Omikron bringt die Test-Infrastruktur ins Wanken / dpa

Strategiepapier der „Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene“ - Es braucht eine neue Corona-Politik

Ist Omikron der wahre Gamechanger? Mit der neuen Virusvariante sollte man sich auf den Übergang zur Endemie einstellen. Doch dafür braucht es eine Exit-Strategie, die die Bundesregierung bisher vermissen lässt. Stattdessen hat die „Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene“ soeben einen Ausstiegsplan vorgelegt.

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In Deutschland grassiert die Omikron-Variante, die Inzidenzen erreichen von Tag zu Tag neue Höchststände. Zwar ist Omikron noch deutlich ansteckender als die vorangegangenen Coronavirus-Varianten, aber die Verläufe bei einer Ansteckung sind bekanntlich wesentlich milder. Was bedeutet das für die Pandemiepolitik?

Während der Expertenrat der Bundesregierung oder das Robert-Koch-Institut bisher keine Exit-Strategie vorgelegt haben, hat ein anderes Gremium soeben einen detaillierten Plan dazu veröffentlicht, wie das Management eines Übergangs zur Endemie aussehen sollte. „Die massenhafte Zunahme der Omikron-Infektionen verlangt – wie im Pandemieplan vorgesehen – den Strategiewechsel vom Containment mit dem Ziel der Vermeidung jeder Infektion hin zur Protection, d.h. dem Schutz vor schweren Erkrankungen und Tod statt Schutz vor jeder Infektion“, heißt es im Positionspapier der „Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene“. 

Politik der Eindämmung gescheitert

Die Priorisierung der Eindämmung („Containment“) und eine generalisierte Kontaktnachverfolgung hätten ihre Effektivität in einer Phase der Hochinzidenz in einer zum Großteil durch Impfung oder Genesung immunisierten Bevölkerung verloren. Das Festhalten an der bisherigen Strategie einer Verhinderung möglichst jeder Infektion habe den Öffentlichen Gesundheitsdienst in Überlastung und Selbstblockade geführt. Die bereits faktisch erfolgte Reduktion der Kontaktnachverfolgung durch die Gesundheitsämter müsse deshalb durch ein „gezieltes Ausbruchsmanagement und durch einen effektiven Schutz der Vulnerablen“ (Protection) ersetzt werden.

Auch habe es sich als „illusionär“ erwiesen, einzig auf die Impfung zur Kontrolle der Pandemie zu setzen, weil sich ein signifikanter Teil der Bevölkerung den Impfempfehlungen verweigere und gleichzeitig erkennbar das passiere, was bereits in den Zulassungsstudien der Impfstoffe erkannt wurde: „Impfung schützt nicht vor Infektion und Übertragung, sondern nur vor schwer verlaufenden Covid-19-Erkrankungen.“ Die Priorität im notwendigen Strategiewechsel müsse daher lauten: „Schutz vor schweren Erkrankungen und Tod statt Schutz vor jeder Infektion.“

Die vollständige Stellungnahme der „Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene“ in Sachen Exit-Strategie lesen Sie hier.

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Tomas Poth | Di., 25. Januar 2022 - 13:33

Es gibt eine Auffälligkeit bei diesen "Inzidenzen" nämlich, daß die Bundesländer mit den höchsten Impfquoten auch die höchsten Fallzahlen ("Inzidenzen") haben.
Das läßt mich an die Studie der Uni Umea in Schweden denken, die darauf hinwies, daß die Corona-Impfungen das eigene Immunsystem, die eigene natürliche Immunabwehr schwächen.
Ebenso eine Studie aus England die davon sprach, daß die Geimpften niemals mehr eine starke Immunabwehr aufbauen können.
Hier muß weiter Intensiv geforscht werden, um Klarheiten zu gewinnen!
Krass ist auch die Herabsetzung des Genesenen Status auf drei Monate. Und das obwohl eine Studie des PEI auf ganz andere Zahlen kommt! Nämlich in drei von vier Untersuchungsmethoden noch nach 430 Tagen eine Langzeit-Antikörperreaktion festgestellt wurde!
Unsere Regierung und die ihr unterstellten Behörden betreiben Falschspiel!
https://www.pei.de/DE/newsroom/pm/jahr/2022/03-antikoerper-sars-cov-2-i…

Gerhard Lenz | Di., 25. Januar 2022 - 14:09

Zitat: Die Priorität im notwendigen Strategiewechsel müsse daher lauten: „Schutz vor schweren Erkrankungen und Tod statt Schutz vor jeder Infektion.

Aufschlußreich!

Frage: Wie verhindert man, dass jemand, der sich infiziert, schwer erkrankt!

Etwa, indem er sich gar nicht erst ansteckt?

Davon abgesehen: Wie verhindert man, dass nicht gleichzeitig große Teile der Bevölkerung erkranken und damit für die notwendige Bereitstellung von Dienstleistungen bzw. die Produktion ausfallen?

So haben z.B. in Krankenhäusern und Pflegeheimen, die sowieso schon unter Personalmangel leiden, die Fehlzeiten wegen Covid-Erkrankungen stark zugenommen.

Gleiches gilt beispielsweise für den öffentlichen Verkehr. Aber auch der private Sektor ist betroffen: Manche Restaurant oder Gaststätten öffnen nur noch an wenigen Tagen pro Woche.

Soll man Infizierte etwa wie Gesunde behandeln? Damit sie andere anstecken können?

