Xi Jinping
Xi Jinping bei einer Veranstaltung in der Großen Halle des Volkes im September 2020 / dpa

Chinas sich abzeichnende Krise - Winterzeit für Xi Jinping

In der Volksrepublik mehren sich Probleme, die sich zu einer regelrechten Staatskrise auswachsen könnten: vom Energiesektor über die Außenpolitik bis hin zum Immobilienmarkt. Für Xi Jinping, den als unangreifbar geltenden Präsidenten Chinas, kommt das zur Unzeit. Denn sein Führungsstil steht bei vielen in der Kritik.

Autoreninfo

Phillip Orchard ist Analyst beim amerikanischen Thinktank Geopolitical Futures.

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Irgendwann in etwa einem Jahr wird die Kommunistische Partei Chinas (KPC) ihren alle halbe Dekade stattfindenden Parteitag abhalten. Das ist stets eine sehr große Sache, denn bei dieser Gelegenheit wird entweder der nächste Parteivorsitzende ernannt – oder er übernimmt die Führung. Außerdem werden dort die Ernennungen für das Zentralkomitee, das Politbüro und den wichtigen Ständigen Ausschuss des Politbüros abgeschlossen.

Nach einem Jahrzehnt an der Macht scheint Xi Jinping jedoch wenig geneigt zu sein, sich an den bisher gepflegten Comment der Partei zu halten und zurückzutreten. Er lehnte es ab, 2017 einen Nachfolger für das Amt des Vizepräsidenten zu ernennen und verbaute stattdessen einige vielversprechende Karriereaussichten der aufstrebenden sechsten Führungsgeneration der KPC. Und in den vergangenen fünf Jahren hat er den Großteil der Zeit darauf verwendet, die Grundlagen für einen längeren Verbleib seiner selbst an der Macht zu schaffen. Wenn er 2023 nicht mehr Parteivorsitzender ist, wird das mit ziemlicher Sicherheit daran liegen, dass er sich selbst in eine noch höhere Position befördert hat, die es derzeit noch nicht gibt.

Machtkämpfe und Palastintrigen

Das bedeutet jedoch nicht, dass es im kommenden Jahr an Machtkämpfen und Palastintrigen mangeln wird, wie sie üblicherweise den (stets komatösen) Kongressen selbst vorausgehen. Das Drama scheint sogar schon begonnen zu haben – gerade jetzt, wo mehrere schwelende politische und wirtschaftliche Probleme in den kommenden Monaten überzukochen drohen. Wenn sich jemals ein Zeitfenster vor dem Kongress für Xis Gegner öffnen sollte, dann könnte ein langer kalter Winter genau der richtige Zeitpunkt sein.

Eines muss zunächst klargestellt werden: Die Wahrscheinlichkeit, dass Xi die Macht verliert, ist äußerst gering. Wenn nicht gerade ein schweres persönliches Gesundheitsproblem auftritt, bräuchte es schon eine epochale Krise in China, damit sich die zahlreichen rivalisierenden Fraktionen zusammenschließen, gegen ihn mobilisieren und ihm die Kontrolle über die zentralen Machthebel der KPC entreißen. Während seiner gesamten Regierungszeit hat Xi mit seinen umfassenden Säuberungsaktionen traditionelle Fraktionen zerschlagen, außerordentlich mächtige Persönlichkeiten und ihre Schützlinge zu Fall gebracht und kritische Patronage-Netzwerke neu konfiguriert, in deren Zentrum er nun selbst steht. 

Xi hat die Zentrale Militärkommission und damit die Volksbefreiungsarmee, den wichtigsten Garanten für die Herrschaft der KPC, fest im Griff und hat in letzter Zeit auch in den anderen Sicherheitsdiensten fleißig aufkeimende Fraktionen zerschlagen. Seine Vision der „nationalen Verjüngung“ und sein konsequentes Vorgehen bei der Etablierung Chinas als Großmacht sind dem Vernehmen nach in der Öffentlichkeit sehr beliebt. Außerdem hat die Kommunistische Partei ihre eigene Legitimität wahrscheinlich zu sehr mit dem Personenkult um Xi verknüpft, um nicht mit ihm unterzugehen.

