Masketragen bei der Einschulung
Masketragen gehört in Zeiten der Pandemie zum Alltag – auch bei der Einschulung / dpa

Schulstart in der Pandemie - „Schulschließungen sollten das letzte Mittel sein“

Nach gut eineinhalb Jahren Corona-Pandemie leiden Kinder zunehmend psychisch unter den Isolationsmaßnahmen. Sie brauchen eine Stimme. Jörg Dötsch vom Universitätsklinikum Köln erklärt, warum Präsenzunterricht wichtig ist und welchen Stellenwert das Impfen hat.

Autoreninfo

Charlotte Jost studiert Political- and Social Studies an der Julius-Maximilians Universität in Würzburg und ist Hospitantin in der Cicero Online-Redaktion.

So erreichen Sie Charlotte Jost:

Professor Dr. Jörg Dötsch ist Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Köln und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin.

Professor Dötsch, der Schulunterricht in Präsenz ist nun wieder in allen Bundesländern gestartet. Halten Sie diesen Schritt angesichts steigender Infektionszahlen für richtig?

Ja, ich halte das für völlig richtig, denn wir haben gesehen, dass Schulschließungen bei Kindern sowohl negative Auswirkungen auf den Zugang zu Bildung haben als auch auf das psychische Wohlbefinden, auch bereits bei sehr kleinen Kindern.

Welche psychischen Folgen der Corona-Pandemie haben Sie an Kindern festgestellt?

Wir haben gesehen, dass die Häufigkeit von Depressionen, Angst- oder auch Essstörungen im jüngeren Alter besonders zugenommen hat, als Schulen das erste Mal geschlossen wurden und Kinder zu Hause bleiben mussten. So verlieren sie den Anschluss an die Gesellschaft, weil sie verlernen, wie man untereinander in Interkation tritt. Eine Berechnung des möglichen volkswirtschaftlichen Schadens durch die Schulschließungen ist eher zweitrangig, die Gesundheit und das Wohlergehen während und nach einer solchen Krise stehen im Vordergrund.

In Zukunft soll bundesweit bei einem Infektionsfall in einer Schule nicht mehr die ganze Klasse in Quarantäne geschickt werden. Was halten Sie davon?

Es freut mich, dass die Regierung sich dafür ausgesprochen hat, in dieser Situation mehr Möglichkeiten einzuräumen, denn wir müssen alles dafür tun, den Schulbesuch zu realisieren. Es sollte lieber mit anderen Schutzmaßnahmen gearbeitet werden wie dem Tragen einer Maske, regelmäßigem Testen, dem Abstandhalten und dem Einhalten der Hygieneregeln, anstatt ganze Klassen in Quarantäne zu schicken.

Was hätte die Politik in der Vergangenheit besser machen können?

Es sollte niemandem Fehler vorgehalten werden, die passiert sind. Wir sollten nicht in die Vergangenheit schauen und urteilen, wer was falsch gemacht hat, sondern in die Zukunft blicken und das Wissen nutzen, das wir jetzt haben. Wir wissen, dass Gastronomie, Unternehmen oder etwa Lehrerverbände eine eigene, starke Stimme haben und für sich einstehen können. Sie können klar zum Ausdruck bringen, was ihnen an der aktuellen Situation nicht passt. Kinder haben jedoch nicht so eine Stimme.

Das heißt, Kinder brauchen eine Stimme?

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Bernd Muhlack | Mo., 13. September 2021 - 16:30

U2 - toller Song.

Also ein neuer Experte zu diesem ausgelutschten Thema.
Man kann, will es einfach nicht mehr lesen, hören!

Letzten Mittwoch wurde meine Nichte eingeschult; sie war etwas ängstlich obwohl sie eher ein robuster, lustiger Typ ist.
Meine Mutter schenkte ihr neben Gedöns einen selbst geschneiderten Schutzengel: den fand Ella "gaaaanz" toll, sie hat ihn just immer dabei.
Inzwischen hat sie sich eingelebt und neue Bekanntschaften geschlossen - genau so wie es sein soll und es immer war!

