Auf einer Kundgebung des islam- und fremdenfeindlichen Bündnisses Pegida  in Dresden (Sachsen) halten Anhänger ein Schild mit dem Schriftzug "Wanted wegen Heuchelei" über den Porträts von Angela Merkel, Sigmar Gabriel und Joachim Gauck in die Höhe
Pegida-Plakat: Politiker als Volksverräter / picture alliance

Demokratie - Verteidigung der Elite

Die Beschimpfung von Experten, Politikern und Journalisten ist gerade angesagt. Anhänger von Donald Trump oder der AfD beteiligen sich daran genauso wie die Eliten selbst. Dabei wäre die Aufklärung ohne sie nicht möglich gewesen und ist jetzt in Gefahr. Eine Replik auf Alexander Grau

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Was die Intellektuellen schon immer mit am besten konnten, war die Selbstbezichtigung und -zerfleischung. Und so fühlte auch ich mich zunächst ertappt, als ich Alexander Graus Text „Der Kulturkampf von oben“ las. „Man hat ein Netflix-Abo, konsumiert mit Kennermiene den neuesten amerikanischen Serienhype im Original, bucht bei Airbnb und liest den New Yorker“ – mit diesen Worten hat Grau, nun ja, genau meine Lebenswelt beschrieben. Doch kurz danach, dachte ich, Moment mal: Warum muss ich mich dafür entschuldigen? Was wäre denn die Alternative? Soll ich weiterhin in anonymen Hotels übernachten, anstatt über Airbnb Städte viel lebensnaher zu erleben? Mir jetzt RTL 2-Bügelfernsehen reinziehen, anstatt die besten Fernsehserien, die es vielleicht je gab? Das Abo des großartigen Magazins kündigen und am Morgen die Bild-Zeitung kaufen? Und all das, damit ich von meiner abgehobenen Welt in die der „Zurückgebliebenen“, über die ich, laut Grau zumindest, die Nase rümpfe, zurückkehre?

Schwere Zeiten für Eliten

Tja, als Angehöriger einer Elite, oder als Möchtegern-Angehöriger, hat man es nicht leicht in diesen Tagen. Noch viel schlimmer, wenn man Teil der Medien, oder sagen wir lieber gleich: der Lügenpresse, ist. Denn, da sind sich merkwürdigerweise Linke und Rechte einig, die Funktionsträger der „Mainstream-Presse“ und der „Mainstream-Politik“ haben sich soweit weg von „den Menschen da draußen“ entfernt, dass sie das Volk verraten haben und dabei sind, das Land in den Ruin zu treiben.

So oder so ähnlich wird argumentiert, in den USA, in Frankreich, in Großbritannien, in Polen, in Indien und so weiter. Mit Erfolg, das muss man lassen: Überall dort sind Vertreter einer anti-elitären Bewegung an die Macht gekommen oder stehen kurz davor. Auch wenn sie selbst zweifelsfrei Teil dieser Elite sind: „Die Leute haben die Schnauze voll von Experten“, sagte der britische Brexit-Befürworter Michael Gove, Privatschulabsolvent und ehemaliger Präsident der Studentenvereinigung der Oxford Universität. „Ich liebe die Ungebildeten“, sagte Donald Trump, Milliardär und Millionärssohn, bei einem Wahlkampfauftritt, zu dem er in seinem Privatjet geflogen kam.

Aufstand gegen die Aufklärung

Wie die Leser des New Yorker wissen, ist dies nicht weniger als ein Aufstand gegen die Aufklärung, gegen die kosmopolitische Moderne: Das große Unternehmen des 18. Jahrhunderts, aus rationalem Eigeninteresse, freiem Handel, freier Kunst und Wissenschaft, eine universale Zivilisation herzustellen, geformt von hochelitären Denkern wie Voltaire, Montesquieu, Adam Smith oder Immanuel Kant.

Freilich gab es die Gegenbewegung schon damals, in Person von Jean-Jacques Rousseau, der als geistiger Urvater der Goves, Trumps und Petrys von heute gelten kann. Rousseau schrieb, dass Freiheit nicht irgendeiner Form der Regierung inhärent sei, sondern nur „im Herzen des einfachen Menschen“, und dass Fortschritt nur zu neuen Formen der Versklavung führen würde. Zentral in seinen Thesen war der Patriotismus. „Ein Patriot ist abstoßend gegenüber Fremden. Für ihn sind sie nichts.“ Rousseaus ideale Gesellschaft war Sparta: klein, streng, autark, heftig patriotisch und trotzig unkosmopolitisch, eine idealisierte Vision einer antiken politischen Gemeinschaft.

Schon damals war es eine verführerische Ideologie, die deutsche Provinzphilosophen wie Gottlieb Fichte und Johann Gottfried von Herder dazu brachte, einen ökonomischen und kulturellen Nationalismus zu entwickeln. Der erste Revolutionär, der sich davon inspirieren ließ war Maximilien Robespierre – viele Revolutionen und viel vergossenes Blut sollten folgen. Elitenverachtung und -bekämpfung waren zentrale Bausteine von Kommunismus und Faschismus. Die verheerendste Aneignung der rousseauschen Ideen war die Verbindung von Sozialismus und Nationalismus unter Adolf Hitler. 

Dennoch schienen die Siegeszüge des kapitalistischen Imperialismus im 19. Jahrhundert und der ökonomischen Globalisierung nach dem Kalten Krieg Rousseaus Gegenspieler Voltaire Recht zu geben. Erfüllten sie doch in großem Ausmaß den Aufklärungstraum einer weltweiten materialistischen Zivilisation, die durch rationales Eigeninteresse miteinander verknüpft war. Rousseau wirkte dagegen wie auf dem Scheiterhaufen der Geschichte verbrannt.

Experten zählen nicht mehr 

Doch das scheint sich gerade zu ändern. In der aufgeklärten westlichen Welt gibt es nun eine Gegenbewegung gegen das hyperrationalistische Expertentum, die wie Rousseau den Willen über den Verstand stellt und davon träumt, dass das Volk als Souverän die Kontrolle aus den Händen einer außer Kontrolle geratenen Elite reißt. Es ist ohne Frage ein welthistorisches Ereignis, da Ähnliches nach dem Zweiten Weltkrieg bisher nur in nichtwestlichen und unterentwickelten Gesellschaften geschah. Das beste Beispiel ist die Islamische Revolution im Iran 1979. Sie wurde gegen das von Technokraten und radikal disruptiv geführte Regime des Schahs geführt und endete mit der Machtergreifung eines Klerikers, der nahezu alle Errungenschaften der Moderne verteufelte und abschaffte.

Malen wir uns einmal aus, was passieren würde, wäre dieser Kulturkampf von unten auch im Westen erfolgreich. Dabei helfen Fakten, auch wenn sie bei den Anführern dieser Rebellion so unbeliebt sind. Ein Viertel der US-Amerikaner glaubt, dass die Sonne sich um die Welt dreht und auch in der EU wissen nur zwei Drittel, dass es andersherum ist. Selbst an den Universitäten in Deutschland beschweren sich Professoren immer wieder darüber, dass ein Großteil der Studenten die Grundrechenarten und Grammatikregeln nur rudimentär beherrschen.

Ohne Spezialisten bricht die Gesellschaft zusammen

Machen wir uns nichts vor: Würde dieser Teil der Bevölkerung an die Macht kommen, bräche unsere Gesellschaft bald zusammen. Es sind die Eliten, die dafür sorgen, dass die Infrastruktur trotz Unterfinanzierung nicht kollabiert und dass unsere Kinder an den Schulen überhaupt etwas lernen. Wenn wir krank sind, fragen wir nicht ein paar Leute auf der Straße, was die beste Heilung verspräche. Wir gehen in ein Krankenhaus, wo gut ausgebildete medizinische Spezialisten uns behandeln.

Warum sollte es in der Politik anders sein? Oft wird Politikern vorgeworfen, sich „im wahren Leben“ nicht mehr auszukennen, nur für die Politik ausgebildet zu sein. Könnte es auch daran liegen, dass der öffentliche Dienst und der Gesetzgebungsprozess in der globalisierten Welt so kompliziert geworden sind, dass man sie nicht mehr mal so nebenbei erlernen kann?

Natürlich machen auch Eliten Fehler. In der Nahost-Politik werden und wurden sie gemacht, in der Flüchtlingskrise auch. Diese Fehler müssen selbstverständlich benannt und aufgedeckt werden. Aber zu glauben, dass der IS-Terror schon ausgemerzt wäre oder die Flüchtlingskrise behoben, wenn sich nicht Menschen, die ihr ganzes Berufsleben darauf ausgerichtet haben, damit befassen würden, sondern eine Gruppe, die kein Expertenwissen hat und ausschließlich nach Instinkt agiert – ist schlicht absurd. Es ist immer einfacher, zu rufen, man würde es besser machen, wenn man es nicht selbst tun muss. Das ist beim Fußballgucken nicht anders als in der Politik.

Mehr Elite wagen

Was also ist zu tun? Keine Frage, die Nase zu rümpfen und sich weiter abzuschotten, wie es Alexander Grau der Elite vorwirft, kann nicht der Weg sein. Wer gut ausgebildet ist, ist nicht automatisch klüger und schon gar nicht ein moralisch besserer Mensch.

Doch der einzige Weg, die Führungsqualitäten der Eliten beizubehalten, ohne den demokratischen Geist der Nation zu schaden, besteht darin, mehr Menschen in die Elite zu bringen. Umso mehr Menschen versuchen, die Welt zu erforschen und zu verstehen, umso besser für die Welt. Dass das nicht von oben herab geschehen muss, sondern mit einer Offenheit für die Ängste und Sorgen der Menschen „von unten“ gelingen kann, zeigen gerade die als Elitenfutter gescholtenen Serien wie The Wire und Breaking Bad oder die Reportagen des New Yorker- Journalisten George Packer. Sie haben aufgedeckt, wie die Mittelklasse in den USA zerbröselt, indem sie sich empathisch mit ihren Protagonisten auseinandergesetzt haben, ohne sie zu bevormunden. Die Erzeugnisse sind übrigens für relativ wenig Geld für jedermann verfügbar. 

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Arndt Reichstätter | Mi., 23. November 2016 - 16:47

Die vom Autor genannten Medien, NETFLIX und NEW YORKER, haben eines gemeinsam: sie sind privat finanziert. Ist es nicht erstaunlich, dass der Autor nicht öffentlich-rechtliche Medien aufzählt? Schließlich sollten diese doch logischerweise den Ton angeben, da sie über den Dingen stehen sollten anstatt sich im täglichen Raubtierkapitalismus durchbeißen zu müssen.

Auch bei AIRBNB verhält es sich nicht anders. Dieses Model ist so erfolgreich, weil ökonomische Entscheidungen dezentral getroffen und täglich millionenfach korrigiert werden.

Die Wut auf die Eliten entstammt zu einem Teil unter anderem dem gesunden Bauchgefühl der Massen, die zwar - dank staatlicher Bildung - keine ökonomischen Grundlagen besitzen, aber sehen, wie ihnen manche gut gelaunt erzählen, warum alles ständig teurer werden muss. Abgesehen mal von Kriegen und Einwanderungsproblematik.

Ich bitte daher um intensive Auseinandersetzung mit dem Fiat-Money-Geldsystem und der libertären, weil dezentralen, Lösung.

helmut armbruster | Mi., 23. November 2016 - 16:57

die Leute sind nicht unzufrieden, weil ein paar Möchte-Gern-Eliten sich so aufführen wie beschrieben. Sondern deshalb, weil sie langsam merken, dass es die schöne, heile Welt, die man ihnen jahrzehntelang vorgegauckelt hat, so gar nicht gibt.
Nichts hat sich so positiv und vorteilhaft entwickelt wie es den Leuten versprochen wurde:
Nicht der Euro, nicht Mulitkulti, nicht die offene Gesellschaft, nicht die Globalisierung, nicht die Sicherheit der Renten und Ersparnisse, nicht die gleichgeschlechtliche Ehe, nicht der sichere Arbeitsplatz, nicht der garantierte Kindergartenplatz usw. usf.
Das meiste hier Aufgezählte ist heute ein Scherbenhaufen. Nur die sog. Eliten wollen das nicht sehen.
Wen wundert es, dass die Leute sich abwenden?

Dazu kommt außerdem, dass die Angehörigen dieser "Eliten", die diese Ansammlung von Scherbenhaufen produzieren, gut alimentiert sind. Das Gehalt von Herrn Kleber dürfte geeignet sein, eine Sozialneid-Debatte loszutreten. Die Herrschaften auf dem o.a. "Steckbrief" werden eine Altersversorgung beziehen, die mit Einzahlung ins Rentensystem nie zu erreichen sein wird. Die "Zurückgebliebenen" oder "Abgehängten" blicken auf die Einkünfte aus prekären Arbeitsverhältnisse und drehen den Euro zweimal um, sollen aber privat riestern, wo es für den Alltag gerade eben knapp reicht und bekommen einen Herzklappenriss, wenn die Rentenversicherung die Rentenauskunft schickt und den aktuellen Stand der Rentenberechnung mitteilt. Und wenn man dann noch "Pack" oder "Dunkeldeutscher" von einem Politikerdarsteller genannt wird, hört man leise mitklingen: "Sollen sie doch Kuchen essen, wenn sie kein Brot haben!" und wünscht sich mitunter, die Deutschen wären mal "französischer" und ließen es auch so enden!

Die Franzosen gehen bereits massenhaft auf die Straße wenn sie nur bis 63 arbeiten sollen, während die Deutschen auch noch jubelnd in die Hände klatschen, wenn ihnen versprochen wird, daß, wenn sie auch nach Renteneintritt genug zum Leben haben wollen, sie weiterarbeiten dürfen.
Nie war eine Revolution überfälliger. Und nirgends auf der Welt ist ein Volk dazu weniger in der Lage. Die Deutschen sind eben nicht zu retten.

Thomas Radl | Do., 24. November 2016 - 16:05

Antwort auf von Robert Flag

Nun muss ich meinen Landsleuten, also denen "die schon lange hier leben", aber auch zugute halten, dass man nur schwer aus seiner Haut kann. Selbst, um das Gegenteil zu beweisen, müssen Hürden überwunden werden: Lenin hat gesagt, Wenn Deutsche Revolution am Bahnhof machen, kaufen sie erst eine Bahnsteigkarte! Geht ja gar nicht mehr: Wo kriegt man denn heute noch eine Bahnsteigkarte? q.e.d.!

Ursula Horvath | Fr., 25. November 2016 - 17:20

Antwort auf von Robert Flag

das wirklich schlimme bei uns Deutschen ist, dass wir maulen, aber nicht vom Sofa hochkommen und darauf warten, dass Einer vorbei kommt und uns anfeuert, dann aber arten wir aus wie keine andere Nation auf diesen Planeten. Die jahrelang gespeicherte Wut tritt dann leider erbarmungslos in Aktion. Deshalb wäre es so wichtig, dass die Menschen heute friedlich aufstehen und sich gegen diese Politik laut aussprechen am besten vorm Kanzleramt.

Thomas Radl | Di., 29. November 2016 - 14:54

Antwort auf von Ursula Horvath

Sehen Sie, so unterschiedlich sind manchmal die Erwartungen der Leute. In einem Kommentar an anderer Stelle (ich glaube bei "Achse des Guten") las ich in einem Kommentar zum Thema "friedliche Revolution", dem Kommentator hätten 1989 die "Laternenorden am Bande" gefehlt.
Mir wäre das zu unzivilisiert! Aber vor das Kanzleramt ziehen, um da zu protestieren? Dann kommt doch auch bloß wieder Claudia Roth mit Kamerateam um die Ecke und "beweist", wie wenig man mit den Demonstranten reden kann, wenn man ihnen nur Gutes (z.B. Hirn) wünscht. Naja - jedenfalls alle die Demonstranten, die keine Schilder tragen, auf denen steht "Deutschland, du Stück Sch...". Mit denen hätte Frau Roth ja keine Probleme...
Ich fühle mich jetzt gerade versucht, meine Meinung zu "Laternenorden" und "friedliche Revolution" zu überdenken.

