Eine Gruppe Gartenzwerge „sonnt sich“. / dpa

Buch „Deutschland 151“ - „Die Deutschen sind für mich Wiesel“

An jedem Neuanfang sollte man sich fragen, wer man eigentlich ist. In seinem Buch „Deutschland 151“ spürt Marcus S. Kleiner der deutschen Identität nach. Im Neujahrsinterview spricht er über Aufklärung und Anti-Aufklärung, die Debatte über eine deutsche Leitkultur und Gartenzwerge, die, so Kleiner, als Symbol der provinziellen Glückseligkeit ein Accessoire für Hipster in Berlin-Friedrichshain geworden sind.

Autoreninfo

Björn Eenboom ist Filmkritiker, Journalist und Autor und lebt im Rhein-Main-Gebiet.

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Marcus S. Kleiner ist Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der SRH Berlin University of Applied Sciences und Publizist. Sein aktuelles Buch trägt den Titel „Deutschland 151. Porträt eines bekannten Landes in 151 Momentaufnahmen“ und ist in der Reihe „Edition 151“ bei Conbook erschienen.

Herr Kleiner, Sie haben in Ihrem Buch „Deutschland 151“ die deutschen Gefilde durchstreift, um das Wesen der Deutschen zu ergründen. Mit was für einem sozio-kulturellen Nährboden haben wir es bei den Deutschen zu tun?

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Enka Hein | So., 2. Januar 2022 - 14:32

...hier stellt sich ein "Grün-linker" D so vor wie es sein soll.
Und direkt wieder Trumps American First.
Was ist mit der grünen Ideologie "Moral First". Auch zum Nachteil von D.
Was multikulti angeht. Die ist gescheitert. Nicht nur bei uns (NL,F,S,..) DK hat die Notbremse gezogen.
Wenn ich Auswanderer kann ich meine Eigenarten mitnehmen, sollte aber für eine Integration Assimilierungswillen mitbringen. Und Bringschuld, weil ich möchte etwas von meiner neuen Heimat. Aber Linksgrün stellt keine Forderungen, sondern verschenkt Geld an Scheinmigranten.
Zustimmung bei "dem Wesenskern" den es in D nicht gibt. Gibt es in keinem Land. Der Wesenskern meines Nachbarn ist ein anderer als meiner.
AFD dürfte auch nicht fehlen.
Aber kein Wort zum linken Weltbild das in Berlin ja "bestens funktioniert" und immer mehr kollabiert.
"Was machst du so?"
"Irgendwas mit Medien."
Kommt direkt hinter Gender.
Ein gutes neues Jahr. Jetzt erst recht.

Frau Hein.
Ich habe nach den Einlassungen des Herrn Professors über Heimat und preußische Tugenden abgebrochen.
Nee zu viel linke Ideologie. Einen Tipp hätte ich: soll nach China auswandern und den Segen des Sozialismus kennenlernen. Nordkorea wäre auch nicht schlecht.
Ein hoffentlich besseres 2022 wünsche ich ihnen.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Christa Wallau | So., 2. Januar 2022 - 14:59

hin zu gehören. Ansonsten wäre mit diesem Satz das Gegenteil von dem ausgedrückt, was der Buchautor, Herr Kleiner, im Interview von sich gibt.
Davon abgesehen:
Ich würde den Autor gern fragen, in welchem europäischen Land sich denn die Menschen befinden, die das bereits gelernt haben, was die Deutschen - seiner Meinung nach - noch lernen müssen, nämlich den Verzicht auf einen nationalen Wesenskern.
Ist es etwa typisch deutsch, nostalgischen Bildern von nationaler Einheit nachzuhängen?
Meines Erachtens ist dies nicht der Fall. Im Gegenteil: In den meisten unserer Nachbarländer (bis auf Belgien, das nie eine echte Nation darstellte) lebt eine viel nationalbewußtere Bevölkerung als in Deutschland. Diese Menschen sind aus vollster Überzeugung stolz auf ihr Land u. seine Besonderheiten u. zeigen mehrheitlich keine Anzeichen, hieran etwas ändern zu wollen.
Das Buch "Deutschland 151" werde ich mir schon auf Grund dieser offensichtlichen Fehleinschätzung des Autors nicht antun.

Klaus Damert | So., 2. Januar 2022 - 18:08

"Das Denken in nationalen Identitäten halte ich für völlig absurd und fehlleitend, da es sich dabei um einen übersteigerten Heimatbegriff handelt" - lieber Herr Kleiner, verstehen Sie wirklich so wenig von der Realität? Es sind ca. 2 Millionen Fremde hier eingedrungen, die "die schon länger hier Lebenden" alimentieren müssen, sogar auf Lebenszeit. Glauben Sie ernsthaft, dass das auf Dauer friedlich bleibt? Dass es auf Dauer möglich ist, die gestiegene Gewaltkriminalität aus der Öffentlichkeit herauszuhalten und die ungehinderte Ausbreitung eines fundamentalistischen Islams in D (vorzugsweise in Berlin) soll keine gesellschaftlichen Folgen haben? Sich um gendern kümmern aber eine mittelalterliche Kultur akzeptieren und dadurch sogar zu fördern? Nur ein Nationalstaat hat ein Sozialsystem. Wenn die Entwicklung allerdings so weitergeht, ist D bald ohne funktionierendes Sozialsystem - denn da müssen sich alle aktiv beteiligen und nicht nur die Hände aufhalten. Neuigkeiten für Sie?

