Pleiten, Pech und Pannen: Der Wahlsonntag lief in Berlin nicht rund / dpa

Berliner Wahlchaos - Dieses Versagen ist nicht hinnehmbar

Fehlende Stimmzettel, lange Warteschlangen vor den Wahllokalen, verhinderte Wähler: Das Berliner Wahlchaos ist ein Desaster. Der rot-rot-grüne Senat untergräbt damit sein eigenes Fundament – das Vertrauen in die Demokratie.

Daniel Gräber

Autoreninfo

Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Mit einer Mischung aus Schaudern und Spott blickt der Rest der Republik mal wieder auf die Hauptstadt. In jenen Teilen Deutschlands, in denen man auf eine funktionierende Verwaltung Wert legt, sind Szenen, wie sie am Sonntag in einigen Berliner Wahlbezirken zu erleben waren, schlicht unvorstellbar.

Wähler, die unverrichteter Dinge wieder nach Hause gehen müssen, weil Stimmzettel fehlen. Wahlhelfer, die sich willkürlich neue Regeln ausdenken, um der Situation Herr zu werden. Es ist haarsträubend, was bisher über das Berliner Wahlchaos bekannt geworden ist. Und zu erwarten ist: Es werden noch weitere Ungeheuerlichkeiten ans Licht kommen.

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Yvonne Stange | Di., 28. September 2021 - 15:38

... fanden alles ok, nichts zu beanstanden. xD Also, keine Aufregung, ist halt Berlin....

ist halt Berlin, nicht Moskau.

Denn dort war wohl ziemlich viel nicht in Ordnung.

Ist IHNEN jedoch sicher entgangen. Im Reich des Halbgottes Putin gibt es ja keine Schummeleien.

Christian Heinich | Di., 28. September 2021 - 19:08

Antwort auf von Gerhard Lenz

Wie kommen Sie nur immer auf diese Vergleiche Herr Lenz? Kein Mensch hat in diesem Artikel eine Analogie zu den Wahlen in Russland aufgebaut. Und weil es in letztgenanntem Land nur ein Scheindemokratie gibt, muss man sich in Berlin alles gefallen lassen?
Es ist rein objektiv betrachtet äußerst befremdlich, dass stimmberechtige Bürger zu einer Bundestagswahl nicht die Möglichkeit haben am Wahltag im Wahllokal ihre Stimme abzugeben. Das ist unserer Demokratie einfach unwürdig! Was bitteschön gibt es da noch zu verteidigen?

Rob Schuberth | Di., 28. September 2021 - 20:03

Antwort auf von Gerhard Lenz

Also zumindest mir kommt der Kommentar der geschätzten Frau Stange als Ironie vor.

Vielen Dank an dieser Stelle Ihnen, werte Frau Stange, für diese gelungen Ironie!

Romuald Veselic | Di., 28. September 2021 - 15:52

wie in vielen afrikanischen Staaten. Es ist traurig bis tragisch, was aus diesem Land resp. Hauptstadt geworden ist. Und diese Menschen wollen Klimaavantgarde für die ganze Welt sein.
Was für ein Hohn!
Weltklima retten aber nicht fähig, in einem Stadtstaat ausreichend Stimmzettel zu organisieren.

Das Ganze ist keine Panne, sondern so g ew o l l t !
Die vielen "bunten" Einwanderer aus arabischen, afrikanischen und den verschiedensten anderen Staaten der Welt sollen sich doch in Berlin wie zu Hause fühlen!!!
Ein funktionierender Staat würde da nur stören; er könnte sogar Traumata hervorrufen.
Ob es nun gravierendes Versagen bei der Organisation von Wahlen, die Kapitulation der Polizei vor Drogendealern u. Clans oder der systematische Betrug bei Sozialhilfe u. Corona-Geld ist - ganz egal. Hauptsache: Die Mehrzahl der "bunten" Menschen, die inzwischen Berlin bevölkern, finden das normal und fühlen sich wohl in der Stadt, die sich noch immer Hauptstadt Deutschlands nennt, obwohl sie besser "Welt-Babylon" hieße.