"scherbenhaufen"? was für ein "scherbenhaufen"? uns geht es besser denn jemals zuvor. entwicklung gibt es nicht nur in einer dimension, ergo wird die welt komplexer. hätten sie es gern etwas weniger komplex? so mit zöllen, kranzgeld, merkantilismus, tastentelefon und subventionierter stahlkocher-idylle? kaufen sie sich eine zeitmaschine ... oder 'ne kiste jack daniels - diese gute alte zeit ist vorbei. ich selbst (50j) bedauere dies, denn es war irgendwie auch "meine welt". aber das war die kinderkrippe auch. ich kenne sie allzugut, diese hornbrilligen risiko-aversiven hasenfüsse, die in jeder firma, in jeder institution den oberlehrerhaften besserwisser geben. ihre sicht begrenzt sich in verhärmter negation... und das braucht nun wirklich niemand. im übrigen - auch als heterosexueller, entschiedener christ würde mich interessieren, warum irgendwelche humorlosen hinterwäldler sich an der gleichgeschlechtlichen ehe stören. zwingt sie denn einer, gleichgeschlechtlich zu heiraten?

Steffen Sommerfeld | Mi., 23. November 2016 - 17:01

Viel Text ohne etwas zu sagen.

"Aber zu glauben, dass der IS-Terror schon ausgemerzt wäre oder die Flüchtlingskrise behoben, [...] ist schlicht absurd. "

Zu Erkennen das der Abbau von Sicherheitskräften bei gleichzeitig ansteigender Kriminalität ein Problem darstellt verlangt kein Studium. Kaum jemand behauptet das der IS Terror ein Problem im Lande darstellt, aber Übergriffe, Vergewaltigungen im öffentlichen Bereich, Kosten im Milliardenbereich. Der erste Schritt in jedem Fachbereich zu Lösung eines Problems ist ersteinmal die Erkenntniss das es eines gibt.

Die schlichte Wahrheit trennt ihre "Experten" eben vollkommen von den "einfachen" Menschen die Tagtäglich Probleme lösen und nicht steuerfinanziert darüber schwafeln.
Einige Lösungshighlights der Expertenelite:
- Krim/Ukraine
- Griechenland
- Finanzkrise (von der Bank zur Staatskrise)
- nennen Sie ein erfolgreiches Großprojekt hierzulande
- Energiewende von der "Kugel Eis" zu 500 Mrd
- NSA Überwachung
...

Ursula Schneider | Do., 24. November 2016 - 14:31

Antwort auf von Steffen Sommerfeld

Aufstand gegen die Aufklärung, gegen die Moderne und Expertentum???
Von Letzteren hätten wir in der Politik gerne mehr ...

Mir scheint alles viel einfacher zu sein: mehr gesunder Menschenverstand, mehr Wahrheitsliebe, mehr Realitätssinn und vorausschauende Planung - das würde für's Erste schon genügen.

Frank | Mi., 23. November 2016 - 17:05

Wer sich selbst zur Elite zählt, ist es oft im selben Moment nicht mehr, sondern ein Narr.
Ich wäre vorsichtiger mit dem Begriff "Elite", denn Bildung und Intellektualität schützt vor Torheit nicht.
Beispiel: Fernsehserien sind verlorene Zeit, während in RTL2 teils Sendungen kommen, aus denen man etwas lernen kann. Abgehoben ist die Welt der Trumps und Hillarys, nicht aber die eines Journalisten, der sich über Airbnb einbuchen muss. Und sollte je die Zivilisation zusammenbrechen, sind die "Zurückgebliebenen" draußen im Wald die Genies.
Im Iran war keine Elite, sonst hätten sie erkannt, wo die Probleme sind und was sie tun müssten.
Elite war demnach der Kleriker, der die Sprache der Mehrheit sprach.
Auch dieser Artikel wirkt "von oben herab", "ich schlau, die anderen dumm".
Elite sieht anders aus. Sorry.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 23. November 2016 - 19:51

Antwort auf von Frank

dass der Führer im Iran Elite gewesen sein könnte, weil er zu den Massen sprach und sie erreichte.
Das Gegenteil ist noch nicht die Wahrheit.
Aber wie kann man Elite sein, wenn man Netflix hat?
Doch nur dann, wenn man darüber informiert sein müßte, wie die USA ticken?
Ich bin also froh, es nun mal gesehen zu haben, weil ich nichts Falsches über die USA sagen will.
Aber ich halte Maxdome für wesentlich besser in der Filmauswahl und vor allem vielseitiger.
Übrigens jede Menge Homo/Sexualität, die mich nicht interessiert.
Da suche man mal bei Netflix.
Die Gewichtung deutsche Filme/Ausland ist für jemanden der in Deutschland lebt verständlich, nicht einengend.
Auf Netflix gibt es eine Sparte "Internationale Filme", der Rest kommt mir überspitzt gesagt amerikanisch vor, nicht unbedingt zugespitzt, sondern in Endlosschleifen.
Wenn ich in den USA leben würde, hätte ich Netflix, weil ich gerne gemeinsame Grundlagen für Gespräche habe.
Eine Zusatz zum Fernsehen ist mir hier Maxdome

Robert Steiner | Mi., 23. November 2016 - 23:21

Antwort auf von Frank

Dem kann ich nur beipflichten. Der Begriff "Elite" wird mittlerweile zu inflationär benutzt und bekommt eine immer negativere Bedeutung. Der Begriff fördert nur die Arroganz derer, die gemeint sind. So kommt es, dass die "Eliten" dem "normalen Bürger" Desinteresse und Unwissenheit vorwerfen und somit ebenso indirekt die Presse als "Lügenpresse" bezeichnen. Diejenigen, welche wirklich zur "Elite" gehören sollten, bezeichnen weder sich noch andere als solche und werden nicht als solche bezeichnet.

Marc Meyer | Mi., 23. November 2016 - 17:10

Experten sind notwendig?

Wo waren diese Experten, als der Euro eingeführt wurde? Da hieß es immer von der Elite, das wir nie Schulden anderer Länder übernehmen werden.

Wir alle wissen, wie es dann doch gekommen ist.

Keiner hat uns vor dem Euro gewarnt, jeder hat uns Bürgern gesagt, dass sei eine sichere Sache. Nur Populisten und Nationalisten könnten sie so dumme Sachen wie eine Schuldenunion ausdenken, schrieb die Presse. Und es kam alles anders.

Die Eurogesetze sollen uns Bürger schützen, und werden trotzdem gebrochen und nicht abgeschafft, und dann will mir diese Elite was von einem demokratischen Rechtsstaat erzählen? Von einer Presse, die aufklärt, nur damals bei der Euroeinführung nicht?

Es reicht, so wie bisher geht es nicht mehr weiter.

Wo waren die Experten, als uns die Flüchtlingskrise als "Facharbeiter" verkauft wurden, obwohl es offenbar war, dass hunderttausende Niedrigqualifizierte in den Niedriglohnsektor gepumpt werden.
In gleicher Zeit gab es bereits genug Studien, wieviele Jobs genau dort künftig der Digitalisierung anheim fallen werden.
Dieser offenkundige Widerspruch scheint keinen Experten gestört zu haben.

Man könnte die Liste noch lange fortsetzen. Aber letztlich gilt, dass es eben gar nicht um Expertise geht, sondern um fachliche Legitimierung bestehender Vorstellungen.
Und das sind eben keine wirklichen Experten. Sondern Meinungsnutten, deren Geschäftsmodell sich von echter Prostitution allerdings in einem wichtigen Punkt unterscheidet: es ist eben nicht so ehrlich.

Bernhard Jasper | Mi., 23. November 2016 - 17:10

Es ist eindeutig die zerbröselnde „Mittelklasse“, wie Sie schreiben, die natürlich nochmals differenziert betrachtet werden muss. Speziell die „Mittelklasse“ ist immer auf „Zukunft“ angewiesen und lebt auch von Zukunftshoffnungen. Ein „weiter so“, im Wandel der Zeit, ist innenpolitisch betrachtet (ohne zukunftsweisendes Konzept) eigentlich für „die Mitte“ als eine „Kampfansage“ zu betrachten. Und diese „AfD“, mit ihrem konzeptionell engen politischen Raum, eine Reaktion darauf. Eine Art von „Neo-Biedermeier“.

Lukas Engels | Mi., 23. November 2016 - 17:12

Laut seiner Homepage schreibt Herr Wißmann für DIE ZEIT, FAZ, Süddeutsche Zeitung, taz und Spiegel Online. Niemand bezweifelt, dass es sich hierbei um die Elite handelt. Aber wieso findet sich keine rechte Veröffentlichung darunter? Fehlt in Deutschland dieser Standpunkt etwa völlig? Oder anders gefragt: Ist die Meinung dieser Zeitungen so gleichgeschaltet, dass man Meinungen und Autorn beliebt austauschen kann? Wenn nicht, woher kommt dann die Anfälligkeit für Populismus, wenn doch diese Zeitungen die Meinung der überwältigenden Mehrheit wiedergeben?

Michaela Diederichs | Mi., 23. November 2016 - 17:15

Einspruch, Herr Wißmann. Auch ein Handwerker muss in unserer hochtechnisierten Welt Experte sein. Experten gibt es jede Menge. Zählen sie deshalb schon zur Elite? Ihre Elite arbeitet mit einer Schere im Kopf. Trump vs. Clinton wurde in allen Medien diskutiert, innerlich waren sich alle einig, dass es in keinem Fall Trump werden wird, weil nicht sein kann, was nicht darf. Unsere Politiker hatten sich gar nicht mit dem Mann befasst. Dann hat es sie kalt erwischt. Flüchtlingskrise: alles großartig, so toll, beseelt von der Größe der Aufgabe. So schöne Bilder - für die Presse. Dass ein nicht unbedeutender Teil der Bevölkerung das völlig anders sieht - einfach ausblenden, das sind alles Rechte. Kritische Auseinandersetzung - Fehlanzeige. Meinungsforscher liegen daneben. Vielleicht weil sie belogen werden wollen? Wenn Experten Realitäten ausblenden, ist ihre Wahrnehmung reduziert. Dann sind sie nicht mehr offen. Sie verlieren Expertenstatus und werden nicht mehr ernst genommen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 23. November 2016 - 20:13

Antwort auf von Michaela Diederichs

und um ein anderes Beispiel des Artikels herauszugreifen, bin ich Elite, wenn ich die Bildzeitung nicht lese?
Ziemlich wahrscheinlich, aber nicht politische Elite.
Als Politiker müssen Sie die lesen, weshalb ich froh bin, keiner zu sein.
Sorry Bildzeitung, denn wenn ich den Disput Blome/Augstein sehe, kann ich keine gravierenden Unterschiede erkennen, meine Anerkennung.
Relativiert habe ich meine hochnäsige Ansicht über die Bild als ich englische Zeitungen sah und ansatzweise auch schon früher als ich in einem Hörsaal einmal hörte "Für die Revolution brauchen wir ja die Massen", was durchaus wie Partei als Elite klang.
Diese Überheblichkeit hat mich schon damals gestört, dahingehend, dass ich immer sage, es beleidigte meine Intelligenz, wenn ich nur von der Unfähigkeit oder Dienstbarkeit aller Anderen ausgehen müßte.
Ich habe in der Politik Demut gelernt und die `Angst des Bürgers vor dem Sprechen´.
Deshalb begrüße ich die Möglichkeiten öffentlichen Sprechens und die Vernetzung.

Die "Elite" ist eine Ansammlung von Quasselstrippen, die sich ständig gegenseitig bestätigen, schlauer als die Masse der Normalbürger zu sein. Sicher, diese "Intellektuellen" können gut und überzeugend formulieren, darum beneide ich sie. Das Problem ist nur: Ist der toll formulierte Text auch zutreffend und belegt? Beschreibt er reale Probleme der Welt oder nur das, was der Verfasser kurzsichtig innerhalb seines Tellerrandes erkennt? Denkvermögen und Sprachvermögen sind selten gleich gut entwickelt.

und keinesfalls Geschwurbel.
Er verdiente eine längere Auseinandersetzung, die aber in Form von Kommentaren nicht leicht möglich ist.
In der Argumentation muss der Autor nur aufpassen, dass er nicht Aufklärung, Expertentum gegen den mündigen Bürger stellt.
Mündigkeit setzt keinen Hochschulabschluss voraus und würde wie in die Welt kommen, wenn sie nicht verbunden wäre, wenn nicht gleichbedeutend mit menschlicher Würde und einem Naturrecht (Ich glaube Bloch befasst sich damit in "Naturrecht und menschliche Würde")auf Selbstbestimmung?
Damit es nicht angetastet wird auch nicht im Namen einer technischen Vernunft, ohne Einsicht, stellt Nietzsche sie in des Rang eines Gottesrechtes, getauft am Born der Ewigkeit und wie sonst sollte man auf die Idee kommen, dass der Mensch sich in Göttlichkeit entfalten könne, wenn er keinen Zugang dazu hätte?
Trieb das nicht auch Luther um?
Es ist sicher nicht Wissmanns Absicht, aber er erklärt doch eigentlich das Kosmopolitische nur als Elite?

Klaus Anders | Mi., 23. November 2016 - 17:29

... von dieser Art, und die selbsternannte Elite wird verhungern. "Elite", die sich selbst so bezeichnet, lässt schon viel Elitäres vermissen, insofern ist eine Selbstverteidigung eines erklärten Elitären ziemlich peinlich. Glaubt jemand tatsächlich, durch den Konsum welcher TV-Serie auch immer könne man "Elite" werden? Groteske Elitenvorstellung. Hier wird unter Elite einer verkauft, der sich im Juste Milieu wohlfühlt, nicht mehr. Wie absurd solch eine Analyse ist, wird deutlich, versetzt man sie in die Republik, sagen wir, vor 50 Jahren, roaring 60s. Eine "Verteidigung der Elite" in diesem Sinne hätte dort bedeutet, die Oppas aus den Kreisen Adenauers zu hofieren, die Magazine, die sie konsumierten hip zu finden. Studentenrevolte? Hätte man dann lieber der CDU überlassen sollen, hätte die viel besser hinbekommen. Ach so, Elite heute ist viel cooler? Na dann, natürlich... - Liest man so etwas, wünscht man sich heftig in die "Provinz", in der die gescholtenen Fichte und Herder dachten.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 24. November 2016 - 10:58

Antwort auf von Klaus Anders

Der Autor ist sehr jung und in der Orientierungsphase, zudem auch Produkt der heutigen Zeit oder wie könnte man als freier Autor davon leben, nur für eine Zeitung zu schreiben.
Das ist dann aber manchmal auch die Stärke von Autoren, die in der Meinungsbildung so stark sind, dass sich Zeitungen um sie reissen.
Dann ist nicht mehr der Autor vielen Zeitungen zugesellt, ohne fest angestellt zu sein, sondern die Zeitungen werden zum Forum eines/r Meinungsführers/in.
Das Zeug hat der Herr Wissmann, der Herr Grau aber allemal.
Aber nur wer die Welt kennt kann der Welt gerecht werden?
Die Deutschen reisen gerne oder reisten, als sie noch Geld hatten.
Der Großteil weiss ganz genau, wo er zuhause ist, zumal wenn er die Nachrichten sieht.
Es spricht vieles für die sich erweiternde Lebensweise des Herr Wissmann.
Aber vielleicht folgte auch er betroffen der Trauerfeier Helmut Schmidts und horchte auf, als die Trauergäste das Abendlied sangen, sein Vermächtnis.
Das kann man mitnehmen.

