Katja Kipping
Identitätspolitik schafft keinen Wohnraum: Katja Kipping / dpa

Katja Kipping wird Senatorin in Berlin - Postmoderne Sozialpolitik

Mit Katja Kipping soll ein „politisches Schwergewicht“ der Linken als Sozialsenatorin in den neuen rot-rot-grünen Senat in Berlin berufen werden. Doch wie kam es dazu, und was qualifiziert Kipping für diese Aufgabe? Bisher ist sie eher als Vertreterin einer postmodernen Gender- und Lifestyle-Linken aufgefallen denn als Sozialpolitikerin.

Autoreninfo

Rainer Balcerowiak ist Journalist und Autor und wohnt in Berlin. Im Februar 2017 erschien von ihm „Die Heuchelei von der Reform: Wie die Politik Meinungen macht, desinformiert und falsche Hoffnungen weckt (edition berolina). Er betreibt den Blog „Genuss ist Notwehr“.

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Die erneute Bildung einer rot-rot-grünen Koalition in Berlin befindet sich auf der Zielgeraden. Die Verhandlungen zwischen SPD, Grünen und Linken verliefen vergleichsweise geräuschlos, am Montag wurde der Koalitionsvertrag präsentiert. Während dessen Annahme bei den Landesparteitagen der SPD und der Grünen als Formsache gilt, tut sich die Linke etwas schwerer. Bei ihr entscheiden die rund 8000 Mitglieder über den erneuten Eintritt in die Koalition mittels einer Befragung, die heute begann und am 17. Dezember beendet werden soll. Am 21. Dezember soll dann Franziska Giffey (SPD) zur Regierenden Bürgermeisterin gewählt und die Mitglieder ihres Senats ernannt werden.

Für Aufsehen sorgt allerdings eine Personalie. Am Mittwoch verkündete Katina Schubert, die Landesvorsitzende der Berliner Linken: „Ich freue mich, dass ich mit Katja Kipping eine der profiliertesten Sozialpolitikerinnen unserer Partei und in Deutschland als Nachfolgerin von Elke Breitenbach vorschlagen darf.“ Breitenbach, die bis dahin als gesetzt galt, hatte am Vorabend mitgeteilt, dass sie nicht noch einmal als Senatorin antritt und Platz für Jüngere machen wolle.

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Joachim Baumeister | Fr., 3. Dezember 2021 - 11:55

Es ist festzustellen, dass es mit unserem politischen Personal an den Schaltstellen der Macht immer schlimmer wird. Siehe u.a. z.B. Kevin Kühnert als SDP-General, oder Claudia Roth als Kulturstaatsministerin. Wir sollten uns auf etwas gefasst machen.

Hans Schäfer | Fr., 3. Dezember 2021 - 16:21

Antwort auf von Joachim Baumeister

Sehen Sie es nicht so schwarz, Herr Baumeister. Mit Übernahme der Ämter, werden sie automatisch Experten auf ALLEN Gebieten, die die Politik abdeckt. Ist für die beiden also noch nicht das Ende der Fahnenstange. Wenn Sie glauben es geht nicht schlimmer, werden Sie eines Besseren belehrt werden, wetten!

Berthold Dehn | Fr., 3. Dezember 2021 - 19:39

Antwort auf von Joachim Baumeister

Die offensichtliche Devise, "Wem Gott gab ein Amt, dem gab er auch Verstand"

Martin Falter | Fr., 3. Dezember 2021 - 12:06

auch noch männliche Politiker in Berlin?
Das nur am Rande.
Für Kipping ist es doch schön jetzt kann sie endlich mal beweisen was in ihr steckt in dem faild Staat Berlin.

Dominik Roth | Fr., 3. Dezember 2021 - 12:23

Postmoderne = Neomarxismus.
Aus den Fehlern der Vergangenheit des Faschismus haben wir größtenteils gelernt. Aus den Fehlern des Marxismus (mehr Tote!) offenbar nicht. Diese Strömung ist hochgefährlich.

