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Matt Taibbi im Gespräch über die Presselandschaft in Amerika / Neilson Barnard

Soziale Medien - „Faktenchecker sind nicht unfehlbar“

Der amerikanische Journalist Matt Taibbi kritisiert die Zensur in den sozialen Medien und deren Kollaboration mit Behörden. Sogenannte Faktenchecks werden dabei als politische Waffe eingesetzt, als Richtschnur über Wahr und Falsch. Auf diese Weise wird die Meinungsfreiheit immer stärker ausgehöhlt.

Autoreninfo

Gregor Baszak (Foto privat) ist Journalist, Autor und politischer Kommentator. Er arbeitet am English Department der University of Illinois at Chicago und publizierte unter anderem in American Affairs und der Los Angeles Review of Books.

So erreichen Sie Gregor Baszak:

Matt Taibbi ist ein amerikanischer Journalist und Buchautor. Er betreibt den Newsletter „TK News“ auf der Webseite substack.com, in dem er unter anderem über Zensur in den sozialen Medien berichtet. Für seine Arbeit erhielt er den National Magazine Award.

Herr Taibbi, auf Ihrer Webseite führen Sie eine Artikelreihe, die Sie „Meet the Censored“ nennen. Dort porträtieren Sie Menschen, die auf die eine oder andere Art in den sozialen Medien zensiert wurden. Dabei dachte man doch lange, dass es etwas wie Zensur in den USA nicht gebe. Dort ist die Redefreiheit viel stärker geschützt als in Deutschland.

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Tomas Poth | Mo., 6. Dezember 2021 - 17:29

Betreiben das Geschäft der Mainstreams, sie sind eine Kontrollinstanz, um die Deutungshoheit des Mainstreams aufrecht zu erhalten.
Sie sind die Blockwarte im Internet gegen Abweichler, Non-Konformisten und dienen der Mainstream-Gesinnung.

Maximilian Müller | Di., 7. Dezember 2021 - 00:24

Antwort auf von Tomas Poth

ist es. In GB fordert man gerade, linken (CC) Organisationen die finanzielle Unterstützung zu entziehen. Die lassen sich inzwischen gar nicht mehr klar definieren, es ist ein Mischmasch aus Lobbyisten, Aktivisten und politischem Klüngel, die sich gegenseitig die Bälle zuspielen. Unter der Prämisse "der Gefahr von Rechts" (die komplett konstruiert und medial befeuert wird) subventioniert der Staat Organisationen, die sich dem linksradikalen Spektrum zuordnen lassen und damit ihre Lobbyarbeit finanzieren. Dazu gehören auch diverse Faktenchecker-Organisationen.

Rob Schuberth | Mo., 6. Dezember 2021 - 18:57

Das die Unart von pc u. cc einen negativen Eindruck hinterlassen entgeht kaum einem Bürger.

Den Anspruch die einzige Wahrheit zu kennen ist dagegen oft kaum möglich.
Immerhin befinden sich ja gerade Wissenschaftler im Dissens u. ringen um diese Wahrheit.
Je nach Stand der Wissenschaft hat mal die eine und mal die andere Fraktion die letzte Erkenntnis u. damit so etwas wie den aktuellen Anspruch auf Wahrheit.

M. E. verfügen die meisten Menschen über gesunde Sensoren, um in den meisten Fällen Fakenews von echten News unterscheiden zu können.

Ärgerlich ist aber auch die oft subjektive Berichterstattung der ÖRR.
Framing u. Natching gehören für mich nicht in die Medien.

An der Ü-Schrift fehlt m. E. nur ein Buchstabe. Und zwar das a für a_soziale Medien. Denn sozial sind die ganz sicher nicht.

Ein Bericht ist eine Fakten-Aufnahme ohne menschlicher Bewertungen.
Deswegen gibt es schon lange keine BERICHTSERSTATTUNG mehr, sondern nur noch NACHRICHTEN, wo Informationen im Intresse der Macht bzw. Eigentümer nachgerichtet werden.
Die allermeisten Daten sind SUBJEKTIV, wie z.B. Zahlen. Ab wann kann man/ darf man von einer Pandemie sprechen?
Wo fängt Diktatur an & wo hört Demokratie auf.
Am allerdeutlichsten ist doch z.B. die Wahrnehmung bzw. Auslegung des GG von Juristen vor 30 Jahren & der neuen Juristenliga mit Partei-Zugehörigkeit.

Wo vor 40 Jahren alle Tore & Fensterläden zugegangen wären, werden heutzutage alle Türen & Fenster gleich komplett entfernt.

Der einzige Unterschied zu früher:
Da wurden Veränderung von unten nach oben in der Klassengesellschaft erkämpft. Heutzutage gerade anders herum!

Beispiel: heutzutage Flüchtlingspolitik, damals z.B.Hugenotten bzw. richtiges Auszeichnungs-Wort: Vertriebene.
oder
Pandemie damals bei Pest & Cholera
Heutzutage bei Corona/KLIMA

Christa Wallau | Mo., 6. Dezember 2021 - 19:32

Wer kann heute noch zuverlässig zwischen richtigen Meldungen u. "fake news" unterscheiden? Wenn wir ehrlich sind: Niemand!

Das Internet hat uns die Möglichkeit für rascheste Verbreitung u. Empfang aller möglichen Massen von Informationen beschert, a b e r die Gewähr für deren Richtigkeit wurde nicht mitgeliefert.

Stattdessen tummeln sich neben seriösen
Nachrichten bewußte Falschmeldungen, Halbwahrheiten u. Vermutungen aller Art
munter nebeneinander im "Netz" - und das täglich millionenfach neu.

