Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenski in einem Schutzraum während eines Besuchs in der umkämpften ostukrainischen Region Luhansk / dpa

Ukrainekonflikt - Will Russland die Ukraine angreifen?

Derzeit verstärken sich die Hinweise auf eine bevorstehende russische Militäroperation in der Ukraine. Und der Kreml hat durchaus ein Interesse daran, das westliche Nachbarland weiter zu destabilisieren. Gleichzeitig muss Putin aber Vorsicht walten lassen. Die Situation ist mehr als vertrackt.

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Ekaterina Zolotova ist Analystin für Russland und Zentralasien beim amerikanischen Thinktank Geopolitical Futures.

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Der Krieg in der Ostukraine begann vor mehr als sieben Jahren. Der Konflikt ist von Jahr zu Jahr komplizierter geworden, da Gerüchte kursieren, dass sowohl Moskau als auch Kiew ein Vorgehen in der umkämpften Region Donbass planen. Beide Seiten verstärken derzeit ihre militärische Präsenz an der Grenze, es finden immer häufiger Übungen statt, und es werden neue Überwachungstechnologien eingesetzt. Erst diese Woche gab es erneut Warnungen, dass Russland in diesem Winter möglicherweise eine Militäroperation beabsichtigt, da es Berichten zufolge seine Streitkräfte an der Westgrenze massiv aufstockt.

Oberflächlich betrachtet, scheinen diese Schritte die Spekulationen über erneute Kämpfe zu stützen. Eine Eskalation des eingefrorenen Konflikts zu einem heißen Krieg wäre jedoch für beide Seiten riskant, weil dies das Kräfteverhältnis in der Region erheblich verändern und die Beziehungen Russlands zum Westen noch weiter verkomplizieren könnte. Russland würde daher eher zu anderen Mitteln greifen, um seine Ziele in der Region zu erreichen – insbesondere jetzt, da andere wichtige Akteure in der Region durch dringendere Probleme abgelenkt sind.

Die Ukraine als Pufferzone

Die Ukraine ist ein wichtiger Teil von Russlands westlicher Pufferzone, die die russische Grenze von den Nato-Truppen trennt. Moskau hat daher ein Interesse daran, die Ukraine schwach und destabilisiert zu halten, damit es seinen eigenen Einfluss dort leichter ausweiten und den des Westens zurückdrängen kann. Es kann dies auf verschiedene Weise erreichen. Zum einen kann es die Ukraine destabilisieren, indem es im Osten einen Überraschungsangriff mit von Russland unterstützten Rebellen startet. In Anbetracht der Tatsache, dass das Gleichgewicht der Kräfte und der Handlungsmöglichkeiten hier zugunsten Russlands ausfällt, würde die Ukraine wahrscheinlich mehr Land an die Separatisten verlieren, was die Position der Regierung in Kiew schwächen würde.
 
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass Russland die Ukraine mit wirtschaftlichen Mitteln destabilisiert. Kiew ist von den Einnahmen abhängig, die es als Transitzone für russische Energieexporte in andere Teile Europas erzielt. Anfang dieses Jahres erklärte die Ukraine, dass sie in den nächsten fünf Jahren mit sieben bis 15 Milliarden Dollar (je nach Umfang der Lieferungen) durch Energietransitgebühren rechnen könne. Sollte Russland diese Lieferungen jedoch über ein Gebiet außerhalb der Ukraine umleiten, würde dies den Haushalt der Ukraine belasten, der bereits durch Schulden und einen pandemiebedingten Wirtschaftsabschwung belastet ist. Aus diesem Grund sieht Kiew die Nord-Stream-2-Pipeline, die russisches Erdgas unter Umgehung der Ukraine in die europäischen Märkte transportieren soll, als Bedrohung an.

Der Mangel an zuverlässigen Gas- und Kohlelieferungen für die Ukraine aus Russland ist eine weitere Schwachstelle. All dies könnte zu sozialer Unzufriedenheit führen, die sich in einer zunehmenden pro-russischen Stimmung im Land niederschlagen könnte. In der Überzeugung, dass die Annäherung an Europa nur wenige finanzielle Vorteile mit sich bringt und den Zugang zu erschwinglichen Brennstoffen gefährdet, könnten sich die Ukrainer auf die Seite Moskaus schlagen, vor allem, wenn die kalte Winterzeit naht.