Xis Autorität ist nicht in Stein gemeißelt

Aber selbst wenn seine formale Position kugelsicher erscheint, ist Xis Autorität noch lange nicht in Stein gemeißelt. Alle größeren Machtkämpfe im Vorfeld des Parteikongresses werden sich wahrscheinlich darauf konzentrieren, seine Vorherrschaft auf drei sehr wichtigen Feldern zu schmälern: Klientelismus, Personal und Politik. Doch dies könnte sich als äußerst problematisch erweisen, weil deswegen beispielsweise lähmende Fraktionskämpfe wieder aufleben und zu einer Lähmung bei der Art von Krisen führen könnten, mit denen Peking in den kommenden Monaten womöglich konfrontiert sein wird.

Immerhin wäre Xis bisherige Machtkonsolidierung nicht möglich gewesen, wenn die chinesische Führung nicht erkannt hätte, dass die vor ihr liegenden turbulenten Zeiten einen starken Mann an der Spitze erfordern. Und er hat dieses offensichtliche Mandat gut genutzt, vor allem seit Anfang des Jahres, indem er schmerzhafte und potenziell unpopuläre Reformen durchgesetzt hat, welche vom Technologiesektor bis zur Spielsucht heikle Themen betreffen, vor denen ein weniger gefestigter Führer vielleicht zurückgeschreckt wäre.

Dennoch war eine Gegenreaktion gegen einige dieser Maßnahmen wahrscheinlich unvermeidlich, und in den letzten Monaten gab es eine Reihe von Anzeichen für brodelnde Unzufriedenheit. Um nur einige zu nennen: Die Polizei und andere Sicherheitsdienste werden immer stärker gesäubert. Dazu gehören auch Korruptionsuntersuchungen, die sich gegen Personen richten, die Xi bei dessen Amtsantritt im Jahr 2012 im Zuge der Durchführung seiner rigorosen Anti-Betrugs-Kampagne unterstützt haben. In Verbindung mit bestimmten Maßnahmen, die Xi ergriffen hat, um rücksichtslose Bauträger zu zügeln, deutet dies auch auf einen Riss zwischen Xi und anderen einflussreichen Parteigrößen hin. Am interessantesten ist vielleicht der 72-jährige Vizepräsident Wang Qishan, Xis rechte Hand im Ständigen Ausschuss und Chef der gefürchteten Zentralen Kommission für Disziplinaraufsicht während seiner ersten Amtszeit – eine Figur, deren frühere Aufgaben ihn für den Geschmack eines Diktators vielleicht ein wenig zu mächtig gemacht haben.

Abgleiten in einen Kalten Krieg mit den USA

Es gab auch eine mysteriöse Reihe von Führungswechseln in der chinesischen Armee. So wurde beklagt, dass es Xi nicht gelungen sei, das Abgleiten in einen neuen Kalten Krieg mit den USA, Chinas wichtigstem Wirtschaftspartner, aufzuhalten; ebenso wurde ihm vorgeworfen, Europa und Australien rücksichtslos gegen China aufzubringen. Es gab versteckte Kritik an Xis Führung und an seinen Ambitionen in bekannten Medienkanälen, explizite Kritik von hochrangigen Parteikadern sowie offene Anzeichen eines sich verschärfenden Streits mit Zeng Qinghong, einem ehemaligen Vizepräsidenten, Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros und Vertrauten des ehemaligen Präsidenten Jiang Zemin. Die Gefolgsleute des ehemaligen Staatschefs Deng Xiaoping kritisieren nach wie vor, dass Xi von Dengs Kurs der „Reform und Öffnung“ abweicht. Auffallend ist, dass Xi selbst China seit mehr als zwei Jahren nicht mehr verlassen hat – eine vernünftige Entscheidung während einer Pandemie, aber dennoch eine, die als Angst davor interpretiert werden könnte, nicht ins eigene Land zurückgelassen zu werden.

