Wagner-Büste
Zackig, forsch, deutsch: Richard-Wagner-Büste von Arno Breker / dpa

Deutschland - Borniertheit als Staatsraison

Egal ob Impfpflicht, Energiewende oder gesellschaftspolitische Zwangsmaßnahmen: In Deutschland hält man engstirnig an jedem einmal eingeschlagenen Kurs fest, auch wenn er längst durch die Realität widerlegt wurde. Eine Ursache ist der herrschende Konsenskult, der jede geistige Beweglichkeit verdächtig macht. So ist eine fatale Wagenburgmentalität entstanden.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

So erreichen Sie Alexander Grau:

Deutsch sein bedeute, „die Sache, die man treibt, um ihrer selbst und der Freude an ihr willen treiben“, schrieb einst Richard Wagner. Man hat dies Zitat später zu dem markanten „Deutsch sein bedeutet, eine Sache um ihrer selbst willen zu tun“ verstümmelt. So klingt es zackiger, forscher und noch ein wenig bornierter als ohnehin.

Nimmt man Wagners Diktum zur Grundlage, so führt Deutschland seit nunmehr zwei Jahren wieder einmal ein Glanzstück in Sachen Deutschsein auf. Denn nirgendwo auf der Welt hält man so verbissen, so engstirnig und so bar jeder empirischen Evidenz an einmal beschlossenen Corona-Maßnahmen fest. Österreich einmal ausgenommen. Aber gemeinsame Geschichte verbindet: Einfach mal wieder eine Sache um ihrer selbst willen tun. Nicht weil sie sinnvoll ist oder angemessen, sondern aus Prinzip. Das ist tatsächlich des Deutschen Königsdisziplin. Selbst für die postnational und multikulturell gestimmten Deutschen des frühen 21. Jahrhunderts.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Urban Will | Sa., 22. Januar 2022 - 08:51

„Politik gegen 99%“, also eine Politik, die dem Volk dauerhaft und gravierend Schaden zufügt, weiter munter gewählt.
Der Deutschen Untertänigkeit ist „einzigartig“ und die Obrigkeit wusste schon immer, sie zu nutzen. Immerhin hatte sie früher ihr Land und dessen Menschen noch im Blick, aber unter Merkel wurde dies beendet. In Ihrer Aufzählung, Herr Grau, haben sie die Migration vergessen. Seit Merkel wird aktiv Politik zum Schaden der Menschen gemacht, das System Legislative, Bundespräs., BVG, Kultur und Medien funktioniert perfekt.
Brutalste Folgen einerseits, aber Pflichtgesinnung andererseits. Ohne den ÖR wäre dies alles nicht möglich, aber im Umgang mit der einzigen Partei, die genau wg dem oben beschriebenen entstand, sieht man, dass der Deutschen „Lernfähigkeit“ verkrüppelt ist. Am krassesten zu erkennen im direkten Gespräch. Da wird die „Unpartei“ verteufelt, aber deren Ziele eins zu eins vertreten.
Einigkeit, Recht, Freiheit? Sind dahin.
Gelebte Schizophrenie.

von bestimmten Gruppen von Menschen eines Gebietes, egal ob 1933, 1949, 1961, 1989, 2002, 2015, 2019-22

Niemand hat die Absicht, einen Juden was anzutun, eine Mauer zu errichten oder einen weiteren Lockdown - eine weitere Impfungen - oder eine Impfpflicht einzuführen. Wir lieben euch doch alle ;-)
National - aber auch International!
Und mal wird die Angelschnur nachgelassen, um anschließend um so stärker?

Anfrage an Sener Jerewan
Wenn ich als Ungeimpfter als Idiot, Schwurbler oder Leugner & in die rÄchte Eckte angeprangert & gestellt werde
(habe damit kein Problem, weil Recht & Freiheit fmp. das Fundament für ein Leben in Liebe, Respekt & Demut ist),
kann ich da die Befürworter der 2G-Regel als Faschishidioten bezeichnen?
Denn Übelkrähen sind fmp. die ganzen Lügner & Diffamierer.

Herr Will, bitte nicht vergessen, die Konstruktion Europas-Brüssel-Euro wurde bereits vor Merkel manifestiert! Oder International die Postjugoslawische Kriege in schwarz-weiß Malerei der 90-iger Jahre.

