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Schatten von Ahmad, der von der Bundeswehr in letzter Minute aus Kabul ausgeflogen wurde / Jens Gyarmaty

Flucht aus Afghanistan - Der ewige Krieg

Deutschland erklärt sich bereit, im Zuge eines EU-Programms 25.000 Afghanen aufzunehmen. Wer sind die Menschen, die nun zu uns kommen? Wie weit soll der Kreis derer gezogen werden, denen die Bundesregierung Zuflucht gewährt? Die Erinnerung an 2015 ist frisch.

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Der Krieg kam, ohne anzuklopfen. Ein ungebetener Gast, der mit ihnen zusammen in die neue Wohnung einzog und jetzt keine Anstalten mehr macht, wieder zu gehen. Manchmal muss Leila die Tür zum Wohnzimmer schließen, damit die Kinder nicht sehen, was er mit ihr macht. Sie sollen nicht sehen, dass sie weint.

Der Krieg ist ein Film, er spult die immer gleichen Bilder in ihrem Kopf ab. Sie haben sich in ihr Gedächtnis eingebrannt, als sie noch ein Kind war. Männer mit Turbanen, die Menschen auf der Straße erschießen. Tote Körper, die an Bäumen baumeln. Ihr Vater, der sich nach einem Raketenangriff schwer verletzt nach Hause schleppt. Leila sagt, sie halte den Gedanken nicht aus, dass ihre Familie jetzt ein zweites Mal Opfer eines Krieges werde. „Ich habe das Gefühl, die Geschichte wiederholt sich.“ 

Wenige Ortskräfte, dafür Kriminelle evakuiert

Leila hat als Übersetzerin für die Bundeswehr in Masar-i-Scharif gearbeitet, bevor sie 2015 mit einem Visum nach Deutschland kam. Ortskräfte, so nennt die Bundesregierung Menschen wie Leila, die dem Westen geholfen haben, erst bei ihrem Krieg gegen die Taliban und dann beim Aufbau der neuen Ordnung. Wie viele von ihnen heute noch in Afghanistan sind, weiß keiner. Die Bundesregierung hat erst von 2.500 und dann von 10.000 gesprochen, inzwischen ist von 40.000 die Rede, inoffiziell sogar von 70.000. Hunderte von ihnen wurden in den vergangenen Jahren evakuiert. Die Ortskräfte hatten sich dieses Recht erkämpft. Wer mit dem Feind zusammenarbeitete, musste schließlich damit rechnen, dass sich die Taliban an ihm rächten. Er begab sich in Lebensgefahr. Ortskraft, der Name steht für einen befristeten Aufenthaltstitel in einer humanitären Notlage. Er gilt auch für die „Kernfamilie“ – Ehepartner und minderjährige Kinder. 

Um diese Ortskräfte ist eine politische Kontroverse entbrannt. Denn obwohl Geheimdienste vor einer schnellen Machtübernahme der Taliban gewarnt hatten, lief die Evakuierung der Ortskräfte schleppend. Unter den 5.000 Passagieren, die die Bundeswehr in letzter Minute ausflog, waren dann aber nur 139 Ortskräfte – plus deren Familien. Seit bekannt wurde, dass unter den Ausgeflogenen auch verurteilte Straftäter und mutmaßliche Terroristen waren, liegen die Nerven in Berlin blank. 

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Menzel Matthias | Di., 12. Oktober 2021 - 18:49

Könnte es sein, das mit dem „Nationen Building“ mehr Leid geschaffen wurde, als bei einer normalen eigenständigen Entwicklung in diesem Land passiert wäre? Anderen unsere Werte überstülpen bringen wir doch perfekt. Immer dieses Einmischen und was ist das Ergebnis?
PS Ich bin auch fest davon überzeugt, dass es bis zu unseren Grenzen nur untadelige Menschen schaffen. Der Weg ist aber so problematisch, dass es zur ersten Deformation der Menschseins kommt. Dann kommt die Ernüchterung über die Möglichkeiten und dass Abschütteln von Moralverstellungen teilweise aus dem Mittelalter klappt ganz schlecht. Ganz schlechte Voraussetzungen für eine Integration tausende Kilometer von der Heimat entfernt. Vielleicht sehe ich es falsch, die aktuelle Politische Situation in Europa kann ich aber nicht anders Interpretieren.