Tatsächlich ist so etwas aber gar nicht völlig außergewöhnlich. Während Xis Regierungszeit hat es von Anfang an immer wiederkehrende Kritik wegen seiner Preisgabe des kollektiven Führungsmodells der KPC gegeben oder daran, dass er einen Personenkult pflegt (der nach Mao streng verboten war). Ebenso kursierten regelmäßig irgendwelche „Hinweise“ darauf, dass sich etwas Großes gegen ihn zusammenbraut. Xi hat bei seinem Streben und der Konsolidierung seiner Macht eine lange Spur von Grausamkeiten hinterlassen, gleichzeitig ist er aber nicht so mächtig, dass kein Feind mehr übrig bliebe. Das alles erscheint derzeit nur etwas wichtiger, weil auf dem Parteikongress wahrscheinlich so viel auf dem Spiel steht und verschiedene Fraktionen in Peking einen Anreiz haben, sich jeden Anflug von Schwäche zunutze zu machen.

Zur Realität gehört auch, dass China an mehreren Fronten heftige Stürme zu gegenwärtigen hat, sowohl im Ausland als auch im Inland. Vor allem zwei davon werden nicht so bald verschwinden. Die eine ist die potenziell explosive Krise im Immobiliensektor, die durch den strauchelnden Immobilienriesen Evergrande verkörpert wird. Peking versucht absichtlich, das massiv verschuldete Unternehmen langsam scheitern zu lassen, um eine Marktpanik und die Gefahr einer Ansteckung einzudämmen. Dies ist ein vernünftiger Ansatz und wahrscheinlich besser, als das Unternehmen entweder zu retten oder es allein seinem Schicksal zu überlassen. Aber es bedeutet auch, dass Evergrande Woche für Woche am Rande der Zahlungsunfähigkeit stehen wird, da eine Rückzahlungsfrist nach der anderen näher rückt. Womit jede Woche die Gefahr besteht, dass Pekings beste Pläne ins Wanken geraten und Evergrandes Probleme sich auf den gesamten Immobiliensektor ausweiten, während die chinesischen Immobilienpreise zum ersten Mal seit Jahren zu fallen beginnen.

Chinas Energieengpass

Die größere Krise, die sich abzeichnet, ist wahrscheinlich Chinas Energieengpass. Für China gibt es, einfach ausgedrückt, keinen schnellen Ausweg, insbesondere angesichts der erschöpften Reserven an thermischer Kohle. (Kohle deckt mehr als die Hälfte des Strombedarfs des Landes.) China kann zwar mehr Kohle importieren; bereits im September stiegen die Einfuhren um 76 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als sich Peking darauf konzentrierte, die Importe durch heimische Kohle zu ersetzen. Indonesien ist hier der größte Gewinner. Doch viele Länder, darunter auch Großabnehmer wie Indien (das rund 17 Prozent der weltweiten Kraftwerkskohleexporte abnimmt), sehen sich selbst mit Engpässen konfrontiert, was bedeutet, dass China um den Rohstoff konkurrieren und/oder zu viel dafür bezahlen muss, was die damit einhergehenden Pläne zur Deckelung der Strompreise erschwert.

Außerdem deckt die importierte Kohle noch immer nur einen kleinen Teil des chinesischen Bedarfs ab. Daher ist ein drastischer Anstieg der inländischen Produktion erforderlich. Es ist jedoch unklar, ob die chinesischen Produzenten dieser Aufgabe gewachsen sind. Anfang dieses Monats hat Peking Berichten zufolge die Bergbauunternehmen aufgefordert, bis zum Jahresende täglich bis zu zwölf Millionen Tonnen zu liefern – eine Summe, die ungefähr einem Drittel der durchschnittlichen Jahresproduktion Chinas in den letzten Jahren entspricht. (Der chinesische Stromverbrauch erreicht in der Regel im Januar seinen Höhepunkt.) Viele Bergwerke müssten vor einer Produktionssteigerung rasch expandieren, was das Risiko größerer (und möglicherweise politisch schädlicher) Unfälle erhöht. Peking verlangt von ihnen auch, dass sie die Preise für den Rohstoff niedriger ansetzen. Schätzungen zufolge könnte China ein Engpass im Umfang von 350 bis 400 Millionen Tonnen Kohle drohen.

