AfD-Protest bei Wahlkampfkundgebung CDU in Ulm
Bei einer CDU-Wahlkampfkundgebung mit Kanzlerin Merkel in Ulm mischen sich AfD-Gegner unter die Gegendemonstranten / dpa

Analyse der Bundestagswahl - Den Kompass verloren

Die AfD hat zwar Stimmen eingebüßt, bleibt aber ein wichtiger politischer Faktor – vor allem im Osten. Das schadet insbesondere der CDU. Die Christdemokraten schaffen es nicht mehr, wie einst als große Volkspartei auch national-konservative Wähler einzubinden. Ein Teil der AfD-Wähler wird nie mehr zur Union zurückkehren.

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Die AfD hat am Sonntag deutlich an Stimmen eingebüßt. Aber mit 10,3 (2017:12,6) Prozent liegt sie in Sichtweite der FDP und ist mehr als doppelt so stark wie ihr Pendant am anderen Rand des politischen Spektrums, die Linkspartei. Besonders fällt auf, wie fest diese Rechtsaußenpartei in den neuen Ländern verankert ist. In den einstigen CDU-Hochburgen Sachsen und Thüringen ist sie mit 24,6 und 24,0 Prozent weit vor der CDU die führende politische Kraft, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern kommt sie auf 18 und 19 Prozent.

Insgesamt liegt die AfD im Osten mit 18,8 Prozent knapp vor der CDU. Aber auch in der alten Bundesrepublik ist sie in keinem einzigen Bundesland unter fünf Prozent geblieben. Trotz ihrer Verluste kam die Partei in Baden-Württemberg immer noch auf 9,6 Prozent, in Rheinland-Pfalz und Bayern auf 9 Prozent. Die AfD ist also keineswegs nur ein Phänomen der neuen Länder.

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Werner Peters | Fr., 1. Oktober 2021 - 08:27

Wie fertig die Union vor allem auch im Osten ist, zeigt das erste Interview heute früh des Nachfolgers des merkwürdigen ost-Beauftragten. Statt sich von Wanderwitz zu distanzieren, hat er dessen böse Schelte seiner Mitbürger noch verteidigt! Da hat Herr Kretschmar den Bock zum Gärtner gemacht.

gabriele bondzio | Fr., 1. Oktober 2021 - 08:33

Eine Partei die alle Grundsätze geopfert hat, für die sie gewählt wurde. Geht mit Recht unter.
Wertkonservative und Wirtschaftsliberale haben keine Heimat mehr und geistern zwischen den anderen Partein hin und her... bzw. werfen auch Grundsätze über Bord.
Das ist Merkels Erbe, ein tief gespaltenes, aggresives und überängstliches Volk. Ohne Selbstvertrauen.

Holger Raczkowski | Fr., 1. Oktober 2021 - 08:40

Sehr geehrter Herr Müller-Vogg,

Ihre Analyse zum Zustand der CDU/CSU halte ich für sehr zutreffend. Für jeden denkenden Menschen ist die Verschiebung eines Kerns der Union nach links zu erkennen. Nur was ich zum Teufel nicht verstehen kann : Die AfD soll "völkisch- national" , "antisemitisch" etc sein sagt der Mainstream . Okay ,aber was ist mit dem Linken ,prügelnen schwarzen Block ? Der Zerlegt halb Hamburg. Was ist mit den vielen Demos der Libanesischen Bevölkerung gegen die Juden ? Nirgends stand "AfD" auf den Plakaten. Dennoch soll die AfD an allem Schuld sein ? Ich bin da am Zweifeln.

Enka Hein | Fr., 1. Oktober 2021 - 08:47

..heißt das Übel der CDU A.Merkel. und natürlich die Kohorte an Claqueren.
Und wenn man schon nach MSM Manier die AFD mit Attributen beschreibt, so sollte man die Linke als das benennen was sie ist: eine SED Mauermörderpartei.
Und auch richtig, die AFD wird bleiben. Sie ist liberal konservativ. Nur der MSM, also letztendlich eine Handvoll linksgrüner Redakteure versucht ein Meinungsbild zu zeichnen was es nicht gibt. Das Gebilde wankt mehr und mehr. Gäbe es nicht den ÖRR mit seiner linkslastigkeit, die AFD hätte besser abgeschnitten. Und hier liegt die einzige Chance der CDU. Die muss im ÖRR die linken Spinner vertreiben, sonst werden diese die Union vertreiben. Und wann wollte doch die AFD immer politisch
stellen. Diffamierung hat man betrieben. Die CDU muss sich Richtung AFD öffnen.
Und ein Hinweis zur FDP.
Wenn die nicht in der neuen Koalition spuren, wird der linksgrüne Redakteuren Mob diese zu neuen Nazis erklären.
Und die sind ja schon wie die CDU weit nach links gewandert.