BERLIN
Aus Erfahrung würde ich sagen, dass das Ego eines ungebildeten Berliners die Welt aufwiegt, in dessen Selbsteinschätzung, die aber dennoch genau dieses Klima erzeugt, dass aus aller Welt die Menschen anzieht.
Der Herr Wissmann stelle sich vor, Kant hätte zu Tee und Gebäck in Königsberg/Kaliningrad geladen, würde er als Treffpunkt New York vorschlagen?
Auch Intelligenz hat Verortung und der Boden auf dem wir stehen ist reine Sedimentablagerung vergangener Intelligenzen.
Ich hoffe nicht, dass Herr Wissmann sich von seinen Herkünften zu befreien sucht, anstatt sie zu verstehen. Camus hatte auch große Probleme damit, dass seine Mutter nicht lesen? konnte.
Gnwti seauton und sapere aude bedeutet nicht, sieh von Dir ab.
Und soviel man an Erfahrungen sammelt, es bleibt ein "man", eine Verortung und man ist nie zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten.
Vielleicht hat der Autor ein Gespür dafür, dass sich Intelligenz nicht in der Selbstgenügsamkeit/Reduktion entfalten kann.

Bernd Fischer | Mi., 23. November 2016 - 17:31

Heute weiß ich: wir sind allenthalben von eben solchen Leuten umgeben. Der Sammelbegriff für diese Spezies lautet „Experten“. Experten, so ein Bonmot, sind Leute, die 100 Stellungen kennen, aber keine Freundin haben. Was früher „amerikanische Wissenschaftler“ waren, sind heute „Experten“. Experten versorgen uns mit allem, was wir ohne sie niemals zu wissen und zu verstehen in der Lage wären.Es gibt Nahost-Experten, Fernost-Experten, Mittlerer-Osten-Experten, Terror-Experten, Terrorismus-Experten, Terroristen-Experten, Klimawandel-Experten, Energie-Experten, außerdem Experten für sämtliche Länder rings um das Mittelmeer sowie Frankreich-, England-, Russland- und Europaexperten, Experten für Migration, Experten für Militär, Experten für Ein- und Ausweisungen und ziemlich sicher auch Experten für Experten. Wir, die wir keine Experten sind, staunen der Mattscheibe entgegen und sind froh, dass es Experten gibt, die uns die Welt erklären: „Wir wissen noch nichts genaues.“

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 23. November 2016 - 17:33

als einen Fehler würde ich Herrn Wissmann "attestieren".
Hauptsächlich die Idee, Herr Grau bewege sich nicht in einem Vernunft-geleiteten Diskurs.
Schwamm drüber.
Interessieren würde mich, ob die richtige Reaktion auf andere Meinungen die bessere Kontrolle des Internet ist.
Ich hätte gedacht, es geht darum, Falschmeldungen zu vermeiden und von Meinungsäußerungen zu trennen durch Löschung.
Im Bericht der SZ? via MSN liest sich das m.E. anders.
Und was genau wäre dann darin ein Diskurs der Eliten?
Nach dem Motto, was eine Meinung ist bestimme ich?
Was Menschen in ihrer Meinung verstärkt gehört automatisch verboten?
Wenn ich so etwas lese wie die Nachricht "Merkel warnt vor Trollen", dann zweifel ich daran, dass ich mit Merkel dieselbe Vernunft teile.
Beginnt jetzt die Meinungskontrolle?
Krieg/sspiele werden nicht verboten, aber vor Trollen warnt eine Kanzlerin?
Internet ist ein hoher Intelligenzverstärker.
Sapere aude ob im Internet, im Cafe oder bei "Wer wird Millionär".

unter glaube ich z.B. Wikipedia, dass ein Troll eine Community störe.
Eine empfohlene Abwehrstrategie wäre, sich zu sagen, dass der nur "Gast in unserer Community" sei.
Ist das ein Scherz?
Ich bin auch Gast hier und nur solange, wie man seitens der Redaktion geduldet wird.
Massgeblich ist die Netiquette, sonst wird man gelöscht.
Muss ich deshalb im Bundestag vor Trollen warnen? Ist das eine konkrete Gefahr?
Ich reagiere auf keine() Trolle, weil ich sie nicht herausfinden will. Interessiert mich etwas, spreche ich zu etwas oder zu jemandem.
Wenn ein Troll darunter wäre, dessen Meinung mich interessiert, dann spreche ich auch mit dem.
Und wenn es Putin persönlich wäre, könnte er doch trotzdem etwas von mir lernen oder ich von ihm.
An einem politischen "Stand" kann man gestört werden.
Ab einem gewissen Zeitpunkt kann man sich das verbitten.
Aber man sollte als Politikerin einen langen Atem und noch bessere Argumente haben.
Ich rede jeden Troll in die "Bewusstlosigkeit"...

Reinhard Frank Strauß | Mi., 23. November 2016 - 17:34

Herr Wißmann, drehen Sie das ganze doch einfach einmal für 2 Sekunden um.
Sie gehören nicht (mehr) zu den 2 % - zu denen Sie sich rechnen, sondern zu den 98 % der Menschen, die nicht so leben; die das ganze aber letztlich zu zahlen haben, wenn Eliten seid Jahrzehnten nicht einen, sondern in Serie wiederholungstäterisch Fehler machen.
Zunächst gibt es fast 35 Jahre kein Problem mit Straßen, die nicht mehr dem Staat, den Bürgern oder wenigstens der Polizei gehören (nur als eines von mehrfachen Beispielen). Dann wird bei Ihnen nicht "Über"priviligiertem eingebrochen, ihre Bekannte wird übelst betatscht, ihr Neffe zusammengeschlagen. Dafür wird Ihnen erzählt, daß gibt es nicht, sie sind ein übler Spinner, Rassist, Misanthrop.. Dafür dann müssen Sie mehr zahlen, z.B. ihre KV-Beiträge werden erhöht.
Wie geht es Ihnen damit? Applaudieren Sie? Mehr als 20 Jahre lang? Weisen Sie daraufhin, daß Sie nicht schizoid sind und das es Proleme gibt? Mehr als 25 Jahre lang? Wenn das nichts fruchtet?

Reinhard Frank Strauß | Mi., 23. November 2016 - 20:58

Antwort auf von Reinhard Frank…

Sie nehmen sich als "Elite" wahr (ein Fehler, den viele Ihrer Kollegen wohl teilten, wenn auch einige aufgewacht sind).
Mitte der 80ziger "NDR Talk Show" (während der Zeit, als albanische Gangs die Juweliers in Hamburg ausraubten incl. Waffenbenutzung ohne Rücksicht, um das vornehm zu sagen): man müsse das doch verstehen, es gäbe viele Dörfer dort, die noch völlig abgetrennt sind von der Zivilisation und dort ist das halt so gang und gäbe.
Presseclubs nannten alle Sorgen um Verdrängung auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt seid Mitte der 90ziger als völlig aus der Luft gegriffen, falsch,dumm..
Am 12.3. mittags wurde dann sogar - 2 Tage, nachdem die Tafeln erklärten, sie müssen ihre Zuteilungen für die Bedürftigen Einheimischen kürzen aufgrund des Andranges - erläutert, was für eine große und tolle Errungenschaft die Tafel sein, ein Beispiel, wie sehr unsere Gesellschaft funktioniert. Und dann wundert man sich, während man den New Yorker liest? Wie "elitär" und großartig.

Monika Baumüller | Mi., 23. November 2016 - 17:57

Vielen Dank dafür, dass Cicero auch einmal eine andere Stimme zu Wort kommen lässt. Ich bin wirklich erleichtert, hatte in letzter Zeit das Gefühl, dass Cicero allmählich zum rechten Kampfblatt verkommt. Den Kommentatoren passt der Wißmann-Einwurf natürlich nicht. Sie wollen Eliten-Bashing und Rundumschläge gegen alles und jeden, der nicht "Alternative" ist.

Michaela Diederichs | Mi., 23. November 2016 - 18:29

Antwort auf von Monika Baumüller

Liebe Frau Baumüller,

die Kommentatoren einfach mal so bei den "Alternativen" zu verorten, lässt vermuten, dass Sie eine sehr beschränkte Weltsicht haben bzw. eine stark reduzierte Wahrnehmung. Cicero unterscheidet sich - Gott sei Dank - von anderen Magazinen dadurch, dass hier sehr viele unterschiedliche Standpunkte vertreten werden. Man muss nicht immer einer Meinung sein, sollte aber auch niemanden in irgendwelchen Ecken verorten. Aufmüpfige Kinder wurden früher von überforderten Lehrern in Ecken gestellt. Die Zeiten haben wir doch hoffentlich hinter uns gelassen oder gehen wir diesen gerade wieder entgegen?

Arndt Reichstätter | Mi., 23. November 2016 - 18:29

Antwort auf von Monika Baumüller

Welches "rechte Kampfblatt" lesen Sie denn, dass Sie sich den Vergleich mit "Cicero in letzter Zeit" zutrauen?

Dies ist übrigens keine Fangfrage. Sondern bestimmt sind Sie tolerant und multikulturell genug, wenigstens hin und wieder zu überprüfen, was ihre Mitmenschen denken.

Also...?

Michaela Diederichs | Mi., 23. November 2016 - 19:58

Antwort auf von Monika Baumüller

Frau Merkel, Sie irren sich - Hamed Abdel-Samad. Zu dem Satz: Der Islam gehört zu Deutschland. 14.01.2015
Wir können nicht jedes Jahr eine Million Menschen aufnehmen. Sahra Wagenknecht. 12.12.2015
Nein, er übernehme den Satz nicht, antwortete Gauck Ende Mai 2012 zu der Frage, ob der Islam zu Deutschland gehöre.
http://cicero.de/berliner-republik/medien-ueber-die-grenzoeffnung-wir-w…
Giovanni di Lorenzo.
Das sind nach Ihrem Dafürhalten dann wohl alles "Alternative".
Wenn Sie sich umfassend informieren, schnappt die Schere im Kopf nicht mehr so schnell zu und die anderen Kommentatoren müssen angesichts Ihres Kommentares keine Schnappatmung bekommen.

Armin Latell | Mi., 23. November 2016 - 20:30

Antwort auf von Monika Baumüller

ich kann nicht behaupten, dass im Cicero nicht auch andere Meinungen zu Wort kämen. Solange die sogenannten Eliten sich nur elitär ausdrücken und es sie nicht interessiert, wie es uns, den nicht elitären, geht, weltfremde, realitätsverlorene Forderungen (an uns ) stellen, ihre eigene Meinung zum Maß aller Dinge erheben und uns noch als Pack, Mischpoke, Abgehängte, Verlierer u.s.w. bezeichnen, nur in ihrer eigenen Welt leben, dann sind das eben nur möchtegern Eliten. Schauen Sie sich die Nachrichten in den ÖR Medien an und vergleichen Sie mit seriösen Inhalten im Internet, dann erkennen Sie, warum das Pack sich endlich wehrt. Die Eliten entscheiden für uns, was wir erfahren dürfen und was nicht. Und wenn wir uns trotzdem erdreisten, öffentlich anderer Meinung zu sein, werden wir genau von diesen als Rassisten und Nazis beschimpft. Nein, Frau Baumüller, es geht nicht um Rundumschläge gegen alternativlose, die glauben, unsere Erziehungsberechtigten zu sein. Das wäre zu einfach.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 24. November 2016 - 13:11

Antwort auf von Armin Latell

ist das zum Souverän.
Aber auch unabhängig davon habe ich mir, nachdem ich irgendwann auch mal die erste Star Wars Reihe gesehen hatte, eigentlich aber irgendwann aus Prinzip angewöhnt, mit jedem so zu sprechen, wie ich es gelernt habe.
Ich schaue nicht ob mich die Person versteht, sondern dass wir uns verständigen.
Dieser Chewbakka? bellt und Han Solo antwortet.
Das scheint mir die Alternative dazu, viele Fremdsprachen zu sprechen.
Allerdings hat Englisch das Zeug zur Weltsprache, Deutsch nicht, Amerikanisch m.E. auch nicht.
Kant würde ich aber nicht auf Englisch lesen wollen.

Michaela Diederichs | Mi., 23. November 2016 - 20:52

Antwort auf von Monika Baumüller

https://www.welt.de/vermischtes/article159698128/Das-ist-meine-Strasse-…
https://www.welt.de/vermischtes/article159717494/Berliner-Kuriere-stell…
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/gewalttat-von-hameln-polizeigewer…
https://www.welt.de/politik/deutschland/article151514568/Polizeichef-ne…
Alles "Alternative", die so berichten? Dann ist ja schon mal ein Teil der Medien, Politik und Polizei "infiziert". Wissen Sie, was richtig traurig macht: Eliten möchten so etwas offenbar nicht wissen. Weil es weh tut. Dann lieber ausweichen auf Schauplätze wie Trump, AfD, Wutbürger. Das ist so schön einfach. In Ihrer Sprache vermute ich mal: populistisch. "Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, den Balken aber in deinem Auge bemerkst du nicht?" Sich wie die drei Affen zu benehmen, ist auch keine Lösung.

Marc Billings | Mi., 23. November 2016 - 20:54

Antwort auf von Monika Baumüller

Segr geehrte Monika Baumüller,
benennen Sie bitte konkrete Beispiele, zu Ihrer - möglicherweise justiziablen Unterstellung - dass das Magazin Cicero zu einem (Zitat) „rechten Kampblatt verkommt“.

Listen Sie bitte schriftlich auf, namentlich alle Artikel, einzeln und mit Datum der Veröffentlichung, die mithin - Ihrer Unterstellung gemäß – dazu beitragen oder beigetragen haben, dass das Magazin Cicero zu einem (Zitat) „rechten Kampfblatt verkommt“.

Zudem fordere ich Sie höflichst auf - Ihrer Unterstellung gemäß – die von Ihnen in Ihrem Beitrag nicht namentlich genannten Autoren/innen“ nachfolgend namentlich und mit entsprechenden hier veröffentlichten Artikeln zu benennen. Darüber hinaus fordere ich Sie auf, expressis verbis, „rechts verkommene Kampfblatt“ Passagen und/oder „rechts verkommene“ Artikel, gemäß Ihrer Unterstellung, aus dem (online) Angebot des Magazin Cicero, hier wortgenau zu zitieren.

https://dejure.org/gesetze/StGB/187.html

Michaela Diederichs | Do., 24. November 2016 - 22:20

Antwort auf von Marc Billings

Hatten Sie nicht eine sehr erheiternde Konversation mit einer Claire de la Lune? Großartig, dass sie auch anders können. Vielen Dank dafür. Cicero als rechtes Kampfblatt einzustufen, hat mich empört. Soviel Rede und Gegenrede wie im Cicero habe ich lange nicht gelesen. Das ist gelebte Demokratie. Wir müssen nicht einer Meinung sein, aber wir lassen die Meinungen anderer zu und akzeptieren diese, auch wenn sie uns vielleicht nicht gefällt. Diese Kultur ist bei uns irgendwie und irgendwann untergegangen. Ich weigere mich, alles was mir wert und wichtig ist, zu Grabe zu tragen. Schreiben, schreiben, schreiben und vor allem lesen, lesen, lesen ist unverzichtbar. LIES! diese salafistische Kampagne müssen wir für uns übernehmen und einsetzen in umgekehrter Richtung. DARAN sollten wir alle mitarbeiten, mit allen Mitteln. Keine Scheren im Kopf, keine Denkverbote. Mut und Entschlossenheit müssen wir dagegen setzen. Ich will meine Kultur erhalten - mit allen demokratischen Möglichkeiten.

Arne Bruhn | Mi., 23. November 2016 - 20:57

Antwort auf von Monika Baumüller

Worum es geht, mir uns auch anderen, ist Ehrlichkeit! Einsicht! Bei so viel Eliten u. Experten müssten wir doch schon längst eine bessere Welt haben- oder? 1951 hatte mein Vater inklusive Arbeitsweg einen 12-Stunden-Tag. Aber er konnte uns alle (4 Personen) damit ernähren, Miete zahlen. In den 60er Jahren sogar Tagesurlaube machen, in 1970 bauten wir ein eigenes Haus! Wer als alleinverdienender Handwerker kann das heute? Da arbeiten die Frauen mit, d.h. zweites Auto, Kindern fehlt fam. Betreuung! Das Ergebnis konnten Sie bei Herrn Wißmann lesen: Studenten d. h. mit Abi (!) haben (teils erhebliche) Defizite im Lesen, Schreiben, Rechnen! Schöne? neue Welt? Eliten? Für mich sind inzwischen die die Elite, die für Mindestlohn arbeiten, den Müll bei jedem Wetter einsammeln, Alte pflegen, für die in der Familie keiner Zeit ist! Ich bin von der katholischen Elite Hamburgs aus dem Dom geworfen worden, weil ich um Schutz für Heimkinder bat, die der Erzbischof mangels Gewinn deportieren ließ!