Deshalb wurde eine Armee von sog. Faktencheckern u. Netzdurchsuchern geschaffen.
Doch: Ätsch!
Auch d i e handeln nicht frei u. nur der Wahrheit verpflichtet, sondern im Interesse derer, die sie bezahlen u. dabei ihre speziellen, egoistischen Ziele verfolgen!

Mehr denn je ist der EINZELNE in seiner
Kritik- u. Urteilsfähigkeit gefragt. Wie diese jedoch bei Vielen aussieht, weiß ich als ehem. Lehrerin leider genau: Bei mindestens 75% sehr "bescheiden".

Kurz: Es ist hoffnungslos...

Helmut Bachmann | Di., 7. Dezember 2021 - 00:01

Kein ernsthafter, sich mit wissenschaftstheoretischen Fragestellung zumindest mal ein Semester sich beschäftigt habender Wissenschaftler würde sagen, dass es "die" Wahrheit gibt und dass man dieser folgen solle. Erkenntnistheoretisch gilt dies für alle "Fakten". Verschwurbelt zu einer neuen Religion haben es denn auch politisch orientierte Leute, denen es eben um Macht geht. Nichts mehr debattieren müssen, freier Geist im "Volke". Wo kämen wir da hin? Faktenchecker, Alternativlosigkeit und dieses dämliche "Folge DER Wissenschaft" sind nichts als Rückfall ins finstere Mittelalter. Wissenschaft zeichnet sich durch Widerspruch als Prinzip aus, durch nie enden wollende Suche. Wer das durchsteigt muss sich auf Unsicherheit einlassen. Und das halten viele nicht mehr aus. Dunkle Zeiten.

Ernst-Günther Konrad | Di., 7. Dezember 2021 - 09:05

Ich glaube nicht mehr daran, dass die Medien und der ÖRR, so wie sie sich derzeit darstellen, selbstkritisch zu neutralem Journalismus zurückfinden. Aber auch die alternativen Medien sind inzwischen infiltriert von regierungstreuen Falschmeldungsverbreitern, Narzissten, schlichten Geldverdienern und Wortverdrehern.
Am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden, was er für sich als richtig, als subjektiv empfunden wahr hält und an welcher Diskussion er sich beteiligt. Gerne werden unabweisbare Fakten mit eigener Meinung vermischt, verwässert und je nach Ausrichtung lenkend eingesetzt. Ein guter Gradmesser für mich persönlich ist immer wieder der Umstand, je heftiger auf eine Aussage eingedroschen wird, sie schnell als rechts oder Verschwörung stigmatisiert wird, desto genauer versuche ich selbst hinzusehen und zu recherchieren. Dabei kommt es vor allem auf die Absender von Botschaften an. Wer sich der asozialen Medien als Grundlage für "Wissen" bedient, sollte das Denken einstellen.

Dirk Weller | Di., 7. Dezember 2021 - 10:15

"Faktenchecker" wie "Correctiv" haben eine politische Linie, in der Regel "Links".
Daher "checken" sie auch fast nur Fakten, die der eigenen politischen Linie gefährlich werden könnten, um dann diese Fakten zu widerlegen, was nicht selten nur scheinbar gelingt.
Fakten, die die eigene Linie bestätigen, auch wenn sie offensichtlich falsch oder fragwürdig sind, werden in der Regel gar nicht erst "gecheckt".
Das Ergebnis könnte ja beunruhigen.
Und wer macht sich schon auf diese Suche nach der Wahrheit, wenn dieselbige der eigenen Weltsicht widersprechen könnte.

gabriele bondzio | Di., 7. Dezember 2021 - 11:05

Und auch auf DE übertragbar, dass Faktenchecker als quasi unfehlbare Wahrheitsbringer ausgerufen werden. Und es ist eine gute Erklärung, wenn sich die Leser eines Information-Medium ein „Bild von etwas gemacht haben, dann muss aber auch wirklich alles genau diesem Bild entsprechen.“

Leicht übertragbar auch auf Bilder, der Macht ausübenden Politik. Egal wie fragwürdig einige Handlungen sind (Motto, was kümmert mich mein Geschwätz von gestern), Hauptsache sie entsprechen dem Narrativ für eine Gruppe oder der neuen Kultur im Staate. Einem ganzen Volk zu "dienen" ist nicht beabsichtigt. Wichtig ist nur noch, man hat entsprechend viele Wähler hinter sich, welche die „Weiterbeschäftigung“ absichern.

Yvonne Stange | Mi., 8. Dezember 2021 - 14:48

.. ist ja, daß bestimmte Meldungen, und basieren sie auf noch so seriösen Daten, als fake "entlarvt" werden, wenn sie auf dem "falschen" Portal oder der "falschen" Seite erscheinen. Man kann die besten wissenschaftlichen Vorträge über Youtube anschauen, von renommierten Leuten - wird aber in der Diskussion gleich mit "haha, natürlich die Youtube Uni wieder" abqualifiziert. Einfach nur irre sowas. Es wird generell nur danach geschaut WER etwas WO postet und nicht danach, um WELCHE Zahlen und Informationen/Quellen es sich handelt und wo sie herstammen. Eigentlich ein Desaster. Noch vor einem Jahr wehrte sich Kretschmann in Sachsen gegen die "Fake-Meldung" es sei eine Impfpflicht geplant. Er rief sogar offen dazu auf, dieser Falschmeldung aktiv entgegenzutreten.... Und nun??? ;-) Faktenchecker, Correctiv, Volksverpetzer... alles ein Fall für die Tonne.