Tomas Poth | Fr., 3. Dezember 2021 - 12:30

Sie wird eine konsequente Ausrichtung der Politik auf Wolkenkuckucksheim durchsetzen wollen.
Der Joint wird bei jeder Sitzung verpflichtend herumgereicht werden.
Gendersprech wird eingeübt und den halben Tag lang als verpflichtendes Training eingeführt.
Alle werden einmal wöchentlich als Drag Queen erscheinen müssen, wokes Training für die Mitarbeiter.
Es wird erneut eine Mauer um Berlin errichtet, um ein Tiki-Tuka-Reservat für Wunschdenken und Träumereien zu sichern.
Das ganze wird über Eintrittsgelder finanziert, die bei Eintritt in den ZooZirkus-Berlin an den Kontrollpunkten abkassiert werden.
Berlin befreit sich somit hoffentlich aus der Rolle als ewiger Empfänger im Länderfinanzausgleich.
Na ja, schau´n mer mal auf den Dauerkarneval Berlin.
Um es im Jargon von KGE auszudrücken, ich freue mich schon richtig darauf. ;-))

Ingofrank | Fr., 3. Dezember 2021 - 12:52

(abgehalfterten) Spitzenfunktionäre der Parteien die nichts anderes können, als Berufspolitiker zu sein. Von den Parteien, und nicht zuletzt vom Steuerzahler alimentiert, zu werden.
Und wenn dann mal einer dabei ist, der beweist sein Geld auch in der freien Wirtschaft verdienen zu können, wird eine Neiddebatte entfacht und genau dieser Sachstand wird dann benutzt die Person als ungeeignet zu klassifizieren. Hurra Deutschland ……
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Klaus Funke | Fr., 3. Dezember 2021 - 13:00

Als Dresdner sage ich, diese Katja Kipping, die in Dresden unbeliebteste Linken-Politikerin, die noch nie wirklich gearbeitet, die die Linke wie es richtig im Artikel steht, an den Abgrund geführt hat, wird nun von ihren Linken-Schmusekindern in Berlin in den Sattel gehoben. Das arme Berlin! Die Berliner können einem leid tun. Sie wird an ihrem neuen Platz genauso viel Schaden machen wie mit der Linken in den letzten Jahren. Fällt aber in Berlin nicht weiter auf. Eine typische Linken-Karriere-Politikerin: Von nichts eine Ahnung, am wenigsten von der Realität im Lande, aber fette Diäten kassieren, und am Hals ´ne Perlenkette mehr. Nee, man kann sich nur voller Ekel abwenden von dieser Politik.

Günter Johannsen | Fr., 3. Dezember 2021 - 18:48

Antwort auf von Klaus Funke

Ich kann Ihnen nur zustimmen. Mir geht es genau so!
Voller Ekel kann ich mich nur noch abwenden ... : die Abgewählten sitzen immer noch im Bundestag. Wird der Souverän nicht mehr ernst genommen? Das hatten wir doch schon mal in unserem Land ....

Karl-Heinz Weiß | Fr., 3. Dezember 2021 - 13:26

Es ist begrüßenswert, wenn eine profilierte Politikerin der LINKEN sich den Mühen der Ebene annimmt. Wenn sie allerdings bei ihrer künftigen Klientel Marx21-Slogans verwenden sollte, wird sie schnell ihr Senatorinnen-Salär als Schmerzensgeld betrachten. Ihrer Parteifreundin Wagenknecht würde ich einen ähnlichen Praxistest wünschen.

Rob Schuberth | Fr., 3. Dezember 2021 - 15:30

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

Warum also sollte sich, eine von mir sehr geschätzte, Frau Wagenknecht so etwas antun, werter Herr Weiß.

Bald wird der Punkt des Ertragbaren auch in Berlin erreicht sein.
Es sind ja nicht alle so erpicht auf ein wokes, und immer bunter werdendes Berlin.
Denn das ist mit sehr unangenehmen Kollateralschäden, oft der ganz persönlichen Art (Kriminalität) behaftet.

M. E. aber wird es in Berlin erst besser werden wenn man ihnen den Geldhahn zudreht.

Günter Johannsen | Fr., 3. Dezember 2021 - 14:00

Die Finanzumlage sollte modifiziert oder abgeschafft werden, denn es ist nicht einzusehen, dass wir alle den Kommunismus in Berlin mit unserem Steuergeld mitfinanzieren müssen!

Andre Möller | Fr., 3. Dezember 2021 - 14:05

solcher Leute vor? Diese Frau scheint auf einem anderen Planeten zu leben als die meisten Menschen in diesem Land. Es scheint ein Merkmal der Zeit zu sein, dass grundsätzlich eine Eignung für die zu besetzenden Spitzenposten nicht mehr erforderlich zu sein scheint, was dann mit der zu übernehmenden Verantwortung koreliert - auch das scheint nicht mehr erforderlich zu sein. Das politische Personal auf Landes- und Bundesebene gleitet immer mehr in die unterste Kartegorie des Mittelmaßes ab. Und feiert sich noch dafür , resp. wird von den Medien gefeiert. Für was, was keiner. Ein idiotischer Zustand.