Auf wackligen Beinen

Ein dritter Weg, wie Russland die Ukraine destabilisieren könnte, ist die Untergrabung ihrer Politik. Tatsächlich steht die ukrainische Politik bereits auf wackligen Beinen. Laut einer aktuellen Umfrage sind nur 33 Prozent der Ukrainer mit der Arbeit des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenski zufrieden. Zelenski befindet sich außerdem mitten in einem Kampf gegen die ukrainischen Oligarchen, der seine politische Position bedrohen könnte. Anfang dieses Monats unterzeichnete er ein Gesetz, mit dem der politische und wirtschaftliche Einfluss der Oligarchen im Land geschwächt werden soll. Es schränkt die Spenden der Oligarchen an politische Parteien ein und untersagt ihnen die Beteiligung an der Privatisierung bestimmter Vermögenswerte. Es wird vermutet, dass sich das Gesetz auf die Geschäfte des reichsten Mannes der Ukraine, des Geschäftsmanns Rinat Achmetow, auswirken wird, dem drei Kohlebergbauunternehmen in der russischen Region Rostow gehören.

Die Befürchtungen des Westens vor einem russischen Angriff sind also nicht unbegründet. Da die Zustimmungswerte für den ukrainischen Präsidenten sinken, die Energiepreise in die Höhe schnellen und sich die Durchschnittsukrainer fragen, ob sie in diesem Winter ihre Häuser heizen können, könnte Moskau dies als eine perfekte Gelegenheit betrachten, seine Position in der Ukraine zu stärken. In der Zwischenzeit konzentriert sich die Europäische Union auf die Migrationskrise an der polnisch-weißrussischen Grenze, und die Vereinigten Staaten sind mit unzähligen anderen nationalen und internationalen Problemen beschäftigt.

Aber Russland kennt seine Fähigkeiten, Grenzen und Ziele besser als jeder andere – und zu diesen Zielen gehört nicht eine chaotische Destabilisierung der Ukraine. Moskau bevorzugt eine kontrollierte Destabilisierung, die zur Umsetzung des Minsker Abkommens von 2015 führt, mit dem der Konflikt im Osten gelöst werden soll. Der Kreml glaubt, dass er erreichen kann, was er will – nämlich, dass die ostukrainischen Separatistenrepubliken als pro-russische, unabhängige Pufferzone zwischen dem pro-westlichen Kiew und Russland fungieren – nur mit der Drohung einer größeren Destabilisierung und sogar eines Krieges.

Drohnen aus der Türkei

Ein direktes militärisches Vorgehen kommt für den Kreml wahrscheinlich nicht einmal ansatzweise in Frage. Es wäre nämlich sehr riskant und würde die Minsker Vereinbarungen gefährden. Aus Moskaus Sicht ist es Kiew, das sich provokativ verhält, indem es im Osten Bayraktar-Drohnen aus türkischer Produktion einsetzt und die Stationierung russischer Truppen auf der Krim anpreist, einem wichtigen Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Ein russischer Angriff würde neue Sanktionen nach sich ziehen, den Bemühungen um einen wirtschaftlichen Aufschwung schaden und viele Russen verärgern, von denen einige familiäre Bindungen zur Ukraine haben und von denen die meisten wollen, dass sich der Kreml auf den Aufschwung nach der Corona-Pandemie konzentriert.

Außerdem haben Russland und die USA so etwas wie eine Übereinkunft getroffen: Die Vereinigten Staaten werden keine Waffen in der Ukraine oder in Georgien stationieren, die Russland bedrohen könnten – und Russland wird nicht tiefer in das Gebiet dieser Länder vordringen. Moskau will den Status quo nicht gefährden.

Selbst bei seinen Destabilisierungsbemühungen ist Vorsicht geboten; Russland hat kein Interesse an einer weiteren Euromaidan-Situation im Nachbarland und lässt deswegen Vorsicht walten. Der russische Energieriese Gazprom hat es nicht eilig, weitere Pipelinekapazitäten über die Ukraine nach Europa zu buchen, und vor kurzem hat Russland die Lieferung von Kraftwerkskohle in die Ukraine verboten. Da die Temperaturen sinken, könnte dies zu Panik unter den Ukrainern führen, die während des langen Winters auf funktionierende Heizungen angewiesen sind. Russland liefert etwa 60 Prozent der ukrainischen Kohleimporte und etwa 20 Prozent des Gases. Doch das ist höchstwahrscheinlich nur ein Vorwand: In all den Jahren des eingefrorenen Konflikts blieb Russland der Hauptlieferant der Ukraine für Kohle. Die Lieferungen wurden über Belarus und andere Länder umgeleitet.