Reiner Kraa | Mi., 23. November 2016 - 23:45

Antwort auf von Monika Baumüller

Jede Demokratie lebt von Alternativen. Ohne sie gibt es keine Diskussionen, die letztlich zu mehrheitlich getragenen Entscheidungen führen. Leute, die sich und ihre Vorstellungen für alternativlos hielten, hatten wir schon mal und zwar zwischen 1933 und 1945 bzw. 1945 und 1989. Der jeweilige Ausgang ist bekannt. Wenn also etwas verkommen ist, so sind das diese alternativlosen Führerfiguren, die auch heute wieder Anspruch auf ihre Alternativlosigkeit erheben. Die stützen sich eben immer auf Experten und Eliten und besonders gern auf solche, die sich, meist wohlfeil, dafür ausgeben.

Gerhard Leuner | Do., 24. November 2016 - 00:05

Antwort auf von Monika Baumüller

Na wenn das keine qualifizierte Auseinandersetzung mit anderen Meinungen (also den "Rundumschlägen") ist. Vielleicht sollten Sie dieses "rechte Kampfblatt" einfach nicht mehr lesen und sich Ihre Ansichten bei den üblichen Verdächtigen (SZ, SPON usw.) zuverlässig bestätigen lassen. Glauben Sie mir, da passen Sie viel besser hin und dann ist die Welt wieder schön, man ist unter seinesgleichen (alles Eliten und Experten) und dem "Populismus" wird täglich die Maske heruntergerissen.

Thor Odinson | Do., 24. November 2016 - 05:57

Antwort auf von Monika Baumüller

Ich möchte Ihnen entschieden widersprechen. Nur weil Cicero eben nicht diesen medialen Mainstream mitträgt, es in die rechte Ecke zu stecken, ist genau dieses heuer so typische.
Jede Stimme, die kritisch ist, ist populistisch, ist rechts!

Sven Bergmann | Do., 24. November 2016 - 06:02

Antwort auf von Monika Baumüller

Frau Baumüller, was hier kommentiert, macht sich noch die Mûhe einer Auseinandersetzung.
In der Wahlkabine wird es anders aussehen.
Ich bin 2013 AfD-Mitglied geworden, weil ich es für zu gefährlich halte, diese Partei wütenden Prolls zu überlassen.
Würde allerdings meine Mitgliedschaft bekannt, müsste ich um meine berufliche Existenz fürchten.

Ich zähle selbst zwar zu den Experten, nicht aber der Elite diese Landes.

Die Selbstzufriedenheit eines Herrn Wißmann, der Fehler zwar erkannt haben will, deren Benennung aber bezeichnenderweise anderen überlässt, geht mir ebenso auf den Keks wie seine Gleichsetzung von Experte und Elite.
Experte ist, wer seine fachlich fundierte Meinung auch gegen die tages- und machtpolitische Stimmungslage hält. Alles andere (und ich habe sehr sehr viele dieser Art getroffen) sind Meinungsnutten.

Ulrich Baare | Do., 24. November 2016 - 06:41

Antwort auf von Monika Baumüller

Mich würde wirklich interessieren, ob Sie auch bei Blättern, die politisch mehr links sind, solche Statements abgeben. Also z. b-. dem Spiegel fleissig schreiben, dass sie dort doch auch einmal ein 'rechte' Beiträge erscheinen würden - so der Ausgewogenheit halber. Zudem ist das hier kein 'linker' beitrag, sondern einer der davon träumt, dass alles wieder von 'Experten' geregelt würde (was letztlich auf eine stände- oder Schichtengesellschaft hinausliefe).

Alexander Mazurek | Mi., 23. November 2016 - 17:59

... ist auch daneben. Die Aufklärung ist zur Verblödung verkommen. Die Protagonisten der Französischen Revolution, wie Rousseau, Voltaire oder Marquis de Sade sind zwar, wie Goebbels, weder auf den Mund noch auf den Kopf gefallen, ihr Leben kann aber nicht als Vorbild dienen. Allesamt Heuchler. Die Erben der Aufklärung waren der Jakobinismus, der Bolschewismus, der Nationalsozialismus, Kommunismen wie der Stalinismus und Maoismus. Heute ist es unser immer "bunter" Neoliberalismus. Alle diese "aufgeklärten" Ismen haben zusammen hunderte Millionen Opfer auf dem Gewissen, aber halt, die Aufklärung hat ja das Gewissen abgeschafft und es durch einen beliebigen Rechtspositivismus ersetzt, that's law! Der Mensch passt sich an, "zuerst kommt das Fressen". Aber er fühlt sich unwohl dabei und sucht nach Auswegen aus dieser "freiwilligen" Sklaverei. Das erklärt Trump, Orban, Brexit, Le Pen, Wilders und Duda. Ob's hilft, oder wird hier der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben? Warten wir's ab.

Detlev Bargatzky | Mi., 23. November 2016 - 18:00

... ist gerade angesagt."

Nennen Sie mir eine Fernsehdiskussion in der nicht irgendein "Experte" für "irgendetwas" eingeladen ist und ausgiebig zu Wort kommt.
Schaut man sich dann seine Vita an, dann frage ich mich, wann der wohl Zeit hatte, sein "Experten"-Wissen zu sammeln.
Das gleiche gilt für viele Artikel in den Print-Medien oder Online-Portalen.
Ich behaupte: Die sogenannten "Experten" lösen die anliegenden Probleme nicht besser, als Lieschen Müller.

Über die beruflichen Leistungen von Journalisten muss nicht mehr viel gesagt werden, wenn bereits in der Einleitung eines Artikels oder "Hintergrund-Kommentars" schlicht falsche Prämissen als Grundlage für den Rest des Geschriebenen zu lesen sind.

Und zum Schluss: Ich kenne kaum vertrauenswürdige Bundes-Politiker.
Woran liegt das wohl? An mir?
Oder doch an Abgeordneten, die sich in der Mehrzahl für meine Anliegen nicht interessieren und eher bürgerfremde Selbstverwirklichung oder eigene Job-Sicherung betreiben?

ganz viel Zeit, mich vor allem mit "Lieschen Müller" zu unterhalten oder "Erna Maier" oder "Dieter Bolle".
Und weil nur die Wähler eine Existenz von Politikern legalisieren habe ich vor jeder Meinung Respekt gehabt.
Eine politische Existenz kann ich immer führen, aber in der Politik, sagen wir als SPD-Mitglied habe ich mich m.E. zu verantworten, dahingehend, dass Parteien in unserer Gesellschaft eine hohe Macht zukommt und nicht selbstverständlich sind.
Ich habe mein Leben lang mit Menschen geredet, jetzt via Internet, aber immer öffentlich.
Ich bin auch Teil des Souveräns und auch deshalb möchte ich nicht, dass sich die Politik für sakrosant oder unfehlbar erklärt.

Thomas Robert Rausch | Mi., 23. November 2016 - 18:16

Wie sich das der "kleine Muck " so vorstellt.
Im Augenblick ist es gerade umgekehrt: die vermeintliche Elite, für die zuweilen das Internet noch Neuland ist,sorgt gerade dafür, dass Industrie 4.0 nicht ihre veralteten Besitzstände angreift.
Die tun gerade alles um in einer Zeit, in welcher sie ihre Macht durch die technische Revolution verlieren, alle Vorteile der Erneuerungen für sich ab zu schöpfen, sich von den Widrigkeiten von ihnen verursachter Kosten zu Lasten der Gemeinschaft ab zu koppeln.
Dazu korrumpieren sie kräftig die Parteien und Politiker.
Aber ja, da hat der Autor recht, das könnte wie die Französische Revolution enden. Also schön aufpassen, das der eigen Kopf nicht unter dem Schafott landet.Schließliche betrachtete sich der Adel damals auch als Elite,
wie die Romanows und Honeckers.
Letzterer begriff die Welt nicht mehr-.

Dr. Markus Müller | Mi., 23. November 2016 - 19:02

Der Beitrag geht meines Erachtens am Thema vorbei. Es ist vielmehr richtig, daß auch reiche, erfolgreiche und gebildete Menschen, zusammen mit eher einfachen Bevölkerungsschichten, sich gegen die derzeit Regierenden und große Teile der Presse in allen westlichen Ländern richten.

Die Klammer dieser international parallel laufenden Entwicklungen ist das Thema "Einwanderung". Dies übersieht der Autor. Viele, die meisten von ihnen Patrioten, wollen keine kultur- und raumfremde Einwanderung aus der 3. Welt in ihre angestammten Länder.

Bisherige "Eliten" stehen für genau diese Einwanderung. Deswegen werden sie abgewählt, Land für Land. Es ist völlig banal.

Maria Schneider | Do., 24. November 2016 - 11:21

Antwort auf von Dr. Markus Müller

@Dr. Müller: ich stimmt Ihrer Einschätzung zu. Auch ich bin hochgebildet und habe die Welt bereist. Dennoch wehre ich mich gegen die ungezügelte Einwanderung. Jüngstes Beispiel: Letzer Sonntag abends um 18.00 Uhr in einer Straßenbahn zum Mannheimer Hptf. Darin 2 Dutzend junge afrikanische Männer sowie Türken, Araber, Frauen mit Kopftuch. Dann als fast einzige Weiße / Einheimische mein Mann und ich. Am Bahnhof an den Strabasteigen: Junge, eingewanderte Männer, unzählige Frauen mit Kopftuch und Kinderwagen sowie ein paar alte Einheimische mit Rollator - und ein paar mittelalte Einheimische wie ich. Ich habe mich so fremd wie noch nie gefühlt. Das Selbstbewußtsein der Zuwanderer ist beeindruckend. Dass sie in leeren, hochtechnisierten Produktionshallen Jobs finden, glaube ich nicht. Ich weiss nicht, wo. Die Frauen dann zu 8,50 in Bäckerein, wo sie arme Einheimische verdrängen. Daher die Wut auf die Eliten, die auch den jungen, behüteten Menschen das Gehirn mit No Borders gewaschen haben.

Martin Wienand | Do., 24. November 2016 - 13:48

Antwort auf von Maria Schneider

Setzen Sie sich dort mal in eine S- oder U-Bahn.

Multikulti in den 80ern konnte noch einen gewissen Charme haben. Ist mittlerweile völlig ins Gegenteil gekippt und hat schon lange nicht mehr meine Unterstützung. Etwa seit der EU-Osterweiterung und anschließender Personenfreizügigkeit. Fühlt sich massiv ungut an.

Michaela Diederichs | Do., 24. November 2016 - 14:28

Antwort auf von Maria Schneider

Liebe Frau Schneider, ich teile Ihre Beobachtungen. Als ich mich bequemt habe, in NRW mit den Öffentlichen zu fahren, fiel mir der Unterkiefer herunter. Meine Tochter und ich waren die wenigen weißen Gesichter, hin und wieder sehr alte Menschen mit Rollator. Und die deutsche Sprache wurde nicht gesprochen. Sobald man die eigene Insel der Glückseligkeit verlässt (sein Dorf, seine Datscha, sein Auto), schlägt einem eine äußerst selbstbewusste Realität entgegen, die den Atem raubt. Aber Frau Merkel beharrt auf ihrem Standpunkt. Vielleicht sollte sie mal ohne Bodyguards nachts allein durch Duiburg-Marxloh schlendern, dann korrigiert sie möglicherweise ihre renitente Weltsicht, die sie gestern im Bundestag noch einmal bekräftigt hat. Sie treibt die Bevölkerung ja regelrecht in die Arme der Rechten. Aber sie begreift es nicht. Vielleicht sollte sich der Psychiater Hans-Joachim Maaz in einer Sendung bei Frau Will mit ihr darüber unterhalten. Oder gehören wir, die Wähler, auf die Couch?

Arne Bruhn | Do., 24. November 2016 - 19:03

Antwort auf von Maria Schneider

Als meine Verwandte von einem Hamburg-Besuch heimkam, war sie fertig: "In der S-Bahn fühlt man sich wie in Chicago!" Ich habe es noch schlimmer erlebt: In die S-Bahn steigen zwei uniformierte Kontrolleure, beim Gang durch den Wagen gehen sie an einer Gruppe junger, südländisch aussehender Männer (so sagt das die Polizei hier) vorbei - ohne Fahrscheinkontrolle. Als sie meine Karte kontrollieren wollen, frage ich nach dem Grund "Wir brauchen kein Messer im Bauch!" ist die erschreckend ernüchternde Antwort. Daher auch kommt das von anderen erwähnte Selbstbewusstsein dieser Männer! Nur Tage später in der Zeitung S-Bahn-Kontrolleur von schwarzer Schwarzfahrerin bespuckt, gekratzt, gebissen! Oh schönes, buntes Deutschland!

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 30. November 2016 - 11:25

Antwort auf von Maria Schneider

ist es nicht fast so, dass sie deshalb gegen ungezügelte Masseneinwanderung sind, weil Sie die Welt gesehen haben?
Weshalb ich bei Herrn Wissmann auch auf den qualifizierten Horizont setze.
Denn er versuche einmal seinen hochgelahrten Text mit diversen Gebildeten zu besprechen.
Für die USA ist Kant getippt, nicht stilbildend.
Nun kennt ihn auch hier nicht jeder, aber man wird unschwer von vor hier aus leichter zu ihm gelangen?
Eine These von mir.
Wörter können fast identisch klingen und dennoch können Welten zwischen ihnen liegen.
Es ist ein Fehler zu vernachlässigen, was Foucault zu Beginn seines Buches "Die Ordnung der Dinge" beschreibt.
Darüber kann man sich dann dennoch verständigen, aber viele unterschiedliche Menschen bedeuten eben nicht eine gesprochene Sprache.
Deshalb verstehe ich auch die Schwierigkeiten der Integration und glaube nicht an ein Zusammenleben auf "Teufel komm raus".
Not muss gelindert werden, aber im Nahen Osten mangelt es an Verständigung.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 24. November 2016 - 17:48

Antwort auf von Dr. Markus Müller

richtig gelesen habe, stammt Ihnen in Deutschland gar nichts an.
Dabei hätte ich es bei Ihrem Nachnamen vermutet:)
Sie sind hier nur schon länger und damit erklärt sich wohl auch ein Recht auf Migration und das Niederreissen der Grenzen, könnte ich mir denken.
Und wenn man ganz genau hinschaut sind wir genaugenommen Täuschung, denn wenn jemand hierher will ist das gut so?
In mir macht sich ein intellektuelles Entsetzen breit, was bei Merkel als Nächstes kommt.
Denn eine Entwicklung bei Merkel gibt es m.E. schon. Sie braucht nur evtl. sehr lange um auf den Punkt zu kommen.
Vielleicht das Recht des Drängenden, vollzogen im Namen der Selbstaufgabe des Nicht-Anderen?
Es gibt wunderbare Ansätze zum Anderen, keine Frage, aber mit Merkel landen wir evtuell nur beim Anderen.
Ich bin der Andere, wer bist Du?
Zynismus off.

