
- Verzichtspredigten aus dem Elfenbeinturm
Die Verbraucherpreise sind so stark gestiegen wie schon lange nicht mehr. Vor allem die rasant wachsenden Energiekosten belasten Privathaushalte und Unternehmen. Doch in Deutschland stößt diese gefährliche Entwicklung auf Desinteresse bis Zustimmung.
Das Leben wird teurer. Die offiziell ermittelte Inflationsrate ist in Deutschland über die Vier-Prozent-Marke geklettert. So stark war der Preisanstieg seit knapp 28 Jahren nicht mehr. Auf 4,1 Prozent beziffert das Statistische Bundesamt die Inflation für September im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das bedeutet: Was vor einem Jahr 100 Euro gekostet hat, wird jetzt für 104,10 Euro verkauft. Ersparnisse und Einkommen verlieren dementsprechend an Wert.
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich überdurchschnittlich um 4,9 Prozent. Wesentlicher Inflationstreiber sind aber die rasant gestiegenen Energiekosten. Heizöl verteuerte sich innerhalb eines Jahres um 76,5 Prozent. Benzin oder Diesel kosteten 28,4 Prozent mehr. An den Tankstellen ist derzeit für jeden Autofahrer zu sehen, dass die Preise weiter nach oben gehen. Im Vergleich dazu war die Teuerung bei Erdgas (plus 5,7 Prozent) und Strom (plus 2,0 Prozent) im September nicht ganz so drastisch.