Viele politische Risiken

Sollte es nicht gelingen, diese Probleme zu lösen, würde damit eine Reihe von politischen Risiken einhergehen. Weitverbreitete Stromausfälle, insbesondere im Winter, wären besonders problematisch, da sich die Erwartungen der chinesischen Öffentlichkeit nicht mehr auf Wohlstand um jeden Preis richten, sondern inzwischen eine umfassendere Sichtweise der Lebensqualität vorherrscht. (Aus diesem Grund werden in Peking Umweltverschmutzung und Industrieunfälle inzwischen als ebenso bedrohlich angesehen wie ein Anstieg der Arbeitslosigkeit.) Weit verbreitete Stilllegungen in der Industrie und im verarbeitenden Gewerbe, sei es aufgrund von Stromausfällen oder parallelen Engpässen bei den Vorräten an Hüttenkohle, würden sich auf die gesamte Wirtschaft auswirken und den Immobiliensektor weiter belasten – und damit direkt die Existenz vieler chinesischer Eliten bedrohen. Darunter auch einige der am höchsten verschuldeten Unternehmen des Landes, wodurch sich die politischen Machtkämpfe darüber verschärfen würden, ob man an Xis nervösen Plänen zur Steuerung des Sektors festhalten sollte. Eine daraus resultierende politische Lähmung käme zum denkbar schlechten Zeitpunkt.

Es ist durchaus vorstellbar, dass Xis Gegner die Gelegenheit nutzen, um seine Politik für die Misere des Immobiliensektors und die damit verbundenen Probleme verantwortlich zu machen – selbst wenn seine Reformen umsichtig waren und dazu dienten, die anhaltende Gefahr einer weitaus schlimmeren Entwicklung zu beseitigen. Ebenso ist es vorstellbar, dass Xis Zwangsmaßnahmen gegen Australien, insbesondere das Verbot der Einfuhr von Kraftwerkskohle aus diesem Land (das 2020 mehr als die Hälfte der chinesischen Importe lieferte), für die Energiekrise verantwortlich gemacht werden. Dass dies tatsächlich ein relativ vernachlässigbarer Grund für Chinas Kohleproblem ist, spielt keine Rolle. In Zeiten extremen Stresses zählt die Stärke eines Narrativs weit mehr als sein Wahrheitsgehalt. 

Und wenn sich die Situation in den nächsten Monaten stark verschlechtern sollte, könnte das Narrativ, wonach Xis weitere Herrschaft unvermeidlich ist, am meisten leiden.

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Tomas Poth | Do., 28. Oktober 2021 - 18:11

Keiner wird auf immer der Erste und Einzige bleiben, da hilft auch keine Palastgarde.
Sollte man nicht die "Migrationswaffe" wie Erdogan und Lukaschenko sie anwenden auch mal bei China probieren, um sich Vorteile zu verschaffen, China ins schwitzen bringen?

Annette Seliger | Do., 28. Oktober 2021 - 18:48

..in China gibt es eine Immobilienkrise - in den U.S.A. hieß dies Subprime Krise. Die amerikanischen Banken verpackten die faulen Kredite in schöne Geschenke (Wandelanleihen), welche die deutschen Banken an arglose Kunden verkauften. Das zur Immobilienkrise. Jetzt zur Energiekrise in China: Die Chinesen haben ein Energiemix aus Gas, Kohle, und erneuerbare Energien. Bei der Kohle gab es eine Umstellung, weil die Australier, die viele Jahre ein hervorragendes Wirtschaftswachstum wegen dem Rohstoffbedarf in China hatten, sich jetzt einer angelsächsischen "Allianz" gegen China anschlossen haben, um die wirtschaftliche Vormachtstellung der Amerikaner zu unterstützen. Jetzt kaufen die Chinesen in Russland die Kohle und so eine Umstellung geht nicht von heute auf morgen. Was die Wirtschaft generell betrifft ist diese voll im Plan und wächst dieses Jahr wieder 6% (wir kommen gerade auf 2,6%). Ich bin was China betrifft nicht so pessimistisch und unserem Export tut die Nachfrage dort gut.