Arne Bruhn | Mi., 23. November 2016 - 19:04

Wie wäre es, wenn die "Eliten" all jenen den Wind aus den Segeln nähmen, die sie so böse kritisieren, indem sie endlich eine gerechtere Welt schaffen würden? Bei so viel Eliten und Experten müsste das doch zu schaffen sein - oder?
Niemand würde noch etwas gegen sie sagen, wenn ein ganz normales Arbeitsleben wieder reichte, um die Familie zu ernähren, Miete zu zahlen, vielleicht sogar einen Urlaub an der Ostsee, im Harz. o. ä. zu machen.
- Nein, stattdessen erforscht ein ganzes Forscherteam, dass Affen mit dunklerer Stimme die besseren Partner für die Äffin sind! (Haben die Äffinnen "Nature oder "Science" inzwischen gelesen? - Ein anderes Team entdeckt, dass die Wikinger schon Würmer hatten! Gallier auch! Ich bin begeistert - nur, was haben Gallier und Wikinger davon? Über all diese Eliten/Expertenerkenntnisse könnte man Bücher schreiben!
Darum, Herr Wißmann, sorgen Sie mit den anderen für eine bessere, lebenswertere Welt und alle werden Ihnen allen Beifall zollen!

Markus Michaelis | Mi., 23. November 2016 - 19:07

Nee, nee, nee. Wenn man sich mal so schwups neben Voltaire und alle Errungenschaften der Menschheit stellt und alle Dumpfbacken auf die andere Seite, dann steht man natürlich gut da. Jeder darf und sollte einen Beitrag leisten, auch Sie. Das ist kein Problem. Das Problem ist, dass ein relativ kleiner Kreis (Eliten) ziemlich viel Einfluss hatte und dabei nicht manches mal (wie es immer passiert) sondern systematisch sehr weit daneben lag. "Daneben" heißt hier nicht zu einer nicht vorhandenen Wahrheit, sondern schrecklich kurzsichtig und eindimensional. Da sehe ich in Ihrem Artikel nicht den Ansatz einer Auseinandersetzung damit - außer, dass Sie dicht neben Voltaire stehen. Was Herr Grau meinte, ist, dass wenn Sie ihre AirBnB-Welt mal verlassen, Sie eine Chance haben zu sehen, dass die Welt viel bunter ist als Sie meinen.

Kat Teker | Mi., 23. November 2016 - 19:10

weil sie auf falschen Annahmen beruhen. Das hier beschriebene Milieu prägt derzeit fraglos in weiten Teilen das medial vermittelte Bild von gut (links) und schlecht (rechts), aber bildet es wirklich die Elite?

Mein persönliches Umfeld ist in jeder Hinsicht bunt: Hausbesetzer und Verbindungsjungs, Professoren und Putzfrau, Chefredakteur und Ärzte, Studenten und Autodidakten, Arbeiter und Unternehmer. Von ganz links bis ganz rechts, von Hartz IV bis zum Milliardär, von Eliteuni bis zum Schulabbrecher ist wirklich alles dabei. Und zumindest hier passt das in den Medien gezeichnete Bild einfach gar nicht, denn weder Macht, noch Geld, Wissen oder Vernunft sehe ich überproportional in dem Milieu vertreten, das hier beschrieben wurde.

Wie viele der einflußreichen Unternehmer halten die aktuelle Politik für katastrophal und wie viele Politiker sehen das privat genauso? Sind nicht die meisten, die sich dem o.g. Milieu zugehörig fühlen, Verlierer der Arbeitsmarktentwicklungen? Usw usf...

Stefan Fischer | Mi., 23. November 2016 - 19:11

Man repariert eine kaputte Gesellschaft durch "hinsehen" und durch die Produktion von Fernsehserien? Und dann? Dann gibts nen feuchten Händedruck und viel Verständnis und das war es dann?

Eine Elite die eine Fernsehserie braucht um den Zerfall der Mittelschicht zu verstehen brauchen wir nicht. Das ist keine Elite!

Voltaire, Montesquieu, Adam Smith und Immanuel Kant hätten wohl vehement bestritten zu einer solchen "Elite" zu gehören. Die derzeit dominante linksdrehende Gesinnungsethik mit der Aufklärung zu vergleichen haut dem Faß noch vollends den Boden aus.

Und überhaupt, wer stellt hier den Willen über den Verstand? Wir schaffen das. Schon vergessen?

In der Politik sitzen nur "Experten"?
Wir brauchen eine Elite die aus den Besten ihres Fachs besteht. Unsere machtgeilen Apparatschicks die anderswo nur zu lausigen Sachbearbeitern taugten sind keine Elite.

Arne Bruhn | Mi., 23. November 2016 - 19:15

"Selbst an den Universitäten in Deutschland beschweren sich Professoren immer wieder darüber, dass ein Großteil der Studenten die Grundrechen-arten und Grammatikregeln nur rudimentär beherrschen." schreiben Sie. Das war/ist auch mein Thema als Rentner. Sollten den die Professoren als Teil der Eliten nicht langsam dem andere Teil der Eliten, den Politikern und Bildungspolitikern verständlich machen, dass deren "Bildungstun" eher zu Mißbildung oder Nichtbildung denn zu besserer Bildung führt?
1945 zusammen mit 43 anderen eingeschult konnten wir nach einem Jahr lesen schreiben und die Grundrechenarten! Allerdings war die Volksschule damals keine Verlängerung des Kindergartens mit Kuschelecke und Spielzeug!
BITTE, machen Sie zum Thema wo Sie nur irgend können! Kinder, Eltern, Lehrer und Ausbilder werden es Ihnen danken!

Michael Müller | Mi., 23. November 2016 - 19:29

Ihr Anspruch der Elite anzugehören weil Sie als Journalist eventuell erfolgreich sind und bisschen in der Welt rumkommen ist bemerkenswert. Im letzten Jahr haben die Medien im ganz großen Stil versagt, indem sie , statt kritisch zu hinterfragen, sich zum Sprachrohr der Regierung gemacht haben. Ich erinnere mich an "pädagogisch" wertvolle Kommentare von Heribert Prantl zur Flüchtlingskrise in der SZ: linke Ideologie und Ausgrenzung anders denkender Bürger. Journalisten tragen zusammen mit der Politik Mitschuld am Erstarken der AfD. Die CDU hat ihre konservativen Wähler vergrämt. Diese, sehr geehrter Herr Wissmann, sind Leistungsträger und keine ewig gestrigen. Wovor Sie Angst haben dürfte im wesentlichen folgendes sein: die Linke Ideologie verliert gerade ihre Deutungshoheit. Das ist gut so und muss nicht in Nationalismus umschlagen sondern in eine Politik die zuerst die Bürger des eigenen Landes im Blick hat.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 25. November 2016 - 14:14

Antwort auf von Michael Müller

wenn ich auch den Leistungsträgern nur die politische Macht "zugestehen"würde, die sie auch wirklich abbilden.
Ich erinnere Sie (hoffentlich) an das Gedicht von Brecht vom lesenden Arbeiter.
Ich gestehe aber keiner in meinen Augen nicht überzeugenden Elite zu, ihre Unfähigkeit durch den Angriff auf legitime politische Interessenvertretung zu stabilisieren, wenn nicht zu autorisieren.
Die AfD, das sieht man hier an den Beiträgen ist eine sehr ernstzunehmende, weil qualifizierte politische Neubildung.
Die Masse der Nichtwähler deutet wiederum darauf, dass die Linken, Grünen, Sozialdemokraten, CDU ihre Deutungshoheit für diejenigen verlieren, deren Sprachrohr zu sein sie angetreten sind.
Als SPD-Mitglied bin ich viel mehr gegen unkontrollierte Einwanderung als sagen wir Intellektuelle, Humanistin oder Christin.
In Respekt vor Aufklärung, Säkularisierung, Kampf um politische Selbst/Mitbestimmung in der Gesellschaft lehne ich einen "autoritären Gottesstaat""a la Merkel" ab.

bruno leutze | Mi., 23. November 2016 - 19:57

was treibt SIE zu dieser Replik?

Den impliziten Rassismus den ihr Kollege Grau - ich hatte nicht genug Zeichen inhaltlich darauf einzugehen - in die Welt gesetzt hat, heilen Sie nicht, was auch nicht ihre Absicht sein wird ( ... mach mich nicht naß), auch wenn Sie sich rhetorisch den Schuh anziehen.
Den inhaltlichen Fehler jedoch wiederholen auch Sie. Weder wird inhaltlich bestimmt was Elite ist, noch was sie ausmacht und treibt. Die von Grau angeführten Merkmale sind oberflächlich und banal, daß sie schon wieder in ihrer Tragweite eine Hetzjagd initiieren, was SIE an den seinen als auch an IHREN AfD - affinen Forenkommentaren ablesen können.
Es gibt Themen, die faßt man nicht an und wenn, dann inhaltlich ordentlich. Was letztlich daraus gemacht wird, ist nicht zu verhindern, aber zu erwidern : also "diskutieren" sie einfach mit...!!!

Ewald Knülle | Mi., 23. November 2016 - 20:02

Cicero ist noch ein Magazin, in dem wirklich unterschiedliche Meinung zum Ausdruck gebracht werden. Das hat Seltenheitswert!
Abgesehen davon hat Alexander Grau natürlich nicht empfohlen, man solle ausgebildeten Ärzten misstrauen, sondern er hat (sinngemäß) darauf hingewiesen, dass unter Politikern und Journalisten eine akademische Elite entstanden ist, die dem eigenen Volk entrückt, der eigenen Kultur entfremdet, der Solidarität mit der eigenen Unterschicht so vollkommen entwachsen ist, dass die Regierten sich zunehmends fragen, wer da ihre Zeitungen schreibt und ihre politischen Entscheidungen trifft.
Wer sich ständig mit irgendwelchen Moden und Zeitgeistströmungen aus den USA beschäftigt, in der Welt umherjettet und ansonsten um Mikroaggression, Faschismus und Sexismus besorgt ist, der kann schlichtweg nicht mehr verstehen, dass für einen hiesigen Produktionshelfer Globalisierung und Einwanderung ganz einfach existenzbedrohlich sind.

dass Globalisierung alternativlos ist.
Ich würde das gar nicht verneinen, aber wenn Globalisierung lediglich die weltumspannende "Herrschaft" der USA bedeutet, sage ich, dass mir deren Niveau nicht ausreicht, zu weit weg ist von den ganz einfachen Menschen hier, die allemal, in den meisten Fällen, über mehr gesellschaftliche Intelligenz in ihren Ländern verfügen als ein Amis bei uns.
Ich war mir früher dessen nicht sicher, obwohl es meinen demokratischen und mitmenschlichen Gefühlen schon immer widerstrebte, ausgerechnet in den Amis, kurz in jedem Anderen, nur nicht im Beigesellten (Gesellschaft) meinen Nächsten zu sehen.
Ich glaube, dass sich Herr Wissmann darüber getäuscht sehen wird, wenn er einmal mitbestimmend aber vor allem bestimmt von den Anderen leben muss.
Das über ihn Bestimmende könnte gewaltig sein.
Politik in der Globalisierung kann nicht die Übernahme der Sichtweisen Anderer ohne Befragung der einen selbst beauftragenden Bevölkerung sein.
Privat ist Wissmann frei.

Einar Schneider | Mi., 23. November 2016 - 20:16

Der Idealfall eines Experten verfügt über eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung, inkl. umfangreicher Praxis. Er ist vor allem seriös, überparteilich, unabhängig und neutral. Ein Experte in meinen Augen war z. B. Peter Scholl-Latour. Einer der wenigen Menschen, dem man noch stillschweigend zugehört hat! Ein Experte hat auch Vorbildfunktion und ist Respektsperson.

Das Problem vieler heutiger „Experten“ ist, dass sie unter dem Deckmantel der Unabhängigkeit und Neutralität in Wahrheit Lobbyisten des linksgrünen Hegemons sind. Es ist sogar soweit schon gekommen, dass ich in den ÖR bewusst NICHT mehr die Expertenmeinungen und -analysen zum Thema Flüchtlingskrise anhöre oder lese. Bis auf wenige Ausnahmen wird in den Expertisen der ÖR unerträgliches, pädagogisches, moralisierendes, linksgrünes Gedankengut verbreitet.

Dies ist eines „Experten“ nicht würdig und nichts von dem ein mündiger, aufgeklärter und politisch interessierter Mensch lernen könnte.

Karin Zeitz | Mi., 23. November 2016 - 20:38

Leider kann ich Herrn Wissmanns Ansichten, dass es in der Bevölkerung einen Aufstand gegen die Aufklärung gäbe, nicht folgen. Ich persönlich kenne niemanden, der gegen anerkannte Wissenschaftler polemisieren würde. Zwar hat er Recht hinsichtlich des gesunkenen Bildungsniveaus der Schulabgänger. Das liegt aber nicht an der Dummheit der Kinder, sondern am kaputt gesparten Bildungssystem. Wenn in den größer werdenden Klassen der Anteil von Kindern steigt, von denen die deutsche Sprache nicht beherrscht wird, ist eine Besserung nicht in Sicht. Wen Herr Wissmann eigentlich alles zur Elite zählt erschließt sich mir nicht. Zwar habe ich auch einen Hochschuldiplom erworben, aber mit unseren Politikern und den vielen gleichgeschalteten Journalisten möchte ich mich nicht gemein machen und würde daher auf eine Zugehörigkeit zu einer solchen verzichten.

Hansjörg Pfister | Mi., 23. November 2016 - 20:43

Diese wird schon in Platons "Apologie des Sokrates" thematisiert. Dort lässt Platon Sokrates gegen einen weisen Mann (wohl ein Sophist) argumentieren. Es erweist sich, dass der Weise (also die "Elite") sich nur einbildet weise zu sein aber in Wahrheit nichts weiß. Wir haben es doch heute auch mit einer "Pseudo-Elite" zu tun, die in Wahrheit mindestens genauso dumm, wenn nicht dümmer ist, als jene auf die sie herabschauen. Nassim Taleb nannte sie "Intellektuellen - Idioten". Das sieht man schon allein daran daran, dass unsere "Eliten" ziemlich viel auf die dümmstmögliche Art versemmeln. Das war vermutlich nie anders, aber heutzutage verfängt dieses pseudointellektuelle Gelaber anscheinend nicht mehr so richtig.

Robert Müller | Mi., 23. November 2016 - 20:55

Ich glaube das mit der "Abgehobenen Elite" ist eine Erfindung der Linksliberalen, die so wieder das linke Deutungsmuster "Oben" gegen "Unten" spielen. Allerdings mit dem neuen Kniff, bei dem die eigenen Leute als "Oben" betrachtet werden, was ich für Unsinn halte. Linke Studenten oder solche die "was mit Medien" machen, fühlen sich vielleicht als "Oben", sind es aber nicht. Was zumindest mir stinkt, ist das Merkel ihre linke Weltbeglückungspolitik - komme was da wolle - durchzieht und alle das dann ausbaden müssen. Wer das nicht will, ist nach Mehrheit der Medien dumm, ein Rassist oder von gestern. Die konkreten Probleme, welche die Merkelsche Politik verursachen, werden umgedeutet, verharmlost oder ignoriert. Weil Multikulti so toll ist oder Merkel keine Fehler eingestehen will oder weil die Unions-Abgeordneten rückgratlos sind. Keine Ahnung. Wahrscheinlich treffen alle drei Gründe zu und noch weitere.

Clara Schwarze | Mi., 23. November 2016 - 21:04

Der Text lässt letztendlich tief blicken in das wohl größte Problem unserer polit-medialen Eliten. Diese merkwürdige Refeudalisierung und Selbstsakralisierung nach dem Ende des Kalten Krieges. Nun soll der Turbo-Kapitalismus die Fortsetzung der Aufklärung sein. So sehr viel fällt einem dazu nicht mehr ein.

Michael Ludwig | Mi., 23. November 2016 - 21:18

Präsident BDI Grillo" "Welle gut ausgebildeter Flüchtling, die "auf die deutsche Wirtschaft zurollen".
Zetsche Daimler-Chef: "Mit den Flüchtlingen bekommen wir ein neues Wirtschaftswunder"
Wie viel hat Daimler nach 2 Jahren eingestellt?
Man kann einfach nur glücklich sein, wenn man
solche Eliten hat.