Maria Arenz | Sa., 22. Januar 2022 - 08:52

Der herrschende Konsenskult ist nicht die Ursache der Halsstarrirgkeit unserer " ZEIT"-Geist- besoffenen "Eliten" in Politik und Medien sondern ebenso wie diese Borniertheit selbst Folge einer Entwicklung, die ziemlich komlexe Ursachen hat (für die 1000 Zeichen nicht ausreichen). Eine der wichtigsten dürfte in der Bildungsrevolution der 70 erJahre liegen. Die Universität als Massenveranstaltung hat eben auch in Politik udn Medien massenhaft Leute in Führungspositionen gespült, die den damit eigentlichen verbundenen Anforderungen nicht gewachsen sind. Selber denken ist nun mal anstrengend und manchmal auch schmerzhaft, wenn man merkt, daß man auf dem Holzweg war. Diese Mißempfindungen sind aber leicht vermeidbar, wenn man schön in der Herde derer bleibt, die mit dem selbst erteilten moralischen Segen für die allweil richtige Haltung standhaft am einmal verkündeten Evangelieum festhält- egal ob es um Weltklima, Migration, EU, Corona oder vegane Würstchen geht.

gabriele bondzio | Sa., 22. Januar 2022 - 09:05

Manipuliert durch die Medien, entsteht der Eindruck. Den sie hier beschreiben, Herr Grau.
Aber ich habe auch gelesen, dass das Vertrauen in Bundesregierung massiv bröckelt.

Und nur noch ein gutes Viertel großes Vertrauen in Corona-Politik hat.

Es ist somit auch eine Sache der Information.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=80020
Hier kommt, humorvoll verpackt, auch eine Meinung daher.

Natürlich stimme ich ihnen zu (schon aus geschichtlichen Zusammenhang), dass die Obrigkeitshörigkeit sehr fest in der DNA der Deutschen verankert ist.

„Das deutsche Volk ist absolut Obrigkeitshörig, des Denkens entwöhnt, typischer Befehlsempfänger, ein Held vor dem Feind, aber ein totaler Mangel an Zivilcourage. Der typische Deutsche verteidigt sich erst dann, wenn er nichts mehr hat, das sich zu verteidigen lohnt. Wenn er aber aus seinem Schlaf erwacht ist, dann schlägt er im blinden Zorn alles kurz und klein. Auch jenes, was ihm vielleicht noch helfen könnte!" (Carl Friedrich Weizsäcker)

Alice Friedrich | Sa., 22. Januar 2022 - 09:14

Aus meiner Sicht fehlt in dieser Darlegung ein wichtiger Aspekt, nämlich das Cui Bono.
Was bzgl der Coronamaßnahmen als engstirniges Festhalten erscheint, ist in Wirklichkeit das Bereitstellen einer gemähten Wiese für unser Starunternehmen Biontech. Welch ein Glücksfall für Deutschland! Die durch die Verkürzung des Genesenenstatus geschaffene Zahl an Impfaspiranten brauchen in den nächsten drei Monaten eine Impfung. Dann wird der angepasste Impfstoff noch verimpft werden können. Bei stark abgeflautem Infektionsgeschehen wäre das Im Sommer wesentlich schwieriger.Die angestrebte Impfpflicht sorgt für ein zuverlässiges Angebot-Nachfrage-Verhältnis.
Auch klimapolitisch sehe ich handfeste wirtschaftliche Interessen : einmal getätigte Investitionen amortisieren sich nur über eine bestimmte Laufzeit . Festhalten lohnt.
Die Konsensströmung erstickt Kritik und Skepsis. Querdenken ist pfui, die Vermutung geheimer Absprachen hinter den Kulissen aberwitzigeVerschwörungstheorie.

Ingofrank | Sa., 22. Januar 2022 - 09:33

im Pfeffer?
ich versuch‘s mal am Beispiel der Entwicklung beider deutscher Staaten nach 45.
Unterschiedlicher konnten die Startbedingungen nicht sein. Der Osten durch Russland besetzt. Alles was nicht niet & nagelfest war wurde gen Osten abgefahren. Reparationen bezahlte der Osten allen. Der Sozialismus wurde errichtet. Der Westen bekam den Marschallplan und die im Land verbliebenen Industrieanlagen wurden wieder aufgebaut. Das Wirtschaftswunder entwickelte Wohlstand & Freiheit im Westen. Der Osten blutete mehr und mehr aus. Mangelwirtschaft einerseits, Sozialstaat andererseits. Und in der Mitte Ende der 60iger begann eine gebildete Studentische Elite den „Sozialstaat“ a la DDR als fortschrittlicheres Gesellschaftsmodell zu sehen ohne die Mangelwirtschaft ertragen zu müssen. Man lebte ja im Westen. Und diese Denke setzt sich fort bis in die Gegenwart.Geschuldet durch die Ideen der 68 iger und deren Nachkommen, die dieses Gen eingepflanzt bekamen= pol. Elite von heute.
M a d E R