Wenn aus freien Stücken, dann machen sich meist die Leute auf den Weg, die im eigenen Land keiner mehr als Nachbarn haben möchte. Sehr einseitig dargestellt, aber so ab und zu denk ich auch, er hat da und dort recht ... und die Weigerung von Staaten, ihre eigenen BürgerInnen "zurückzunehmen" bestätigen das Ganze.
Anmerkung: Keine wirklichen Unterdrückten (Krieg etc.) damit gemeint, aber das "kriminelle Gesocks"!

Möglicherweise war das "Nation building" in Afghanistan so wie es angelegt war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Die Idee, man könne einer Bevölkerung, die in großen Teilen ultra-religiös eingestellt ist und mit demokratischen Prinzipien überhaupt nichts anfangen kann, das westliche System überstöpseln, klingt in der Tat als realitätsfremd. Aber hinterher ist man immer schlauer.

Dass "Nation Building" durchaus erfolgreich sein kann, sieht man am deutschen Beispiel. Aus Menschen, die begeistert und aufgeputscht einem verrückten "Führer" die Treue schworen, wurden allmählich Demokraten. Sicher waren die Voraussetzungen andere: Die Ideologie vom überlegenen Arier mag weniger nachhaltig gewesen sein als die tiefe Religiösität der Afghanen. Die Alliierten wachten über die Entwicklung, es gab keinen wesentlichen inneren oder äußeren Feind - wie in Afghanistan die Taliban.

Wichtiger noch: Die Befreier verloren nicht nach einer gewissen Zeit die Lust und verschwanden einfach.

. . deren Volksvertreter ihre Vorstellung von Moral und Sitte exportieren.
Auch eine Möglichkeit Überlegenheit zu demonstrieren.
Doch - auch das hat seinen Preis.
Einen Preis, den in gewohnter Manier im Ergebnis das Volk zahlt, wie zu sehen ist.

War es nicht ihre pazifistische Partei wie auch die Linke, die einen Irrweg nach Afghanistan hätte verhindern können & haben nicht diese selbst HEIL gerufen um das westliche Bild in die Berge & Wüsten zu duplizieren oder haben zumindest geduldet oder weggeschaut, was sie sonst immer selbst auf der anderen Seite anmahnen?

Und als Ergänzung:
Dies war ein Krieg, angezettelt von Busch & unterstützt von der Waffenlobby Amerikas wie EU, welcher im Film von Michael Moore "Fahrenheit 9/11" sehen konnte

Und genau so sehe ich dieses Problem in der Flüchtlingspolitik der westliche Hemisphäre seit 2015.

Es geht den Handelten nicht um Barmherzigkeit oder Liebe, es geht nicht um Bildung oder Gehhilfen, die das eigene laufen der Schwächeren lernen,

NEIN - hier ging & geht es um schmutzige, satanische POLITIK im Sinne

von MACHT, KRIEG, ABHÄNIGKEITEN SOWIE KNETE & RESSOURCEN

Das Volk - die Völker (Untertanen) sind dann störend für die Herrschenden (Entscheider), wenn ein

"WENN & ABER" einsetzt

Soweit meine bescheidenen Geschichtskenntnisse reichen, hatten wir in D schon mal eine Demokratie vergleichbar mit den Staaten der damaligen Zeit. Das diese Demokratie den Bach runter ging, haben wir auch den vielen Mitläufern und schlechten Politikern zu verdanken.
Also bitte nicht diesen Vergleich zum Nationen Building in Afghanistan!

ist die Situation durchaus vergleichbar!

Ohne die Präsenz der Alliierten hätte es in Deutschland garantiert ein Wiederaufleben des Nazi-Faschismus gegeben!

Und auch das Scheitern der ersten Demokratie geschah aus ähnlichen Gründen. In weiten Teilen der ersten Republik war man anti-demokratisch eingestellt. So, wie in Afghanistan viele Menschen mit Demokratie gar nichts anfangen konnten.