Bernd Rundfeder | Mi., 23. November 2016 - 21:26

"Es sind die Eliten, die dafür sorgen, dass die Infrastruktur trotz Unterfinanzierung nicht kollabiert und dass unsere Kinder an den Schulen überhaupt etwas lernen. Wenn wir krank sind, ... Wir gehen in ein Krankenhaus, wo gut ausgebildete medizinische Spezialisten uns behandeln." ... meint er wirklich, dass der vermeintliche Teil der Elite, dem er angehört, da auch nur irgendeinen Anteil daran hätte??? Es sind ganz andere, die vielleicht tatsächlich die Elite bilden und denen wir vertrauen und zutrauen. Aber ganz bestimmt nicht dieses unsägliche, der Hybris verfallene Gemenge aus Schreiberlingen (Journalisten passt einfach nicht), (oft zwangsfinanzierten) Gauklern und Bänkelsängern und wohlstandssatten Volkserziehern von eigenen Gnaden.

Ulrich Baare | Mi., 23. November 2016 - 22:32

Wenn man die Ansicht des Autors,wie sich hier zeigt:
"Es sind die Eliten, die dafür sorgen, dass die Infrastruktur trotz Unterfinanzierung nicht kollabiert und dass unsere Kinder an den Schulen überhaupt etwas lernen. Wenn wir krank sind, fragen wir nicht ein paar Leute auf der Straße, was die beste Heilung verspräche. Wir gehen in ein Krankenhaus, wo gut ausgebildete medizinische Spezialisten uns behandeln.

Warum sollte es in der Politik anders sein?"

zusammenfasst,dann vertritt er den Ständestaat. Politiker als 'Spezialisten', die eben nicht Vertreter der 'dummen Volksmasse' (seine komischen Auslassungen über das geozentrische Sonnensystem) sind, sondern 'Spezialisten'. Und das läuft letztlich - wie man dann auch immer letztlich festlegt, wer denn zu den Spezialisten gehört - auf einen Ständestaat hinaus. Wahlrecht können wir dann auch gleich abschaffen, oder glaubt jemand, Geozentristen wären in der lage rational zu wählen....? Irgendwie tut das alles nur noch weh.

Giuseppe Bottazzi | Mi., 23. November 2016 - 23:00

Die Selbsteinschätzung, sich einer "Elite" zugehörig zu wähnen, scheint mir unter Journalisten weit verbreitet zu sein. Das hat manschmal Züge einer tragischen Komödie.

FritzXaver | Mi., 23. November 2016 - 23:26

Kaum erstaunlich das sich hier eine möchte gern Mitglied der Selbsternannten Elite einen der Vordenker der Demokratie,Rousseau, als seinen geistigen Widersacher begreift.
Denn Demokratie ist ja solchen Herren eigentlich zuwider. Da hat ja das dusselige Volk das den ganzen Tag nur RTL2 guckt mitzureden.
Ziemlich arrogant und selbstverliebt wobei die Interpretation des Denkens der von ihm genannten Philosophen zeigt das er sie in weiten Teilen nur unzureichend verstanden hat. Die selbsternannte Elite ist offensichtlich nur halb so schlau und gebildet wie sie von sich selber glaubt.

Ernst Laub | Do., 24. November 2016 - 19:42

Antwort auf von FritzXaver

……. auch Voltaire und Montesquieu haben mit der heutigen naiven „Elite“ überhaupt nichts gemein. Sie standen dem Islam (Voltaire auch der katholischen Kirche) ausserordentlich kritisch gegenüber.
Voltaire schrieb « … Les musulmans sont animés de la rage de la malfaisance…. »
Und Montesquieu : « …La religion mahométane, qui ne parle que de glaive, agit encore sur les hommes avec cet esprit destructeur qui l’a fondée….. » Beide waren Aufklärer und nicht Verniedlicher, wie wir sie heute im Überfluss kennen!

Sabine Schönfeld | Mi., 23. November 2016 - 23:48

Was genau - Herr Wißmann - macht jemanden wie Sie jetzt zur "Elite"? Ihr Lebensstil? Ihre Arbeit als Journalist? Und finden Sie es nicht auch etwas dreist, sich mit den Aufklärern auf eine Stufe zu stellen, mit Denkern wie "Voltaire, Montesquieu, Adam Smith oder Immanuel Kant"? Ich habe Ihren Text gelesen und ich muss sagen - ich sehe Sie in keinster Weise auf einer Stufe mit einem dieser Vertreter der geistigen Elite und ich zähle Sie tatsächlich nicht zur Elite unseres Landes. Zur Elite gehören für mich diejenigen Menschen, die durch echte eigene geistige Leistungen, durch Innovationen den Menschen neue Möglichkeiten eröffnen, sei es in wissenschaftlicher oder technischer Hinsicht. Welche entsprechende Leistung haben Sie vollbracht? Vielleicht lesen Sie einmal "Die Wohlwissenden" von Nassim Nicholas Taleb in der NZZ. Hier wird deutlich, was die selbstdefinierte Elite von der tatsächlichen unterscheidet. Ich bitte Sie, Herr Wißmann, Sie sind wirklich nicht Rousseau!

Peter Hofstetter | Do., 24. November 2016 - 00:07

Sie überraschen mich, junger Mann, vielleicht haben Sie in Chronologie und kultureller Fließrichtung etwas verwechselt.
Es ist zwar schön, dass Sie ein halbes Geschichtsstudium absolviert haben, doch bei aller Bemühung schaffen es wir Deutsche wohl doch nicht, für alle Übeltaten der Weltgeschichte verantwortlich zu sein.
Meine Vermutung übrigens: Auch Lenin und Stalin unternahmen ihre Massaker nicht, weil sie Wagner-Oper hörten.
Das Niveau vorgeblicher Eliten ist oft erschreckend niedrig.

Die "Eliten" werden abgelehnt, weil sie ihre Verantwortung nicht wahrnehmen. Es sind keine keine Eliten, es sind Negativ-Auslesen, schauen Sie allein das Partei-Personal an.

Bernd Windisch | Do., 24. November 2016 - 00:23

Constantin Wißmann hat schweren Elitarismus. Für die Handwerker unter uns: Elitarismus ist eine Ideologie, die vom Bewusstsein getragen ist, einer Elite anzugehören, und sich in einer elitären Haltung manifestiert. (Das habe ich, von Beruf Werkzeugmacher (aber ein guter), und in der Welt der „Zurückgebliebenen“ zu Hause natürlich nachschlagen müssen) Zur Zeit der Französischen Revolution wurden mit élite Personen bezeichnet, die sich (im Gegensatz zu Adel und Klerus) ihre gesellschaftliche Position selber verdient hatten. Spätestens, wenn Herr Wißmann mal ein Haus baut und sein Bad selbst mit Fliesen und sonstiger Installation ausstattet, lernt er Bescheidenheit. Da bin ich mir ganz sicher. Ein wenig mehr Achtung gegenüber den unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen und den Mitgliedern unserer arbeitsteiligen Gesellschaft täte allen gut. Ein weniger inflationärer Umgang mit den Kampfbegriffen Elite und Populismus ließe eventuell mal einen Blick auf die tatsächlichen Probleme zu.

Willi Mathes | Do., 24. November 2016 - 01:50

Aber, aber Herr Wißmann. Herrn Graus Ausführungen erscheinen glaubhafter. Experten, sind Leute, die Menschen daran hindern, den gesunden Menschenverstand zu gebrauchen. ( H.Messemer )

Mit elitären Grüpssen

Paul Pazer | Do., 24. November 2016 - 04:57

"Das Abo des großartigen Magazins kündigen und am Morgen die Bild-Zeitung kaufen? Und all das, damit ich von meiner abgehobenen Welt in die der „Zurückgebliebenen...“
Und Sie glauben das ist der Unterschied zwischen Elite und Volk? Wobei Sie ganz bescheiden das Volk mit "Zurückgeblieben" ersetzen. Wau!!!

Wann haben Sie denn das letzte Mal mit jemand gesprochen der die Worte Volk, deutsch, der Deutsche oder die Deutschen zu seinen gebräuchlichen Vokabeln zählt?
Haben sie den schon mal was von den "Lützower Jäger" gehört oder den "Der Hessische Landbote" gelesen?

Schlicht, wissen sie woher wir Deutsche kommen? (Sind Sie Deutscher?) Wer wir sind? Wem wir dieses Land hinterlassen wen wir (Einzelnen) gehen?

Sagen ihnen die Vanitas-Stillleben etwas?
Der Totenschädel ist das Sinnbild der Vergänglichkeit, sie kann man überwinden wenn man etwas für die Nachkommen tut. Z.B. Baum pflanzen und Haus bauen, Söhne zeugen.
Wenn Sie das können dann sind sie Elite.
Gruß Paule

Ernst Barth | Do., 24. November 2016 - 08:06

Das für mich positive an diesem Artikel war, das hier bei Cicero auch mal eine andere Meinung zu Wort kommt. Ich teile sie zwar nicht, aber ich kann mich dann besser verorten.

Günter Schaumburg | Do., 24. November 2016 - 08:33

Schopenhauer: Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bil-
dung den natürlichen Verstand.
Als mein Großvater, Meister im Zimmererhand-
Werk, Mitte der 20er Jahre des vorigen Jahrhun-
derts sein Häuschen erbaute, bestand der Bau-
plan, den ich sehr hüte, aus einem Blatt mit drei
Ansichten. Alles andere hatte er im Kopf gespei-
chert. Das Haus steht noch. So etwas ist für mich
Elite - und davon, siehe Studentennachschulun-
gen, worüber mein Großvater nur milde gelächelt
hätte, gibt es viel zu wenig.

Siegfried Stein | Do., 24. November 2016 - 08:37

Ich habe nur die 3 auf dem Plakat gesehen. Wenn die als Elite gesehen werden, muss ich mir jeglichen Kommentar verkneifen.
Sprachlos - und weggedrückt das Tab.

Gabriel würde sich nie als Elite bezeichnen.
Der Mann ist mit Haut und Haaren SPD und wollte dies auch kundtun, als er Gröler? als Pack bezeichnete.
Wer nicht in SPD Ortsvereinen war, kennt evtl. die Sprache dort nicht.
Gabriel sollte so nicht reden in der Öffentlicheit. Es kann sehr abschreckend wirken.
In der CDU/CSU versammeln sich glaube ich schon die (sogenannten) Eliten.
Wenn ich mir so Frau Merkel und Herrn Gauck anschaue, dann würde ich deren Zugehörigkeit eher als relativ neu einschätzen.
Alleine der erste Teil meines Nachnamens ist "älter".
Irrek leite ich gerne zu Erec hin.
irgendwann gab es in Germanien dann auch mal Adel.
Soweit ich ihn mir angeschaut habe oder ihn selbst kenne, wirken die ohne es zu wissen leicht arrogant, aber niemals eingebildet.
Die sind schlicht und ergreifend gebildet, entweder historisch oder über Auszeichnungen, Titel oder Dienstgrade.
Ich vertraue ihnen nicht blind und wie gesagt, Neues ist hinzugekommen.
Richtige Eliten können was!

ingid dietz | Do., 24. November 2016 - 09:05

Es fehlt eine klare Definition "Experte" !
Ich erkläre mich hiermit auch für einen Experten in Haushaltsfragen , Familienrecht, Hundewesen, Nachbarschaftsstreitigkeiten, Gartenwesen, Innenausbau ..... Finanzen darf ich nicht vergessen !

Gerdi Franke | Do., 24. November 2016 - 09:10

Die sich beschimpft fühlen und dabei nur mit ihrem Tun und ihren Ergebnissen in der Kritik stehen. Weil sie sich besser fühlen als die "Abgehängten". Und zu den Möchtegern-Angehörigen dieser Eliten gehören Politiker und wollen natürlich auch die Medien gehören. Es gibt für jede Arbeit Fachleute und Spezialisten und die muss es auch für die Politik geben. Aber diese Leute sollten nicht versuchen sich gegen die anderen "normalen, oder lieber abgehängten" Leute abzugrenzen und sich darüber zu erheben.

Tobias Gottwald | Do., 24. November 2016 - 09:36

Ich sehe das Problem weniger in einem Aufstand gegen Experten im Allgemeinen. Schauen Sie sich doch mal an, wen man so als "Experten" aufgetischt bekommt. Hier ein paar Beispiele
- Anne Wizorek: Initiatorin der #Aufschrei-Aktion, bei der bewusst die Anzahl der Tweets irreführend ausgezählt wurde (Details erspare ich mir)
- Aiman Mazyek: Vorsitzender des selbsternannten Zentralrats der Muslime. Vertritt seine Eigene Form des Islam, repräsentiert aber gerade mal einen 1-stelligen Prozentsatz der Musline (und das als Zentralrat)
- Irgendwelche "Kopftuchfemministinnen", die das Tragen des Kopftuchs als Befreiung der Frauen feiern (Ein Blick in Islam(ist)ische Länder zeigt, welch "Befreiung" das Kopftuch ist.)
- U.v.m.
Politisch nicht gewollte Experten, die ggf. seriöse Forschung betreiben und wirklich was zu sagen hätten, kommen meinem Empfinden nach zu kurz.

Karl Kuhn | Do., 24. November 2016 - 09:57

"Würde dieser Teil der Bevölkerung an die Macht kommen, bräche unsere Gesellschaft bald zusammen. Es sind die Eliten, die dafür sorgen, dass die Infrastruktur trotz Unterfinanzierung nicht kollabiert und dass unsere Kinder an den Schulen überhaupt etwas lernen."

Es sind die linksliberalen Eliten, die in den vergangenen Dekaden dafür gesorgt haben, dass die Infrastruktur zerbröselt und die schulischen Standards immer weiter abgesenkt wurden. Es sind die Leute, die dieses Land am Laufen halten, die revoltieren. Das zeigen die Wählerprofile der AFD leider deutlich. Es ist in wesentlichen Teilen ein Aufstand der deutschen Spezialisten- und Ingenieurskaste im Gange.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 26. November 2016 - 11:29

Antwort auf von Karl Kuhn

und hat man auf die gebaut hat man wenigstens nicht auf Sand gebaut.
Kleiner Scherz am Rande.
Aber im Ernst, den Bedarf an Wüstenexperten sehe ich hier GOTT SEI DANK noch nicht.

Jens Berger | Do., 24. November 2016 - 09:58

Nachdem jahrelang auf den dummen Bürger, Wähler und Steuerzahler der nur seine eigene, legitime Meinung vertrat eingeprügelt wurde, geht's halt jetzt mal gegen selbsternannte Experten, Pseudo-Intellektuelle, Weltenretter und Wichtigtuer. Ein Titel läßt übrigens auch keine Rückschlüsse auf den IQ zu. Zum Beispiel könnte unser Bürgermeister mit Dr. Titel meine Heizung nicht reparieren, das macht mein überaus intelligenter und SCHLAUER Heizungsmonteur. ohne akademischen Grad ;- )

Volker Häußler | Do., 24. November 2016 - 10:12

Wenn sich alle Experten einig sind, ist Vorsicht geboten.
(Bertrand Russell)

Frank Goller | Do., 24. November 2016 - 10:16

Eliten, Experten, Abgehängte, Globalisierung-Verlierer, Ungebildete, ist das nicht auch eine Form des Rassismus und Stigmatisierung ? Ich dachte immer wir sind alle Menschen mit unterschiedlichen Meinungen aus unterschiedlichen Bildungs-und Einkommensverhältnissen. Ich bin jetzt total verunsichert und vollkommen ratlos ! Bitte, liebe, unnahbare Wesen aus dieser elitären, für mich fremden Welt, helft mir ! Untertänigsten Dank im Vorraus !

Klaus Dittrich | Do., 24. November 2016 - 10:32

"dass ein Großteil der Studenten die Grundrechenarten und Grammatikregeln nur rudimentär beherrschen."
Tja, wie in Berlin zu erleben ist - wer sich als Student nicht durchsetzen kann, setzt auf ideologische "Leistung".