Moskau öffnet seine Märkte

In der Zwischenzeit reagierte der russische Präsident Wladimir Putin auf den Einsatz von Bayraktar-Drohnen durch die Ukraine im Osten, indem er mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten prahlte, die Russland den Republiken Luhansk und Donezk bieten kann. Moskau öffnete seine Märkte vollständig für die in den Republiken hergestellten Waren, was den Unternehmen in der Donbass-Region helfen könnte, ihren Umsatz zu steigern und Arbeitsplätze zu schaffen. Putin unterzeichnete auch einen Erlass über die Bereitstellung humanitärer Hilfe für die beiden Republiken. Dem Dokument zufolge wird Russland Maßnahmen ergreifen, um Hindernisse abzubauen, denen sich Unternehmen aus dem Donbass beim Verkauf von Waren nach Russland gegenübersehen, indem sie beispielsweise denselben Zugang zu öffentlichen Aufträgen erhalten wie russische Firmen. Moskau erkannte auch die von Unternehmen aus der Region ausgestellten Ursprungszeugnisse an und schaffte die Einfuhrquoten ab.

Mit anderen Worten: Die prorussischen Ostgebiete erhalten wirtschaftliche Unterstützung und Zugang zu einem großen Markt, während der Rest der ukrainischen Wirtschaft mit den Corona-Beschränkungen zu kämpfen hat.

Seit dem zweiten Minsker Abkommen wendet sich Kiew jedes Frühjahr oder jeden Herbst an die Medien und an seine Verbündeten mit der Warnung, Russland bereite den nächsten Krieg vor. So war es auch im vergangenen März. Normalerweise geschieht dies vor einer Verhandlungsrunde im Normandie-Format. Doch während Kiew sondiert, wie Moskau auf den Einsatz der Bayraktar-Drohnen reagieren wird, geht der Kreml entspannter und überlegter vor und versucht nicht, Kiew in Aufruhr zu versetzen. Nachdem Moskau Kiew gezeigt hat, dass es ihm das Leben erschweren oder aber erleichtern kann, versucht es nun, die ukrainischen Behörden zur Umsetzung der Minsker Vereinbarungen zu bewegen oder seine eigene Position in den bevorstehenden Verhandlungen zu stärken.

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Rob Schuberth | Mi., 17. November 2021 - 15:22

Ich hoffe ja, dass RUS es nicht machen wird, aber die Gelegenheit ist m. E. günstig.

Eine total uneinige EU, eine schwache NATO und die USA ist mit China beschäftigt.

Manfred Bühring | Mi., 17. November 2021 - 15:30

Es ist unverantwortlich, wie irgendwelche us-amerikanischen Think Tanks einen von Russland ausgehenden bewaffneten Konflikt mit der Ukraine herbeischreiben!

Juliana Keppelen | Mi., 17. November 2021 - 16:29

Antwort auf von Manfred Bühring

bin ganz bei ihnen. Es ist fast schon kindisch wie man versucht eine Konfrontation mit Russland herbeizuschreiben. Russland will keine Nato an der Haustür das ist auch verständlich und hält sich mit dem Donbas einen Puffer. Aber der Rest der Ukraine also das Milliardengrab überläßt er den "Guten" die in Kiew beständig ihre Runden drehen um zu verhindern, dass es kein Abtrifften in die falsche Richtung gibt denn der Unmut der Bevölkerung wächst ständig. Auch wir bringen unseren Obulus ein indem wir Wegezoll für Gas bezahlen auch wenn das Gas gar nicht durch die Ukraine fließt. Für Gas mit dem die Kiewer eigentlich gar nichts zu tun haben wollen außer die Durchleitungsgebühren. Ach ja und Herr Habeck von der Friedenspartei "Die Grünen" will defensives Kriegsgerät liefern. Gut die Menschen auf dem Land die wollten lieber was zu essen sauberes Wasser bezahlbares Material zum Heizen aber mit solchen Kleinigkeiten kann man sich nicht abgeben wenns ums Große Ganze geht.

Rob Schuberth | Mi., 17. November 2021 - 18:46

Antwort auf von Juliana Keppelen

...Herr Keppelen, die Sie da verkünden.

ich bin zwar nicht Ihren Ansichten, aber wie gesagt, ich finde es int. mal zu lesen was andere in dieser Kausa so denken.

