
- Corona-Gipfel ohne Öffnungsstrategie
Bei der gestrigen Ministerpräsidentenkonferenz gab es Streit zwischen den CDU-Länderchefs und der Ampel-Regierung. Wirkliche Opposition aber sieht anders aus. Das zeigt auch das Ergebnis des Corona-Gipfels: Ein müdes „Weiter so“ ohne Öffnungsperspektive.
Manchmal wünschte man sich bei den Christdemokraten ein bisschen mehr Bibelfestigkeit. Man denke nur mal an Matthäus 8,22: Lasst doch die Toten ihre Toten begraben! Ein wirklich gut gemeinter Ratschlag, den der einstige Religionsstifter und spätere Unions-Namenspatron da seinen Nachfolgern mit auf den Weg gegeben hat. Doch was macht die Union daraus: Sie stochert in alten Erdlöchern rum und trauert weithin vernehmbar um das größere Gestern. So werden aus ehemals Regierenden Untote, und aus einstigen Ministern werden Wiedergänger.
Beispiel Jens Spahn: Anstatt sich von dem einstigen Gesundheitsminister des letzten Kabinetts Merkel ein für alle Mal zu verabschieden und weite Teile seiner restriktiven Corona-Politik auch mal kritisch auf den Prüfstand zu stellen, lieferten sich die Ministerpräsidenten der Union bereits im Vorfeld der gestrigen Bund-Länder-Konferenz unter Vorsitz von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst ein Scharmützel mit ihren Kollegen aus den SPD-geführten Ländern sowie mit der aktuellen Berliner Ampel-Regierung. Stein des Anstoßes: fehlende PCR-Tests inmitten einer steil ansteigenden Infektionslage sowie die Frage, wer genau eigentlich diesen Mangel zu verantworten hat.