Honi soit qui mal y pense.

Wenn zwei dasselbe tun, ist es noch lange nicht dasselbe. Giffey hat sich, nicht anders als K.Th. zu Guttenberg, eines Betrugs schuldig gemacht, er aber musste zurücktreten, nachdem eine beispiellose Pressekampagne gegen ihn gelaufen war, sie dagegen wurde von den Medien in ein hohes politisches Amt katapultiert. Weil sie links (oder eine Frau) ist? Unfähigkeit kennt kein Geschlecht.

Gerade WEIL man hierzulande inzwischen immer weniger auf die Reihe bekommt, (außer Wahlen z.B. die längst überfälligen Reformen von Wahlrecht, Steuern, Renten, Euro, EU-Grenzsicheurng, Innere Sicherheit usw. usw) nehmen die fortschrittlichen Kreise der Republik sich jetzt ANSTATT all dieser Baustellen die Rettung des Weltklimas vor. Angesichts einer solchen Menscheitsaufgabe möge man sie doch mit dem erwähnten Pipikram bitte in Ruhe lassen.

helmut armbruster | Di., 28. September 2021 - 16:38

ab und zu können solche Parallelen lehrreich sein.
Bei den Berliner Zuständen denke ich an die römische Republik. Die alte, strenge Ordnung ging verloren und die Menschen verloren die vernünftigen Maßstäbe. Am Ende stand ein langer Bürgerkrieg mit vielen Opfern und einem Alleinherrscher namens Augustus.
Dieser brachte es fertig das herunter gekommene Volk und den römischen Staat wieder in geordnete Verhältnisse zu führen.
Das war eine ungeheure Leistung des Augustus und dank ihm hat der römische Staat noch weitere 400 Jahre lang existieren können.
Wir bräuchten ebenfalls einen Augustus. Doch wer könnte das sein?

Ja, werter Herr Armbruster, wir brauchen dringend einen Politiker vom Format eines Augustus.

Nur werden die immer seltener.
In Zeiten der Ellenbogenmentalität und der Kreißsaal-Hörsaal-Plenarsaal-Karrieren, kommen diese Typen so gut wie gar nicht mehr vor.

Es wird also wohl doch des gr. Knalls bedürfen.
Was ich mir nat. nicht wünsche. Gott bewahre.

An die Red.:
Warum darf ich so etwas hier nicht sagen?

Heidemarie Heim | Di., 28. September 2021 - 17:17

Jetzt sind aber so streng lieber Herr Gräber, wie Sie auf dem Autoreninfo-Foto gucken;)! Und ich schwanke immer öfter bei meinen Kommentaren zum Geschehen auch hier zwischen dem Willen diese in geharnischter Art und weise zu verfassen, was dem Anliegen Demokratie gerecht würde, und der in letzter Zeit immer größer werdenden Versuchung dem Ganzen mit Sarkasmus und nicht gerechtfertigter Komik zu begegnen. Ich sehe und beurteile den sogenannten "Schadensfall" ebenso wie Sie. Bin mir aber zugleich bewusst, dass Sie, ich und andere Kritiker gegen diese inzwischen fest manifestierte Art von Chuzpe, mit der man es in unserem Staat und unserer Gesellschaft auch politisch weiter bringt als je zuvor, vergeblich anschreiben, mahnen oder etwa durchdringen. Im Gegenteil, man muss jederzeit damit rechnen, dass das durch Wahlentscheid gestärkte Imperium der Identitätspolitik etc. zurück schlägt und bisher geltende Maßstäbe als konservativ;),also falsch positioniert brandmarkt. Sh.t happens;)! MfG