Zur Immobilienkrise im Westen: Sie sollten das Wort "arglos" zumindest ergänzen durch den Hinweis auf die hohen Renditen, die sich die Kunden von Wertpapieren versprachen, die sich dann als toxisch erwiesen.
Was Sie über die Ursachen der chinesischen Energiekrise sagen, ist falsch bzw. greift deutlich zu kurz. Ich zitiere aus einer Quelle, die sich unter Ciceronen großer Anerkennung erfreut:

"Dieser Mangel wiederum hat mehrere Gründe, von denen die im Zuge eines bilateralen Handelsstreits gestrichenen Kohleimporte aus Australien nur den geringsten darstellen. Schliesslich machten die Importe aus Down Under stets nur 2 Prozent des gesamten Verbrauchs aus."

https://www.nzz.ch/international/china-schwere-stromausfaelle-zeigen-ab…

Kann sein, dass ich mich irre, aber ich lese zwischen Ihren u.a. Zeilen viel Bewunderung für das chinesische System - was doch einigermaßen erstaunlich ist, angesichts der Zustände, die dort herrschen...

Klaus Funke | Fr., 29. Oktober 2021 - 11:04

Antwort auf von Kai Hügle

Sie kennen die Zustände in China?? Das erstaunt mich. Freilich, wenn Sie solchen US-Think-Thank-Spezialisten wie dem hier vorgestellten vertrauen, verwundert das nicht. Die Deutsche Bevölkerung (das waren Leute wie Sie!) haben den deutschen Berichten ja auch fast bis zum Mai 45 geglaubt. Wohl bekomm´s. Sie werden noch Chinesisch lernen müssen, werter Herr. Stellen Sie sich drauf ein. Regelmäßig tauchen jetzt sog. Spezialistenberichte auf, wie schlecht es in China geht und welche Katastrophen dort stattfinden. Komisch, China prosperiert weiter. Ungeachtet westlicher Unkenrufe! Ja, China wächst und entwickelt sich. Und darüber sollten wir nicht traurig sein, denn bald ist es soweit, dass infolge der klugen linksgrünen Politik bei uns die Haushaltkerze zu neuen Ehren kommt. Wer solchen Think-Thank-Meldungen glaubt, dem ist wirklich nicht zu helfen. Wie ich sagte: Wohl bekomm´s!

Kai Hügle | Fr., 29. Oktober 2021 - 15:18

Antwort auf von Klaus Funke

Hätten Sie meinen Beitrag aufmerksam gelesen (und dabei ausnahmsweise mal die Hasskappe abgesetzt), wäre Ihnen aufgefallen, dass er sich auf eine Aussage Seligers bezieht. Die habe ich richtiggestellt, und zwar nicht mit Bezug auf "Geopolitical Futures" oder irgendeinen anderen Think Tank, sondern mit einem Beleg aus der NZZ. Auch darin können Sie sich ein Bild über die in China herrschenden Zustände machen - wenn Sie wollen.
Was das allerdings mit "Leuten wie mir" und der NS-Zeit zu tun haben soll, bleibt, wie immer, allein Ihr Geheimnis.

Gute Besserung, Herr Funke
P.S. sind Sie eigentlich schon im russischen Exil? :-)

Bernd Muhlack | Fr., 29. Oktober 2021 - 15:27

Antwort auf von Kai Hügle

Leider ist der Artikel zur BT-Präs schon geschlossen, jedoch möchte ich Ihnen dazu sehr gern antworten; ich bin mal wieder im KH, komme erst jetzt dazu1
Darf ein stets freundlicher Forist das?

