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Dani Dayans wurde zum Leiter von Yad Vashem ernannt / Rina Castelnuovo

Leiter von Yad Vashem - Der Pragmatiker

Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ausgewiesene Freundin des Staates Israel, hat ein letztes Mal offiziell Jerusalem und Yad Vashem besucht. Der neue Leiter der Holocaust-Gedenkstätte Dani Dayan verteidigt die israelische Siedlungspolitik, wird aber auch von der politischen Linken respektiert.

Autoreninfo

Mareike Enghusen berichtet als freie Journalistin über Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Nahen Osten, vornehmlich aus Israel, Jordanien und den Palästinensergebieten. Sie hat Politik- und Nahostwissenschaften studiert und ihre journalistische Ausbildung an der Henri-Nannen-Schule absolviert.

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Wie politisch darf der Leiter einer Holocaust-Gedenkstätte sein, der wohl berühmtesten der Welt zumal? Und wenn schon politisch, wie nationalistisch, wie rechts dürfen seine Haltungen sein, ausgerechnet? Die Ernennung Dani Dayans zum neuen Leiter Yad Vashems wirft Fragen wie diese auf. Sie spalten selbst seine ideologischen Gegner.

Dani Dayan, vor 65 Jahren in Buenos Aires geboren, wanderte im Alter von 15 Jahren nach Israel aus. Er studierte Informatik, Wirtschaft und Finanzen, diente in der Armee und gründete anschließend ein Softwareunternehmen. Noch heute rollt er im Hebräischen das R, ansonsten entspricht er kaum dem Klischee, das man auf der nördlichen Halbkugel mit Südamerika verbindet. Er spricht eloquent, aber oft monoton, sein pausbäckiges Gesicht lässt wenig Regung erkennen, und seine Neigung, die Schultern hochzuziehen, verleiht ihm zuweilen etwas Steifes. 

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G.Siegwart | Mo., 11. Oktober 2021 - 08:38

Merkel eine Freundin von Israel. In Worten und schönen Gedenkreden. Die tatsächliche Politik? Wie kommt es, dass Merkels Außenminister Maas und seine Mitarbeiter in der UNO mit schöner Regelmäßigkeit gegen Israel stimmen? Wie passt die Iranzuneigung, der Staat, der im Programm die Vernichtung Israels hat, zur "deutschen Staatsräson"? Ein Porträt über den Leiter von Yad Vashem ist berechtigt, aber hier jetzt auch noch Merkel in den Himmel zu heben, ist völlig verfehlt. Deutschland unterstützt finanziell Terrororganisationen und UNRWA, die UNO-Organisation für "Palästinenser", die im Unterrichtsmaterial an ihren Schulen Judenhass verbreitet und Mörder als Vorbilder lobt. Das ist deutsche Israrlpolitik. Doppelmoral. Und Journalisten? Naiv und oberflächlich. Kein gutes Niveau.

Reinhard Benditte | Mo., 11. Oktober 2021 - 09:23

Da hat Frau Enghusen allerdings geflissentlich die Rolle Deutschlands bei den UN Abstimmungen übersehen. So stimmte Deutschland in 2018 16 von insgesamt 21 Resolutionen zu, die sich gegen Israel richteten. In 2019 stimmte Deutschland 9mal für Resolutionen gegen Israel. Auch wenn das Tagesgeschäft in das Resort von Hr. Maas fällt, so hat die Bundeskanzlerin nach Art. 65 Satz 1 GG, die "Richtlinien-Kompetenz". Ergo ist sie letztlich für das Abstimmungsverhalten verantwortlich! Um es kurz zu machen: Wer solche „Freunde“ wie Frau Merkel hat, der braucht keine Feinde mehr,

das war doch ganz klar die SPD"?
Sehen Sie, wenn es die SPD war, warum zog Merkel mit?
Ich würde Ihren letzten Satz also sehr bedenken.
Mir reicht wirklich, dass die nächsten Politiker ihre Entscheidungen in ihrem Namen treffen und dann auch dafür gerade stehen.
Es bei Brigitte anstoßen, dann gegen die Ehe für alle stimmen, Merkel wurde wirklich alles nachgesehen. Wenn da mal irgendetwas durchdacht gewirkt hätte, wäre es mir doch aufgefallen...
im Osten gibt es doch derzeit nicht noch weitere "Komiker"?
Schade, dass Laschet weg wäre.
Fühle sich aber niemand zu sicher, man stehe zusammen in den Parteien.
Das muss noch nicht alles gewesen sein.
Mark my words

Enka Hein | Mo., 11. Oktober 2021 - 09:24

..."die ausgewiesene Freundin des Staates Israel".
Das musste ich 2x lesen.
Und die Erde ist eine Scheibe.
Wer 100000de nach D holt die den Antisemitismus in den Genen haben, deren Schulbücher nichts anders lehren als Judenhass, die es zulässt das in Berlin, vor ihrem Amtssitz, Judenfeindliche Parolen von Hamasfreunden und deren Anhänger gebrüllt werden, nun, wer diese Dame dann noch als Israelfreundlich bezeichnet, muss die Verbindung zur Wirklichkeit endgültig gekappt haben.
Fragen Sie mal H.M. Broder oder Fragen Sie mal Herrn Korenzecher von der Jüdischen Rundschau.
Und so einen Artikel zum Wochenstart.
Die Woche kann ja nur besser werden.

