
- Der Nach-Corona-Boom lässt auf sich warten
Wegen Lieferengpässen haben die Ökonomen des Münchner Ifo-Instituts ihre Wachstumsprognose für das kommende Jahr nach unten korrigiert. Erst im Sommer 2022 sollen sich die privaten Konsumausgaben wieder normalisieren.
Die anhaltenden Lieferengpässe machen der deutschen Industrie zu schaffen. Ob fehlende Mikrochips, die mittlerweile in so gut wie allen Maschinen und Elektrogeräten stecken und nicht nur bei Autoherstellern die Produktion bremsen, oder kaum verfügbares Baumaterial: Zahlreiche Branchen sind von den durch die Pandemie ausgelösten Störungen in der weltweiten Logistikkette betroffen. Die Ökonomen des Münchner Ifo-Instituts haben daher ihre Wachstumsprognose für das kommende Jahr nach unten korrigiert.
Der noch im Herbst vorausgesagte Nach-Corona-Boom in 2022 fällt laut der am Dienstag veröffentlichen Ifo-Analyse geringer aus, beziehungsweise verschiebt sich zeitlich nach hinten. Im Vergleich zur Herbst-Prognose haben die Wirtschaftsforscher den Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts für das kommende Jahr um 1,4 Prozentpunkte gesenkt (auf jetzt 3,7 Prozent) und für das Jahr 2023 um 1,4 Prozentpunkte angehoben (2,9 Prozent). „Die Verschiebung der konjunkturellen Dynamik vom nächsten ins übernächste Jahr ist weitgehend der vierten Coronawelle und den Produktionsschwierigkeiten im Verarbeitenden Gewerbe geschuldet“, schreiben die Münchner zur Erklärung.