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Ulrike Guérot forscht zur Demokratie in Europa / Julia Steinigeweg

Ulrike Guérot im Interview - „ Der Kapitalismus läuft heiß “

Ulrike Guérot seziert die Corona-Krise mit dem Vokabular der Politik- und Sozialwissenschaften. Immer wieder hat sie mit diesem Ansatz kontroverse Debatten provoziert – aktuell etwa bei der Aktion #allesaufdentisch. Ihr Fazit: Es geht nicht nur um Viren, es geht um eine fundamentale Systemkrise.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

So erreichen Sie Ralf Hanselle:

Ulrike Guérot war mehrere Jahre Professorin für Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems. Seit diesem September ist sie Professorin für Europapolitik und Co-Direktorin des Centre Ernst Robert Curtius an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehört die Zukunft des europäischen Integrations­prozesses.

Frau Guérot, die europäischen Gesellschaften scheinen dieser Tage extrem zerrissen zu sein. Während in Frankreich, Italien oder Großbritannien mittlerweile Zehntausende auf der Straße sind, um gegen den Grünen Pass und neue Corona-Verordnungen zu demonstrieren, verschanzen sich andernorts die Menschen in ihren sozialen Blasen und finden kaum noch zueinander. Erleben wir in diesen Monaten den Auftakt zu einem kulturellen Bürgerkrieg?

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gabriele bondzio | Mo., 4. Oktober 2021 - 10:35

in einem Moment der Panik gleichsam auf den Baum geklettert"
Machen das die "Aktivisten" nicht immer, wenn sie etwas durchsetzen wollen?
Frau Guérot Beispiele, für eine erdverbundene Lösung sind einleuchtend und belegbar. Während die Baumvariante nebulös bleibt. Auf keinen soliden Daten beruht, transparent und nachvollziehbar ist.
Siehe auch hier:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=76470

Auf den nicht unbedingt als besonders objektiv geltenden Nachdenkseiten kommen gerne und oft Corona-Verharmloser zu Wort.

So auch auf der von Ihnen verlinkten Seite. Mit keineswegs einleuchtenden, geschweige denn objektiven Aussagen.

Zwei Beispiele: Der Inzidenzwert ist nicht geeignet, um …Aussagen zum Infektionsgeschehen zu machen

Völlig falsch: Der Inzidenzwert beschreibt die Ausbreitung der Infektion (nicht die Zahl der Erkrankungen).
In den entsprechenden Rahmen gesetzt, ist er sehr wohl aussagekräftig.

Weiter:
Ein PCR-Test weist lediglich einen Kontakt, jedoch keine Infektion nach! Wie bitte? Diese Aussage zielt auf die Behauptung ab, Tests wären falsch oder ungenau. Letzteres trifft aber nur bei geringer Virenbelastung zu.

Alles kalter Kaffee..

Aber Herr Berger ist ja lediglich Journalist, kein Wissenschaftler...

Wolfgang Tröbner | Mo., 4. Oktober 2021 - 13:40

Antwort auf von Gerhard Lenz

Sie können sich gern mit Karl Lauterbach zusammentun, der von der Gesundsheitspolitik kommend plötzlich zum "Virologen" und "Epidemiologen" mutierte, ohne dies jemals studiert zu haben. Und Sie erklären jetzt die PCR-Technik, ohne zu wissen, was das eigentlich ist. Wissenschaft hat übrigens nichts mit Haltung zu tun, sondern hängt mit "Wissen" zusammen. Glauben Sie nicht, dass Sie sich hier ein wenig verheben?

gabriele bondzio | Mo., 4. Oktober 2021 - 14:28

Antwort auf von Gerhard Lenz

Aber sie, geehrter Herr Lenz, glänzen durch wissenschaftliches Verständnis.
Man(n)/Frau kann durchaus Fakten auswerten und was Fakten sind...darüber streitet sich eben unser gegenseitiges Verständnis.
Was aber nicht das Ende der Welt bedeutet.
Aber sie lehnen ja auch Wissenschaftler ab, die nicht in ihr genehmes Schema passen.
Aber ich stelle mit Begeisterung fest, sie haben es tatsächlich geschafft in ihrem Konter, eine Partei nicht zu erwähnen. Gratulation!

