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Angela Merkel im Jahr 2007 zu Besuch bei Wladimir Putin und dessen Labrador Koney / dpa

Der Blick von außen auf die Ära Merkel - „Unerschütterliche Konsequenz, hartnäckige Entschlossenheit“

In einer fünfteiligen Folge ziehen Beobachter aus dem Ausland eine Bilanz der Amtszeit von Angela Merkel. Hier schreibt der russische Außenpolitik-Experte Dmitri Trenin, warum Angela Merkel trotz ihrer guten Russischkenntnisse ein kühles Verhältnis zu Wladimir Putin hatte.

Autoreninfo

Dmitri Trenin leitet das Carnegie Moscow Center und gehört zu Russlands führenden Experten für Außenpolitik.

So erreichen Sie Dmitri Trenin:

Angela Merkels 16 Jahre als deutsche Bundeskanzlerin haben Berlins Platz und Rolle in Europa und in der Welt des 21. Jahrhunderts insgesamt geprägt. Deutschland ist zwar fest in die Europäische Union eingebettet, hat sich aber zu ihrer einzigen, wenn auch keineswegs absoluten Führungsmacht entwickelt. Es ist ein friedlicher Verfechter einer weichen europäischen Version des Liberalismus.

Die lautstarke Unterstützung von Werten ist jedoch nicht gleichbedeutend mit Interventionismus. Es hindert Deutschland auch nicht daran, seine wirtschaftlichen Interessen zu verfolgen und eine pragmatische Außenpolitik zu betreiben – innerhalb der Grenzen des EU/Nato-Rahmens. Merkels Führung war fast immer beständig und verlässlich, und ihre Politik war weitgehend vorhersehbar. Zwar hat weder Deutschland innerhalb der EU noch hat die EU innerhalb des US-geführten Systems unter ihrer Führung strategische Autonomie erlangt, aber das war kaum Merkels Ziel.

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ursula keuck | Fr., 24. September 2021 - 19:06

Eine Partei. deren Spitzenpersonal (Prien, Güler) öffentlich erklären „EIGENE“ Kandidaten für den Bundestag nicht zu wählen, sondern den politischen Gegner, hat den letzten Totentanz der CDU über Jahre hinaus eingeläutet.
Die Gleichgültigkeit, mit der solche schädliche Äußerungen für die Kanzlerschaft hingenommen werden, zeugt eindeutig wie sich die Merkel-CDU den linken Zeitgeist angepasst hat.
Die Folge ihres Thuns wird am Sonntag offenkundig - man hat sich das Grab selber geschaufelt.

Rob Schuberth | Fr., 24. September 2021 - 19:39

Gerade erst war bei Phoenix wieder zu hören, als es um die Analyse (also die Beschmähungen) der AfD-Redner, Chrupalla, Weidel u. Meuthen ging, dass das primäre Thema der Deutschen doch das Klima u. nicht die Migration sei.

Wenn man bei einem ÖRR-Sender arbeitet muss man vermutl. so reden, aber es ist schon eine Dreistigkeit wie hier etwas geframt wird.

Meuthens Kritik an der aktuellen EU in Brüssel wurde nur abfällig kommentiert.
Man wundere sich über seinen scharfen Ton gegüb. der Frau vdL. Das war alles was dem Prof., der den Analysten abgab, dazu einfiel.
Inhaltliches...Fehlanzeige.

Nichts zu den vielen Vertragsbrüchen die in Brüssel schon üblich u. nicht der Rede wert sind.

Hartmut Laun | Sa., 25. September 2021 - 07:36

BILANZ DER ÄRA MERKEL mit Beteiligung der SPD!
das geringste private Haushaltsvermögen aller Euro-Länder
die geringsten Rentenansprüche EU-weit
mit die höchsten Steuerlasten weltweit
die höchsten Mieten, die wenigsten Eigenheime
die höchsten Strom- und Gaspreise der Welt
zuwanderungsbedingte überbordende Ausländerkriminalität
ökonomisch hirnrissige ideologiebasierte Energie- und Wirtschaftspolitik
Zerstörung der energetischen und industriellen Basis des Landes
Milliarden Entschädigungszahlungen wegen vorzeitigen Atom-Ausstiegs
Über 40 Milliarden Euro pro Jahr Alimentierung von Millionen Migranten
Duldung von Ausländer-/Migranten-Kriminalität
Außerkraftsetzung von Asylrecht und Artikel 16a GG für Zuwanderung
Verrottung von Schulen, Universitäten, Straßen, Kitas, kurz der Infrastruktur
Schließen von Hallen-/Freibädern, Theatern, Jugendtreffs (angebt. Geldmangel)
Vernachlässigung von Alten, Kindern, Jugendlichen, sozial Schwachen
höchste Rentner- und Kinderarmut
.......

Es kommt bei solcherlei Wertungen eben immer auf den Standort des jeweiligen Beobachters an.
Ich sehe Frau Dr. Angela Dorothea Merkels Bilanz als Kanzlerin großteils aus Ihrer Perspektive, Herr Laun.