Brigitte Miller | Fr., 1. Oktober 2021 - 08:56

Ist das denn wahr? Und reibt sich die AfD wirklich die Hände oder kämpft sie gegen all die Widerstände, hier als Behandlung als "Schmuddelkind" bezeichnet? Und sähe es vielleicht nicht ganz anders aus, wenn sie nicht ständig als "Schmuddelkind" , was ja ein Euphemismus ist, sie wird ganz anders bezeichnet , ausgegrenzt worden wäre? Fragen über Fragen.

Ja, liebe Frau Miller, mir geht es genauso. Ich finde große Teile des AFD Programmes gut. Anderseits fühle ich mich von AFD-Politikern und deren Äußerungen oft abgestoßen. Grundsätzlich finde ich es ehren- und anerkennend wert, wie sich die AFD-Mitglieder vielen böswilligen und gemeinen Anfeindungen stellen. Zum anderen provozieren sie manche Anfeindung absichtlich. Was mich wirklich an der AFD stört ist, dass sie sich von innen und außen auch immer wieder (gerne?) in die äußerst rechte Ecke manövrieren lässt. Falls dies Strategie ist, um den rechten Rand zu bedienen, dann muß diese Partei eben auch damit leben dort verortet zu werden. Falls nicht, sollte sie lernen geschickter zu agieren und sich von rechts-außen abgrenzen. Schade! In der politischen Mitte ist eine Menge Platz frei geworden.

Christoph Kuhlmann | Fr., 1. Oktober 2021 - 09:19

Gesellschaft getragen und das "freundliche Gesicht des NS" in den Bundestag. Zudem sind die Tories über die "Willkommenskultur" aus der EU gestolpert. Diese hat nun schon vom Ansatz her vollkommen verhärtete Positionen in der Migrationspolitik miteinander in Einklang zu bringen und Deutschland fällt als Mittler aus. Der CDU fehlt in vielen Fragen Kompetenzzuschreibung und Glaubwürdigkeit, zudem die Politiker, die sie vertreten könnten. Man wendet sich ab mit Grausen und sucht nach Alternativen in der Alternativlosigkeit der Konsensgesellschaft welche die Demokratie erstickt.

G.Siegwart | Fr., 1. Oktober 2021 - 09:33

Die niedlichen Versuche von Beiträgen hier, die AFD zu einer urdemokratischen, ja liberalen Partei umzudeuten, geht an der Realität vorbei und hat urkomische Züge. Die Schreiber scheinen wesentliche Informationen auszublenden und zu leugnen. Die AFD-Wähler vertreten großteils antidemokratische, antisemitische Positionen (FAZ 2020). Führende Köpfe fordern eine Kehrtwende in der Geschichtsschreibung, denn der Holocaust war ein "Vogelschiss" in der ruhmreichen deutschen Geschichte. Die Ermordung der Juden hat die Zustimmung zum NS in der Bevölkerung gefördert. Aber Erkenntnisse der Wissenschaft sind gefährlich fürs eigene rechte Weltbild.

H.Stellbrink | Fr., 1. Oktober 2021 - 15:31

Antwort auf von G.Siegwart

Ob sich die FAZ als Kronzeugin gegen die AfD eignet, sei dahingestellt. Es mag sein, dass AfD-Wähler solche Positionen vertreten, aber die Partei insgesamt tut es nicht. Was die AfD programmatisch und parlamentarisch zeigt ist keineswegs antidemokratisch. Sie stellt nicht die parlamentarische Demokratie und den Rechtsstaat in Frage - ganz im Gegensatz zur Linken und den Klimabewegten.
Insofern hat sie mit dem exterminatorischen Rassenwahn der Nazis nichts zu tun. Ca. die Hälfte der AfD-Wähler würde eine seriöse konservative Partei wählen, die es nicht mehr gibt. Bei der Union kann man ja kaum von Seriosität und Konservatismus sprechen. Durch die Beschimpfung der Wähler der AfD werden selbst liberale Protestwähler der Partei in die Fundamentalopposition getrieben. Bei dem Protest geht es m.E. mehr um die Usurpation des Staates durch die Parteien als eine Gegnerschaft gegen die Demokratie oder den Rechtsstaat, der - zur Erinnerung - auch die mit der falschen Gesinnung schützen soll.