Ronald Lehmann | Mi., 6. Oktober 2021 - 13:11

Antwort auf von Gerhard Lenz

Ab Kubicki - oder ab Impfskeptiker, wie ich persönlich von Impfung mit Erbsubstanz nichts halte. Bei Novavax und Vidprevtyn auf der Grundlage von Eiweiß halte ich z.B. dafür.
Wenn ich aber werter Herr Lenz mir die Todeszahlen zum Vergleich der wirtschaflichen Folgeschäden mir anschaue, da habe ich so meine persönliche Gedanken.
Corona als Mittel zum Zweck! Aber das wird ja sicher seit 1,5 Jahren in meiner Akte notiert sein. Aber lieber Herr Lenz, da ich nun einmal an einen Schöpfer glaube, egal wie man ihn benennt, habe ich ein Problem, wenn Menschen der Macht hier auf Erden Gott spielen wollen. Und da geht es mit Gen-Manipulierten Essen los!
Und für mich persönlich ist nun mal das Sterben eine automatische Geburt in einer neuen Raum-Zeit-Dimension, ohne Überbewertung des Wunsches, die Lebensleiter so hoch wie möglich (bei Erhalt aller Sinne) zu begehen.
Beim miteinander ohne Hass ein wunderbarer Artikel

https://multipolar-magazin/artikel/ich-kann-nicht-mehr

das der ÖR-WEG No Gut ist

Christoph Kuhlmann | Mo., 4. Oktober 2021 - 10:46

Die postmoderne Wissenschaftsgläubigkeit bietet orthodoxen Dogmatikern einen exzellenten Ersatz.
Im Unterschied zur Moderne verlieren die Ideologen kaum an Glaubwürdigkeit treffen ihre Annahmen nicht ein oder führt das real existierende, soziale Experiment, die Realität die Ideologie ad absurdum.
Wer zur Abschaffung der Armut diese verbreitet und konserviert ist vor den Augen der Welt gescheitert. Die funktional differenzierte Wissenschaft hat jedoch die einzige Disziplin, die eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung überhaupt denken kann aufgegeben. Die Gesellschaftstheorie. Es geht jetzt nicht mehr um das Wohl der Allgemeinheit in all seinen Facetten sondern um die Einstellung messbarer Parameter auf bestimmte Werte, die aus der Sicht von Teildisziplinen, die zum großen Teil gerade erst entstanden sind, erforderlich sind. Eine Bewertung auf Gesellschaftliche Ebene unter Berücksichtigung der Interessen und Rechte aller findet nicht statt.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 4. Oktober 2021 - 10:49

Was für ein Interview. Erstklassige Fragen und kluge durchdachte Antworten. Wie weit wird die Pandemielügengesellschaft noch gehen? Wird auch Frau GUÉROT demnächst als "Querdenkerin" als persona non grata öffentlich diskreditiert? Ich wünsche es ihr bei Leibe nicht. Einer der vielen wichtigsten Sätze ist: "Die Technik soll lösen, was wir aufgegeben haben, in uns selbst zu suchen."
Deshalb gab es auch die Maßnahmen der Coronahysteriker, alle und jeden zu vereinzeln, keine Treffen, keine Diskussion, kein Zusammenschluss, kein Gedankenaustausch, keine Empathie, sondern Steuerung via gleichgeschalteter Medien, kalt und gefühllos, ohnmächtig und hilflos, sich dem Diktat zu entwerfend mit Hilfe von elektronische Medien und der KI. Sie beschreiben es in einem Halbsatz genau: "Man hat sich in kleinteiligeren Argumenten verästelt." Warum? Damit der Blick für das große Ganze schwindet und sich die Gesellschaft an gesteuerten künstlich erzeugten Scheinproblemen abarbeitet und sich dabei spaltet.

... gehören für mich zum Besten, was ich in diesem Jahr im Cicero im Allgemeinen und zur Coronapandemie im Besonderen gelesen habe.

Es gibt sie also noch, die Scharfdenkenden, Klugfragenden und Klarantwortenden bzw. -schreibenden, und damit gibt´s für mich auch die leise Hoffnung auf eine gesellschaftlich zu erarbeitende Aufarbeitung dieser Phänomene statt diesem ideologisch getriebenen und betriebenen Hickhack.

Auch ich bin überzeugt davon, dass eine Aufarbeitung kommen wird. Wie schnell? Nur dann darf auch nicht ideologisch aufgeklärt werden, sondern sachlich, wissenschaftlich fundiert und emotionsfrei und vor allem aber auch muss die Frage gestellt werden: "Wie konnte sich wieder ein Volk so lenken und bestimmen lassen, nach zwei Diktaturen, so auseinander dividieren lassen, wie das derzeit der Fall ist. Und das braucht offene, ehrliche und respektvolle Debatte nicht mehr und nicht weniger.

