
- Wetten, dass Friedrich Merz bald die CDU führen wird?
Traumquoten für Thomas Gottschalks „Wetten, dass …?“-Wiederauferstehung zeigen: Die Sehnsucht nach altbundesrepublikanischer Unbeschwertheit ist groß. Ein Hang zur Nostalgie, dem sich auch die Politik nicht verschließen kann.
Keine Fernsehshow steht so für die Bundesrepublik der 1980er- und 1990er-Jahre wie „Wetten, dass …?“ – die große Samstagabendrevue mit dem dauerjugendlichen Gastgeber Thomas Gottschalk, der belanglose Plaudereien mit kleineren Frechheiten würzt, sich bei politischen Fragen aber vornehm zurückhält, weil er vor alles eines will: sein Publikum unterhalten. Anders als ihm nachwachsende Bildschirmkollegen, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk viel zu häufig als Belehrungs- und Erziehungsanstalt verstehen.
Einen kleinen Wink in Richtung dieser Kollegen gab Gottschalk gleich am Anfang seines bemerkenswerten Comebacks am Samstagabend. Das ZDF, unter dessen Mitarbeitern sich einige Sendungsbewusste als Speerspitze des geschlechtergerechten Sprechens verstehen, feierte das 40. Jubiläum der eigentlich 2014 abgesetzten Wettsendung mit einer Wiederauferstehung. Ob er denn gendern würde, witzelte Gottschalk zur Begrüßung: „Natürlich. Wetten die, wetten der, wetten dass.“