Norbert Heyer | Sa., 22. Januar 2022 - 09:55

Natürlich wird die derzeitige Situation, die besonders von den „älteren der schon länger hier Lebenden“ nicht mehr zu verstehen ist. Zweimal sind wir voll auf die Nase gefallen, im 1.WK durch Dummheit, im 2.WK durch Größenwahn. Wir mussten erst von Hitler durch die Alliierten befreit werden, wir hätten auch ohne ihn gekämpft bis zum letzten Säugling. Danach ging es viele Jahre gut, bis Wiedervereinigung, Euro, Migration, Klima und Energiewende die alte Liebe zu Sonderwegen neu entfachte. Wir sind nicht beliebt -nirgendwo- nur unser Geld und sonstige Unterstützung. Wir sind die Enkel der Täter der Nazizeit, werden aber immer noch mit Täter-Status gesehen. Das schlechte Gewissen ist ständiger Begleiter. Jetzt sind wir schon wieder mittendrin in Konflikten der Großmächte um die Ukraine und wir haben nichts besseres zu tun, als die Situation durch Unwissenheit und Arroganz weiter zu befeuern. Nein und nochmals nein, wir werden es niemals lernen, andere nicht von oben herab zu belehren.

Hans Süßenguth-Großmann | Sa., 22. Januar 2022 - 10:00

Als Hinweis noch. Wir sind die "Guten" und lassen auch jeden (a) wissen, ob er/sie es hören wollen oder nicht. Die Resonanz interessiert uns nicht.
In der leidigen Asylpolitik, liefert Frau Fraeser das beste Beispiel in der Suche nach "Willigen", die sie leider nicht finden wird. Es interessiert nicht, dass der common sense in der EU diametral zur deutschen Position ist. Wir machen den dicken Max, weil wir der Meinung sind, wir können das.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 22. Januar 2022 - 10:04

Wieder ein trefflicher Text Herr Dr. Grau. Sie haben mit allem recht. Nur ihre Schlusswort sehe ich etwas anders. Die Realität klopft zumindest bei Corona schon an die Tür. Lauterbach und seine Helfershelfer und seine eigenen Behörden sind inzwischen diejenigen, die sich selbst konterkarieren. Immer mehr Bürger wachen auf und haben aus unterschiedlichster Motivlage heraus die Nase voll und gehen auf die Straße. Dresden hat 98 Demos verboten, weil sie gegen die Corona Maßnahmen sind. Drei Kleindemos erlaubt, für Tierschutz und so.
Dennoch werden auch an diesem Wochenende 100000nede Menschen "spazieren" gehen und es werden immer mehr. 1000nde Wissenschaftler aller Bereiche und viele andere Menschen suchen im Netz gleichgesinnte Realisten und decken die "Pandemielüge" auf.
Das RKI schätzt nur noch alle Zahlen, räumt ein, letztlich keine Ahnung zu haben. Und ja, da ist wieder Lauterbach, der warnt und warnt und warnt. "Wir werden uns noch viel zu verzeihen haben sagte Spahn." Geht das?

Reinhard Getzinger | Sa., 22. Januar 2022 - 10:09

...begeht die Realität Hausfriedensbruch.
Der Deutsche will das nicht hören.
Das ist doch bloß ein Specht im Garten.
Er hält sich lieber die Ohren zu und singt trotzig lalalalala.
Klopfen reicht beim deutschen (und österreichischen) Haustor nicht.
Dort muß die Realität schon mit der Tür ins Haus fallen.
Danach gibt´s Heulen und Zähneknirschen...
...bis, ja bis eine neue Türe eingebaut ist, die die Realität aus der Biedermeierstube raushält,

U.Sprenger | Sa., 22. Januar 2022 - 10:14

Der Beitrag hat meine volle Zustimmung! Dass die Energiewende zum Schweitern gebracht wird zeichnet sich ab. Nur Braunkohletagebau ist mindestens genau so hässlich wie Windräder.