Werter Herr Laun, sehr gute Zusammenfassung der Errungenschaften der Ära Merkel, die wahrscheinlich noch nicht einmal Anspruch auf Vollständigkeit erhebt! Diese permanenten A....tritte von der eigenen Regierung scheinen aber den meisten Deutschen noch nicht zu reichen, anscheinend ein Volk von Masochisten und von daher ein Problem für mich! " Es gibt kein törichteres Volk auf Erden " so die einleitenden Sätze eines Zitates, daß Napoleon Bonaparte zugeschrieben wird, das hat der also damals schon bemerkt!

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 25. September 2021 - 09:55

Herr Trenin in seinem Beitrag schreibt, aber so ähnlich hat es sich ja wohl faktisch abgespielt.
Da Deutschland de facto eine herausragende Stellung in der EU inne hat und als Brückenkopf für die USA "dient", ist es umso wichtiger, dass es keine Zuspitzung von institutioneller Macht in der EU gibt.
Entweder die Bundesrepublik hat gute Leute oder andere.
Deutschland wird schon nicht ins Hintertreffen geraten, solange es nicht selbst ALLGEMEINE Bedingungen schleift.
Bedauerlicher Weise hält Russland wohl fest an seiner "Aversion" gegen Polen und fest an seinem Anspruch über die Enklave Kaliningrad.
Wenn nicht alles in der letzten Wahl gefälscht wurde, dann sollte jedoch klar geworden sein, dass Russland aus "sich selbst" heraus stark ist und bedauerlicherweise gerade aufgrund internationaler Begehrlichkeiten stark sein muss. Dawai.
Nehmen wir die 70 Jahre der alten Bundesrepublik als einen Vorfrühling, in dem wir träumen konnten, auch wenn es nie Sommer wird.
Mein Traum Nie wieder Krieg

Ernst-Günther Konrad | Sa., 25. September 2021 - 11:00

Naja, ich gönne Ihnen Ihre Sichtweise zu Merkels Wirken gegenüber Russland. Ich teile Ihre Sicht aber nicht in allen Teilen. Wir alle wissen letztlich nicht, was sich hinter den Kulissen alles ereignete, wovon wir gar nichts wissen. So, so Merkels Verhältnis zu Putin war korrekt. Das ist ja mal das mindeste, was wir Deutschen erwarten können. Dann aber schreiben Sie davon, wie Merkel die EU benutzte sich gegen Russland zu positionieren und bis heute sehe ich da keine wesentlichen Fäden mehr zu Putin. Nein, der ist sicherlich kein lupenreiner Demokrat und macht nicht alles richtig. Nur hat Merkel und damit auch die EU zwischen die Stühle manövriert. Die USA nimmt uns und die EU nicht mehr ernst und auch Russland und China nutzen ihre Chance, sich eben nicht von Merkel und ihren eingekauften EU-Handlangern westlicher und moralistischer Vorgaben zu unterwerfen. Ein sehr weichgezeichnetes Bild, das Sie da von Merkel beschreiben. Mit wem hatte Merkel überhaupt ein empathisches Verhältnis?

evtl. mit Leuten wie Erdogan, Netanjahu und Hillary Clinton, um nur wenige zu nennen. Übrigens recht mächtige und teils sehr erfolgreiche Politiker.
Ich weiss, Obama führte evtl. nicht wenige militärische Auseinandersetzungen, aber er war m.E. ein Leuchtturm und Garant des Friedens, nach Innen wie nach Aussen.
Es gab Obama und nicht Clinton/Merkel, dem Himmel sei Dank.
Egal wie dessen Verhältnis zu Russland und China war, er war nun mal bis in die Haarspitzen US-amerikanischer Präsident, bewahre sich Russland und auch China den Blick für das Mögliche des Friedens und versäumen beide keine Chance, die sie mit Biden noch haben.
Ja natürlich, Obama speiste sehr vertraut mit Merkel, ich habe mir allerdings zaghaft angewöhnt, zwischen den Zeilen zu lesen und auch das Schweigen zu achten oder die Geste an und für sich.
Allerdings weiss man dann manchmal nicht, was was ist.
Ich setze auf die Möglichkeiten offener Diskurse.

Dieses Wort im Zusammenhang mit Merkel löst bei mir einen Lachkrampf aus. Merkel ist zu niemandem empathisch, nicht mal zu sich selber - man sieht es an den Fingernägeln..... der Spiegel der Seele.

Klaus Funke | Sa., 25. September 2021 - 17:14

Einen Hund ins Spiel zu bringen, noch dazu, wenn man weiß, die Dame fürchtet sich vor großen Hunden, so ist das keine Großtat. Im Gegenteil, das hat etwas Pubertäres an sich. Und es ist auch kein Witz oder etwa lustig. In diesem Fall hat sich der von mir ansonsten verehrte Wladimir als Kleingeist und Macho aufgeführt. Schade! Wiewohl - die Methode sollte Nachahmer finden. So manches Großmaul würde kleinlaut, wenn plötzlich wie im "Andersen-Märchen vom Soldaten und dem Feuerzeug" ein riesiger Hund am Konferenztisch Platz nähme. Komisch, viele Präsidenten halten sich Hunde, besonders amerikanische. Warum wohl? Hat der Xi auch einen Hund? und der Macron? Auch nee, der hat seine Brigitte.