Generell werden im Artikel die Begriffe "Experten" und "Eliten" vermengt. In D ist jeder "Experte", wenn er/sie sich in Sachausschüssen umgehört hat; wer z. B. für eine Partei im Innenausschuss gesessen hat, ist - egal, welcher Bildungsabschluss - Experte. Einleuchtend, dass damit der "Experte" abgewertet wird. Wirkliche Experten - z. B. Rainer Wendt, die Kriminalität in D betreffend - werden dafür von den "Eliten" abgewertet. Weil "Eliten" zunächst nur Führungskasten kennzeichnen - leider oft mit Parteibuch in diese Positionen aufgestiegen.
Fazit: Es wäre wichtig, wenn tatsächliche Experten zur Elite gehören würden - s. Platons Staatsauffassung -, nur müsste dafür Parteienideologie abgebaut werden.

Harald Hotz | Do., 24. November 2016 - 10:32

"Es sind die Eliten, die dafür sorgen, dass die Infrastruktur trotz Unterfinanzierung nicht kollabiert und dass unsere Kinder an den Schulen überhaupt etwas lernen. Wenn wir krank sind, fragen wir nicht ein paar Leute auf der Straße, was die beste Heilung verspräche. Wir gehen in ein Krankenhaus, wo gut ausgebildete medizinische Spezialisten uns behandeln." Der zweiten Hälfte der Aussage würde ich voll zustimmen, Krankenhausärzte haben meinen größten Respekt! Die erste Hälfte finde ich einfach lächerlich! - Es gibt in dieser Diskussion viele Mißverständnisse: meiner Meinung nach erleben wir gerade wenn man so will die Aufklärung 2.0 und daran beteiligen sich nicht etwa nur die Menschen, die von den Hohepriestern der Etablierten als Abgehängte, Rückständige usw. diffamiert werden, sondern auch ein beträchtlicher Teil der, ich nenne es mal "praktischen Elite", d.s. Leute, die durch Wissen, Können und ihre Arbei einen volkswirtschaftlich relevanten Beitrag zu dieser Gesellschaft leisten.

Petra Wilhelmi | Do., 24. November 2016 - 11:15

Was soll uns der Artikel sagen? Ich weiß es nicht. Sollen die reingewaschen werden, die uns jeden Tag veräppeln? Sollen die reingewaschen werden, die kaum ein Studium auf die Reihe bekommen haben, nie irgendetwas wirklich gearbeitet haben und sich als "Experten" ausgeben? Sollen die Politschranzen jetzt reingewaschen werden, die außerhalb jeder Lebenswirklichkeit leben? Die uns laufend erziehen wollen, obwohl sie selbst absolut nichts zu bieten haben? Sie predigen Wasser und trinken heimlich Wein. Ich finde es schmerzlich, wenn Fichte und Herder als Provinzphilosophen bezeichnet werden. Es gab in der DDR einen Witz: Marx war Philosoph - Na und, ich bin Diplomphilosoph. Das ist genau das, was das heutige Deutschland kennzeichnet. Wirkliche Eliten, stehen heutzutage nicht in er Öffentlichkeit. Die bräuchten wir dringend. In der Öffentlichkeit stehen heutzutage die Scharlatane.

Wunderbar, Herr Hotz/Frau Wilhelmi - so könnte man vielleicht die munteren Beiträge des "Packs" zusammenfassen!

So viel scheint jedenfalls klar zu sein:
1. Kaum einer versteht den Artikel.
2. Nur wenige können mit Wißmanns "Elite"-Begriff etwas anfangen.
3. Die meisten verstehen unter "Experten" etwas völlig anderes.

Was nun? Noch mehr "Elite" wagen? Lieber nicht.

Jörg Müller | Do., 24. November 2016 - 11:33

für den Autor scheint die heutige zeitgeistige Denkmode die einzige zu sein, die mit den Prinzipien der Aufklärung in Einklang steht. Die größte Errungenschaft der Aufklärung ist der Zweifel an Wahrheiten, die in Wirklichkeit nur steile Thesen sind, besonders in den Sozialwissenschaften. Feyerabends Buch "Anything goes" hat hier ein intellektuelles Trümmerfeld hinterlassen, genau so wie das Erbe von Adorno und Horkheimer. Wissenschaftlich denken heißt zweifeln und Gegenhypothesen aufstellen. Große Teile besonders der medialen heutigen Eliten gefallen sich aber mehr in der Rolle als Speerspitze einer "progressiven" gesellschaftlichen Entwicklung, die die Errungenschaften der Aufklärung mit Füßen tritt. Wer den Zeitgeist faktenbasiert anzweifelt und auf gewaltige Risiken hinweist, die die angeblich alternativlose Politik in großem Maße mit sich bringt, wird diffamiert, statt widerlegt und mit all den lautstarken Deppen in einen Topf geworfen, die es aber überall gibt.

Jörg Dommel | Do., 24. November 2016 - 11:49

Lieber Herr Herr Wißmann,
ganz herzlichen Dank für diesen Artitkel! Ihre Analyse tut mehr als gut in einer Welt, die dumpen Gefühlen rechtspopulistischer Parteien und Gruppierungen lieber hinterher rennt, als den eigenen Verstand einzusetzen. Übrigens auch ablesbar an den meistern Kommentraen auf Ihren Artikel.

Hallo Herr Dömmel, herzlichen Glückwunsch. Es freut mich, dass Sie genau wissen, dass sehr viele Menschen zu doof für diese Welt sind, also nicht selbst denken, sondern denken lassen. Ich will Sie absolut nicht widerlegen. Wenn Sie eben so denken, dann bitte sehr. Ich bin gut ausgebildet, ich bin weitgereist in der Weltgeschichte, ich habe eine Mulitkulti-Familie, ich möchte keinen Islam in Deutschland, ich möchte nicht von irgendwelchen selbst ernannten Eliten und sogenannten Experten erzogen werden, deren Ausflüsse wissenschaftlich meist schon widerlegt worden sind. Ich nehme für mich in Anspruch selbst denken zu können, weil ich dialektisches Denken gelernt habe. Gab es damals noch in Schulen und beim Studium. Nach heutigem Sprech bin ich total rechts. Ich bitte, Sie diffamieren Sie nicht eine Gruppe, deren Meinung sie nicht teilen. Ich teile Ihre Meinung auch nicht und diffamiere Sie auch nicht.

Cornelius Angermann | Do., 24. November 2016 - 12:08

Mit Verlaub, Herr Wißmann, aus Ihrem gesamten Artikel spricht die Verachtung, die die sogenannten Eliten dem gemeinen Volk gegenüber empfinden.
Dabei sind Sie keinen Deut besser als die, die Sie verachten. Ist der New Yorker besser als die Bild? Nein, beides sind keine Publikationen, die auf „Aufklärung“ bedacht sind, also die Leser zu eigenem Nachdenken anregen sollen, sondern Meinungsmanipulatoren! Dass Sie solche eine Quelle zum Zentrum Ihrer Weisheit erklären, macht mich traurig.
Was die „Experten“ angeht: es gibt nur noch wenige davon, die nicht im Sinne ihre Financiers tätig werden, also unabhängig sind. Das haben die Menschen erkannt und ächten daher „Experten“.

Elite ist nicht, wer sich qua Amt oder anderem dafür hält, sondern wer dies durch eigene Leistung belegt! In dem Sinne ist sogar Trump mehr Elite als Merkel!

Diese "Eliten", die wir hier in Deutschland haben, sind antiaufklärerisch, oder wo bitte ist der von denen importierte Islam "modern"?

Andreas Müller | Do., 24. November 2016 - 12:12

ist mir in dem Text aufgefallen - und "die kosmopolitische Moderne". Schwierig.
Stand die Französische Revolution nun für oder gegen diese Moderne? Und wie der Robespierre? Wenn der kosmopolitische Autor das Ancien Régime für die Moderne hält, wird mir einiges klar:
Es war kosmopolitisch, denn der ganze Adel Europas hat ja Französisch gesprochen und ist dem armen König gegen das böse Volk und die bösen Revolutionäre zu Hilfe geeilt. Das scheint mir eine gewisse Parallele zu heute zu sein: globalisisierte Verachtung des Volkes durch Eliten, die wie Pech und Schwefel zusammenhalten und versuchen, in jedem Land die Glut des Aufstands auszutreten. Und ich will gar nicht rundheraus abstreiten, dass das eine mögliche Interpretation der Geschichte ist.
Es ist aber, glaube ich, nicht diese Interpretation, die ich früher gehört habe. Könnte es sein, dass sich da in den letzten 30 Jahren ganz heimlich etwas gedreht hat?
Könnte der Autor da mal Ordnung reinbringen? Nichts dazu im New Yorker?

Karl Schade | Do., 24. November 2016 - 12:31

"You can fool all the people some of the time, and some of the people all the time, but you cannot fool all the people all the time."

In diesem Satz Abraham Lincolns findet sich der Grund für jegliche Art von Elitendämmerung. Eliten entstehen durch Erfolge. Sie halten sich, wenn es ihnen gelingt, in schwierigen Situationen die Dinge richtig einzuschätzen. Sie gehen zugrunde, wenn sie fehlerhafte Entscheidungen nicht revidieren, sondern mit Lügen stabilisieren. Diese Dynamik beschleunigt sich dadurch, dass die Lügner nicht nur ihr Publikum, sondern auch sich selbst belügen und deswegen weitere Fehler machen.

Die grundsätzliche Lüge des Sozialismus, die Vergesellschaftung der Produktionsmittel, ist historisch widerlegt. Unsere heutige Lebenslüge heißt Multikulti: die Idee, dass ein System mehrere Kulturen mit divergenten Wertehierarchien haben kann. Das funktioniert beim Euro und in der EU nicht, und das wird auch bei der Integration von Zuwanderern nicht funktionieren.

Egbert Krumbiegel | Do., 24. November 2016 - 12:39

Vor lauter Bäume sieht man den Wald nicht mehr, wie der Autor.

Von einem Journalist erwarte ich, das er Fakten u. Meinung erkennbar trennt.

Und bitte nicht ablenken: Die Ursache des Verdrusses auf unsere Politiker liegt doch nicht beim Volk. Die nicht elitären Bürger verkommen doch mehr u. mehr zum Befehlsempfänger, der Staat zu einem Nachtwächterstaat, die Jobcenter zu einer Sklavensammelstelle u. viele Vermögende reiben sich die Hände darüber das Vermögen geringer als Arbeit besteuert wird.

Um die Spezialisten, die sie als Ärzte, Lehrer, Verkehrsplaner usw. aufzählen geht es doch gar nicht. Wir leben in einer differenzierten Arbeitswelt,das weiß doch jeder. Aber Politiker sind alles andere als Experten, dafür haben sie ihre wiss. Assis und Lobbyvertreter.

Und da fragt man sich: Wer ist denn nun der Söuverän in unserer Demokratie? Souverän am Volk vorbei entschieden, mit Lobby - Fachexpertise, bleibt trotzdem vorbei regiert!

Ludwig Witzani | Do., 24. November 2016 - 12:52

Und ich hatte schon ernsthaft überlegt, Cicero zu abonnieren, da lese ich solchen Mainstream-Schmus. Da kann ich auch gleich bei ZEIT ud SZ bleiben

Es ist doch ganz interessant, wie sich so ein Schreiberling selbst einschätzt und wieso er sich zur Elite zählt. Weil er beispielsweise das "richtige" Fernsehprogramm ansieht. Wer kann so ein überzeugendes Argument widerlegen?

Bianca Senders | Do., 24. November 2016 - 12:54

Die Elite sind die Menschen die täglich zur Arbeit gehen und innovative Unternehmer die gemeinsam den Staat am Laufen halten !

Christoph Kuhlmann | Do., 24. November 2016 - 13:14

die oft von den Interessen der meisten Menschen eines Landes abweichen können. Nehmen wir das Beispiel Outsourcing-Globalisierung. Nach Abschluss des NAFTA-Vertrages schließt die Firma Ford mehrere Werke in den USA und verlagert die Jobs nach Mexiko, wo die Löhne erheblich niedriger sind. Das machen auch viele andere große Firman so. In den USA, dem Markt für diese Produkte steigt die Arbeitslosigkeit und das Einkommen sinkt. Die ehemaligen Fordarbeiter wählen Trump und werden von der Kandidatin der Elite als Deplorables beschimpft, weil sie zusätzlich noch zahlreiche illegale Einwanderer abschieben lassen möchten, aber auch Legale. So hat Mrs Clinton einem Gesetz zugestimmt, dass z.B. ausländische Experten legal in die USA einwandern dürfen. Diese bieten nun ihre Arbeitskraft 25% billiger an als die bisherigen Arbeitskräfte mit der gleichen Qualifikation. Die einheimischen Arbeitskräfte müssen die neuen einarbeiten und werden entlassen. Der Börsenwert steigt, der Wohlstand sinkt

Martin Wienand | Do., 24. November 2016 - 13:16

Holen Sie per Zufallsgenerator irgendeinen x-beliebigen Bundesbürger auf den Kanzlerstuhl und Sie hätten bessere Ergebnisse als die Politik der letzten 20 Jahre.

Kein Bundesbürger - sei denn, er wäre wirklich böswillig - könnte so effektiv wie Frau Merkel & Co. als Geldvernichtungsmaschine fungieren und dieses Land gegen die Wand fahren.

Diese Aussage gilt auch für alle anderen Parteien, die das ganze mitgetragen haben.

"Elite" ist zudem ein wirklich peinlicher Begriff. Er zeigt nur, dass man an Hierarchien und deren System glaubt. Er ist immer auch eine Herabwürdigung der anderen auch wenn uns die Soziologie glauben machen will, der Begriff sei wertfrei.

Ihre Empfehlung für George Packer unterstütze ich.

Marco Brauer | Do., 24. November 2016 - 13:49

Wenn der Autor von Elite redet - welchen Elite-Begriff meint er? Dahrendorfs "Funktions-Eliten"? Bourdieus "herrschende Klasse"? Mills "Machtelite"? Außerdem sollte man den Begriff Elite von den Begriffen "Establishment" und "Juste Milieu" abgrenzen - das sind nämlich alles unterschiedliche Dinge. Ihnen gemeinsam ist jedoch, dass sie nicht zwingend etwas mit Expertentum zu tun haben müssen. Überdies finde ich es erstaunlich, dass sich Herr Wißmann selbst zur Elite zählt - und zugleich ist es bezeichnend. Der Journalismus sollte eine kritische Kontrollinstanz für die Eliten sein, aber es entsteht zunehmend der Eindruck, dass die hiesigen Leitmedien, die Fehler der Eliten nicht aufdecken und thematisieren wollen, sondern diese vielmehr rechtfertigen. Das reicht vom pädagogisierenden "Nanny-Journalismus" über staatstragende Hof-Berichterstattung bis hin zur dreisten Übernahme von PR-Texten aus der Feder von Lobbyisten.

Hubert Knapp | Do., 24. November 2016 - 13:49

Die berechtigte Kritik an Regierung und den sog. "Eliten" im Allgemeinen wird inzwischen praktisch von allen relevanten Gremien bestätigt. Da bleibt als Verteidigung wohl nur noch eine Ablenkung von den Ursachen auf Phänomene. Immer wieder ein schönes Medienritual - einfach zu verstehen wie ein Heimatfilm.

Wolfgang Tröbner | Do., 24. November 2016 - 13:50

Jemand, der schreibt "deutsche Provinzphilosophen wie Gottlieb Fichte und Johann Gottfried von Herder", hat Geschichte studiert und hält sich für "Elite"? Nicht Ihr Ernst, Herr Wißmann.

Ich bin von Haus aus Naturwissenschaftler mit langjähriger Erfahrung in der Forschung. Ich würde aber nie auf die Idee verfallen, Elite zu sein. Dieses Privileg gehört nur herausragenden Wissenschaftlern wie Einstein, herausragenden Politikern wie Adenauer und herausragenden Unternehmern (die Deutschland zuhauf hatte). Für unsere heutige Zeit fallen mir nur ganz wenig Namen ein. Mit Sicherheit gehören aber all die, die Sie mit "Elite" verbinden, nicht dazu.

