Taschentuch
Ist Covid bald so normal wie ein Schnupfen? / dpa

Covid - Was bedeutet es, wenn das Virus endemisch wird?

Das Virus Sars-CoV-2 wird nicht wieder verschwinden. Es wird langfristig in der Bevölkerung zirkulieren und immer wieder Krankheiten verursachen. Dabei sind mehrere Szenarien denkbar: Es könnte sich zu einer harmlosen Erkältung entwickeln oder so schwerwiegend wie die Grippe bleiben.

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Der Frage, was passiert, wenn Covid endemisch wird, also zu einer Krankheit, die regelmäßig gehäuft auftritt, aber keine epidemischen Ausmaße erreicht, so wie die gewöhnliche Grippe, widmet sich der Chemiker und Spektrum.de-Redakteur Lars Fischer in seinem „Fischblog“. Zunächst bedeute „endemisch“ nicht, dass wir Sars-CoV-2 demnächst ignorieren können. Auch werde der Übergang von der Pandemie zur Endemie ein langwieriger sein. Dass Sars-CoV-2 endemisch wird, könnte bedeuten, dass jedes Jahr hunderttausende oder wenige hundert Menschen erkranken. Wenn relativ wenige Menschen schwer erkranken, weil das Virus sich entweder nur wenig ausbreitet oder aber nur selten schwere Erkrankungen verursacht, könne man so ein Virus im Wesentlichen ignorieren. Die regelmäßigen Erkältungswellen, die übrigens auch durch Coronaviren ausgelöst werden können, bekämpften wir beispielsweise kaum, da sie fast immer mild verlaufen. Anders bei der Grippe, die regelmäßig hohe Todeszahlen verursacht.

Es könne also sein, dass Covid sich zu einer Art Grippe entwickelt, gegen die es regelmäßige Auffrischimpfungen für Risikogruppen gibt, oder aber Sars-CoV-2 entwickelt sich wie die anderen endemischen Coronaviren, die etwa normale Erkältungen auslösen und gegen die man sich nicht regelmäßig erneut impfen lassen muss, weil in der Bevölkerung schon eine gewisse Grundimmunität besteht. Man könne sich dann zwar immer wieder infizieren, aber die Erkrankung würde in der Regel mild verlaufen.

Welches Maß an Krankheit nehmen wir in Kauf?

Auch die heute „harmlosen“ Coronaviren, betont Fischer, waren einstmals Pandemieviren. Covid-19 könnte also einfach zu einer weiteren Erkältung werden. Doch dieser Zustand sei erst dann erreicht, wenn alle Erwachsenen und Jugendlichen mit dem Virus in Kontakt waren – entweder durch Infektion oder durch Impfung. Das heißt, so Fischer, aber nicht, dass es nicht vereinzelt auch schwere oder – bei alten Menschen – gar tödliche Verläufe geben könne. Doch das werde bei bekannten Atemwegserregern schließlich auch akzeptiert. Das „weniger optimistische“ Szenario sei, dass Covid nicht so harmlos wie eine Erkältung, sondern so gefährlich wie eine Grippe wird, die jedes Jahr immerhin mehrere Tausend Menschen töte.

Dass Sars-CoV-2 endemisch werden wird, daran bestehe kaum Zweifel. Doch der alleinige Blick auf das Virus reiche nicht aus, das Thema sei ein gesellschaftliches: „Das ist jetzt natürlich etwas salopp gesagt, aber letztendlich läuft es darauf hinaus, dass wir als Gesellschaft durch unser Verhalten entscheiden, was ,endemisch‘ bei Covid-19 wirklich bedeutet. Das nämlich hängt keineswegs nur vom Virus ab, sondern wie wir langfristig damit umgehen und welches Maß an Krankheit und Tod wir in Kauf nehmen.“

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Rob Schuberth | Di., 16. November 2021 - 17:28

Da die Evolution ja i. G. immer gelich vorgeht, denke ich es wird sich auf der Ebene einer echten Grippe einpendeln.