Urban Will | So., 2. Januar 2022 - 19:06

abgehobenen Welt hockt und von oben herab auf andere schaut.
Selten so viel Klischee auf einem Haufen gelesen.
Mit dem pseudo – klugen Begriff „interkulturell“ den Irrsinn abzukanzeln, dass die halbe Welt nur deshalb zu uns rennt, weil unsere Schlafwandler – Obrigkeit a) unfähig ist, diesen Zulauf zu bremsen und b) ihnen Dauer – Alimentierung als „Lohn“ für illegale Einreise gewährt, ist zynisch und vor allem dumm.
Ja, wir sind ein Einwanderungsland, können unsere demographischen Defizite nicht ohne diejenigen ausgleichen, die hier leben und arbeiten wollen. Wir sind als Volk auch offen und gastfreundlich zu Menschen, die den Willen haben, hier zu leben u n d sich zu integrieren.
Zu meinen, man komme ohne kulturelle Leitlinien, gem. Sprache, Regeln, etc. aus, ist naiv und arrogant.
Humor in D ohne „Lockerheit“? Ja, aber nur deshalb, weil er mittlerweile sich dem links - grünen Mainstream anbiedert...
Ein Hoch auf Dudenhöfer oder Gruber! Um nur zwei Ausnahmen zu nennen.

Bernd Muhlack | So., 2. Januar 2022 - 19:29

... Schauspieler der Nachkriegszeit, des Wirtschaftswunders.
Seine Kunst war die verquere Rhetorik, jedoch nicht iSv Merkel-Sprech.

"Schon als Baby war mir klar, dass ich d(D)ichter werden wollte."
"Frau Afeu fragt Frau Bfeu: Wo ist denn bloß Frau Cfeu?" - "Die sitz mit Herrn Dfeu dort unten hinterm Efeu!"

Wie sagte er immer?
"Was bin ich wieder für ein Schelm!"
Lassen wir das.

"Ich frage mich, ob wir solche nationalen Konstrukte überhaupt brauchen. In meinem Kapitel zum Thema Heimat habe ich hervorgehoben, dass ich viel mehr eine Verwurzelung in einer Region nachvollziehen kann."
Diesen Satz unterschreibe ich sofort, Herr Kleiner!

Das "Fass" Frau Özoguz und nicht vorhandene deutsche Kultur öffne ich jetzt nicht.

"Dieses nicht offen sein für das andere, was man nicht selbst ist, das ist etwas, was ein Großteil der Deutschen lernen sollte."
Mit Verlaub, dieser Satz ist Unsinn!

Dazu immer Sloterdijk: "Es gibt keine Pflicht zur Selbstaufgabe!"

Toleranz basiert auf Gegenseitigkeit!

Mehr braucht es nicht an Analyse dieses Artikels Herr Kolb. Wieder ein Buch, das ich sicher nicht lesen werde. Ich habe mich lieb, warum sollte ich mich also selbst zerstören? Wer die Wurzeln eines Menschen kappt, der verhindert dessen Erblühen.

Sebastian Alt | Mo., 3. Januar 2022 - 09:20

Kleiners Ausführungen sehe ich breiter aufgestellt. Zwar teile ich auch nicht seine Schlussfolgerung, dass die Identifikation mit einem Land automatisch zu Überlegenheitsgefühlen führt, schätze aber, dass er eben gerade die Ambivalenz als eigentlichen Wesenskern des Deutschseins ausmacht. Wenn dem so ist, wäre das im Grunde ein großes Kompliment, denn steter Zweifel und nachdenkliche Selbstreflexion sind Merkmale eines Geistes, der immun ist gegen jede Form von Faschismus und zugleich holt Kleiner damit im Grunde doch wieder den Topos vom "Denker" zurück, vielleicht sogar vom Dichter. Der Geist, der sich schwertut, der zaudert, der ständig faustisch auf der Suche bleibt. War ein Goethe anderen Kulturen gegenüber verschlossen? Und hat ein "linker" Philosoph einst Folgendes gesagt? "Beim Nationalismus handelt es sich um die schlechte Ausdünstung von Leuten, die nichts anderes als ihre Herden-Eigenschaften haben, um darauf stolz zu sein." Nein, es war Nietzsche.

