Putin im Videogespräch mit Biden
Russlands Präsident Wladimir Putin beim Videogespräch mit seinem US-Kollegen Joe Biden / dpa

Internationales Zahlungssystem Swift - „Wenn Biden Russland ausschließen will, wird Russland ausgeschlossen“

Um Putin von einem Einmarsch in die Ukraine abzuhalten, sind schwere Sanktionen im Gespräch. Eine davon: Russlands Ausschluss aus dem internationalen Zahlungssystem Swift. Was das bedeuten würde, erklärt Ex-Bankmanager und Digitalisierungsexperte Udo Milkau.

Daniel Gräber

Autoreninfo

Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Dr. Udo Milkau war bis 2020 in der DZ BANK tätig – zuletzt als Chief Digital Officer, Transaction Banking. Aktuell ist er Lehrbeauftragter an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Vergangenes Jahr erschien sein Buch „Banken am digitalen Scheideweg“.

Herr Milkau, angesichts des russischen Aufmarschs an der Grenze zur Ukraine werden Forderungen laut, das Land aus dem internationalen Zahlungssystem Swift auszuschließen. Wie funktioniert dieses System?

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Tomas Poth | Fr., 17. Dezember 2021 - 11:13

Also bleibt als Rückschluß aus diesem Beitrag:
1. Ein von den USA unabhängiges internationales Zahlungssystem
2. Bei Abwicklung der Zahlungen für Rohstoffe müssen auch andere Währungen neben dem Dollar möglich werden z.B. Euro, Yen, Renminbi

Die ganze Welt muß sich von solchen US-Erpressungen frei machen.

Rob Schuberth | Fr., 17. Dezember 2021 - 18:59

Antwort auf von Tomas Poth

...würde uns das dann sicher auch unseren NATO-Schutz kosten.

Ich pers. würde den, sofern ich eine Wahl treffen müsste, eindeutig dem US-geprägten Kapitalismus vorziehen.
Man muss nat. bzgl. der USA immer im Hinterkopf behalten, dass die jeden bei Bedarf fallen lassen. Und das auch ohne Vorankündigung.
Letzte Bspe waren France, beim U-Boot-Deal und die Kurden, die in AFG "für" Erdogan geopfert wurden, weil der begann sich v. d. NATO zu entfernen u. bereits russ. Raketensysteme kaufte.

Hr. Schuberth, eine fähige Selbstverteidigung muß mutig aufgebaut werden, wer frei leben will, der kann nicht immer und sollte auch nicht auf einen großen Bruder hoffen, der kann auch was anderes vorhaben. Die eigene Kraft muß aktiviert und trainiert werden!

Andre Möller | Fr., 17. Dezember 2021 - 11:50

würde zumindest zeitweise der Öl- und Gasexport und auch der Getreideexport aus Russland gestoppt werden, wie auch alle Transitlieferungen z. B. aus China. Will die EU das? Russland wird solche Planspiele sicher schon berücksichtigen. Die Verwerfungen wären der während eines Krieges nicht unähnlich und könnten in einen solchen münden. Will die EU das? Es scheint so. "Schlafwandler" wie 1914... Außerdem: Die USA hätten sich also beim Überfall auf den Irak selbst bei SWIFT abschalten müssen? Doppelte Standards, wie üblich.

Und die Arsch-Karte hat nicht Biden & seine sogenannten Demokraten wie Mikro-Soft oder die Pharmaunternehmen.
Nein - wir Europäer & vor allem wir Zahlmeister Deutschland haben wie immer das nachsehen, egal wie die Würfel fallen.
Nicht umsonst hat sich England aus dem Staub gemacht & ist mit Kanada, der USA & Australien wieder enger verschlungen.
Deutschland ist wie immer nur das Fischfutter für die großen Fische im Haifischbecken, egal wohin es in diesen Haifischbecken abtaucht.

Und Putin, auch wenn er kein Geld hat, dafür hat er das wichtigste auf Erden & mehr als die Chinesen, was diese mehr wie grämt.
RESSOURCEN in Mengen.
Und deswegen wird er immer als Feind betrachtet, egal ob Gut oder Böse, Rechtschaffend oder Halunke.

Und wie Sie im letzten Artikel geschrieben haben, die Ukraine bleibt Pufferzone.
Aber die Zeit läuft für Putin, egal ob es einen gefällt. Und Krieg wollen bis auf paar einzelne Interessens-Gruppen niemand, da es immer nur Verlierer gibt. Außer die hetzen.

Andre Möller | Fr., 17. Dezember 2021 - 11:57

Die Russen haben die Bodenschätze, die Amis den Dollar. Was ist wertvoller? Ohne Bodenschätze keine Dollars - für die Russen, aber auch für die Amis. Krasse Rohstoffpreise und höhere Inflation wären ebenso eine Folge dieses Szenarios. Das kann dem Westen auch nicht gefallen. Ich bin mir nicht sicher, ob sich alle Beteilgten der möglichen Folgen bewusst sind. Die Folge wäre mindestens ein ökonomischer Weltkrieg, den wir allerdings auch schon so haben.

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 17. Dezember 2021 - 13:54

Naja, ich spiele jetzt einmal „Putin“ und mache es mir ganz einfach: Kein Geld, keine Rohstoffe, also auch kein Gas.
Das kann er nämlich auch für mehr Geld nach China liefern, die suchen händeringend nach Ersatz für australische Kohle. Spätestens wenn es den Deutschen kalt wird in diesem Winter, dann werden die schon aus Eigeninteresse mit dem „Freund“ auf der anderen Seite des Ozeans sprechen müssen.

Joachim Kopic | Fr., 17. Dezember 2021 - 14:29

erhalten Auszeichnungen der "freien Welt" ... die selbige in USA (& ihrer Verbündeten) ans Tageslicht fördern, müssen mit lebenslanger Strafe rechnen und Deutschland findet das ok!?!