Rob Schuberth | Di., 12. Oktober 2021 - 20:05

Ihre Eingangsfrage Zitat:"Wer sind die Menschen, die nun zu uns kommen?" ist schlichtweg falsch, liebe Frau Hildebrandt.

Die richtige Frage wäre gewesen:
Warum sollen wir die alle in unser Land lassen?

Es ist nun einmal so, dass der Wunsch auf ein besseres Leben zwar legitim ist, aber eben auch ganz eindeutig KEIN Asylgrund.

Nur weil - weltweit - alle wissen, wer es einmal auf unseren Boden geschafft hat (u. das Wort Asyl sagen kann), den lassen wir hier, auch Schwerverbrecher!

Die ganze Welt lacht sich kaputt über unseren Wahnsinn der offenen "Zuwanderung".

Und Eingangsfrage wie Ihre sind Framing.
Weil Sie das schreiben habe ich auch nichts anderes erwartet.

Das Thema Migration wird uns noch alle böse auf die Füße fallen.
Es sei denn wir gehen den dänischen Weg.

Unsere völlig aus dem Ruder laufende Humanität bricht unserer Gesellschaft schon bald das Genick.

Markus Michaelis | Di., 12. Oktober 2021 - 20:11

der Artikel schildert das Leid plastisch - es ist doch gar keine Frage, dass man da hilft. Als Mensch, als Staatsbürger, weil es die Verantwortung Deutschlands ist, als Europäer wegen der europäischen Werte, als Christ, weil alles Geschöpfe Gottes sind.

Schwierig ist, wenn man den 10.000 oder 70.000 Afghanen hilft - und dem Rest der Welt beim Leiden und Sterben zuschaut. Menschlichkeit hat aber nicht solche Rechnungen im Kopf und sieht den Mensch vor sich und hilft.

An der Qual als Mensch, Europäer und Christ versagt zu haben, wird das wenig ändern. Dazu gibt es zuviel Leid, auch einfach zuviele Wünsche auf Chancen - sehr berechtigte.

Ich denke, die im Moment akzeptierte Haltung dazu ist, dass Deutschland ein sehr starkes Land ist, fest in seinen Grundwerten, und mehr tun sollte. Hilfe bedeutet bei uns im Wesentlichen gleichberechtigte neue Mitbürger zu begrüßen. In einer bunten Welt mit verschiedenen Werten sollten wir da auch offener werden über unsere Werte zu diskutieren.

Hans Schäfer | Do., 14. Oktober 2021 - 09:32

Antwort auf von Markus Michaelis

Einverstanden Herr Michaelis.
Dann sollte man uns aber auch reinen Wein einschenken: Über die Kosten, wie man die angespannte Wohnungssituation, um nur zwei von zig Problemfelder aufzuzeigen, gedenkt zu lösen. Berechtigte Fragen, die gestellt werden müssen. Denn zahlen müssen wir das Volk es. Man darf sie aber nicht stellen, wenn man nicht als Rechter, Nazi oder Ausländerfeind abgestempelt werden will.
Auf uns kommen, wenn man der Politik glauben kann, enorme Kosten zu.
Lt. Aussage des Paritätischen Wohlfahrtsverband leben in D. 13 Mill Haushalte an der Armutsgrenze, darunter viele Kinder. Viele davon sind unverschuldet in Not geraten.
Die Kostenwelle, die auf uns zu kommt, wird deren Lage noch verschärfen. Des inneren Friedens wegen sollte man hier auch einen Plan haben und nicht durch populistische Äußerungen, durch Migranten hat kein Deutscher einen Cent weniger in der Tasche (Originalton Schäuble), die Stimmung anheizen, ein Cent kann nur einmal ausgegeben werden. Fehlt wo anders