J. Straten | Fr., 1. Oktober 2021 - 21:14

Antwort auf von G.Siegwart

Das 3. Reich sei ein Vogelschiss in der Deutschen Geschichte. Das kann man so sehen. Wenn nun Holocaust daraus wird, so ist das manipulative Verfälschung.

Yvonne Stange | Fr., 1. Oktober 2021 - 09:34

bla bla bla.... die üblichen Verunglimpfungsvokabeln.... geht ja nicht anders.... Mal das Programm gelesen? Genau die Punkte gab es unter Kohl und sogar in den frühen Merkeljahren noch.... :-P Und auf einmal ist das so derart pööhse, daß man fast den gesamten Ostteil des Landes verunglimpfen kann, darf und sogar muß. Zum Erbrechen! Diese ergrünte und errötete CDU hat fertig!! Zum Glück!
Wieso geht es in JEDEM anderen Land in Europa, daß man mit "rechten" Parteien koalieren darf, nur nicht hier?? Darüber sollten Sie mal nachdenken...! Aber hier wurde von der GröKaZ die Stallorder ausgegeben und schon nicken es alle ab, sonst schadet es der Karriere als gehorsamer Parteisoldat!

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 1. Oktober 2021 - 10:04

In einer nach links gerückten pol. Landschaft bleibt für extreme Linke wenig Platz. Das sieht nach rechts ganz anders aus, seit sich die CDU durch die Medien und NGOs in eine Modernisierung nach links hat treiben lassen. Wen soll der Bürger wählen, dem die „Sozialdemokratisierung“ der CDU nicht gefällt? All die Punkte, die Sie aufzählen sind Beweis dafür, mit jeder GroKo ging es schneller. Am Ende war keine CDU mehr drin.
Man wollte die neue Partei mit Argumenten bekämpfen, aber stattdessen kamen nur populistische Reden, schloss man sich der linken Hetze an. Die Gruppe der sogen. „Rechtsradikalen“ wird immer größer. Nach der AfD kamen Pegida und die Querdenker. Dabei nimmt bei Demonstrationen letzterer ein Querschnitt der Bevölkerung teil.
Die CDU versucht sich von der AfD abzugrenzen und verprellt damit ihre ureigensten Wähler. Sie unterstützt lieber linke Mehrheiten, koaliert mit den Verfassungsfeinden von links, statt Minderheitsregierungen mit wechselnden Mehrheiten einzugehen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 1. Oktober 2021 - 10:25

antisemitischen, antiislamischen Tendenzen der AfD sind ganz sicher ein Riesenproblem, soweit vorhanden.
Das kann ich nicht beurteilen, obwohl AfD/-Wähler im Osten mittlerweile der Nachbar von nebenan sein könnten.
Für mich anfangs auch sehr ungewohnt, aber auch spannend, waren das die Linke/-Wähler ebenfalls.
Linksradikal und rechtsradikal sind zu beobachten und einzudämmen/zu verbieten.
Z.B. mit der AfD könnte es noch eine andere Bewandnis haben. Zur Linken dannn einmal woanders.
Erstens wurde evtl. durch die SED das VOLK der DDR beschworen, die Einheit und Identität und das aus gutem Grunde, der auch die Mauer notwendig machte.
In der Zeit entfaltete sich die Bundesrepublik kosmopolitisch.
Zweitens arbeitete man evtl. in der DDR an einem religiösen Neusprech, Kirche im Sozialismus, da kann man doch Frau Merkel zu befragen?
Die genuin christliche Identität wurde wohl eher beobachtet und verfolgt?
In dieser Situation eine "Jungkommunistin"(Lafontaine) zur Kanzlerin zu machen, Irrsinn?