Detlev Bargatzky | Fr., 17. Dezember 2021 - 17:13

Leider sind sie darauf angewiesen, da ihre Raffinerien mit diesem Öl besser klar kommen, als mit dem eigenen und vielen anderen am Markt verfügbaren Sorten.

Das wird aber nicht wirklich laut kommuniziert.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 17. Dezember 2021 - 17:17

Ich bin da sehr skeptisch, ob das von den 27 EU-Staaten einstimmig so mit beschlossen werden würde, nur weil die USA es so will. Überhaupt ist mir jetzt erst einmal wieder bewusst geworden, wo die USA überall ihre Finger im Spiel hat. Davon mal abgesehen, wenn Russland wirklich in die Ukraine einmarschieren würde, dürfte dieses Problem bereits von den Russen mitbedacht worden sein. Noch ist Russland aber nicht in der Ukraine.

Seit wann interessiert es die USA ob wir was wollen? Zudem schauen sie sich doch das Brüssler Personal und das Personal im EU Parlament an. Unsere Erfahrung ist doch wer nicht spurt wird sanktioniert, diskriminiert, boykottiert (in letzter Instanz auch bombardiert). Ja die USA hat überall ihre Finger im Spiel und genau diese Vorherrschaft ist in Gefahr, denn inzwischen sind Länder zu gleichwertigen Playern herangewachsen die sich nicht mehr alles gefallen lassen und auf Augenhöhe agieren. Der Bohei um NS2 ist nur dem Zustand geschuldet, dass die direkte Verbindung uns eine gewisse Unabhängigkeit von den Transitländern gibt das betrifft ja nicht nur uns sondern das Gas wird ja auch weitergeleitet nach Süden. Diese überbordende Kriegsgezeter aus dem Nato-Hauptquartier solte man als Kampagne abhaken Putin will die Ukraine nicht er will nur kein Nato an der Türschwelle ansonsten überläßt er das Milliardengrab der EU das Kiewer Regime hat die EU eh schon ziemlich im Griff.

Rob Schuberth | Fr., 17. Dezember 2021 - 19:09

Was für ein Gedröhne auf den politischen Bühnen.

Je schwächer die EU ist, umso lauter plustern sich deren "Spitzenkräfte" auf.

Nie im Leben werden da alle Länder zustimmen. Polen, Ungarn u. noch ein paar werden das sicher nicht mitmachen.

Würden die Medien nicht jede Maus so hochhypen, wäre der Bedarf an "starken Worten" gar nicht vorhanden.
Also, liebe Medienschaffenden...haltet mal den Rand u. macht z. B. Artikel zu den wahren Kosten der Klimaschutzpolitik der Ampel.
Oder dem wahren Flächenverbrauch der WKA. Denn ein einziges Windrad verbraucht zw. 10 - 25.000m². Zur Errichtung sind es noch mehr.
Es ist ja nicht nur die kleine Grundfläche des Mastes, sondern die Zuwegungen (die für die Wartung bestehen bleiben müssen) u. der Aufstellplatz für evtl. benötigte Kräne.

Die US-Politik macht doch eh was sie will, egal ob wir uns darüber aufregen oder nicht.

Heidemarie Heim | Sa., 18. Dezember 2021 - 14:13

In Unkenntnis bezüglich dieses Macht-Instruments habe ich nach Vergleichbarem (Aussagen/Zitaten) gesucht, und bin auf folgende von einem berühmten Finanzier gestoßen und was es heißt wirkliche Macht und Einfluss ausüben zu können:
"Gebt mir die Kontrolle über die Währung einer Nation, dann ist es für mich gleichgültig wer die Gesetze macht." ( Meyer Amschel Rothschild)
An was erinnert mich das nur? An die laut Alan Greenspans nach "unabhängige" Federal Reserve, wonach es keine Regierungsagentur gäbe, die die eigene Agentur außer Kraft setzen könnte oder an unsere ebenfalls angeblich unabhängige EZB und ihre permanent großzügige Auslegung eigens gegebener Gesetze zugunsten der Währungsstabilität, jedoch mit den entsprechenden negativen Auswirkungen auf die Verbraucher, Inflation usw.? Keine Ahnung;) Aber ich stimme Herrn Dr. Milkau und seiner Vermutung zu Konzernen wie Gazprom zu, was deren Vorgehen/Umgehen im Zusammenhang mit politischer Ideenlosigkeit (Sanktionsmacht) betrifft. MfG

Klaus Funke | Sa., 18. Dezember 2021 - 17:37

Ich glaube nicht an das, was hier der Westen heraufbeschwört. Und sicher wissen die entscheidenden Stellen, dass es auch gar nicht geht. Der eigene Schaden wäre zu groß. Es ist wie beim Poker, dem amerikanischen Lieblingsspiel, es wird gereizt und gepokert auf Teufel komm raus, in der Hoffnung, dass Putin doch noch die Nerven verliert und man den willkommenen Anlass zum heißen Krieg hat. Sibiriens Rohstoffe locken schon seit hundert Jahren. Die USA und der Westen sind süchtig danach. Putin wird aber nicht die Nerven verlieren, eher werden wir dank unseren Freunden aus Übersee im kommenden Winter einen kalten Hintern haben. Ja, das werden die Grünen riskieren. So dumm sind die. Doch im Frühjahr ist diese Regierung am Ende. Herr Merz wird das wissen. Mal sehen. Und was die Ukraine angeht, da macht man die Rechnung ohne das ukrainische Volk. Die halten viel aus, aber irgendwann ist Schluss, und dann gibt es einen neuen Maidan, nur andersherum. Das denke ich, weiß auch Putin.