
- Die Corona-Politik als Tragödie
Die Ampelkoalition hat sich vergaloppiert, noch bevor sie im Amt ist. Während die Inzidenzen steigen und die Intensivstationen volllaufen, wurde in dieser Woche im Deutschen Bundestag diskutiert, ob das Ende der epidemischen Lage von nationaler Tragweite verkündet wird. Die Politik wiederholt damit die Fehler des letzten Jahres.
Was war der Bundestagsabgeordnete Marco Buschmann (FDP) noch stolz, als er vor rund drei Wochen mit weiteren Ampelvertretern das Ende der pandemischen Lage von nationaler Tragweite verkünden durfte. Besonders wichtig war ihm damals und auch bei der Bundestagsdebatte diese Woche zu betonen, dass die Entscheidungen nun wieder dort getroffen würden, wo sie hingehörten: im Parlament. Als ob es um die Eitelkeiten von Parlamentariern ginge! Dem Virus dürfte es nämlich herzlich egal sein, ob die Entscheidungen von Parlament oder Regierung getroffen werden, und den meisten Menschen wahrscheinlich auch. Entscheidend ist, dass überhaupt und auf die richtige Weise gehandelt wird.
Marco Buschmann als Schillerscher „Held“
Marco Buschmann scheint das Pandemie-Geschehen indes wie eine Schillersche Tragödie aufzufassen und sich selbst als Helden, der „unschuldig schuldig“ ist. Friedrich Schiller sah die Kulturleistung der Tragödie bekanntermaßen darin, im Publikum Mitleid zu erregen und bei ihm eine „allwebende Sympathie“ zu erzeugen. Der Besuch des Theaters sollte der moralischen Läuterung der Menschen dienen.