Christa Wallau | Fr., 1. Oktober 2021 - 11:24

wie Sie sicher wissen, gehöre ich zu den „Schmuddelkindern“.
Von selbsternannten Moralaposteln muss ich mich deshalb als „Rechtsradikale“ verunglimpfen lassen - selbst auf diesem Forum.
Natürlich bin ich das nicht! Ich gehöre vielmehr als ältere Katholikin u. Patriotin genau zu den Konservativen, welche die CDU für immer verloren hat - wie Herr Müller-Vogg zutreffend schreibt.
Einem Verräter traut man nicht mehr- so einfach ist das!
Wer in D linke, grüne oder neo-liberale Politik sucht, findet dafür die entsprechenden Parteien: SPD/Die Linke, die Grünen u. die FDP. Wohin aber können sich überzeugte Konservative wenden? Das hat die Merkel-CDU nicht die Bohne mehr interessiert, u. deshalb wird die AfD diese Enttäuschten behalten.Es sei denn: Die Partei radikalisiert sich wirklich! Dann werden ich u. viele andere politisch heimatlos. Aber ich glaube nicht, dass dies passiert, und so genieße ich in Ruhe meinen Urlaub in Portugal.
Von dort grüße ich Sie und alle
CICERONEN ❤️lich!

Kurt Walther | Fr., 1. Oktober 2021 - 16:59

Antwort auf von Christa Wallau

Sich  auch als älterer Mensch  vehement für  spezifisch deutsche Interessen - und nicht nur für  die Weltenrettung - einzusetzen, ist Ehrensache. Sie, sehr geehrte Frau Wallau im tiefen Westen der Republik, leisten aus meiner Sicht mit Ihren Cicero-Kommentaren dabei Ungewöhnliches. Ich frage mich manchmal, wie Sie die Vielzahl an Texten so schaffen. Und die Texte sind auch immer  aussagekräftig. Genau deshalb kommen  massive Angriffe von den linksgrünen Weltenrettern, vor allem in Gestalt  der zahlreichen "Frühlingskommentare".
Ich lese alle Cicero-Komsmentare, lehne Totschlagbegriffe wie "undemokratische Partei", "rechtsextrem" und "antisemitisch" sowie "Nazis" für eine in den Bundestag gewähte Partei ab. Das ist nichts als primitive Hetze. In diesem Punkte sollte volle Übereinstimmung von der Oder-Neiße bis zur Eifel - und darüber hinaus - bestehen.
Noch einen schönen Urlaub in Portugal!

Brigitte Miller | Fr., 1. Oktober 2021 - 17:29

Antwort auf von Christa Wallau

Hier in der CH versucht man mit der SVP Ähnliches, es gab Vorschläge, sie totzuschweigen, , eine Genderforscherin an der Uni Basel : "Taxifahrer sollen aufhören, Rechtspopulisten zu befördern. Hotels ihnen keine Versammlungsräume anbieten. Und andere Politiker nicht mehr mit ihnen sprechen." Dazu einer der von links meistgehassten Männer in der Schweiz, Ch.Blocher : "wir sprechen mit allen!"
Ich wünsche Ihnen herzlich einen schönen Urlaub,geniessen Sie ihn und vergessen Sie die Politik ein bisschen.

Manuel Gerber | Sa., 2. Oktober 2021 - 20:28

Antwort auf von Brigitte Miller

Die Exponenten der SVP wie diejenigen der AFD sind ja nun auch nicht gerade zimperlich wenns ums austeilen geht, machen wir uns da mal nichts vor.
Aber abgesehen davon schließe ich mich den guten Wünschen gerne an, Frau Wallau, genießen Sie Ihren Urlaub und ich freue mich wieder von Ihnen zu lesen.

Martin Falter | Fr., 1. Oktober 2021 - 11:33

die AFD ist schmuddlig, solange sie sich nicht deutlich von Höcke und Co absetzt, bzw diesen Flügel ausschließt. Und weil das so ist, hätten sie das gleiche Schicksal verdient, wie die Linken, die Auch nicht auf dem Boden der Grundwerte unseres Staates stehen. Ich denke mal von Wahl zu Wahl wird die AFD verlieren. Merkel war ein Konjunkturprogramm für die Partei und die Zeiten sind vorbei.....