Gerhard Lenz | Mo., 11. Oktober 2021 - 10:09

wird als ausgewiesene Freundin des Staates Israel bezeichnet.

Wohl zu recht !

Überhaupt geniesst unsere demnächst gewesene Kanzlerin im Ausland in der Regel höchstes Ansehen. Diktatorische Staaten und halbe Demokratien (Ungarn etc.) vielleicht abgesehen.

An den freundschaftlichen Beziehungen Israels zu Deutschland wird sich sicher auch unter einem Bundeskanzler Scholz nichts ändern. Die AfD ist ja glücklicherweise weit weg von jeder Möglichkeit, Aussenpolitik zu gestalten.

Ach ja. Völkische Nationalisten vom rechten Rand sind übrigens in Israel nicht willkommen.

https://www.welt.de/regionales/nrw/article197528009/AfD-Politiker-in-Is…

Reinhard Benditte | Di., 12. Oktober 2021 - 00:07

Antwort auf von Gerhard Lenz

Das „Ansehen“ der bald Ex-Kanzlerin im Ausland wurde mit dem hart erarbeiteten Geld der Steuerzahler erkauft. Solange Frau Merkel das Scheckbuch des deutschen Steuerzahlers zückt, wird der Bückling im Ausland immer noch ein Stück tiefer gehen. Frau Merkels Spendier Fähigkeiten sind schon enorm! Das ist der Grundstein Ihrer Ide! ://www.mathias-hoeschel.de/merkel-und-ihre-scheckbuch-diplomatie/ . https://www.sueddeutsche.de/politik/eu-klimapaket-merkels-scheckbuch-po… https://www.n-tv.de/politik/Merkel-zueckt-das-Klima-Scheckbuch-article1… https://www.wiwo.de/politik/deutschland/scheckbuch-politik-regierung-wi…
Nennen Sie doch bitte einen außenpolitischen Erfolg der Kanzlerin, der nachhaltige über viele Jahrzehnte in Erinnerung bleiben wird! Es gibt keinen, weil sie es nicht kann! Wer sich für Israel einsetzt, muss seinen Worten auch Taten (z.B. bei UN Resolutionen) folgen lassen, ansonsten sind es leere Worthülsen!

habe ich über besondere außenpolitische Erfolge gesprochen?

Ich habe, im Gegenteil, des Öfteren Frau Merkel dafür kritisiert, dass sie z.B. Herrn Macron bei dessen europapolitischen Initiativen im Regen stehen ließ.

Trotzdem liegen Sie falsch.

Merkel genießt durchaus hohes Ansehen. Das ist sicher auch ihrem Auftreten auf internationaler Bühne geschuldet.

Oder der Tatsache, dass sie viermal hintereinander die Wahlen in Deutschland gewonnen hat. In einem Land mit durchaus beachtlicher Stabilität - die bekannten Querulanten, die nur eine Minderheit darstellen, lassen wir mal beiseite.

Das nur auf Scheckbuch-Diplomatie zu reduzieren, verkürzt falsch.

Ronald Lehmann | Di., 12. Oktober 2021 - 11:32

Antwort auf von Gerhard Lenz

Ich musste nicht nur schlucken, wie weit wir im Jahre nach 2000 politisch, gesellschaftlich & den einst mal christlichen Grundwerten gekommen sind.
Und dies nicht nur in D, EU- Nein -weltweit.

Der antichristliche Linksfaschismus hat in der weltlichen wie auch in der gläubigen Macht Einzug in alle Schaltzentralen & Verknüpfungsknoten gehalten.

Wunderbar erkennbar für jeden einfachen, aufmerksamen, liebevollen Mensch als Beobachter, hörender & sehender

das nicht nur in Deutschland was unrund läuft & das der Weg des sauberen & reinen schon lange verlassen wurde, trotz oder gerade wegen der Diktatur.

Nein, weltweit werden den Mammon, Lucifer, Satan, Teufel - dem Weg des Verderbens alle Türen & Tore geöffnet.
Aber auch sehend für alle, die sehen wollen, dass Mensch Souverän in seinen handeln irdisch zur Rechenschaft & Verantwortung gezogen wird, während die Söldner der Macht & der Finsternis (Politiker & ihre S.d.M.) als Strafe maximal befördert werden.
statt zur Verantwortung stehen