Öffnungswünsche beenden eben nicht automatisch die Pandemie..

Stefan Forbrig | Mi., 26. Januar 2022 - 14:11

Antwort auf von Gerhard Lenz

"...Öffnungswünsche beenden eben nicht automatisch die Pandemie.."

Falls Sie es noch nicht mitbekommen haben, es gibt in einigen Ländern keine Pandemie mehr. Italien, Spanien, Dänemark stufen Corona als einfache Grippe zurück, selbst Drosten hat schon letztes Jahr gesagt, daß Corona jetzt nicht mehr ist, als eine mittelschwere Grippe. Es gibt keine Pandemie.
Aber diese Argumente und Aussagen zählen ja für Sie sowieso nicht, wahrscheinlich alles Schwurbler und Aluhüte.
Das erinnert mich an Karl Eduard von Schnitzler, der noch bis zu seinem verdienten Tod eisern an seiner Ideologie festhielt.
Vielleicht werden wir Herrn Lenz eines Tages noch die Worte sagen hören:
"Aber, ich liebe doch alle Menschen.. Ich setzte mich doch für sie ein..."
Ein Hochgenuss....

Ernst-Günther Konrad | Di., 25. Januar 2022 - 15:55

Die sog. Krankenhauskeime konnte man trotz mal extensiver und mal oberflächlicher Hygiene in den Krankenhäusern nie ganz verhindern. So wird es mit allen Viren letztlich gehen. Das Strategiepapier liest sich für mich sehr vernünftig und könnte auch für die Politik eine Exitstrategie bedeuten, und zwar gleich und sofort. Aber das Gegenteil ist der Fall. Der Impfstoffvorrat muss verimpft werden, auf Teufel komm raus. Panik und Angst mit geradezu absurden Aussagen werden weiterhin geschürt. Das einzige positive ist inzwischen, dass frühere Pandemiehörige Virologen plötzlich kritischer sind und nicht mehr alles hinnehmen. Aber eines lernen wir gerade dieser Tage. Der normal sterbliche ist schon nach drei Monaten nicht mehr als genesen anzusehen, für den einmal geimpften und den zweimal geimpften ohne Booster Impfung gilt das auch. Nur genesene Politiker sind die "Harten im Garten". Da sie besonders schmerzfrei sind und realitätsfern gilt für den Genesenen im BT weiterhin die 6 Monatsregel.

M. Bernstein | Di., 25. Januar 2022 - 18:18

solange die Mehrheit der Infizierten nicht oder nur leicht erkrankt ist das alles kein Problem.
Die Impfung schützt nicht vor Ansteckung, deshalb sind ja die Inzidenzen so hoch, also Impfen führt nicht aus der Pandemie.
Verhindern kann man, dass Erkrankungen schwerer sind indem man endlich frühzeitig Medikamente gegen Corona einsetzt und damit die Hospitalisierungen reduziert. Dazu nimmt aber bisher kaum jemand Stellung.

Sabine Lehmann | Mi., 26. Januar 2022 - 00:39

Der einhellige Tenor in dt. Politik und dt. Journalismus ist desaströs. Wer die Tage ferngesehen oder Zeitung gelesen hat, liest nur zwei Varianten:
Entweder Corona-forever Maßnahmen oder Impfpflicht, alternativlos! Wie alle unsere Nachbarländer und auch andere Lockerungen und Aufhebungen hinbekommen, ohne Impfpflicht und mit Inzidenzen, die 10x so hoch sind wie in Deutschland, das wird für immer ein politisches und medizinisches Rätsel bleiben. Der wundersame Deutsche wird als ganz neue Spezies in die Analen der Medizingeschichte eingehen!
Und wer einen kurzen eindrucksvollen Einblick in den Intellekt deutscher Politiker haben möchte, der braucht sich nur die letzten 5 Minuten dieser unerträglichen Gefaselsendung „Lanz“ im ZDF ansehen. Was dort MP Günther von sich gab, spottet jeder Beschreibung. Entweder ist er nur dumm, oder er hält die Bürger für total verblödet. Mit infantiler Rhetorik meinte er, Bürger würden Lockerungen nicht verstehen, wegen der hohen Inzidenzen!? Ach was!!

Urban Will | Mi., 26. Januar 2022 - 10:03

Kindern sehe ich die (in der verlinkten Zusammenfassung) Punkte 6 und 7 als sehr wichtig an. Diese Testerei ist der reinste Irrsinn. Meine kerngesunde Tochter, die sich – ungeimpft – einfach nicht ansteckt, hockt ständig als KP 1 daheim rum, da sie nie den „Genesenen – Status“ wird erreichen können und wir definitiv die Impfung v Kindern ablehnen (wäre bei unserer Tochter doppelter Schwachsinn).
Ich sehe eine Impfpflicht in gewissen Bereichen durchaus für gerechtfertigt, zumal, wenn der Zusammenbruch dieser Bereiche droht oder andere aufgrund der nicht geimpften eine höhere Belastung haben (zB Flugpersonal, da viele Länder nur Geimpfte rein lassen).
Omikron „eindämmen“ zu wollen, ist offensichtlich sinnlos, das haben, außer d dt. Obrigkeit, so ziemlich alle Länder begriffen.
Bei den Verläufen glaube ich den Zahlen nicht mehr. In meinem Umfeld hatten die Geimpften bei Omikron stärkere Symptome als die nicht geimpften.
Leben wir endlich mit dem Virus! Es ist kein Killer!