Yvonne Stange | Fr., 1. Oktober 2021 - 13:06

Antwort auf von Martin Falter

Höcke tut der Partei keinen Abbruch, eher ganz im Gegenteil. Er bringt die dringend notwendige soziale Komponente herein, die oft vom "Westpersonal" vergessen wird. Dem Volk aufs Maul schauen, genau sehen wie es tickt und was es will, genau das tut die AfD im Osten! Wieso schaffen es denn ausgerechnet die Sozialdemokraten in Dänemark?? Deren Politik unterscheidet sich nur unwesentlich von den Forderungen der AfD. Ja, die Sozialdemokraten in Dänemark haben es erkannt! Aber solange der satte Westen einen Finanzkriminellen als Kanzler will..... Denen muß es erst noch viel schlechter gehen - und die 200 Mio "Klimaflüchtlinge" mit "Klimapaß" kommen, die die jungen grünen Angeordneten fordern!! Weil nur und ausschließlich Deutschland das Klima in deren Heimatländern zerstört.... Das sind übrigens auch die, die Systemchange fordern.... natürlich alles auf mit dem GG abgestimmt.... so lächerlich ist das alles!! Irre nur noch. Aber die AfD ist Staatsfeind Nr. 1....

Ronald Lehmann | Sa., 2. Oktober 2021 - 09:32

Antwort auf von Martin Falter

Auch wenn die Rhetorik von Herrn Hõcke nicht nach meinem Geschmack ist, hatte ich mir bereits zu DDR-Zeiten mir angewöhnt, unterschiedliche Quellen & Aussagen zu vereinnahmen, um aus den Formen von Orwell zu entfliehen zu können, da die Grautõne f.m.p. interessanter waren.
Hierzu wäre das ergreifende Gedicht, was Kaiser Wilhelm im Bùro hatte (von wem?) & das von Herrn U. Steimle in der Aktuellen Kamera 40 bei YouTube zum Schluss vorgelesen hat. (Danke lieber U.St).
Ich habe in meinem bisherigen Leben festgestellt, dass die "Gedanken des anderen Weges" des Staates (egal unter welchen Strickmuster) nicht inhaltlich bewertet werden, sondern pauschal & dies von allen Strukturen (Säulen der Macht).
Hinzu kommt, daß um Pluspunkte zu sammeln, schnell nachgeæfft wird, statt sich eigene Argumente zu suchen & SELBST-STÄNDIG zu denken.
Und meines Erachtens ist dies auch wieder das Problem der heutigen Gesellschaft, statt sich mit Personen, sondern im NICHT BÖSEN sich mit Inhalten zubeschäftigen

Kurt Kuhn | Fr., 1. Oktober 2021 - 11:41

Mathematisches Kuriosum für die Wählerstimmen der CDU/CSU: 35,2% (Ende Ära Kohl) – 24,1% (Ende Ära Merkel) = 11,1%. Das 2021-Wahlergebnis der AfD liegt da ziemlich nahe.
Manchmal zwinkert sogar die Mathematik mit einem Auge über Vorgänge aus dem wahren Leben.

Vielen Dank für die gute Analyse, Herr Müller-Vogg!

Kurt Walther | Fr., 1. Oktober 2021 - 11:53

In meiner Region am östlichen Grenzfluß erhielt die AfD diesmal ca. 20 %. Ich hatte es auch so erwartet und gehe davon aus, dass sich daran künftig wenig ändern wird. Die CDU ist spätestens seit 2015 unwählbar geworden. Die meisten großen Entscheidungen der Merkel-Ära halte ich für falsch, führe dies aber nicht primär - wie in manchen Kommentaren dargestellt - auf die Persönlichkeit von A. Merkel zurück. Es sind vielmehr große Teile der (west-)deutschen urbanen Bevölkerung, die dem linksgrünen Zeitgeist huldigen. A. Merkel und ihre CDU-Claqueure haben diese Bewegung aufgegriffen und sich zu eigen gemacht. Damit wurden Wahlen gewonnen: Mehr Sozialismus wagen auf Kosten der Innovations- und Zukunftsfähigkeit unseres Landes.
Ja, wenn es dem Esel zu gut geht, dann geht er eben auf's Eis tanzen. Mir jedenfalls reichen 40 Jahre erlebter "realer Sozialismus". Und bitte auch keinen Öko-Sozialismus ... Die CDU möge sich an Konrad Adenauers "Keine Experimente" -Kampagne erinnern.

Der Wohlstand und die in vielen Kreisen daraus folgende Realitätsblindheit bis zur Wohlstandsverwahrlosung bilden die Grundlage des Links- und Grünrucks der besser gestellten und leidlich gebildeten urbanen Kreise.
Jedoch brauchte es auch noch die Dominanz dieser Auffassungen und Einstellungen in der veröffentlichten und verbreiteten Meinung, um den offensichtlich erdrutschartigen politischen Trend inkl. der spalterischen und totalitären Entwicklungen auszulösen.
Ohne eine weit gefächterte kritische Presse kommen wir aus diesen Verirrungen nicht heraus.

