ICE im Kölner Hauptbahnhof
Anschluss verpasst: Ein ICE im Kölner Hauptbahnhof / dpa

Bahn-Pläne der Ampelkoalition - „Das ist eine nette Absicht“

Nimmt die Ampelkoalition die Verkehrswende ernsthaft in Angriff? Karl-Peter Naumann, Sprecher des Fahrgastverbands Pro Bahn, ist skeptisch. Zu vieles im Koalitionsvertrag sei vage gehalten. Auf den künftigen Verkehrsminister Volker Wissing hält er jedoch große Stücke.

Autoreninfo

Moritz Gathmann ist Chefreporter bei Cicero. Er studierte Russistik und Geschichte in Berlin und war viele Jahre Korrespondent in Russland.

So erreichen Sie Moritz Gathmann:

Karl-Peter Naumann ist Sprecher und Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn.

Herr Naumann, Bahnfahrer in Deutschland wünschen sich mehr Strecken, Pünktlichkeit und günstige Preise. Gibt das, was im Koalitionsvertrag steht, Grund zu Optimismus?

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Rob Schuberth | Mi., 1. Dezember 2021 - 18:13

...m. E. mind. 20 Jahre brauchen.

Die E-Mobilität ist da nur eine Übergangsphase.
Das Ziel einer umweltverträglichen Mobilität dürfte in durchdachten Konzepten liegen. Und zwar von der Haustür bis zum Supermarkt, Büro u. ä.

Anderenfalls wird der Bedarf an Individualverkehr jedes Bemühen einkassieren.
Die Menschen sind nicht dumm u. werden sich die Freiheit selbst zu bestimmen wann sie, womit u. wohin fahren wollen, ganz bestimmt nicht von Ökos verderben, oder gar verbieten lassen.

Hätten wir eine Bahn mit der Pünktlichkeit wie die Schweiz, wäre schon viel gewonnen.

ÖPNV ausbauen klingt auch gut, aber wer ist bereit die Mrd. dafür an anderen Stellen einzusparen?

Auch ein Habeck will ja wiedergewählt werden.

Alle Logistikketten müssen in das neue Konzept integriert werden. D. h. egal wer was bei wem bestellt. Bestellung+Lieferung müssen zentral erfasst u. bearbeitet werden. Und die Auslieferung erfolgt nach PLZ-Gebieten.
DHL&Co wird es in der bestehenden Form nicht mehr geben.

Ingofrank | Mi., 1. Dezember 2021 - 20:49

und das ganze Bamborium drum herum?

Ich habe schon viel über Argumente pro + Contra zum ÖNV gelesen und gehört. Hat sich mal jemand mit der Frage, der Flexibilität der Arbeitswelt, unter dem Aspekt des ÖNV beschäftigt. Wie hoch ist denn der Anteil derer, die eine geregelte Arbeitszeit im Sinne von fixem Arbeitsbeginn und Ende haben? Es gibt viele Behörden, Beamten od. In Größbetrieben z.B. mit 3 Schichtsystem die dieses Privileg haben, das ist aber doch nicht die Mehrheit der AN. Eine andere Frage ist die, wo die AN leben. Wieviel leben denn mit dem Privileg S/U- Bahn, Bus, Straßenbahn im Gegensatz zum Rest? Meiner Ansicht nach, kann nur die geforderte Flexibilität, auch in Hinblick auf die Arbeitszeit, nur mit Individualverkehr realisiert werden. Mein Frau und ich haben als AN i.d.R. Zwischen 180 - 200 Std./ Monat gearbeitet. Wenn dann ein Taxi zum ÖNV gehört, dann funktioniert es, vielleicht.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Norbert Heyer | Do., 2. Dezember 2021 - 06:57

Wenn ein Zug in der Schweiz oder Japan eine Minute verspätet losfährt, führt das zu Konsequenzen. Wir fahren oft zu den Kindern an den Niederrhein, pünktlich ist der Zug fast nie und ständige Gleisarbeiten bedeuten „Schienenersatzverkehr“. So dauert die Fahrt von zu Hause bis zum Bestimmungsbahnhof ungefähr doppelt so lange, wie mit dem Auto. In den letzten 10 Jahren verging kein Jahr, in dem nicht wieder einmal Bauarbeiten den Zugverkehr verhinderten. Seit 20 Jahren wird am dritten Gleis für die direkte Verbindung Amsterdam-Schweiz auf deutscher Seite gearbeitet. Die Schweizer haben ihre Strecke mit aufwändigen Tunnelarbeiten schon lange erstellt, die Holländer sind seit einem Jahrzehnt fertig, wir vielleicht … eventuell im Jahre 2025. Verkehrswende bei uns … jetzt … schneller … unbürokratischer … vergessen sie es. Wir fahren seit 50 Jahren mit Bus und Bahn, geändert haben sich immer nur - das aber pünktlich - die Preise. Wir stehen auch hier auf einem Abstellgleis im EU - Vergleich.

Alfred Zielinski | Do., 2. Dezember 2021 - 11:30

Antwort auf von Norbert Heyer

... bauen wir erst einen neuen (dt.) Menschen, dann klappt es (vielleicht) anschließend dann auch mit der Bahn.

und Ja, wenn das Wörtchen wenn nicht wäre. Auch die Schweiz hat laut kürzlichem Bericht in der NZZ Pünktlichkeitsprobleme und vergrößert deshalb den Aufenthalt in den Haltebahnhöfen ihres Fernverkehrs. Allenfalls Japan ist soweit hier bekannt nicht wirksam mit den dem Schienenverkehr eigenen Strukturproblemen und Systemschwierigkeiten belastet. Aber dafür ist Japan, die japanische Gesellschaft auch ein gänzlich anders Gebilde mit eher zurückhaltender persönlicher Individualisierung. Die hiesigen, besonders deutschen sozioökonomischen Rahmenbedingungen für den Schienenverkehr einerseits und die gesellschaftlichen Lebensgegebenheiten andererseits lassen m. E. ein wohlfeil an Visionen und Träumen orientierten Schienenverkehr bzw. Bahnbetrieb eher nicht zu -... bauen wir erst einen neuen (dt.) Menschen ...

PS: "Konsequenzen gibt es in D nur noch in MINT

Stefan Kreppel | Do., 2. Dezember 2021 - 18:44

Zunächst sollte man die Bahnhöfe aufräumen. Das dortige Publikum hält mich davon ab die Bahn zu nutzen. Man möge sich die Central Station in New York ansehen. Blitzsauer zu jeder Tages -und nach Nachtzeit. Es geht, auch in einer Grosstadt.