Martin Falter | Sa., 22. Januar 2022 - 10:40

dieser geschilderten Vorgehensweise ist, dass die Voraussetzungen dafür in allen genannten Bereichen nicht gegeben sind.

Das heißt man ( wenige ) wünschen sich was und drücken es gegen die Mehrheit und zu deren Nachteil durch.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 22. Januar 2022 - 10:47

Wie lange dürfen Sie bei so viel Widerstand zum „gesellschaftlichen Konsens“ (oder auch zur „Alternativlosigkeit“) noch schreiben? Um Ihren letzten Satz aufzunehmen: Wir sind nicht einmal zu weiteren Überlegungen über die eingeschlagene Richtung bereit, wenn uns die Realität trifft. Selbst dann suchen wir nach Ursachen für das Scheitern, die nicht mit einem falschen Weg in Verbindung gebracht werden können.
So ist es bei Corona, so ist es bei der Energiewende. Selbst wenn der Nachweis erbracht wäre, dass letztere den Klimawandel befördert, statt zu begrenzen, würde kein Umdenken erfolgen. Wir müssen den Weg immer erst bis zur vollständigen Zerstörung gehen.
Das bedenkliche sind dieses Mal die gesellschaftlichen Veränderungen, der Verlust (fast) aller Werte, allen Wissens, weil all das als „rückständig“ gilt. Wir stellen selbst biologische und physikalische Gesetze zur Disposition, wenn sie nicht zu unserem Weg und unserer Ideologie passen.

Bernhard Marquardt | Sa., 22. Januar 2022 - 11:25

„die Sache, die man treibt, um ihrer selbst und der Freude an ihr willen treiben“, schrieb einst Richard Wagner.
Dem kann jeder Kunst-und Kulturschaffende nur voll und ganz zustimmen.
Und Wagner hatte dabei ganz sicher nicht das unselige Treiben von Politikern im Sinn.
Die selbsternannten „woken“ Meinungsführer in den öffentlichen und asozialen Medien und bornierte Politiker spielen sich gemeinsam zu Erziehungsberechtigten der gesamten Bevölkerung auf.
Ja am liebsten will man es dem „dummen“ Rest des Planeten zeigen, wo es lang geht.
Am deutschen Wesen muss(!!!) die Welt genesen!
Ist Narzissmus und Überheblichkeit anderen gegenüber tatsächlich ein auffällig deutscher Wesenszug? Das wäre gleichermaßen befremdlich und bedrohlich.
Für die Deutschen, aber besonders für alle anderen.
Im Fränkischen gibt es dafür ein schönes Sprichwort:
Arroganz und Dummheit wachsen auf demselben Acker.
Ein guter Schuss Selbsterkenntnis, Selbstkritik und Demut täte ganz gut.

Christa Wallau | Sa., 22. Januar 2022 - 11:44

lieber Herr Grau, werden die Deutschen nicht vernünftiger reagieren, als sie es jetzt tun.
Davon ist leider auszugehen.
Warum u. wie in aller Welt sollten sie auch plötzlich zu einer weniger verbissenen Haltung gelangen als heute?
Genau so "vernagelt" wie bisher dürften sie dann nicht die Ursachen für ihre Misere sachlich analysieren u. erkennen, w e r sie in ihr Unheil geführt hat, sondern sie werden wieder Heilslehrern nachlaufen, die hungrig auf
Beute warten. Welcher Art diese sind, kann heute noch niermand sagen. Es ist alles möglich - von der Rückkehr des Kommunismus bis zur Wiederbelebung einer faschistischen Diktatur.

"Borniertheit" herrscht "als Staatsraison" in D - ja, so kann man es ausdrücken.

Hinzu kommt die Tatsache, daß die meisten Zuwanderer bei uns nicht aus Ländern stammen, wo hoher Bildungsstand u. eine demokratische Kultur herrschen. Also werden auch sie u. ihre Kinder nach starker "Führung" rufen, wenn die Lage brenzlig wird.
Keine schönen Aussichten!