Norbert Heyer | Mo., 4. Oktober 2021 - 11:21

Ich kann und will mich nicht zu dieser Thematik wissenschaftlich äußern. Der Hintergrund dieser weltweiten Krise ist viel profaner: Die Welt- und Finanzwirtschaft ist an einem Punkt angelangt, der das Ende der Fahnenstange bedeutet. Jetzt war und ist Politik noch nie bereit gewesen, den Menschen die ungeschminkte Wahrheit ins Gesicht zu sagen: "Wir steuern auf eine Krise ungeahnten und unkontrollierbaren Ausmaßes zu, in der alle Gesetzmäßigkeiten außer Kraft gesetzt werden." Stattdessen werden Nebenschauplätze wie Migration, Finanzkrise und natürlich Klima, Klima über alles bedient. Man will die Bürger finanziell ausbluten lassen mit der verlogenen These, daß wir für die nachfolgende Generation die Klimaerwärmung eingrenzen müssen und dafür kann kein Opfer groß genug sein. Statt eines Eingeständnisses von unvorstellbarem Versagen will man über Panikmache alle finanziellen Mittel freisetzen, um irgendwie ein marodes System zu retten. Das geht schief und alle erkennen die große Lüge.

Rob Schuberth | Mo., 4. Oktober 2021 - 11:43

Kann sich jeder bei YT ansehen. Die knappe halbe Std lohnt sich.

Danach ist man, sofern man nicht unter grünlinker Ideologie leidet, kuriert. Nicht nur von dieser Person.

Sie ist m. E. eine typische Elfenbeinturmbewohnerin, oder auch eine der "Linken" die S. Wagenknecht zurecht kritisiert, die es sich selbst wunderbar eingerichtet haben und zudem f. die Journaille int. genug ist um IHRE Ideen in die Medien zu lancieren.

Die EU ist tot.
Zu oft u. zu viele Verträge wurden gebrochen u. individuelle ausgelegt (umgangen).

Diese EU siecht nur noch vor sich hin. Das geht noch so lange gut, wie deutsches Geld alles am Laufen hält.

Ich wünsche mir die Zeiten der EG zurück.

Herr Schuberth, Sie tappen schon wieder in die übliche Falle. Oder richtiger: Sie stecken tief in der Falle, in die sie jüngst, oder vor längerer Zeit hineingeraten sind.

So so, bei YT gibt es also Aufklärung pur? Ist ja unglaublich.

Dürfte ich Sie noch fragen, nach welchen Kriterien Sie die Glaubwürdigkeit einer Quelle beurteilen? Danach etwa, dass sie bei möglichst vielen Cicero-Foristen Zustimmung bekommen?

Dann kann ich Ihnen nur raten: Vorsicht!

Kommen wir zu Ihrem anderen Kommentar, über Emilia Fester. Wo stand da etwas von 200 Mio. Klimaflüchtlingen, die wir aufnehmen müssen? Und was sind das für andere Quellen? Wieder solche YT-Machwerke?

Eins müsste doch wohl dem letzten Hinterwald-Widerständler klar sein: Wenn infolge des menschengemachten Klimawandels zunehmend größere Landstriche unseres Planeten unbewohnt oder auch nur zunehmend menschenfeindlich werden, dann machen sich die Menschen dort auf dem Weg in andere Regionen.

Deutsche würden das nicht anders machen.

...aber ich versuche noch 1x den Link zu kopieren:

Dort dann auf politische Inhalte (oben) klicken
- dann weiter auf Klimagerechtigkeit (dort tauchen o1 - 04 auf)
- die ignorieren und
- ganz unten auf das rote >>Feld mehr dazu<< klicken

recht weit am Ende ihres Textes steht dann u. a. dies:
Z:
"...Wir müssen allen Menschen, die aufgrund der Klimakrise ihre Heimat verlassen müssen, alle staatsbürger(*innen)lichen Rechte eines europäischen Landes ihrer Wahl zusprechen. "...

Sie sehen richtig. Eine Grenze bei 200 Mio. macht "Milla", wie sie genannt werden will, nicht...es dürfen also auch ruhig ein paar mehr Mio. kommen.

ALLE ist bekanntlich eine seeeeehr große Anzahl.

Ich hoffe die Red. lässt das durch da es so wichtig ist mal diese angebliche Fake-News als korrekt zu widerlegen.