Sabine Lehmann | Do., 14. Oktober 2021 - 16:19

Antwort auf von Markus Michaelis

@Markus Michaelis
Genau wegen dieser falschen Toleranz, wie Sie sie hier einfordern, haben wir in Deutschland und Teilen Europas unhaltbare Zustände was Asyl, Aufenthaltsrechte und Kriminalität anbelangt. Die Werte unserer Verfassung sind eben nicht verhandelbar. An welchen Grundrechten möchten Sie denn persönlich etwas ändern? Vielleicht ein bisschen Scharia einführen?
Eine Gesellschaft ist immer nur so gut wie ihre Regeln und die Menschen die bereit sind sich auf die kleinsten gemeinsamen Nenner zu einigen. Dass was Sie „bunt“ nennen, ist in einigen Gebieten in Westdeutschland längst ein Areal geworden, das man nicht mal mehr als zivilisiert bezeichnen kann. Offenbar leben Sie in „Bullerbü“ und machen die Augen ganz fest zu, wenn über diese Auswüchse und Begleiterscheinung einer unkontrollierten Zuwanderung berichtet wird?
Und im übrigen gehört nicht jeder Bundesbürger der christlichen Religion an. Ob und inwieweit sich das auf Opfer- u. Hilfsbereitschaft auswirkt,weiß ich nicht.

Charlotte Basler | Di., 12. Oktober 2021 - 21:46

Leila, die sympathische Protagonistin, die unseren Schutz braucht - und sich dieses Rech
Sie ist verzweifelt, weil ihre Familie (Eltern + 6 Geschwister + Ehepartner + Kinder) ebenfalls unseres Schutzes bedürfen und auf die „Liste“ müssen.
Wie viele Ortskräfte gibt es? Wer bestimmt wer OK ist? Wie viele sind schon da? Leila kam bereits 2015. Warum?
Waren „wir“ in Afghanistan um den Afghanen zu helfen oder halfen die Afghanen uns? Halfen uns die Afghanen für ein Ticket nach Europa oder „halfen“ sie für Geld?
Amer hat kein Handy mehr, weil Nr. von Ministern gespeichert waren? Warum konnte er die nicht einfach löschen?
Soll diese Geschichte die Willkommenskultur wieder anfachen? Sind alle so nett, haben es sich erkämpft u. brauchen unsere Hilfe. Natürlich gerne! Wir haben Platz! 70.000 OK + 250.000 Angehörige. Lächerlich! Häuser mit Salzteignamensschildern und Traumatherapeuten für alle!
Und wann plant Leila ihren nächsten Urlaub in Afghanistan?

Sabine Lehmann | Mi., 13. Oktober 2021 - 00:29

Ich lebe in NRW, ich hatte beruflich mit der Klientel der Migranten zu tun. Was ich hier erlebe, ist genau das Gegenteil von dem was im Artikel beschrieben wird. Hier laufen keine „Eliten“ tagsüber u. nachts auf den Straßen und Plätzen. Ich weiß nicht, welches Bundesland sich glücklich schätzen darf „Eliten“ willkommen zu heißen, hier ist es jedenfalls nicht! Hier sehe ich fast nur die vielen „Ahmads“, die vor Kraft und Überheblichkeit kaum laufen können, geschweige denn irgendetwas anderes produktives können. Ich rede jetzt mal Klartext ohne Geschwurbel im political-correctnes-Style, davon hat‘s genug:
Es gibt überall auf der Welt Kriege, meist übrigens in islamischen Ländern. Sie alle haben 2 Probleme: ihre Ideologie und die Korruption. Afghanistan ist eines dieser Länder, korrupt durch u. durch und islamistisch. Wir werden das nicht ändern, ein Fass ohne Boden. Ein Land besteht immer aus den Menschen dort, sie machen es aus. Zur Mentalität gehört dort der Opferkult,auch bei Tätern!

G.Siegwart | Mi., 13. Oktober 2021 - 07:40

Zur Abwechslung etwas Grundsätzliches, ohne inhaltlichen Bezug zu einem Artikel.
Wenn ich die Leserbeiträge (natürlich auch die der Leserinnen) hier so lese, erschrecke ich über die um sich greifende Unkenntnis deutscher Rechtschreibung und Grammatik. Das hat dann doch einen seltsamen Beigeschmack, wenn konservative deutsche „Werte“ hochgehalten werden und über die Fremden geklagt wird. Flüchtigkeitsfehler sind immer möglich. Aber in dieser Häufung in einzelnen Beiträgen ist es kein Vertippen.