Bevor es sich dann in seiner Mortalität auf das Niveau einer echten Grippe abschwächen wird, also unser Immunsystem besser i.d. Lage ist damit umzugehen, wird es aber noch länger dauern.
Denn die Grippe selbst ist ja auch immer noch i. T. tödlich.
Bis dahin heißt es alle Jahre wieder impfen lassen.

Auf Sicht wird sich aber unser Körper daran anpassen.

Bernd Muhlack | Di., 16. November 2021 - 18:57

"Welches Maß an Krankheit nehmen WIR in Kauf?"
Ein trefflicher Spruch!

Ich gehe einmal davon aus, dass kein aktueller Cicerone jemals in einer Regierung, Parlament war. Das ist weder ein Vorwurf noch eine Entschuldigung.
Wer motzt sollte versuchen etwas zu ändern, nicht wahr?
Egal, zu welcher Partei X tendiert, das gilt für ALLE!

SIE fabrizieren nur noch Stuss!

Wie so oft, fiel mir vorhin ein spontaner "OTTO!" ein!
Der "Theo" und VIER fahren nach Lodz!
Steckt nicht in jedem von UNS ein "Theo" und wollen WIR (4) nicht alle nach Lodz?

https://www.youtube.com/watch?v=_AXHzqGWPH4

Allerbeste Hardrockergrüße an Vicky Leandros!
Schriller Song!

CUT!

WIR/"VIER" werden die (irreversible) Spaltung der Gesellschaft "in Kauf nehmen".

"Welches Maß an Krankheit nehmen wir in Kauf?"

Diese Diskussion wird bis zum Mai endlos sein!
HUCH es wird warm!
& dann fängt alles wieder von vorne an!
THE PENROSE-STAIRS!

Soeben brachte der APO-Service meine Tapillen!
GUTE LEUTE muss man haben!
GUTE LEUTE!

Sabine Lehmann | Di., 16. November 2021 - 21:05

Ich weiß, das ist etwas übertrieben, wäre aber zumindest eine rhetorische Verbesserung. Die Gretchenfrage ist allerdings, ob unsere Entourage daraus die richtigen Schlüsse und Maßnahmen folgern würde.
Nun denn, diese Hoffnung habe ich nicht. Denn bei uns sind selbst bei denkbar entspanntester Lage fast alle Einschränkungen geblieben. Vom ersten Tag an läuft die Panikmache durch, so als gäbe es einen Sprung in der Schallplatte.
Dass manche Protagonisten noch ganz andere Probleme mit einem "Sprung" haben, erspare ich mir an dieser Stelle wegen Wiederholungsgefahr, denn sonst läsen sich meine Kommentare so, als hätte i c h einen Sprung in der Schüssel. Böse Zungen behaupten, das wäre noch nie anders gewesen;-)
So fürchte ich, in Deutschland endet es erst, wenn die Toten wieder auferstehen. Und wie das dann aussieht, sieht man ja bei TWD. Obwohl ja selbst da im Umgang mit "Untoten" ein Gewöhnungseffekt eintritt;-) Ob manche Lebenden wirklich noch leben, weiß ich ohnehin nicht so recht;-)

Gerhard Lenz | Mi., 17. November 2021 - 09:41

Die noch dazu in weiten Teilen einen falschen Ansatz zeigt.

Die Menschen können dem Virus ja gerne irgendein Etikett verleihen. Wie relevant ein solches letztendlich ist, wird sich zeigen.
Seit Beginn der Epidemie hat man versucht, Corona anhand der üblichen Kriterien einzuordnen: Da hiess es, das Virus sei ja nicht neu (neu waren scheinbar nur die Auswirkungen...), es verursache auch nur irgendeine Erkältung, würde sich mit der Zeit abschwächen usw. Man verstieg sich sogar dazu, einen Tag vorherzusagen, an dem es möglicherweise endgültig bedeutungslos würde. In machen Ländern wurde dieser Tag als Freedom Day vorweggenommen. Die Epidemie sollte doch endlich vorbei sein, man wollte sein altes Leben zurück.