Gerhard Hellriegel | Mo., 4. Oktober 2021 - 11:49

Den Argumenten von Frau Guérot kann ich nicht folgen. Ich werde darauf auch nicht eingehen. ---
Wenn überhaupt, dann führt die Natur, unsere Biosphäre zur "Systemkrise". Warum? Weil "die Regeln des Marktes" an ihre Grenzen stoßen. Danach ist die Produktion kosteneffizient und die Produkte verkaufseffizient. Genau das regelt der Markt. Wer dagegen verstößt, verlässt den Spielplatz. Dummerweise ist kosteneffizient nicht gleich ressourceneffizient. Landwirtschaftliche Monokulturen sind kosteneffizient, ruinieren aber zugleich Bioressourcen. Große Fischfangtrawler sind kosteneffizient usw. Auch ist verkaufseffizient nicht gleich gebrauchseffizient. Man muss nur auf die Müllberge zeigen, um es zu verstehen. Gewinne und Löhne entstehen durch Verkaufsakte, also werden die maximiert. Ergebnis: Der Markt kann Nachhaltigkeit nicht erzeugen. Das kann (theoretisch) nur der Staat oder der Verbraucher.
Beide sind aber zahnlose Tiger, Geld entscheidet. Was also ist "Lebensqualität"?

... keine Nachhaltigkeit erzeugen.
Interessante Sichtweise Hr. Hellriegel.
Auf der Elbe zwischen Dresden und Bad Schandau fahren immer noch die mehr als 100 Jahre alten Raddampfer (Antrieb Kolbendampfmaschine), das nenne ich Nachhaltigkeit.
Die "Weiße Flotte" verfügt auch über neuere Schiffe, aber die alten tun es immer noch.
Das "Der Markt" es nicht regelt sehe ich als ein Problem der Vorgaben, sei es Lokal, Regional, National, International. Das ist das Feld der Politik und damit gerätt der Misthaufen total ins gären.
Schönes Beispiel die Internationalen Vereinbarungen zur Minderung der CO2-Emissionen.
Deutschland versucht die energetische Strangulierung durch Kernkraft- und Kohleausstieg. Weltweit werden aber, besonders in Indien, China und Süd-Ostasien die Kaftwerkskapazitäten in diesen Bereichen, um ein mehrfaches erhöht als wir selbst stilllegen können.
Soviel zu international vereinbarten politischen Regeln.

Gerhard Fiedler | Mo., 4. Oktober 2021 - 12:11

Großartig, dieser Beitrag von Ulrike Gue'rot! Wieder ein Grund, den Cicero zu loben und zu lesen! Passt übrigens mit den zwei Abschnitten, die mit "Sie sprachen gerade von Wissen" beginnen, auch gut zum Klimaschutz.
Die Wissenschaft lebt von Theorie, Widerspruch, Unvollständigkeit, Zweifel und Irrtum, aber auch von Fördergeldern und Karrieren. Und so sagt sie das, was die Politik hören will. Das Ergebnis ist eine hochriskante Klimapolitik, bei der fast alle anderen Staaten nicht mitmachen. Die Pariser Klimaziele werden damit nicht erreicht, wohl aber die deutsche Wirtschaft vor die Wand gefahren.

hermann klein | Mo., 4. Oktober 2021 - 12:19

Deutschland 2021 hat sich mit dem grünen ökoreligiösen Größenwahn zur Lachnummer eins, in der ganzen Welt entwickelt. Es ist kein Land der Dichter, Denker und Erfinder, Mittelständischen-Unternehmer mehr. Ob Ingenieur- Medizin-Studium, Nuklearmedizin, Kernforschung oder Stammzellforschung, ob Filmproduktionen oder im Sport – Olympiade, nur noch Durchschnitt oder Unterdurchschnitt, überall lebt man ausschließlich von noch vorhandenen Beständen aus früheren Zeiten, die man rücksichtslos verjubelt, indem man sie gleichzeitig beschimpft und verhöhnt.
Der Transrapid fährt von Shanghai nach Peking, anstatt von Frankfurt nach Köln. oder München Berlin, Bauzeit Flughafen Berlin 14 Jahre.
Die Handschrift der Grünen ist überall in Politik, Wirtschaft und Justiz unverkennbar und wird von allen Parteien geduldet. Noch mehr, die verheerenden Ansichten der Grünen haben CDU/CSU widerstandlos übernommen. Nicht zu vergessen die Sprachlosigkeit der Union bei der Energiewende u. Einwanderung.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 4. Oktober 2021 - 12:34