Kurt Kuhn | Mo., 3. Januar 2022 - 16:27

Herr Professor Kleiner hätte sich die Arbeit an dem Buch ersparen können, ich kaufe es ganz bestimmt nicht.
In seiner ideologisch abgehobenen Welt ist das Ergebnis solcher "Nachspürungen" doch schon vorher klar und eindeutig: Deutsch ist, worüber man lustvoll und hemmungslos spotten darf!
Darf man auch den landestypischen Symbolen der Glückseligkeit in den Höfen und Gärten (gibt es schon) der interkulturellen „Neubürger“ nachspüren?
Diese Thematik in den Händen von Comedian Kaya Yanar fand ich gar nicht so übel. Er beleuchtete das Nebeneinaderleben von beiden Seiten und man wusste schon vorher, dass es als Klamauk verpackt ist.
Der Michel darf nur in Wahlkampfzeiten eigene Interessen und eine Heimat haben, dann flattern sogar von den sog. "demokratischen" Parteien bunte Zettel mit solchen Floskeln in den Briefkasten.

Vielen Dank für den Beitrag ohne neue Erkenntnis. Den Ciceronen wünsche ich ein gutes Jahr 2022!

Jost Bender | Di., 4. Januar 2022 - 05:16

...oder vielleicht doch Frettchen? - Tiervergleiche zur Charakterisierung von Gruppen (o. Nationen) haben eine lange & immer unrühmliche Geschichte: Waren noch nie 'ne gute Idee, wenn man etwas Intelligentes o. Erhellendes zu einem so komplexen Thema wie dem der Identität e. Gruppe o. e. Gemeinwesens beitragen möchte & sagen in jedem Fall mehr über den Autor aus, der sich hier seinen assoziativen Affekten überlässt, als über die so bezeichnete Gruppe, deren Heterogenität alleine schon derlei Gruppentypologien als offens. absurd entlarvt. Aber bleiben wir beim flinken Wiesel: Die Familie der Marder gehört bekanntlich zu den 'Hundeartigen': "Canoidea", womit wir sofort in der Nähe früherer Tiervergleiche wären: Da gab's bzgl. D. u.a. 'Windhunde', Schäferhunde, Dackel - und zuletzt die 'Köterrasse' (Malik K.)...
Aber auch sonst strotzt der Text nur so vor oberflächl. Klischees: Es fehlt ausgerechnet an Differenzierung & Ambivalenz (die Kleiner doch so wesentlich & charakteristisch fand).

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 4. Januar 2022 - 11:08

einem oder zwei Kommentaren abzuhandeln.
Nur zwei Sachen, Kant war Prusse und seine Disziplin vor allem die geistige Selbstbestimmung, allerdings nicht im Angesicht Gottes. Der mußte dann sehen, wie er mit Kant umging, so sind Prußen...
Die Deutschen aber fußen eher auf einem religiös gestimmten Naturrecht als Aufklärung (s. Bloch "Naturrecht und menschliche Würde") und also in der Romantik.
Damit komme ich zu den Gartenzwergen und einem profunden Kenner alter europäischer Sprachen und geistigen Verfasstheiten, Herrn Prof. Tolkien.
Man sollte sich klar machen, welch geballte Ladung an Erkenntnissen in seinen populären Werken vor sich hinträumt.
So wie er die Hobbits evtl. als urenglisch ausweisen dürfte, so könnten mit den Zwergen die Urdeutschen gemeint sein, Bergbau, Arbeitsdisziplin, eher verhaltene Herrschaft, "unter dem Berge", mutig, kämpferisch und treu.
Seit Tolkien lache ich nicht mehr über die Zwerge in den Vorgärten, denn ich lebe in Deutschland und achte seine Einwohner.

Die Romantik wird flankert in Deutschland von einer Art volkstümlich-religiösem Realismus/Rationalismus, vielleicht in der Art Wieland, Herder, Hebel und auf der anderen Seite durch einen ästhetitisch-religiösen Idealismus, in der Art Lessing, Goethe, Schiller, die quasi "Godfathers of Germany".
Sehr hellsichtig, dass Frau Ates ihre Moschee auch Goethe widmete.
Kant, Fichte und Hegel spielen meines Erachtens in einer anderen Liga und sind weniger stilbildend für die Deutschen.
Die Deutsche Philosophie ist stark literarisch/religiös geprägt, weshalb ein das Philosophiestudium begleitendes Germanistik/Theologiestudium nicht die schlechteste Wahl sind.
Dieses überreiche Deutschland, nimmt man noch seine eigentliche Literatur und die vielfältigen Weltbezüge durch Hinzukommende dazu, birgt so viele Schätze, dass kein Leben und schon gar nicht das eines Einzelnen ausreicht, es zu erfassen und zu bestaunen.
GROßER RESPEKT aber auch Trauer über den Zivilisations/Kulturbruch des 3. Reiches.

Helmut Bachmann | Di., 4. Januar 2022 - 12:41

auch furchtbar oberflächlich links, ohne interessante Ideen. Tja vulgär trifft es, aggressiv „antideutsch“, voller Klischees. Wo sind die Denker hin? Da wird also bedauert, dass die Deutschen sich von anderen abgrenzen wollen. Denn das führe automatisch zu Hass und Abwertung. Himmel geht es noch platter? Ich habe vollstes Verständnis für die „Anderen“ (also alle anderen europäischen Nationen), die sich von den platten Deutschen links wie rechts abgrenzen wollen und ihre eigene Identität behalten wollen. Das ist nämlich gesund.