
- Was soll, das muss
Mit dem milden Verlauf der Omikron-Variante rückt die Notwendigkeit einer gesetzlichen Impfpflicht weiter in die Ferne. Weil dem so ist, warnt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mittlerweile regelmäßig vor einer gefährlicheren Variante, die im Herbst kommen könnte. Um Wissenschaft geht es dabei weniger, dafür viel um PR in eigener Sache.
„Impfen bringt in jedem Falle etwas. Mittlerweile wissen wir aber, dass es keine sterile Immunität durch die Impfung gibt. Auch Geimpfte und sogar Geboosterte können sich selbst infizieren und Infektionsträger sein – und sogar erkranken. Aber Omikron scheint auch Nichtgeimpfte nicht mehr so schwer zu befallen, wie das bei anderen Varianten der Fall war. Damit relativiert sich das Erfordernis einer Impfpflicht“, sagte kürzlich FDP-Politiker Wolfgang Kubicki im Interview mit Cicero. Und es lohnt sich, dies in Einleitung der folgenden Zeilen in ganzer Breite zu zitieren. Denn in Kubickis Argumentation steckt sehr viel Wahres drin.
Was eigentlich eine gute Nachricht für die Bevölkerung ist – und Grund für ein bisschen Zuversicht bei Geimpften wie Ungeimpften wäre –, ist zumindest eine nicht ganz so gute Nachricht für all jene, die eine gesetzliche Impfpflicht trotzdem gerne hätten, und wenn auch nur, um den ungeimpften Corona-Delinquenten doch noch zu zeigen, wer das Sagen hat im Land; idealerweise freilich eine Impfpflicht für jeden da draußen, ganz egal, ob jung oder alt, ob Risikogruppe oder nicht. Der feuchte Traum der Zero-Covid-Fraktion eben.