Ist die Rede von selbstreferentiellen Systemen?
Und wo wäre dann das Problem für den Menschen, mit der KI umzugehen?
Woher weiss Frau Guérot, wie ein Ameisenhügel funktioniert?
Vielleicht sollte Frau Guérot direkt fragen, "warum kann ich keinen Algorithmus über die Welt spannen"?
Kann man Frau Guérot, aber bei dem einen wird es das Werk Goethes, andere bieten weitere Modelle an und manche verstehen zuwenig von der Materie, um sie BEHERRSCHEN zu können.
GOTT SEI DANK
Um diese "Bösen" kreisen eigentlich alle Bondfilme.
Mein Tipp ist ein Hinweis auf Janosch Geschichte vom Hasen und vom Igel und die Frage an Frau Guérot, wozu braucht das Göttliche Modelle, es ist immer schon davor, darinnen und ganz gewiss in jedem neuen Versuch.
Die Unfähigkeit, anderen ihre "Göttlichkeit" zu belassen oder die Idee, dieses steuern zu wollen, kann eine "Fehlfunktion" werden, Übersteuerung?
Dagegen Baldrian?
Höchste geistige Erregung ergibt nicht höhere Intelligenz, man sieht eher nichts mehr?
Miteinander

Werner Zillig | Mo., 4. Oktober 2021 - 14:23

Seit Frau Professor Guérot zusammen mit Robert Menasse ihre weltfremden Ideen zur Zuwanderung öffentlich gemacht hat, kann ich sie schlichtweg nicht mehr ernst nehmen. Mal einen Ausschnitt:

--

"Wie wäre es, wenn Flüchtlinge in Europa Bauland zugewiesen bekämen, benachbart zu den europäischen Städten, aber in einem Abstand, der die Andersartigkeit wahrt. Damit würde man ­einen Möglichkeitsraum an nebeneinander real existierenden Lebensentwürfen und -modellen schaffen. So entstehen Neu-Damaskus und Neu-Aleppo, Neu-Madaya inmitten von Europa. Oder auch Neu-Diyarbakir oder Neu-Erbil und ­Neu-Dohuk für die kurdischen Flüchtlinge. Vielleicht auch Neu-Kandahar oder Neu-Kundus für die afghanischen Flüchtlinge oder Neu-Enugu oder Neu-Ondo für die nigerianischen Flüchtlinge.

--

Thorwald Franke | Mo., 4. Oktober 2021 - 14:48

Vielschichtiges Interview. Insbesondere mit der Gefahr der Verabsolutierung der Wissenschaft hat sie völlig Recht. Es zeigt, dass viele Menschen nie verstanden haben, was Wissenschaft wirklich ist. Es sollte in der Schule gelehrt werden.

Aber viele Politiker und Journalisten machen mit Wissenschaft eben gerne Politik. Wir verdanken es u.a. der Art, wie die Klimadebatte seit 30 Jahren geführt wird, dass wir auf Corona intellektuell nicht vorbereitet waren. Klimaskeptiker müssen wieder in die Talkshows. Und Journalisten sollten wieder ihren Job machen, statt Propaganda. Und Politiker sollten nicht um den heißen Brei herumreden, sondern sagen, dass der Strom nicht aus der Steckdose kommt.

Und Apokalypse heißt nicht "Mit einem Schrei die Lüge der Welt benennen", sondern es heißt Auf-Deckung. Wortwörtlich. Also Enthüllung. Und die Theologen machen daraus dann: Offenbarung.

Markus Michaelis | Mo., 4. Oktober 2021 - 15:40

Minderheitenschutz und Gewaltenteilung - sagt der Artikel. Ich würde es eher so sehen, dass Demokratie zuerst Mehrheitsmeinung ist, ergänzt um diese anderen Prinzipien, um nicht ins Totalitäre abzugleiten und auch für mehr Stabilität. Im Moment haben wir in D auch nur bedingt Minderheiten, die mitreden. Ich würde es eher als eine Mehrheit sehen, die bestimmte Minderheiten mit einer bestimmten Art von Äußerungen durchsetzt - dahinter stehen aber übergeordnete Mehrheitsziele/Sichtweisen und auch nur das wird zugelassen oder zumindest aktiv durchgesetzt.

Ein wenig kommt der "kulturelle Bürgerkrieg" wahrscheinlich automatisch von Zeit zu Zeit, weil Dinge sich verschieben und die Mehrheit nicht mehr die Kraft hat, ihre Sichtweise durchzusetzen.

Die aktuelle Mehrheit (Anzahl Menschen, gewichtet mit Einfluss) würde ich biodeutsch-weltoffen sehen. Ich denke das verliert an Kraft, weniger wegen biodeutsch-rechts, sondern mehr durch die bunte Welt/Europa. Das befeuert die kulturellen Kämpfe.