Wir stochern ja alle nur in der Glaskugel rum...und ziehen unsere Schlüsse, ohne zu wissen ob die richtig sind.

Den "Wegzoll" für das Gas zahlen wir als Abgeltung dafür den Bau von NS2 beenden
zu dürfen.

Und wäre es nicht für uns alle klüger auch die Ukrainer würden endlich gesündere Brennstoffe nutzen?

Rob Schuberth | Do., 18. November 2021 - 19:39

Antwort auf von Rob Schuberth

Sorry, FRAU Keppelen.
Ich korrigiere mich.
Da habe ich wohl zu schnell gelesen und bitte um Entschuldigung.

An die Redaktion:
Könnt ihr das bitte durchlassen, auch wenn es meine 2. Antwort ist?
Danke

Tomas Poth | Mi., 17. November 2021 - 15:38

Die Ukraine, so scheint mir, muß für sich selbst erst einen inneren Frieden finden. Dazu gehört auch die Umsetzung der Vereinbarungen von Minsk.
Hauruck-Aktionen mit türkischen Drohnen schaden eher als daß sie nützen.

Gerhard Lenz | Mi., 17. November 2021 - 15:43

Der russische Aggressor wird weiterhin mit aller Macht versuchen, die Ukraine zu destabilisieren. Militärisch wird er sich erstmal zurückhalten, und mit seinem breiten Grinsen vor den Kameras dieser Welt weiterhin den Unschuldigen mimen.

Dann, irgendwann, wird sich "das Volk" für eine pro-russische Regierung entscheiden, vielleicht Russland "um Hilfe rufen". Oder Putin wird sich "gezwungen" sehen, einzugreifen, um Frieden und Stabilität in der Region zu sichern. Bei allen mehr oder weniger verborgenen Machenschaften des neuen Zars ist sein Denken und Handeln doch höchst offensichtlich.

Putin, ehemaliger KGB-Spitzel, ist ein Kind des Sowjetsystems. Für ihn befindet sich Russland mitten im Machtkampf mit dem feindlichen Westen, der kalte Krieg hat für ihn nie geendet.

Er kann es sich - persönlich - nicht erlauben, einen Nachbarstaat an den Westen "zu verlieren".

... „möchte-gerne-Experte"! Ich lese „Cicero“ da ich hier von der Mainstream-Presse abweichende Positionen erfahren kann. Qualitativ und inhaltlich erfahre ich aber aus Ihren Beiträgen garnichts ausser wie z.B. in diesem Fall blanke Russophobie und Putinhass (abwertend, „von oben herab“... z.B. „Zar, KGB-Spitzel“)-Verweise auf Ihre Intolleranz und Qualifizierungen mangels Argumente. Wer Realpolitik verstehen möchte, der muss eigene und fremde Interessen berücksichtigen.
Die NATO möchte Ukraine als Einflusszone für sich gewinnen so, dass man durch NATO-Mietgliedschaft der Ukraine mit Raketen und Bodentruppenan an die russische Grenze (ca. 600 km v. Moskau) ankommt und Schwarzmeerflotte aus Sewastopol vertreibt. Das würde geostrategische Situation stark verändern und Russland mächtig schwächen. Vergleichbar damit wäre s.g. „Kuba-Krise“ aus 1962 als USA bereit waren ein Atomkrieg auszulösen falls Sowjets die Stationierung 200km von USA fortgesetzt hätten.
Bitte darüber fair nachzudenken.

... sind an allem Bösen schuld, das haben Sie schon immer gewusst! Für Menschen wie Sie war immer schon klar, welcher Platz den Russen zuzuordnen ist, wenn man die Menschheit nach oben und unten klassifiziert. Wenn Putin nicht militärisch eingreift, dann ist dass die bekannte Heimtücke: er "mimt" nur den Unschuldigen! Jawoll!

Zum Glück ist Frau Zolotova - gewiss keine Freundin von Putin! - nicht der gleichen Meinung wie die altdeutschen Russophoben. Sie betrachtet Russland und die Ukraine durchaus mit gleicher Sachlichkeit und Sachkenntnis: "Aber Russland kennt seine Fähigkeiten, Grenzen und Ziele besser als jeder andere – und zu diesen Zielen gehört nicht eine chaotische Destabilisierung der Ukraine."

Aber Sie wissen es zweifellos besser.