Im Übrigen, sich selbst als "Elite" zu bezeichnen, ist schon sehr anmaßend, oder?

Bernd Eifländer | Do., 24. November 2016 - 14:28

Es freut mich das Sie zur Elite gehören, dann kenne ich wenigstens einen und keine Sorge - ich bewundere Sie !

Jürgen Gabriel | Do., 24. November 2016 - 16:25

Die geistigen Sprünge in diesem Artikel sind unglaublich. Von der Ablehnung gegenüber der derzeitigen politischen Parteienkaste und dem wachsenden Misstrauen der Medienlandschaft hin zu Rousseau und einer Nationalismusschelte, die sich gewaschen hat. Fehlte noch etwas Religionskritik und vielleicht ein wenig Metaphorik um alles abgehandelt zu haben...

Wenn wir in den Medien eine derartig einseitige Berichterstattung wie bei Trump oder der AfD erleben - was soll dann passieren?
Wie wäre es, wenn heutige Journlisten sich nicht als direkte Kinder der Aufklärung verklären, wenn es dokumentierte Probleme und Fehlverhalten gibt?
Und nebenbei: die Aufklärer berichteten uns unehrlich über Ereignisse. Als Historiker sollten sie es wissen. Die Hexenverfolgung mit 9 Millionen Opfern anzugeben und teilweise ins Mittelalter zu legen ist der Verdienst der "Medienwelt" der Aufklärung. Sich da in die Tradition zu stellen ist nicht ganz so erstrebenswert.

Jacqueline Gafner | Do., 24. November 2016 - 18:12

sondern kann sich jedermann nennen, der für sich in Anspruch nimmt, von etwas mehr als der Durchschnitt seiner Zeitgenossen zu verstehen. Ob es ihm (oder ihr) letztere auch abnehmen, ist allerdings eine andere Geschichte. Und "Eliten", denen es durch ihr Wirken nicht (mehr) gelingt, dem Rest der Bevölkerung zumindest glaubhaft zu machen, dass sich ihr "Elitestatus" aufgrund der durch sie zugunsten des Gesamtgesellschaft erbrachten Leistungen rechtfertigt, werden es nicht mehr allzu lange sein. Zumindest nicht in demokratisch verfassten Rechtsstaaten, die nach dem Prinzip "one man one vote" funktionieren. Um das zu begreifen, benötigt man kein Studium, dazu reicht der oft und gerne zitierte sogenannte gesunde Menschenverstand vollauf. Und der ist in den Köpfen von Menschen, die (sich) nicht zur "Elite" zählen, ebenso häufig anzutreffen wie in den Teppichetagen dieser Welt.

Nicolas Wolf | Do., 24. November 2016 - 18:54

Herr Wißmann, ihr gestörtes Verhältnis zur Meinungsfreiheit haben Sie ja in Ihrem letzten Artikel über Facebook dargelegt. Ich frage mich daher auf welche Aufklärung Sie sich berufen und was Voltaire damit zu tun haben soll? Mit Ihrer Meinung sicherlich wenig!

Die Eliten sorgen dafür "dass unsere Kinder an den Schulen überhaupt etwas lernen." Ich bin beeindruckt! Woher kommen dann "Studenten die Grundrechenarten und Grammatikregeln nur rudimentär beherrschen?" Es mangelt also an Effizienz und Effektivität! Und sind die dann die Leute, die Ihre Artikel gegenlesen? Ich gehe fest davon aus!

Auch finde ich es interessant, dass Sie vor Leuten, die nicht Ihrer Meinung sind, warnen, dass die bloß nicht Teil der Elite werden. Gleichzeitig fordern Sie mehr Menschen in die Elite zu bringen, um den "demokratischen Geist" der Republik zu retten, bitte was? Das hier was aus dem Ruder läuft, haben Sie anscheinend begriffen und Ihre Reaktion darauf ist, mehr von dem was gerade scheitert?

Michaela Diederichs | Do., 24. November 2016 - 21:05

Nie zuvor habe ich Leserbriefe oder Kommentare geschrieben. Das mache ich erst seit September als ich mir NRW angeschaut habe. Da habe ich begriffen, wir müssen aufstehen, etwas unternehmen. Nicht für unsere Generation, sondern für die Generation unserer Kinder. Pegida ist keine Lösung. Offene Debatten sind, wie Boris Palmer es in der FAZ beschreibt, nicht möglich. Im Bundestag sitzen Menschen gelangweilt beieinander, schauen auf ihre Telefone, gähnen, sind nur an ihrer eigenen Rede interessiert. Eine "Ruckrede" würde diese Menschen auch nicht mehr erwecken. In unserer Familie geht so ein Verhalten nicht durch. Wir beharken und vertragen uns wieder. Wann haben wir uns angewöhnt, nicht mehr mit-, sondern nur noch übereinander zu reden? Bei Cicero werden Meinungen kontrovers und vermutlich friedlich diskutiert, Rede und Gegenrede. Das müssen wir aushalten. Bei Cicero und im Bundestag. Ich teile Ihre Meinung nicht, Herr Wißmann, aber ich habe sie gerne gelesen. Danke für Ihren Artikel.

Dennis Staudmann | Do., 24. November 2016 - 21:31

unterschlägt leider einige wichtige Fakten. Die selbsternannte Elite ist nämlich davon überzeugt, dass das Wahlvolk dumm genug ist, bewusst getätigte und publizierte Falschaussagen zu glauben. Das bekannteste Beispiel ist sicher die Mär von Flüchtlingen, die zu ca. 70% Akademiker oder zumindest qualifizierte Fachkräfte sind. Jeder, der bis drei zählen konnte, fragte sich, wie Syrien als ein wirtschaftlich schlecht aufgestelltes Land, welches man ohne die dortigen Öl- und Gasvorkommen sicher zur dritten Welt rechnen könnte, über eine solche Anzahl top ausgebildeter Leute verfügen kann. Schaute man sich das dort existente Schulsystem an, war klar, dass diese Behauptung eine glatte Lüge war. Da man wohl davon ausgehen kann, dass sowohl Politiker wie Journalisten nicht dümmer sind als andere, muss man wohl feststellen, dass diese Lüge bewusst über einen langen Zeitraum immer und immer wieder vorgetragen wurde. Und das ist nur ein Beispiel für diese Arroganz gegenüber dem Wähler.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 24. November 2016 - 21:33

die auch Eliten toppen.
Ganz sicher Jesus Christus, der den Menschen den Weg ins Himmelreich wies, nicht ins Nachbarland Frau Merkel, das Märchen vom "Hans im Glück" aber auch solche wunderschönen Lieder und Texte wie "Willy o´Winsbury" Lyrics Anne Briggs, performed by Pentangle.
Letzteres scheint mir auch eine gute Weitererzählung des Märchens vom König Drosselbart.
Bevor eifrige Strategen jetzt daraus Vagabundenlyrik oder das hohe Lied auf die Migration machen, sei gesagt, dass der Text evtl. auch im übertragenen Sinn gemeint sein kann, jedenfalls als Freiheit sich zu lieben.

Matthias Noack | Do., 24. November 2016 - 22:57

gehört nicht zur Elite. Diejenigen die entscheiden ob der Artikel abgedruckt wird sind die Elite. Vielleicht mal schauen wo man wirklich steht, da kann ja jeder kommen.

Enrico Stiller | Fr., 25. November 2016 - 07:33

Diese Leute halten sich für die fleischgewordene Aufklärung. Diese Anmaßung sagt eigentlich schon alles über sie aus, und warum sie zu Recht in der Kritik stehen. Unsere jetzige Elite hat mit Aufklärung nichts, aber auch gar nichts im Sinn. Im Gegenteil, sie repräsentiert die absolute Anti-Aufklärung: Obskurantismus, Intoleranz einer quasi-religiösen Sekte, Faktenunkenntnis, Ersetzen der Realität durch Ideologie. Wie das aussieht, kann man fast jeden Abend in den TV-Nachrichten (oder soll man sagen "TV-Predigten") hören. Keine objektive Sachinformation mehr, nur noch die subjektiven Meinungen irgendwelcher meist schlecht gebildeter und schlecht informierter "Aktivisten" (Journalisten kann man die ja nicht mehr nennen). Die uns mit Poverty Porn und Rührstories füttern, wenn sie ihre Agenda propagieren wollen. An der Uni. - dasselbe. Ich habe schon vor 30 Jahren Politologen unterrichtet. Wie das Niveau heute aussieht, ist erschütternd. Statt echter Forschung - Genderismus. Zum K...

Lorenz Kaspar | Fr., 25. November 2016 - 10:09

Ich komme mir vor wie in einem Theater. Auf der Bühne schillern seit kurzem bestimmte Rollen, es sind vorwiegend Journalisten, die auf andere Bühnenakteure mit dem Modebegriff Elite hinweisen und zur Dokumentation der Zugehörigkeit sich das Schild Elite auch gleich selbst umhängen.

Gottfried Meier | Fr., 25. November 2016 - 11:55

Die Eliten kommen in Verruf durch Leute wie Ackermann, Winterkorn und Wiedeking, die ihren Firmen und damit auch deren Mitarbeiter großen Schaden zugefügt haben und sich dafür noch mit hohen Abfindungen und Boni belohnen lassen. Leider haben einige der Elitenvertreter jeden Anstand verloren und finden das auch noch richtig, siehe zuletzt Herr Ackermann. Was mich persönlich an den Eliten stört, ist, dass insbesondere aus der Wirtschaft, viele eine unerträgliche Arroganz zur Schau stellen.

Egbert Krumbiegel | Fr., 25. November 2016 - 17:19

Einfacher Angestellter ohne Leitungsbefugnis unten in der U.-Hierarchie: 1 Fehler, passiert, 2.3.o.4 Fehler - gefeuert. Unternehmen geht weiter.

Wie sieht es mit den Elite - Nieten in Nadelstreifen aus, egal ob Banken, Industrie o. Politik.

Banken: Finanzcrash: Steuergeld u. weiter gehts -> Mio. Boni gratis u. kein Knast

VW: Abgas - Verbrechen u. e-Auto verpennt -> 20 000 Leiharbeiter demnächst arbeitslos

Politik: Merkel Alleingang: - Flüchtlingswelle nach D. u. Rechtsruck europaweit, Wohnungsnot, Spaltung, etc... -> Merkel kandidiert erneut fürs Kanzleramt, weil sie noch nicht fertig ist mit uns, ähh uns noch was geben möchte... ähh am liebsten die Zeit zurück drehen würde ...

Eliten verteidigen sich nicht, die stellen sich bei uns noch nicht einmal in Frage und wenn dann passiert nix (z.B. Merkel nach LTW) und wenn doch was passiert, darf es der Steuerzahler o. Arbeitnehmer ausbaden.

Ulrich Zischewski | So., 27. November 2016 - 10:45

Auszug aus Wikipedia: am besten ist der der in Klammer gesetzte begriff am Ende des Zitats
" Innerhalb einer Elite, die sich in ihrem Selbstbewusstsein als solche begreift, etabliert sich typischerweise ein besonderer Habitus, in dem sich Funktionen wie Erkennbarkeit, Abgrenzung, Identitätsstiftung, Zusammengehörigkeit, Selbsterklärung, und Ähnliches verkörpern. Diesen Habitus bezeichnet man überwiegend negativ mit dem Adjektiv elitär, wenn diese Funktionen nur unvollständig oder widersprüchlich erfüllt werden, beispielsweise bei Arroganz hinsichtlich der Abgrenzung nach „unten“ oder bei Unzeitgemäßheit identitätsstiftender Mythen (zum Beispiel Glaube an Auserwähltheit)."
Indsofern ist es "Hipp= Elitär sich mit dem Modeverhalten anzubiedern ohne tatsächlich Elitär zu sein sondern nur billig wie der Autor

Ulrich Zischewski | So., 27. November 2016 - 11:00

einer meiner wichtigsten Lehrer war mein Geschichtslehrer welche den für mich prägenden Satz "schaut die Geschichte und denkt nach!" prägte.
Aber heutzutage werden die Kinder ja gegendert sexualisiert von MöchtegernanpruchsElitären - sind in meinen Augen übriges gefährlicher als die Indentitären - anstatt unsere Kinder zu bilden!
Wo sit die geschichtslehre die unseren NAchwuchs eine Analytischen Bewertung ohne Voreoingenommenheit beibringt wo ist die und Erklären von Befähigung zum Wirtschaften Privat und beruflich?
Elitär haisst für mich Ausgrenzung Gruppenbildung nur die besten (tatsächlich aber die die schon haben) Schaut euch mal die neusten Ergebnisse der Aufstiegeswahrscheinlichkeit aus dem Arbeitermilieu an. Könnt ihr selbst suchen im Netz.
Aus Geschichte lernen heißt z.B. das sich die Brutalität der Angelsächsischen Verbrechermentalität in den heutigen Demokratiekriegen fortsetzt Angefangen von den Seeräubern Englands Vereinleibung von Irland usw = schaut in die Geschi.

Romuald Veselic | Mo., 28. November 2016 - 14:29

Celebrities sind keine Eliten. Sie leben vom Konsum der Underdogs. Ansonsten sind sie kaum fähig ihren eigenen Elitenhausmüll, in die Tonne, in ihrem eigenen Haus/Pallast/eigener Villa zu schaffen/tragen.
Eliten sind eigentlich Antieliten geworden, die Aufgrund ihrer gesellschaftlichen Stellung, die Verkörperung dessen sind, was man lieber nicht tun/sein sollte. Die Eliten haben den Klassenfeind abgelöst/oder sind sie zu dem geworden.

Reiner Jornitz | Do., 1. Dezember 2016 - 10:01

Man spricht zu viel über Eliten und den Abgehängten! Wer sind die Abgehängten eigentlich? Was Ich als relativ gut informierter Mensch mitbekommen habe sind gut ausgebildete Fachkräfte die einen 2 oder 3 Beruf benötigen um Überleben zu können! Man spricht also von Menschen die zwischen 40 und 60 Std. pro Woche arbeiten. Diese Gruppe sieht, wie andere Personen aus Krisengebiete kommen zum größten teil Wirtschaftsflüchtlinge die verhätschelt und verwöhnt werden und Geldleistungen erhalten, die nie erbracht worden sind. Eine Entscheidung der sogenannten Eliten. Eine Verkettung unfairer inkompetenter Logik der ausgebildeten Eliten, sehr leichtfertig von Abgehängten zu sprechen oder? Die Einseitige Meinungsbildung der Medien und parteinahe Informationsebene ( der sogen. Lügenpresse ) incl. Fernsehen, auch Talks, wie Anne Will oder Sandra Maischberger tragen ihren Teil dazu bei! Eine gefährliche Entwicklung, die zT. politisch gewollt ist, von anderer Seite aus!

Ralf Schaepe | Mi., 7. Dezember 2016 - 09:37

Guten Tag Herr Wißmann,
ich bezweifel nicht, das die Eliten von ihrer Ausbildung her fähiger sind als andere, Probleme zu lösen.
Der Haken ist woanders: ein hohes Maß an Fachkompetenz geht zu häufig mit einem niedrigen Maß an Verantwortungsbewusstsein einher. Bitte sehen Sie mir nach, dass ich der Deutlichkeit wegen überspitzt formulieren: Da wären Banker, zu denen ich, glaube ich, nichts weiter sagen muss. Anwälte, die einen Zeugen solange verwursten, bis der seine eigene Aussage nicht mehr glaubt. Ärzte, die aus Gewinnsucht an Transplantationslisten herumschreiben. Journalisten, die sich als Volkserzieher missverstehen, Politiker, die mit einem wesentlichen Teil der Gesellschaft einfach nicht reden oder ihn nicht verstehen.
Die Aufzählung ist nicht vollständig und sie ist auch nicht wirklich gerecht, denn in jeder der genannten Berufsgruppen gibt es Leute, die ihre Arbeit mit einem hohen Maß an Verantwortungsbewusstsein wahrnehmen. Aber eben auch zu viele, die das nicht tun.