung, selbst in jenen Teilen, die mit dem als unternehmensnah geltenden Merz bislang eher fremdelten. Selbst der Vorsitzende der Arbeit-
nehmergruppe ist begeistert. Ralph Brinkhaus zeigte mit seiner Entscheidung Stärke und Integrität. Es ist entscheidend, wir stehen in dieser wichtigen Phase vor enormen Herausfor-derungen.