Wer die Meinungshoheit besitzt, ist in der Lage "ALLES" und "Viele" zu manipulieren. Es ist nur eine Frage der Zeit,
"steter Tropfen höhlt den Stein"
und
da bekanntlich auf jedem Topf ein Deckel passt, findet man im Laufe der Zeit viele Mainstream-Deckel, die passen.

Eine Änderung kann es nur geben, wenn es gelingt, den gordischen Knoten, den Politik und die Mainstreammedien geknotet haben, zu zerschlagen.
Solange allerdings Vorteile aus dem Knotn gezogen werden, bleibt dies ein schöner Traum. Aber bekanntlich stirbt ja die Hoffnung zuletzt.

Rob Schuberth | Fr., 1. Oktober 2021 - 12:06

Da kann Herr MV noch so viel versuchen die AfD zu relativieren, es ändert nichts an der Realität.

Die Merkel-Politik ging eben zu oft_über_die Int. der Bürger hinweg, anstatt, wie es ihr ihr Amtseid abverlangte, sich_für_uns Bürger einzusetzen.

2013 lief einigen Prof. dann das Fass über u. sie gründeten die AfD (weil unsere Regierung unser Geld für die Süd-EU-Länder ausgab, anstatt es für uns einzusetzen).

Der Ost-West-Unterschied rührt aus den unterschiedlichen Erfahrungen mit dem Sozialismus.
Der Westen kennt den nur vom Hörensagen.
Der Osten hat Jahrzehnte unter ihm gelitten.

Man stelle sich nur mal die aktuelle Lage in unserem Land vor wenn es die AfD nicht geben würde.

Dann wäre D bereits richtig bunt und bald würden wir zur Minderheit im eigenen Land.
Wie KGE es sagte: "D verändert sich und ich freue mich darauf".
Und so eine wird auch noch gewählt.

Gerhard Lenz | Fr., 1. Oktober 2021 - 12:11

"Ein Teil der AfD-Wähler wird nie zur Union zurückkehren."

Selbstverständlich wird er das nicht. Weil er nie die Union gewählt hat.

Natürlich war die Union mangels Alternative lange Zeit auch für Wähler mit ausgeprägter Anfälligkeit für rechtsextremistisches Denken die einzig wählbare Partei. Die NPD mit ihrem Skinhead-Anhang oder andere rechte Sektierer waren vielen schlicht zu schmuddelig.

Jetzt tragen rechtsextremistische Politiker (der AfD) Anzüge, haben zum Teil einen akademischen Hintergrund. Der Rechtsextremismus der AfD tritt zunächst als gepflegte Erscheinung auf - bevor er sich durch sein Denken und seine ständigen Provokationen entlarvt..

Ein relativ stabiler Prozentsatz unserer Wähler wird immer extremistische Parteien bevorzugen. Da ist es völlig gleichgültig, wie und mit wem die Union auftritt.

Markus Michaelis | Fr., 1. Oktober 2021 - 12:19

Alte konservative Kreise haben auch keine Mehrheiten mehr. Wo die Merkel-CDU Recht hatte ist, dass alle Parteien und die Gesellschaft grüner und "progressiver" geworden sind (selbst die AFD ein wenig). Aber auch nicht im Sinne neuer Volkspartei-Mehrheiten.

Für mich ist der Fehler Merkels die Welt so zu sehen als wäre "progressiv" der Weg hin zu einer besseren und eben richtigen Gesellschaft, die am Ende alle so sehen. Ich sehe es eher so, dass eine Gesellschaft unter vielen Möglichkeiten wählt - nur haben die Debatten dazu gefehlt. Merkel und Teile der Bevölkerung/Medien klammerten sich eher an den Glauben, dass es da nichts zu diskutieren gäbe.