Ebenso häufig werden die abstrusesten Geschichtslegenden vertreten. Das erinnert an „Russia today“ und andere Verbreiter von Fake News. Gerne wird wiedergegeben, was dem eigenen Weltbild entspricht. Ohne jede Sach- oder Fachkenntnis.

Beide Tendenzen nehmen überhand in Zeiten der digitalen Medien. Beide Tendenzen weisen hin auf einen fundamentalen Niedergang von Bildung. Wichtig sind Quote, Zustimmung und Öffentlichkeit. Qualität ist überflüssig. Gilt auch für "linke" Schreiber.

Yvonne Stange | Mi., 13. Oktober 2021 - 09:27

Antwort auf von G.Siegwart

Sie kennen den Spruch?
Was fordern Sie hier eigentlich? Es ist die Kommentarspalte einer Zeitung! Zu Ihrer Kritik an Rechtschreibung und Grammatik: unser MiPrä ist bekennender Legastheniker. Eine anerkannte Behinderung mittlerweile. Zu meiner Schulzeit gab es so etwas noch nicht, da galten diese Schüler als **** ;-)
Mir rutscht auch immer wieder was durch, es ärgert mich sehr aber man kann nicht editieren. Man sieht es halt einfach nicht, es liegt am Alter, an der nachlassenden Sehkraft und an Behinderungen.
Das die Kommentare nicht Ihrem Gusto entsprechen, dies liegt einfach an der Meinungsfreiheit und Vielfalt, die wir (noch) haben. :-) Vielleicht liegen Sie ja auch falsch in manchen Dingen? Wäre ja möglich. ;-)

Meine volle und generelle Zustimmung, sehr geehrte Frau Stange, zu  allen in Ihren Cicero-Kommentaren getroffenen politischen Aussagen. Ich lese sie alle als "alter weißer Mann" und "noch Kriegskind". Sie haben auch diesmal  völlig recht, wobei es aber nur um Schreibfehler geht. Leider, leider muss ich aber oben ein kleines Wort monieren, nämlich das "Das" in  "Das die Kommentare .."
Sorry, ich war/bin kein Lehrer, war immer nur Computerfachidiot, muss aber wohl trotzdem in Ihrem Text ein "Dass" sein. Übrigens: Ich benutze meist ein Deutsch-Korrekturprogramm.
Grüße von der Oder-Neiße-Friedensgrenze

Markus Michaelis | Mi., 13. Oktober 2021 - 10:41

Antwort auf von G.Siegwart

Kommentare sind keine mit Aufwand Korrektur gelesenen Artikel, auch hat man nur 1000 Zeichen.

Ich glaube es geht eher um Inhalte und die würde ich nicht mit so einfachen Argumenten beiseite schieben. Dass "die andere Seite" ungebildet ist, innere Widersprüche hat und Fakenews aufsitzt, kann sein, ist aber selber oft ein zu einfaches Bild unserer gesellschaftlichen Realität (gerade innere Widersprüche hat notwendig jeder einige). Nicht alles mag durchdacht sein, aber die grundlegenden Probleme sind real und werden in Deutschland nicht in einer notwendigen Breite besprochen. Da ist an vielen Stellen viel Wunschdenken, wie man die Welt, die Menschen und D gerne hätte, weniger eine Auseinandersetzung damit, wie es ist. So sehe ich es zumindest und von daher begrüße ich erstmal Beiträge, auch viele, die von einer "Mitte" der Bevölkerung abgelehnt werden.

Hans Schäfer | Mi., 13. Oktober 2021 - 18:12

Antwort auf von G.Siegwart

Was will der Schreiber mit seinem Beitrag zum Ausdruck bringen.

<<Beide Tendenzen weisen hin auf einen fundamentalen Niedergang von Bildung.>>

Welche Institution vermittelt Bildung. Kann es sein, dass es da gewaltigt hakt. Waren Sie Lehrer?