Rob Schuberth | Fr., 3. Dezember 2021 - 15:23

...den unteren Einkommensgruppen.
Denn all die ungelernten "Flüchtlinge" verdrängen ja in diesem Segment die autochthonen AN.
Von den weiteren Verdrängungen auf dem Wohnungsmarkt u. den geleerten Sozialkassen mal ganz zu schweigen.

Die Linke kann sich also noch so modern geben. Solange sie an open border festhält, bleibt sie im 5%-Bereich und das ist auch gut so.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 3. Dezember 2021 - 15:30

Ob Katja Kipping oder wer auch immer. Die Berliner haben letztlich diese Möglichkeit geschaffen, eine unter 5% Partei dennoch in den Kessel der Macht zu werfen mit allen daraus sich ergebenden Konsequenzen. Das Einzige was vielleicht noch helfen könnte, wären die Klagen gegen die letzten Wahlen. Aber bei der letzten Ermächtigungsentscheidung des BVerfG in Sachen Corona, fehlt mir jedweder Glaube daran, dass sich Recht und Gesetz wieder Bahn schafft in diesem Staat.
Mir wäre es zwar egal, wenn Berlin sich weiter kaputt wirtschaftet, da dies in erster Linie die Berliner selbst trifft. Aber vor dem Hintergrund, dass dieses Panoptikum nur durch Steuern der starken anderen Bundesländern überhaupt finanzierbar ist, schwillt mir doch der Kamm. Denn als Hesse sind das auch meine Steuern, die von den Linksextremisten verbrannt werden.
Aber Kipping passt gut zu Giffey. Beides Blenderinnen und die eine beherrscht das Betrügen perfekt, die andere das Lügen. Gleich und gleich gesellt sich gern.

Bernd Muhlack | Fr., 3. Dezember 2021 - 16:07

"Kommt ein Pöstchen angeflogen, schwebt herbei ganz sacht!
Na Katja? Ein Senatorenpöstchen?!
Schön aufgepasst!"

Ich weiß nicht ob das "Ost-Zonen-Sandmännchen" inner SED war, aber unser Wessi-Zonen-Sandmann gefällt mir viel besser.
["Enter sandman" von Metallica toppt beide!]

Ob Frau Kipping ein abgeschlossenes Studium hat ist so wichtig, als ob man die Schuhgröße des Papstes kennt.
Was zählt sind Seilschaften - das war "nach dem letzten Krieg" ebenso!
Außerdem ist ja in B sowieso nichts kaputt zu machen.
Man gibt weiterhin anderer Leute Geld für seine Utopien aus.
Um es mit PM Thatcher zu sagen: "Sozialisten regieren so lange, bis ihnen das Geld anderer Leute ausgeht."

Und wenn Frau "Dottore" Giffey REGBM von Börlin wird, ist alles Andere sowieso egal, gell?
"Heute schon gelächelt?" - "Ich lächle immer!"

Eines noch.
Was ist eigentlich mit Sawsan Chebli?
Wollte Sie nicht in den BT?
Keine Ahnung - in Berlin findet sich immer was!

Giffey - Kipping - Chebli

dat Börliner Dreigestirn!

Gerhard Lenz | Fr., 3. Dezember 2021 - 17:58

leidet scheinbar unermesslich daran, wenn sich eine Linken-Politikerin in die Mühen des politischen Alltags begibt. Dabei kann sie doch, so das einheitliche Expertenurteil der Foristen, nur scheitern. Schliesslich wurde sie noch nicht im harten Berufsalltag gestählt, hat also angeblich "von nichts eine Ahnung", so jene, die scheinbar im Gegensatz dazu jede Menge davon zu haben glauben.

Immerhin hat Frau Kipping einen Magister. Dass der rechte Polit-Halodri Sebastian Kurz nicht mal einen Bachelor, geschweige denn eine einzige Sekunde Berufserfahrung aufweisen kann, scheint dagegen niemanden zu stören. Richtig: Der steht ja rechts, also richtig.

Und wenn's nichts wird, was dann? Die, die meckern, haben Berlin sowieso abgeschrieben. Die Berliner juckt das nicht.

Danke für den interessanten Beitrag, auch wenn er ein wenig zu sehr nach Wagenknecht klingt. Dabei versteht sich der Autor doch als genußfähiger Linker, oder nicht (mehr)?