... das Putin von Amerika und im "Schlepptau" die NATO-Staaten alles andere als fair behandelt wurde, als die OST-Erweiterung vollzogen wurde ... war ja nicht schriftlich vereinbart worden und welche/r (westliche/r?) PolitikerIn hält schon ihr/sein Wort ... charakterlich für mich keinen Deut besser, leider.

dessen Rede vor dem BT bekannt. Die vom 25.09.01.
Sie können sie leicht googeln und vielleicht mal nachlesen.
Klar, er könnte da den Deutschen einfach nur Märchen erzählt haben, so werden Sie das vielleicht interpretieren.
Man kann es aber auch anders interpretieren.
Und dann wirken Ihre hier und an vielen anderen Stellen auch geschriebenen Sätze über ihn reichlich naiv und geschwätzig.

Ich würde mal sagen, das war eine historische Rede, eine Rede, die einer Handreichung gleichkam.
Der Wunsch auf dauerhafte, gute Zusammenarbeit.
Und was kam?
Keine drei Jahre nach Putins Rede waren sieben ehem. Länder des Warschauer Paktes Mitglieder frt NATO.
Und Sie plappern daher, Putin war schon i m m e r ein kalter Krieger... Meiomei...

Und noch was:
Einer der dümmsten Sätze der neueren Geschichte: der von Obama, Russland sei eine "Regionalmacht".
Putin hat uns gezeigt, was eine „Regionalmacht“ ist. Und wird es weiterhin tun.
Ich kann das nachvollziehen.

...wie war das gleich nochmal mit der Osterweiterung der NATO??? Man kann allen denjenigen die so gerne über die Russen herziehen und sie provozieren nur sagen, bisher hat sich jeder die Finger verbrannt und das wäre bei einem weiteren Versuch wiederum der Fall, ansonsten sollte man mal darüber nachdenken wer die meisten Opfer im zweiten Weltkrieg zu beklagen hatte und wer uns vom Faschismus befreit hat, ein wenig Demut wäre angebracht!!!

Gerhard Lenz | Do., 18. November 2021 - 10:28

Antwort auf von Jürgen Klemz

ist postwendend zur Stelle. Herr Dučić, dem despektierliche Rede über ihre Majestät gar nicht gefällt. Natürlich ist die NATO schuld (wahrscheinlich auch an der Annexion der Krim). Fehlt nur noch die Unterschrift des russischen Propagandaministeriums.
Herr Bühler: Es geht nicht um DIE Russen, es geht um Putin und seine Clique. Denken in nationalistischen Kategorien ist doch eher Ihre Sache.
Die Leistungen von Michail Gorbatschow z.B. haben epochalen Charakter, Putin dagegen ist nur ein machtgieriger, skrupelloser Autokrat.
Herr Will: Eine Rede, die zwanzig Jahre alt ist, als Beweis für Putins noble Absichten! Und schon wieder: Souveräne Staaten sollten nicht die Freiheit haben, selbst über einen NATO-Beitritt zu entscheiden?

Herr Kopic: Immerhin ein vernünftiger Gedanke.
Zusammenarbeit mit einem Diktator, der die Ermordung von Systemgegnern mindestens toleriert, Demonstranten zusammenprügeln und verschwinden lässt ??

Klemz: Gilt das auch für die USA und GB? Oder nur für Russland?

Bernd Muhlack | Mi., 17. November 2021 - 17:06

Dann doch lieber Tulpen aus Amsterdam, oder?
Heintje?

Ich hatte meiner Tochter ein einziges Mal bei ihrem ABI geholfen: ihre Ausarbeitung zu "Palästina - Israel - Der Nahe Osten"
("the middle east" sagen die US-Boys).
"S, hier sind die einschlägigen Bücher; im Zweifel nachfragen. Und KEINE Markierungen!"
Sie (WIR) erhielt die max. 15 Punkte und eine Auszeichnung!

Ich denke, dass ich der "Thinktank-Analystin" Ekaterina Zolotova sicherlich auch mit dem ein oder anderen Traktat hätte behilflich sein können.
Der Hobbyhistoriker mit den "Vielen Büchern!"
["Sie haben aber viele Bücher; haben Sie die alle gelesen?" - "Dat ist ne Tapete!"]

Ja, ich stimme just dem Foristen Lenz zu!
Warum sollte Putin das tun?
Die Analyse von Frau Z. ist mMn nicht schlüssig.

Eines noch:
"die Energiepreise in die Höhe schnellen u sich die Durchschnittsukrainer fragen, ob sie in diesem Winter ihre Häuser heizen können,"

Wie wohl auch der Durchschnitts-D!