Gerhard Lenz | Sa., 22. Januar 2022 - 11:45

Schon wieder eine sehr "grosszügige" Interpretation des Corona-Ist-Zustandes. Aber wenn der Herr Philosoph meint, 110.000 Tote, die an oder mit Corona gestorben sind, wären kein Beweis, andererseits die reine Hoffnung (es mangelt nämlich noch an Empirie), dass Omikron harmloser sein könnte, wäre ausreichend, dann ist das ein sehr voreiliges und ziemlich schräges Ergebnis.

Davon abgesehen frage ich mich, wer hier wirklich Borniertheit an den Tag legt: Jene, die sich um gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen sorgen und kümmern - oder jene, die halsstarrig-infantil abstreiten, dass es solche gibt, weil es sie bitteschön gar nicht geben darf.

Dazu zählen der demographische Wandel und die Notwendigkeit, ausländische Fachkräfte anzuwerben, eine durch ein potentiell todbringendes Virus verursachte Pandemie, die sehr realen Bedrohungen durch Putin und den wachsenden deutschen Rechtsextremismus, der menschengemachte Klimawandel.

Existiert alles nicht? Das nenne ich borniert.

Sie kommen, zwar ohne Anwerbung. Trotzdem, es sind alles hochqualifizierte Fachleute, die wir brauchen und die unseren Arbeitsmarkt bereichern werden.
Alles andere und, dass sie unsere Sozialkassen belasten werden, ist eine Mär.

Hier mit Forum gibt es nur einen, der das erkannt hat, Sie.
(Vielleicht ist da der eine oder andere noch, ich möchte keinen zu nahetreten.)

Sie sind auch der Einzige, der nicht auf seine Vorstellungen beharrt und Meinungen anderer uneingeschränkt respektiert. Wenn dem nicht so wäre, müsste man ja davon ausgehen, dass Sie auf kindlicher Entwicklungsstufe stehengeblieben sind.
Meine Meinung ist, dass Sie eine Bereicherung für jedes Forum wären/sind.

Man muss Sie einfach bewundern. Seit Jahren werden Sie nicht müde, die Borniertheit, die hier im Forum an den Tag gelegt wird, stündlich zu bekämpfen.
Einfach bewundernswert!

das in Ihrer Antwort mal wieder so richtig schön zum Vorschein kommt, erinnert mich wieder daran, warum ich hier so gerne schreibe.

Deutsches Blut für deutschen Boden! Bloß keine Zuwanderung!

Ernsthaft, Herr Schäfer, frage ich mich, wie Sie dem demographischen Wandel begegnen wollen - oder hat ein AfD-Parteitag "entschieden", daß es den gar nicht gibt?

Wahrscheinlich würden Sie wieder die deutsche Mutter in die Pflicht nehmen wollen. Wenn Appelle alleine nichts nutzen, dann eben durch ein paar finanzielle Anreize - natürlich nicht für Menschen mit Migrationshintergrund, versteht sich.

Damit Deutschland "deutsch" bleibt. Die Sprüche von den durch Ausländer ausgebeuteten Sozialkassen hat die NPD ja schon vor Jahrzehnten in die gute deutsche Luft gegrölt...

Und wenn heute sowas im Cicero-Forum erscheint, dann ist höchste Not geboten, das zu kommentieren...

Frau Bundes-Innenministerin Nancy Faeser, Sie machen sich selbst unglaubwürdig, wenn Sie unsauber formulieren! Es muss heißen „Kampf gegen Rechtsextrem“. Oder wollen Sie, dass die Linken mit Linksextrem gleichgesetzt werden? Und wenn schon Kampf, dann Kampf gegen Rechtsextrem und Linksextrem, oder finden Sie, dass Hass der Antifa-Indymedia gegen die „Bullenschweine“ und dabei Polizistentötung billigend in Kauf nimmt (Leipzig/Hamburg), in Ordnung ist? Eine Person, die mit Fleiß auf dem linken Auge blind ist und Linksfaschismus gewähren lässt, beschädig ihr Amt und sollte in einem freiheitlich-demokratischen Staat nicht Bundes-Innenministerin sein dürfen!

Hat niemand behauptet Herr Lenz! Wenn die Herren Leserbriefschreiber ihr auswendig gelerntes Terrain nicht verlassen können dann kämpfen auch Philosophen vergebens.