Mein TATÜ-RTW fuhr 210, scheißegal die Polizei hat Aysche nicht gesehen!
Und Yonca war im Schockraum schnell mit ihrem 18er scharfen Skalpell!

Mit diesen beiden Damen würde ich jederzeit etwas unternehmen weil sie eben integriert sind, sich hier wohlfühlen. Ich habe mich inzwischen bei beiden bedankt, eine kleine Aufmerksamkeit: "Oh, das ist ist aber toll!"

Zu Frau Bas hatte ich ebenfalls einen lobenden Artikel verfasst - war in der Minderheit!

Aber zu Frau Özoguz schreibe ich seit ewig nur Kritik! Eine Person die Art 20 GG ändern, gar abschaffen will, hat im BT nichts verloren!
Und die Kanzlerin stand rautierend daneben.
Ob man Frau Özoguz nach Anatolien "entsorgen" soll, ist schlicht eine Frage der Formulierung!
Ich kann auf sie verzichten; dann doch lieber Aysche u Yonca!

Dank an CIC-Red!

Kai Hügle | Fr., 29. Oktober 2021 - 22:29

Antwort auf von Bernd Muhlack

Ich gehe davon aus, dass MdBs wissen, dass Artikel 20 GG (wie Artikel 1) der sog. Ewigkeitsklausel unterliegt und nicht abgeschafft werden kann. Überdies sind mir keine Aussagen Özogus' bekannt, in denen sie solcherlei fordert, abgesehen davon, dass sie als in Deutschland Geborene mit Anatolien nicht viel mehr zu tun hat als Sie oder ich.
Jemanden "entsorgen" IST eine Formulierung! Normalerweise entsorgt man Müll, Schadstoffe, Abfall u.ä. Mit dieser Rhetorik hätte Gauland vor 80/90 Jahren in Deutschland groß Karriere machen können. Heute reicht es zum Glück nur zum "Ehren"vorsitzenden der AfD...

Ihnen gute Genesung, Herr Mühlack!

Brigitte Simon | Fr., 29. Oktober 2021 - 23:23

Antwort auf von Bernd Muhlack

... für Ihren hervorragenden Artikel. Doch vorab beste Genesungswünsche. Auch ich mußte im KH auf Cicero verzichten. Kein WLAN im Zimmer, dafür eine neue Schulter. Man kann nicht alles haben. Gerne hätte ich andere Prioritäten gesetzt.

Nun zu unserer gemeinsamen Freundin Aydan. Im Cicero Artikel Alle gegen Einen
schrieb ich für Sie zwei Kommentare "Gerechtigkeit für Alle auch in Deutschland"? und "Islamistisches Imperium im Internet". Gerne hätte ich auch die FAZ zitiert: "Alexander Gauland hetzte gegen die Integrationsbeauftragte Özoguz. Über sein (Gauland) Zitat wurde viel, über Özoguz hingegen wenig ge-sprochen". Wir wissen wo wir leben. Im deutschen Ausland.

Nochmals beste Genesungswünsche aus Bayern. MfG

Brigitte Simon | Fr., 29. Oktober 2021 - 23:45

Antwort auf von Bernd Muhlack

... für Ihren hervorragenden Artikel. Doch vorab beste Genesungswünsche. Auch ich mußte im KH auf Cicero verzichten. Kein WLAN im Zimmer, dafür eine neue Schulter. Man kann nicht alles haben. Gerne hätte ich andere Prioritäten gesetzt.

Nun zu unserer gemeinsamen Freundin Aydan. Im Cicero Artikel Alle gegen Einen
schrieb ich für Sie zwei Kommentare "Gerechtigkeit für Alle auch in Deutschland"? und "Islamistisches Imperium im Internet". Gerne hätte ich auch die FAZ zitiert: "Alexander Gauland hetzte gegen die Integrationsbeauftragte Özoguz. Über sein (Gauland) Zitat wurde viel, über Özoguz hingegen wenig ge-sprochen". Wir wissen wo wir leben. Im deutschen Ausland.