So zu tun als lebte man in einer Gesellschaft oder gar Welt mit klaren, einheitlichen und festen Werten und Zielen wird allen um die Ohren fliegen, die sich daran klammern: der AFD, aber auch den Grünen, der CDU, den Kirchen, den Medien. Seine Ecke kann (und sollte) man sich wählen und bereiten. Die Welt ist bunt, dynamisch, widersprüchlich.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 1. Oktober 2021 - 12:29

Uih, Herr Dr. Müller-Vogg, so sehr Sie den Zustand der CDU und deren Verfasstheit gut analysieren, desto weniger kann ich Ihnen in Ihrer pauschalen Einordnung der AFD zusprechen. Ja, es mag da den ein oder anderen, wie Sie ihn nennen völkisch nationalen Ungeist geben, das bestreite ich nicht. Ist man dann sofort "Nazi". Wie weit rechts darf man sein? Bestimmen andere Parteien, wer, wo mit welchem politischen Personal wirken darf? Ich schrieb schon öfter, ich mag Höcke aufgrund seiner Ausstrahlung und seiner Wortwahl nicht, macht das aber schon den Nazi aus? Besteht die AFD nur aus Nazis? Ist jeder AFD-Wähler Nazi? Sind die meisten nicht doch enttäuschte Wertkonservative Bürger, die nach 2013 die CDU verließen und sich mit bis dahin politisch nicht organiserten CDU-Wählern aufgrund Merkels Politik in einer Art Notwehr in der AFD zusammen fanden? Wer AFD-Wähler beschimpft, sie pauschal als Nazis bezeichnet und Ihnen NPD-Gedankengut unterstellt, hat diese Wähler für immer verloren.

Karl-Heinz Wolz | Fr., 1. Oktober 2021 - 18:11

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

einige Freunde, meine Frau und ich wählten 40 Jahre lang die CDU (gelegentliche Ausnahme FDP). Seit 2017 nicht mehr. Nur ein Wunder könnte uns zur Rückkehr bewegen.

Andreas Michael | Sa., 2. Oktober 2021 - 00:08

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

geben ihre Stimme bewußt einer Partei, in der maßgeblich Rechtsextreme das Sagen haben. Was soll das Geschwurbel drumherum. An die rechtsextremen Wähler kann die CDU nicht mehr andocken, wir haben 2021 (zumindest im Westen).

Heidemarie Heim | Fr., 1. Oktober 2021 - 15:50

Trifft es wohl eher werter Herr Dr. Müller-Vogg! Das Fischen in fremden Gewässern, die zu große Anzahl der über Bord gegangenen Passagiere, der Verlust von Mannschaftsmitgliedern, die man zur Disziplinierung Kielholen ließ, dazu eine Brücke, besetzt mit Personen, die unbeirrt aller Seekarten und Vorschriften wie der von seiner Großartigkeit überzeugte "Concordia" Kapitän Schettino meinten alle Riffe und Felsen bis dato umfahren zu können, endete nun im Trockendock;) Alle Mann von Bord!
PS: Apropos am Ufer sitzen. Da gibt es doch so einen Spruch, das man nur geduldig warten muss bis die Feinde vorbei schwimmen;)? Und ob das Publikum in diesem Fall ausschließlich blau war, darf bezweifelt werden. Ich meine mich zu erinnern, das dieser Farbton in karierter Form auch in, welcher Landesflagge war das noch mal?, auftaucht;). Ahoi!

Andreas Michael | Sa., 2. Oktober 2021 - 00:02

Und deswegen kann die Union auf die rechtsradikal gesinnte Wählerschaft der AfD nur um den Preis der Sellbstverleugnung und Selbstzerstörung zugehen.

Urban Will | Sa., 2. Oktober 2021 - 11:25

Bart, so lange wie der von Catweazle, aber richtig sind sie dennoch.
In einem aber nicht: die Union ist sich nicht mal mehr zu schade, sich nach links außen zu öffnen, siehe Thüringen.
Ich habe bereits aufgehört, den Kopf zu schütteln oder zu lachen.
Da schreit man – immer noch an Merkels Rockzipfel – in Richtung rechts/bürgerlich, wo man selbst in Teilen herkommt und wo man im Verbund und mit vernünftiger Politik Mehrheiten finden würde und duldet links außen die alte Mauermörder – Partei.

Kohl, Strauß und noch viele mehr rotieren in ihren Gräbern.
So viel Dummheit, Ignoranz und Naivität gab es noch nie auf Seiten der Schwarzen.

Ja, Sie haben Recht, viele Wähler werden nicht mehr zur Union zurückkehren. Und das sind alles keine (von Ignoranten und Dummen so bezeichneten) „Rechtsradikale“, denn die waren nie bei der Union.
Selbst wenn sich die Partei in Richtung blau öffnet, wird das nicht passieren, dafür hat sie – zumindest auf viele Jahre – kein Vertrauen mehr.