W.D. Hohe | Sa., 22. Januar 2022 - 11:48

daraus abgeleitet, angestrebte, weil für für möglich gehaltene Perfektion befreien von Denklogik.
Von Sachlogik sowieso.
Verbietet unisono Fehlerhaftigkeit.
Dabei ist es Letzteres was - zumindest - diese Welt identifiziert.

helmut armbruster | Sa., 22. Januar 2022 - 12:53

O Deutschland, meine ferne Liebe,
Gedenk ich deiner, wein ich fast!
Das muntre Frankreich scheint mir trübe,
Das leichte Volk wird mir zur Last.

Nur der Verstand, so kalt und trocken,
Herrscht in dem witzigen Paris. -
O Narrheitsglöcklein, Glaubensglocken,
Wie klingelt ihr daheim so suess!

Enka Hein | Sa., 22. Januar 2022 - 12:59

...aber mir mittlerweile jedwede Phantasie wiean aus der Nummer wieder rauskommt. Der Wähler hatte es in der Hand.
Linksgrün besoffen in den Untergang.
Das perfide an der Situation ist ja das die jetzige Regierungsbesetzung und alle im Hintergrund jeden Tag gegen Rächts und die eigenen Eltern und Großeltern verdammt. Seit Jahrzehnten. Das Unrechtsregime der DDR wird verschwiegen.
Aber diese Übermoralisten sind für mich keinen Deut besser als die ekelhaften Protagonisten der beiden vorherigen sozialistischen Schreckensherrschaft.
Zum Auswandern zu alt und zum Sterben zu jung.
Man mag Ihre Analysen, werter Herr Grau, gar nicht mehr lesen. Nicht weil diese schlecht sind. Ich komme ja zum gleichen Ergebnis.
Ansonsten könnte ich mir ja einreden, das es morgen bestimmt vorbei ist. Nur einmal schlafen.
Aber ich glaube eher klopft morgen die Zahnfee an meine Türe als das dieser Albtraum zu Ende geht.
Trotzdem allen ein schönes Wochenende.

Wolfgang Borchardt | Sa., 22. Januar 2022 - 13:05

der kaum etwas hinzuzufügen ist. Vielen Dank. Traurig, wie wenig die Parallelen zu vergangenen Reichen registriert werden, die - eben durch die beschriebene, halsstarrige "Konsequenz" - in Katastrophen geführt haben. Der Krug geht solange zu Wasser, bis er bricht. Dann ein Neues, das mit gleicher Zielstrebigkeit bis zur nächsten Vollendung getrieben wird. Schwierig ist das nur für die Leute mit eigenem Kopf, denn "quer denken" (Martin Luther und viele andere kreative Leute haben es vorgemacht) ist unerwünscht. Gut für die, die in der DDR aufgewachsen sind: sie kennen die Zukunft.

Markus Michaelis | Sa., 22. Januar 2022 - 13:05

Natürlich wären bei einer gefährlicheren Covid-Welle auch viele Impfgegner bei ihrem Standpunkt geblieben. Es ist schwierig komplexe Systeme dauernd neu zu bewerten. Man orientiert sich meist an anderen - positiv oder negativ. Ein starker Antrieb für/gegen eine Position ist, wer sie in welchem Stil vertritt.

In D kämpft glaube ich im Moment die Politik damit, dass sie für Europa, Solidarität, Gerechtigkeit, Menschlichkeit etc. eintritt und ob dieser Einsatz+Umsetzung nun wirklich von allen Menschen geteilt wird. Corona ist unter diesem Aspekt nur ein Punkt. Kritik an der Coronapolitik wird auch als eine fundamentale Kritik am eigenen Welt/Staats/Menschenbild gesehen. Zum Teil zu recht, weil auch diese positiven Begriffslisten nicht so eindeutig sind.

Aber auch Frankreich lockert zwar in der Welle, aber Castex hat noch vor zwei Tagen in einer Rede klar vertreten, dass alles Positive in der Impfung liegt, jedes Alter und öfters und ohne Zweifel, ohne Grautöne.

Maria Arenz | Sa., 22. Januar 2022 - 14:04

daß zu diesem Artikel wirklich keine Kommentare eingegangen sind?