Ingofrank | Di., 28. September 2021 - 19:26

Das Fundament des rot grün dunkelroten Senates v. Berlin ist das Vertrauen in die Demokratie.
Ich lach mich kaputt. Wer labert denn von Verstaatlichung und Enteignung? Wer ist auf die Idee gekommen, einen Volksentscheid zu inszenieren ,in dem Wohneigentümern die Enteignung droht? Ach so, das ist das demokratische Fundament, auf das diese Chaoten gründen . Da brauche ich mich als Ostdeutscher wirklich nicht wundern. Es stimmt diese „Art“ von Demokratie verstehe ich wirklich nicht. Dazu bin ich schlicht und ergreifend zu dumm, diese Handlungsweisen als Demokratie zu erkennen.
Das ist keine Demokratie, sondern demokratischer Sozialismus ala DDR 2.0. so sieht‘s aus ! !
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Gerhard Lenz | Mi., 29. September 2021 - 09:09

ereifert sich üblich frustiert die für solche Tonlagen bekannte Foristin, deren Partei vom Berliner Wähler gnadenlos abgestraft wurde. Und schickt gleich wieder die schon bestens bekannte Liste von ihr ständig gefeierter Berliner Mißstände hinterher.
Ein anderer Forist wünscht sich eine starke Hand, die den vermeintlichen "Augiasstall" ausmisten sollte.

Da hat man es nicht so mit Demokratie. Die im Ergebnis klar die bisher Regierenden bestätigt, die Union abstraft, und die rechtsextreme AfD in ihrer Parlamentsstärke beinahe halbiert hat.

Man darf das nicht mit dem organisatorischen Chaos bei der Wahlorganisation vermischen. Letztere darf natürlich nicht passieren.

Die schlechten Verlierer sind natürlich sofort mit dem Vorwurf möglicher Manipulationen zur Stelle.

@Herr Heinich: Würden Sie die völlig unkritischen Lobhudeleien der Dame über Putin und Russland, offensichtlich DAS irdische Musterland, kennen, hätten Sie allen Grund, sich Ihren Kommentar zu ersparen.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 29. September 2021 - 09:34

Die Landeswahlleiterin Michaelis (SPD) weiß nichts, muss sich erst schlau machen, kann nichts Schlimmes erkennen. Der Senatssprecher kann keine groben Wahlrechtseinschränkungen oder Behinderungen derzeit ausmachen, die eine Wahlwiederholung rechtfertigen würden.
Bürgermeister Müller und die Wahlleiterin wurden angezeigt, wegen Wahlbehinderung. Der LINKE Lederer verlor wegen 30 Stimmen sein Direktmandat und fordert Aufklärung. Im Netz und in Podcasts der alternativen Medien berichten Berliner ihre Odyssee ins Wahllokal und bemängeln, dass an vielen Orten nicht mal der Ausweis verlangt wurde. Gesichtskontrolle wurde kaum durchgeführt. Ein Wahlhelfer meinte, er erkenne die Leute auch an der Kopfform, den Ohren und Augenpartien. Ein anderer verlangte keine Ausweise, man glaube dem Wähler, dass er ist, wer er vorgibt zu sein. Sechs Kreuzchen auf fünf Wahlzetteln dauert wie lange? Zwei Wahlkabinen für wie viel Wahlberechtigte? Falsche Zettel, falsche Kandidaten gewählt? Dit is Berlin.

Frank Bodenstedt | Mi., 29. September 2021 - 19:17

"Das Berliner Wahlchaos ist ein Desaster. Der rot-rot-grüne Senat untergräbt damit sein eigenes Fundament – das Vertrauen in die Demokratie."
Das ist knallharte Realität - RotRotGrün ist schlechthin der Tod der Demokratie. Die Pfuscherei einer von dieser unsäglichen Politikbande bestellten Landeswahlleit*in ist ein weiteres unumstößliches Indiz dafür, daß Demokratie und das Walten zur sach- und fachgerechten Gestaltung selbiger, auch in Berlin jeglicher Ernsthaftigkeit entgehen. R2G istm- in welchem Bundesland es auch sein Unwesen treiben darf - immer der Garant für die Produzierung politischen und gesellschaftlicher Abwegigkeiten, zunehmend als Wegbereiter einer absoluten Entdemokratisierung dieser BRD.