Wenn Sie der Meinung sind, dass eine Geschichtslegende verworren und daher für Sie unverständlich ist, kommt es vielleicht darauf an, aus welcher Ecke heraus Sie sie betrachten.
Bitte sind Sie nachsichtig mit uns, nicht alle hier im Blog werden Ihren Bildungsgrat haben.

gabriele bondzio | Mi., 13. Oktober 2021 - 08:20

die die Bundeswehr in letzter Minute ausflog, waren dann aber nur 139 Ortskräfte –..."
Der Satz sagt doch mal wieder alles. Über den Kontrollverlust des Staates, wie er schon 2015 passiert ist.

Christoph Kuhlmann | Mi., 13. Oktober 2021 - 09:07

wieso konnten 37 000 Taliban die afghanische Armee besiegen? Wieso hatten die Soldaten zum Schluss nicht einmal Wasser und Lebensmittel? Wie viele Kinder verhungern in Afghanistan? Warum berichtet niemand darüber? Ach ja, was hatte die Bundeswehr in Afghanistan zu suchen? Man muss die Probleme und ihre Ursachen benennen um Lösungen zu finden. Leider gibt es jede Menge Tabus, die dies verhindern. So bleibt es bei Trostpflastern.

Bernhard Marquardt | Mi., 13. Oktober 2021 - 10:44

In weit überwiegender Zahl handelt es sich bei den Flüchtlingen um gesunde junge Männer.
Die, wenn sie denn wollten, sich den Taliban entgegen stellen könnten oder in den vergangenen 20 Jahren gekonnt hätten.
Aber offenbar sind sie eher bereit, für ihren Traum von einem besseren Leben im Ausland ihre Mütter, Schwestern, Frauen und Kinder schutzlos dem Terror der Taliban zu überlassen.
Ich verstehe es nicht.

Lisa Werle | Mi., 13. Oktober 2021 - 11:09

Was für ein unsäglich moralisierender Beitrag, der im ZEIT-Journal wohl besser aufgehoben gewesen wäre. Probleme in Afghanistan lösen zu wollen mit der Zuwanderung der Leute hierher ist das Prinzip der sich als die 'Guten' fühlenden in diesem Land. Für die Probleme, die dadurch hier entstehen, fühlen die 'Guten' sich dann nicht mehr zuständig. Sie wollen sich nur ganz egoistisch persönlich 'gut' fühlen. Für mehr reicht es bei denen nicht. Diese Vogel-Strauß-Politik ist nur noch unerträglich.

...der ÖRR wird nicht müde den Druck auf unsere Tränendrüsen zu erhöhen, resp. aufrecht zu erhalten.

Egal welche/r Sender/ung man auch einschaltet, stets ist ein Bericht o. ä. dabei der unser Mitleid erwecken soll.

Bei mir erzeugt so etwas mittlerweile das Gegenteil.
Ich werde hart. Ist ja normal, denn Druck erzeugt nun einmal Gegendruck.

Das scheinen die beim ÖRR aber noch nicht mitbekommen zu haben.

Na ja, wer es in diese Blase geschafft hat. Best bezahlt, tolle Pensionen, der will sich nat. nicht angleichen.
Da wird dann die passende Realität schon mal selbst geschaffen.

Albert Schultheis | Mi., 13. Oktober 2021 - 15:12

"... erst von 2.500 und dann von 10.000 ..., inzwischen ist von 40.000 ..., inoffiziell sogar von 70.000." - die Begriffe "Umvolkung" oder "Bevölkerungsaustausch" erschienen, als sie vor 6 Jahren von vorausahnenden Bürgern gebraucht wurden, extremistisch. Wenn man heute durch Fußgängerzonen der deutschen Städte geht, erscheinen sie längst nicht mehr seherisch. Offenbar besteht ein starkes Interesse in der Bundesregierung aus einer realistischen Abschätzung von "Ortskräften" einen kaum mehr versiegenden Zustrom von kulturfremden und teilweise sogar kriminell und uns feindlich gesinnten jungen, wehrhaften Männern zu konstruieren. Da wird ein beschönigendes Narrativ von "Leila" und ihren Kindern gewollt irreführend, denn es waren über 80% Männer, die seit 2015 einwanderten - nicht um vorübergehend Schutz zu suchen, sondern um zu bleiben. Dass eine Gesellschaft keinen Bestand haben kann, der man es einfach überlässt, die Regeln des Miteinander täglich neu auszuhanden, grenzt an Wahnsinn!