Kristine Pews | Sa., 22. Januar 2022 - 14:19

"Doch irgendwann, soviel ist klar, wird die Realität an die Pforte klopfen." Hoffentlich bald.
Aber ich glaube, dass der Bildungstand zu vielen der derzeit Regierenden für die Arbeit, die sie machen, zu niedrig ist. Jemand, der in England studiert hat, spricht Schulenglisch und zeigte mehrmals, dass es mit der Allgemeinbildung nicht weit her ist. Jemand, der für die Wirtschaft verantwortlich ist, schrieb seine Magisterarbeit über eine Abhandlung zu den Gedichten von Casimir Ulrich Boehlendorff. Scholz steckt in einem Finanzskandal, ein Zeichen für das Beherrschen von "eine Hand wäscht die Andere".

Bernd Windisch | Sa., 22. Januar 2022 - 14:19

Es ist nicht der herrschende Konsenskult, sondern die jede Sachfrage zur Religion stilisierende Wagenburgmentalität der neuen Milieus die Deutschland aktuell zerreißt. Nancy Faeser würde noch in Kuba ein Programm gegen "Rechts" auflegen. Öffentliche Debatten verlaufen in Deutschland in aller Regel konfrontativ und entlang der sattsam bekannten Lagergrenzen. Wenn die Opposition dann endlich ausgeschaltet (nicht überzeugt) ist gehen die vermeintlichen Sieger dann ihre Irrwege bis zum bitteren Ende. Das haben die Deutschen vor uns ja schon ein paar Mal vorgemacht. Ob der Fetisch Nation, Volk oder aktuell Demokratie heißt ist völlig gleich. In den Händen der Sieger verkommen diese "hohen" Werte zur Knute für Andersdenkende und für die Freiheit.

Schade um das Potential das in uns allen steckt.

Tonicek Schwamberger | Sa., 22. Januar 2022 - 14:22

. . . für Ihre wahren Worte. Sie haben mir genug Anregungen gegeben, mich an diesem trüben Wochenende wieer einmal geistig zu betätigen.
Was das Zitat von R. Wagner betrifft: Ich wußte gar nicht, daß dieser Mann auch Schriftsteller war - wieder was gelernt.
Schönes Wochenende!

Helmut Bachmann | Sa., 22. Januar 2022 - 14:29

ich finde aber, dass man Wagner hier anders verstehen sollte. Nicht als Abgrenzung von geistiger Flexibilität war der Satz gedacht, sondern als Abgrenzung vom stetig einen Zweck, bzw. Geld, eben materiellen Gewinn suchenden Menschen. Dies wären heute die, die die Freude nicht leben können, sondern alles politisieren, in allem einen Nutzen suchen und alles andere als unwichtig abtun.

Tomas Poth | Sa., 22. Januar 2022 - 14:53

Ich sehe die Borniertheit im RotGrünen Gesinnungsstaat mit Zwangsbeglückung. Wer sich nicht zwangsbeglücken lassen will wird in den Senkel gestellt. Das hat schon etwas von DDR 2.0, diesmal mit besserer Waren-Versorgung und Südfrüchten.
Ein rotgrüner Furor hat das Land erfaßt und läßt nicht locker. Das läßt sich nur durch Wahlen ändern. Noch laufen die meisten von den Mainstreammedien gelenkt mit.

Sabine Lehmann | Sa., 22. Januar 2022 - 20:42

Zum Thema "Sprachpolitik", oder besser gesagt "Gendern bis der Arzt kommt", stolperte ich kürzlich über eine äußerst schwierige Frage. Folgendes:
Wie wird ein "herrenloses Damenfahrrad" korrekt gegendert bzw. verunstaltet. Vorschläge erbeten;-)

Tomas Poth | So., 23. Januar 2022 - 12:41

Antwort auf von Sabine Lehmann

schöne Frage, könnte vielleicht eine Aufgabe für unsere Komikerzunft sein ;-)

Volker Huber | So., 23. Januar 2022 - 09:36

kann ich den Ausführungen von Herrn Grau nur zustimmen. Allerdings darf ich aus langjähriger Alltagserfahrung versichern, dass Borniertheit und opportunistischer Konformismus der Funktionseliten mit denen des Publikums überwiegend Hand in Hand gehen. Nicht zuletzt deshalb wurde bei der letzten OB-Wahl in Freiburg der im Sinn einer positiven Stadtentwicklung tatkräftige grüne (!) Oberbürgermeister Dieter Salomon durch den parteilosen Martin Horn abgelöst, der nun eben die Themen der lifestylelinken Dienstleistungs-Bourgeoisie besetzt, die im Lauf der Jahre die Diskurshoheit gewonnen hat. Passt schon.