Aber: Das Virus pfeift drauf. Während die Menschen das Ende der potentiell todbringenden Pandemie feierten, suchte es sich neue Opfer. Infektions- und Todeszahlen steigen wieder. Überall.
Es wird das Virus sein, das bestimmt, wie wir uns verhalten müssen.

Nicht umgekehrt.

gabriele bondzio | Mi., 17. November 2021 - 10:08

wir in Kauf nehmen.
Das ist die Frage! Corona wurde/wird so hochgeschaukelt in den Medien, das es dringend erforderlich wäre, auf einen normalen Status zurückzufahren.
Eine Dauer-Alarm-Endlosschleife hält kein Mensch durch, psychologisch gesehen.
Ein Beispiel:
"„Was soll eine Impfpflicht bringen?“, fragt Sahra Wagenknecht"....
"Wer so vorgeht, muss sich über den Mangel an Pflegekräften nicht wundern. Ungeimpfte Erzieher und Pfleger an den Pranger zu stellen, wird die Probleme ganz sicher nicht lösen, sondern verschärfen – auch zu Lasten des übrigen Personals."

Recht hat sie...stellen sie sich einfach vor, wass losgeht, wenn immer mehr Pflegepersonal das Handtuch wirft. Der Notstand löst den erweiterten Notstand ab...und so immer weiter!

Was das Erstere betrifft, so wissen wir inzwischen wie es sich anfühlt inklusive "Wahlkampfpausen". Was aber ein echter Notstand ist, der so gesehen schon vor Corona in Teilen unseres Gesundheits-Pflegesystems vorlag und sich nun zu einem solchen auswächst, haben wir hierzulande noch nicht erlebt. Wussten Sie, dass in den Anfängen der Pandemie z.B. in Spanien oder Portugal die an oder mit Corona einsam und allein verstorbenen Angehörigen in den Pflegeheimen u.U. Tage tot in ihren Betten lagen weil das mit Schutzkleidung unterversorgte, noch ungeimpfte Personal sich weigerte diese zu versorgen? Das ist zumindest aus ethischer Sicht Notstand. Und es ist inzwischen belegt, dass jede 4. Intensivpflegefachkraft schon das Handtuch warf und es kommen aktuell täglich welche hinzu! Denn unser lächerlicher Applaus von damals und die Tatsache dass wir Wähler wieder die gleichen politischen Dilettanten und Verursacher von deren Misere gewählt haben, hat diese Helfer nun endgültig vertrieben! MfG

Ernst-Günther Konrad | Mi., 17. November 2021 - 15:38

Diese "Pandemie" wird so lange dauern, bis sie nahtlos in die Klimapandemie überführt werden kann. Inzwischen sind über 6000 Betten lt. BILD nicht mehr verfügbar, weil es kein Personal dafür gibt, nicht weil die Bettgestelle oder die Überwachungsgeräte fehlen. Zu Beginn des Bettenbetruges hat man alles gemeldet und angeblich „freigehalten“, um Geld zu kassieren und fast alle und jeder war plötzlich in einem Intensivbett gelandet, nur weil er mit EKG überwacht wurde. Echte Intensivbetten mit Hightech Ausrüstung sehen da anders aus und sind nicht mehr belegt, wie sonst auch. Das Personal für die erlogenen Betten war nie vorhanden und jetzt kommen noch die reduzierten Betten hinzu, weil man das Pflegepersonal mit Impfdruck, Panikmache und Arbeitsdruck gänzlich reduziert hat. Da wechseln viele das Metier, so wie in der Kranken- und Altenpflege auch. Nicht nur das Volk wird vera..., sondern auch die Pflegekräfte. Corona war schon immer endemisch, nur die Politik hat sie pandemisch gemacht.