Für die Wahrnehmungsgestörten ist der linXe Zeitgeist ganz offensichtlich ein Glücksfall. Sie denken, das geht immer so weiter. Aber sie täuschen sich wie schon so oft!

Katrin Göring-Eckardt ist keine Theologin. Sie hat zwar etliche Semester Theologie studiert, aber das Studium nicht abgeschlossen.
Politiker ohne Abschluss zu sein ist keine grüne Spezialität. Stellen die Grünen doch im Bundestag mit 8,8 Prozent ihrer Fraktion die relativ größte Zahl an Studienabbrechern. Aber die gibt es in allen Parteien, wie die Bundestagsstatistik zeigt. Dicht hinter den Grünen folgt, man staune, die FDP-Fraktion (7,5 Prozent), in absoluten Zahlen hat sie sieben Volksvertreter, die ihr Studium aufgaben, einen mehr als die Grünen. In der SPD-Fraktion gibt es zehn Abbrecher (6,8 Prozent) die Linke kommt auf vier (5,3 Prozent), und das Schlusslicht, die CDU/CSU-Fraktion, immerhin auf acht (3,6 Prozent). Insgesamt haben 35 Abgeordnete oder 5,6 Prozent aller Parlamentarier des Bundestags ihr Studium abgebrochen. Für viele wäre wohl ein handwerklicher Beruf die bessere Wahl gewesen?

Vernehme ich zwischen Ihren Zeilen eine leichte Geringschätzung handwerklicher Berufsausbildungen?
Mit dualen Ausbildungswegen ist Deutschland solange gut vorangekommen, bis eine fast zwanghafte Akademisierung einsetzte. Für Studienabbrecher ist der Partei-Karriereweg ideal, für Handwerker eine berufliche Sackgasse. Und inmitten von gefühlt 75% Juristen auf für das persönliche Wohlbefinden wenig erstrebenswert.

Dazu habe ich noch eine kleine Ergänzung Hr. Johannsen.
Rund 30% der Abgeordneten haben ein sogenanntes P-Konto (Pfändung der Einkünfte).
Diese Info stammt aus einer sicheren Quelle. Die %tuale Verteilung bezüglich der Parteien wäre natürlich auch noch interessant zu wissen, damit kann ich aber derzeit nicht dienen.
Spekulieren kann ich aber dennoch, wer also irgendein Abbrecher ohne Berufsaussichten ist, der hat möglicherweise einige Schulden auf dem Buckel. Der ist dann auch gleichzeitig als Parteisoldat geeignet, nämlich voll auf Parteilinie und weniger auf Gewissen zu gehen.

der als bunter, jugendbewegter Vogel verkleidet durch das Cicero-Forum flattert, weiß alles, kann alles und hat vor allem immer Recht. Solch ein bunter Vogel hält natürlich weder Bildung noch Fortbildung für notwendig.

In seinen Augen kommt es nur auf den rechten Glauben, auf die richtige Ideologie an (und auf den unerbittlichen Hass auf alle Andersdenkende). Ansonsten gilt: Je ideologischer und je dümmer das politische Personal, desto besser für die Demokratie!

Ms Frei | So., 5. Dezember 2021 - 10:59

Katja Kipping ist sicherlich nicht die Schlimmste im kommenden Senat. Wenn ich da diesen Lederer denke.....nur intrigant und machtgeil.
Gestern hörte ich eine Politikwissenschaftlerin, die gefragt wurde, wodurch jemand ministrabel ist.

Sie nannte als erstes fachliche Fähigkeiten.
Dann Belastbarkeit.

Also zum ersten Punkt -wenn ich mir da unser Bundeskabinett ansehe, oder auch die Bundestagsvizepräsidentinnen.

Mainstreampresse begradigt gerade die Lebensläufe unserer Grün:innen w/d/x

Baerbock hat nach ihrem Diplom an die renommierte London....
Glatte Lüge. Niemals hat sie ein deutsches Diplom, sondern nur einen obskuren britischen "Master" einer teuren Einrichtung erworben-wobei leider die entscheidende Arbeit verschollen ist.

Claudia Roth hat nach ihrem Studium....leider hat die Dame nicht mal das Propädeutikum eines Lala-Studiums geschafft.
Karin Göring: hat nach 4 Jahren Theologie abgebrochen.
Kevin nach 7 Jahren immerhin einen Abschluß in höherer Intrigenlehre.

Chapeau.