CUT
Ekaterina, ein schöner Name!
Eine Ur-Oma hieß so!

Andre Möller | Mi., 17. November 2021 - 19:28

ob die Foristen lesen können. Entschuldigung, aber Frau Zolotova hat haarklein hergeleitet, dass Russland gerade keinen Krieg veranstalten will, aber auf ihn selbstverständlich vorbereitet ist, darüberhinaus mehrere politische und wirtschaftliche Handlungsvarianten in petto hat und also gar nicht viel tun muss. Die Zeit arbeitet für Russland. Und dass die Ukraine aus einer selbstverschuldeten Schwäche (politisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich und militärisch) versucht den Westen zu erpressen, Hilfe zu leisten, indem es ein regelmäßiges Kriegsgeheul ablässt. Zusammen mit dem Artikel von Herrn Steininger ergibt sich ein für deutsche Medien verblüffendes Bild: Dtl. und Europa sind nicht der Nabel der Welt. Das sehen alle anderen dt. Journalisten natürlich nicht so. Weshalb das bescheuerte Russland-Bashing auch weitergehen wird. Das uns nichts einbringt, außer politischen und militärischen Unkosten bei einer nicht vorhandenen Strategie.

Klaus Funke | Mi., 17. November 2021 - 20:14

Ich hatte einen kritischen Kommentar eingereicht. Aber das liebt CICERO nicht. Die wollen belobhudelt werden. CICERO sinkt in meiner Gunst von Tag zu Tag mehr. Und wie ich mich jetzt umhörte, geht s vielen Lesern genauso.

Ernst-Günther Konrad | Do., 18. November 2021 - 07:53

Grundsätzlich ist alles möglich. Ein "heißer" Krieg wird gerne von den Putin feindlichen Medien herbeigeschrieben und alles und jede Veränderung als möglicher Anhaltspunkt für die ein oder andere These als Begründung herangezogen. Fast täglich wird irgendein Schauermärchen über Putin verbreitet, wenig bis keine Belege für die angeblichen "Fakten" vorgelegt, viele Vermutungen, Anhaltspunkte, Anzeichen immer gegen Putin interpretiert, selten einfach mal neutral berichtet. Ich sehe jedenfalls in dem Artikel kein Herbeischreiben eines "Krieges", sondern verschiedene Gedankenspiele aus unterschiedlichem Blickwinkeln und es mag jeder selbst entscheiden, ob und was er für sich selbst bereit ist als eigene Meinung zu übernehmen. Putin ist sicherlich kein Engel, aber er wird im eigenen Land von der Mehrheit seiner Bevölkerung akzeptiert und unterstützt. Ja, er geht mit Kritikern nicht zimperlich um, aber das macht der Westen, zur Zeit exemplarisch DE nicht besser, sondern nähert sich dem an.

H.Altmeyer | Do., 18. November 2021 - 09:36

Bin aber, gerade wegen des Hintergrundes
"amerikanischer Thinktank Geopolitical Futures",
angenehm überrascht über die ausgewogene
Meinung der Ekaterina Zolotova.
Werde direkt mal googeln, was sie sonst so
in Richtung Russland/Putin veröffentlicht hat.

Juliana Keppelen | Fr., 19. November 2021 - 16:16

bin nicht nachtragend.
Und dass wir den "Wegezoll" zahlen um NS2 fertigbauen zu dürfen ist mir auch bekannt nur wie kommen wir dazu? stellen sich vor jedes Land das über Russland Gas bezieht würde von uns Wegezoll verlangen nur weil wir uns erlauben eine Direktverbindung vom Erzeuger zum Verbraucher zu bauen. Wobei die ankommende Ware (also in dem Fall Gas) nicht nur ein Kunde bekommt sondern auch an andere Kunden weitergeleitet wird.
2. Punkt Ich hätte absolut nichts dagegen wenn die Ukrainer umweltfreundlich heizen könnten warum auch? Nur die Ukrainer wurden seit menschengedenken mit recht billigem russischem Gas versorgt. Das hat sich nach der Westorientierung in Kiew geändert die 1. kein Gas aus Russland wollen (den Wegezoll schon) und teilweise auch die Gasrechnungen nicht bezahlt haben. Und 2. vom IWF Reformauflagen diktiert bekamen die auch drastische Energiepreiserhöhungen beinhalten und somit für viele Ukrainer fast unerschwinglich sind.