Leider haben Sie recht!
Die Kirche nimmt heute leider ihre tatsächliche Herausforderung nicht mehr an, dass zunehmend mehr Menschen die relevanten Lebensfragen nicht mehr an sie stellen, sondern sich billige Antworten im Supermarkt der grün-linken Beliebigkeits-Ideologie kaufen. Aber dass es dort nur Antworten zum Preis der Aufgabe des eigenständigen Denkens gibt, scheint anfangs keinen Menschen zu stören. Dazu fällt mir nur ein Zitat von Peter Hahne ein: „Der Weg in die Zukunft funktioniert nicht auf einem Weg, dessen Untergrund durch banale Beliebigkeitswerte brüchig und sumpfig geworden ist … wenn alles Wahrheit ist, ist nichts mehr Wahrheit. “
Die zentrale Frage für unsere Zukunft ist doch die nach unserer Identität und Herkunft. Eine Kirche, die nur noch einem Zeitgeist hinterher läuft und billige Angebote in ihr Schaufenster stellt, hat ihre Existenzberechtigung selbst vernichtet und wird auf Dauer nicht überleben können.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 11. Oktober 2021 - 10:41

Ich musste doch schon schlucken, als ich diesen Halbsatz las: "Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ausgewiesene Freundin des Staates Israel, ..." Ich habe überlegt, ob ich hier mal kräftig vom Leder ziehe. Dann las ich die Kommentare Siegwart, Benditte und Hein und die sagen für mich alles. Da wusste ich, ich bin im realen Leben und Sie Frau Enghusen sollten sich über ihren Halbsatz mal gründlich Gedanken machen. Frau Merkel hat für nichts und niemand Empathie. Weder für die Juden noch für "ihr" eigenes Volk. Die Frau lebt nur ihre Macht aus. Nicht mehr und nicht weniger. Was ihr sicher gut gelungen ist, das spreche ich ihr nicht ab, alles und jeden zu blenden und mit deutschem Steuergeld Zustimmung und Anerkennung zu erkaufen. Mal sehen wie uns das Ausland sieht, wenn der € nicht mehr fließt.

Romuald Veselic | Mo., 11. Oktober 2021 - 13:22

die Kanzlerin quasi eine Weltrundreise macht, um sich von jedem und allen zu verabschieden. Ein einmaliger Vorgang, dass sie als abgewählte Regierungschefin die Welt bereist, jede Woche anderswohin. Ich finde es verschwenderisch, nutzlos u. geschmacklos bieder. Sowas kann man am Telefon bewerkstelligen, bevor man auf der geschichtlichen Müllhalde landet.

... das sind keine Abschiedsbesuche, das sind Antrittsbesuche für den neuen Job!! Man sieht sich immer zweimal.... ;-) oder öfter....

Heidemarie Heim | Mo., 11. Oktober 2021 - 15:28

Was die ausgewiesene Freundin Israels betrifft liebe Frau Enghusen, dazu sage ich angesichts bestimmter Freundschaftsbezeugungen wie Resolutionen und Glückwünsche an die Todfeinde, die fleißig weiter versuchen Uran anzureichern besser nichts;)! Wie immer haben Sie es geschafft neutral und ohne Wertung bzw. Ressentiments über einen Vorgang, besser eine in dem Fall wichtige Personalie zu berichten. Herr Dayan gehört mit seiner pragmatischen Überzeugungskraft wohl zu den wenigen Menschen, die sich mit Erfolg zwischen schwarz und weiss oder in einer polarisiert ausgerichteten Welt bewegen können ohne sich vereinnahmen zu lassen. Oder im besten Falle auch die Anerkennung ihrer Gegner genießen;). Was vielleicht untypisch an ihm scheint, so lohnt sich m.E. ein zweiter unverstellter Blick. Denn in seinem von Pragmatismus bestimmten Handeln sehe ich, auch was die Zwiespältigkeit betrifft einen ähnlichen Charakter wie bei den Gerechten unter den Völkern, die auch Täter und Retter waren. LG

Elisabeth Prehn | Di., 12. Oktober 2021 - 19:32

Frau Merkel eine ausgewiesene Freundin Israels,
da lachen ja sogar die Hühner !!

Günter Johannsen | Mi., 13. Oktober 2021 - 10:00

Frau Merkel holte (und holt noch?) millionenfach Judenhasser aus islamischen Ländern nach Deutschland: wohlwissend, was die hier mit Kippa-Trägern machen. Das ZDF (mit dem LINKEN sieht man besser?) holt sich eine ausgewiesene Judenhasserin und islamistische Hasspredigerin ins Team ... Frau Merkel schaut zu ... oder weg!
Macht das eine Israelfreundin aus? Ich glaube nicht! Es ist zynisch, so etwas zu behaupten und für die Opfer von islamistischen Attentätern der blanke Hohn! Fast täglich gibt es (hauptsächlich) in Berlin Angriffe auf Juden. Die Wenigsten sind von Rechtsradikalen. Es ist gruselig, dass sich Juden in Deutschland nach 70 Jahren nicht mehr getrauen, in der Öffentlichkeit mit Kippa auf die Straße zu gehen! Wir sollten es stattdessen aus Solidarität tun. Das wäre ein gutes und ehrliches Zeichen von Judenfreundlichkeit, nicht das Geschwätz über eine nicht sehr glaubwürdige Noch-Kanzlerin!