Hans Schäfer | Mi., 13. Oktober 2021 - 19:15

Ob 40.000 oder 70.000 als Ortskräfte "beschäftigt" wurden, weiß man nicht.

Also auf dem Arm nehme kann ich mich allein.

Wurden die alle schwarz beschäftigt?

Vor Ort aus der "Kriegskasse" entlohnt?

Gibt es keine Auszahlungsbelege über den Verbrauch von Haushaltsmitteln?
Die könnte man unter Umständen zählen

Der Name der Familie und der Name der Stadt, in der sie lebt, darf nicht genannt werden!
Wieso nicht? (Kenne ich nur im Zusammenhang mit einem Zeugenschutzprogramm.)
Sind Taliban-Kämpfer in unser Land, um ehemalige Ortskräfte zu eliminieren?
Wenn ja, wie sind sie ins Land gekommen, als Ortskräfte getarnt mit der Maschine, die in letzter Minute ausgeflogen ist?

Herr Siegwart, wie ordnen Sie diese Geschichte von Frau Hildebrandt ein?

Günter Schreiber | Do., 14. Oktober 2021 - 00:13

hat sich seit 2001 verdoppelt, von 18 auf 36 Millionen Einwohnern. Da die Grünen zukünftig in der Bundesregierung Entscheidungen treffen, sollte man sie endlich festnageln mit der Frage: Wieviel Afghanen wollen Sie zukünftig jedes Jahr nach Deutschland holen? Leider werden wir keine Antwort bekommen. Heute weiß ja auch niemand, wieviel Zuwanderer jedes Jahr kommen - zufällig hörte ich, dass derzeit täglich ein paar Hundert Iraker und Syrer von Weißrussland über Polen nach Deutschland kommen. So wie vor den Wahlen die Zuwanderung vorwiegend in die Sozialsysteme kein Thema war, wird es wohl weiterhin so bleiben. Die Politik will nicht eingestehen, dass Asylbewerber, ob anerkannt oder nicht, zu 95% in Deutschland bleiben werden. Kritiker werden weiter mit der Rechtsextremistenkeule zur Raison gebracht.

Sabine Lehmann | Do., 14. Oktober 2021 - 12:05

Bei mir werden heute mal wieder all die Erinnerungen wach, die uns, der westlichen Welt und Europa diese Masseneinwanderung aus islamischen Ländern seit 2015 eingebracht hat. Nämlich auch die vielen Toten und Opfer durch islamistische Terroranschläge. Dürfte wohl heute in Dänemark seine schreckliche Fortsetzung gefunden haben. Das gehört eben auch dazu, wenn man sagt, „Der Islam gehört dazu“. Einfach nur furchtbar. Mein Beileid und Mitgefühl.

Sabine Lehmann | Do., 14. Oktober 2021 - 21:49

Ich habe heute zum Thema „Islam“, Zuwanderung, Toleranz, Muezzinrufe etc. und was bei uns so schief läuft, ein sehr lesenswertes Interview mit Ahmad Abdel-Samad entdeckt. Ich weiß, es ist bei der Konkurrenz erschienen, aber einen Satz „muss“ ich einfach zitieren, weil er das ganze Dilemma in kurzen Worten zusammenfasst:
„Die einzige Vielfalt die in Deutschland fehlt, ist die echte Meinungsvielfalt“! Stimmt.
Sagt jemand, der wegen seiner ehrlichen und realistischen Islamkritik in
D E U T S C H L A N D unter Polizeischutz steht, weil er von Islamisten und anderen Idioten mit dem Tod bedroht wird! Darüber wird aber weder von Journalisten, noch Politikern ein großes Aufheben gemacht. Warum auch? Werden doch gerade steinzeitliche und menschenverachtende islamistische Einrichtungen, Vereine und Moscheen von eben genau diesen Politikern und Medien hofiert. Wundert sich wirklich noch ein Mensch über Zustände wie in Afghanistan? Welche verlogenen Signale sendet denn der sog. freie Westen?