
- „Das ist eine schizophrene Situation!“
Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, über seine Zuversicht in Sachen Pandemie, die Haltung der CDU zum Thema Impfpflicht – und warum seine Parteienfamilie jetzt den Bundeskanzler stellen würde, wenn man in der Kandidatenfrage auf ihn gehört hätte.
Herr Ministerpräsident, als gelernter Physiker haben Sie einen anderen Zugang zur Pandemie als viele Ihrer Amtskollegen. Sehen Sie die aktuelle Omikron-Welle als besonders gefährlich an? Oder läutet sie eher das Ende von Corona ein?
Das ist eine Frage, die man in der jetzigen Phase nicht abschließend beantworten kann, weil wir jeden Tag neue Erkenntnisse und neue Situationen zu bewerten haben. Allgemein weiß man inzwischen, dass Omikron höher ansteckend ist, die Verläufe allerdings milder ausfallen. Wie sich das im Jahresverlauf entwickelt und ob wir ähnlich wie im letzten Jahr erst im späten Frühjahr und im Sommer sinkende Infektionszahlen haben, wird man sehen. Ich bin aber grundsätzlich optimistisch, dass wir nach einem Spitzenwert an Infektionen in den nächsten Wochen eine schnellere Abschwächung sehen. Wir haben ja eine Grundimmunisierung bei einem Großteil der Bevölkerung. Der Anteil reicht noch nicht aus, aber ein Großteil der Menschen ist dem Virus mittlerweile nicht mehr so schutzlos ausgeliefert wie vor einem Jahr. Und das lässt mich hoffnungsvoll in das Jahr 2022 schauen.