Nochmals beste Genesungswünsche aus Bayern. MfG

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 29. Oktober 2021 - 10:59

Antwort auf von Annette Seliger

Liebe Frau Seliger, die „faulen“ Hauskredite gab es in den USA, weil mehrere U.S.-Regierungen beider Parteien die Wohneigentumsbildung für POC massiv durch Gesetze förderten. Wesentliche Maxime war: Ein Haus steigt immer im Wert, der Eigentümer wird immer reicher. Ohne Arbeit konnten die POC in der Krise (z. B. der Autoindustrie) ihre Raten nicht bezahlen, es gab keine Käufer und die Banken blieben auf den Krediten sitzen.
Zur austral. Kohle ist zu sagen, dass sich Australien bei Corona nicht von China die Meinung diktieren lassen wollte. Der austral. Premier hat die chin. Ausrede einer natürl. Ursache nicht gelten lassen, daher die Reduzierung der Importe. China ist Wirtschaftsmacht Nr. 1, weit vor den USA. Ohne China läuft auf dem Globus nichts mehr, alle sind abhängig. Das weiß Xi und nutzt es aus.
Ich erwarte eine chin. Invasion in Taiwan spätestens nach den olymp. Spielen in Peking. Sollte Xi unter Druck geraten sogar noch früher.

Christoph Kuhlmann | Do., 28. Oktober 2021 - 18:54

Sicher, China muss 70 cent investieren um einen Dollar zu investieren und steht damit am Ende der Produktivitätsskala der Industrienationen. Die Verschuldung von Staat und Wirtschaft steigt und nichts genaues weiß man nicht. China wird uns noch überraschen, doch niemand weiß womit.

Für Großes & Wichtiges.

Selbstüberschätzung, die Gier nach Macht, Größenwahn, Eitelkeit & Überheblichkeit haben schon manchen Diktator, Großmaul & Möchtegern im kleinen wie im großen Leben, egal ob Mensch oder Gruppe, nicht nur die Federn gelassen. Ich erinnere nur an Afghanistan.
Eine alte Redewendung warnt die Menschen: " Hochmut kommt vor dem Fall".
Ja, manche waren im nu Bergab im Tal der Tränen, obwohl sie Jahre Bergauf benötigten.

Karl-Heinz Weiß | Fr., 29. Oktober 2021 - 08:49

Schon Mao musste erleben, dass einer Ein-Person-Herrschaft auch alle Fehler zugeschrieben werden. Momentan versucht offenbar die Opposition, Xi zu einer nationalistischen Haltung gegenüber Taiwan zu zwingen, um sich zu profilieren und dem Staatschef eine gesichtswahrende Lösung zu verbauen.Eine sehr gefährliche Situation, an deren Ende alle nur verlieren können. 1914 lässt grüßen.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 29. Oktober 2021 - 10:00

Ob Xi Jinping oder wie auch immer ein chinesischer Diktator heißen wird, viel ändern wird das nichts. Da werden ein paar andere Stellschrauben bedient und weiter gehts. Ihre Ausführungen Herr Orchard beinhalten viele Wenn's und Aber. Selbst wenn Xi Jinping "abgewählt" wird, was sie ja ausschließen, wird es viel Gemurre geben, ein paar Oligarchen werden mit den Muskeln spielen und am Ende wird ein Diktator gegen einen anderen möglicherweise ausgetauscht. Ich jedenfalls sehe den Abgesang von Xi Jinping nicht kommen. Sie schreiben doch selbst, die wichtigsten Schaltstellen in der Armee und anderen staatlichen Einrichtungen hat er doch auf sich gebürstet und "Unfolgsame" aussortiert. Wer muckt wird eliminiert und bis wir das erfahren. Immerhin bekommt er ja nach wie vor Entwicklungshilfe, damit kann er seine Macht finanziell gut weiter entwickeln. Und die westliche Moral geht ihm am Allerwertesten vorbei. Ich sehe in China keine personelle Veränderung.