WIR müssen endlich davon weg kommen, auf dem Rücken unserer Kinder/Jugend diese kontraproduktive Politik der Ideologie-Weltmeister zu veranstalten.
Ich bin wahrhaftig kein Verfechter dieses Traumatisierung-Gedönses, aber es muss endlich Schluss mit diesem Schul-Lockdown sein!
Bekanntlich werden hiervon die "bildungsfernen" Kinder am härtesten getroffen.

Man faselt doch ständig von Gleichheit etc.
Gleichheit in der Verdummung?

Wurde darüber eigentlich bei den Triellen debattiert?

Brrrr!

Christa Wallau | Mo., 13. September 2021 - 16:34

Man kann so viele Ärzte u. Virologen fragen, wie man will:
Eine wirklich zuverlässige Aussage über alles, was mit dem neuen Covid-Virus zusammenhängt, kann bisher n i e m a n d geben!
Es ist dafür viel zu wenig u. über eine viel zu kurze Zeit geforscht, aufgezeichnet u. ausgewertet worden.
Wem also kann man verdenken, wenn er skeptisch auf alle Maßnahmen im Zusammenhang mit Corona und eben auch auf alle Impfstoffe schaut?

Warum - um Himmels willen - hört man seitens der Regierung nicht endlich auf, dem Einzelnen Druck zu machen?
Wenn das Risiko, nachgewiesenermaßen an Covid zu versterben, wirklich noch so hoch wäre, daß jeden Tag Hunderte n u r deshalb ihr Leben ließen,
sähe die Sache anders aus. Aber so?
Es gibt doch überhaupt keine Übersterblichkeit mehr, und es hat sie auch in der Vergangenheit nicht in dem Maße gegeben, daß Lockdowns und Schulschließungen mit all ihren negativen Folgen notwendig gewesen wären.

Kehren wir endlich zu einem normalen Leben zurück!

Kai Hügle | Di., 14. September 2021 - 08:25

Antwort auf von Christa Wallau

20 Monate nach dem Beginn der Pandemie haben Sie immer noch nicht verstanden, warum WELTWEIT ein Maßnahmenpaket aus Testen, Abstand/Hygiene, mehr (z. B. Australien, Italien, Frankreich) oder weniger (Deutschland) strikten Lockdowns und Impfen praktiziert wurde bzw. wird.
In den Ländern, in denen man trotz Delta und geringer Impfquote "zur Normalität zurückgekehrt" ist, sprechen die Ergebnisse für sich: Sage und schreibe 40% aller US-Amerikaner, die wegen Covid stationär behandelt werden müssen, kommen aus zwei Bundesstaaten: Florida und Texas, und die stellen zusammen etwa 15% der US-Bevölkerung!

https://spectrumlocalnews.com/tx/south-texas-el-paso/news/2021/08/13/te…-

Es gibt einen Begriff für solche Dimensionen: Signifikanz!
Was Sie also regelmäßig über den "dummen deutschen Michel" sagen, fällt voll auf Sie selbst zurück: ein verstörendes Ausmaß trotzig-überheblicher Ignoranz...

Christa Wallau | Di., 14. September 2021 - 09:18

Antwort auf von Kai Hügle

Könnte es nicht auch sein, daß WELTWEIT viel zu viele Menschen auf die erfolg- und trickreiche Masche der Finanzwelt hereinfällt, n e u e Märkte zu kreieren???
Wenn der Bedarf auf fast allen Bereichen in den entwickelten Industriestaaten gedeckt ist, muß eben ein großes Feld neu erschlossen werden: diesmal die Industrie, die mit Impfstoffen, Masken etc. massig Geld verdienen will.
Im übrigen: Kommen Sie mir bitte nicht mit dem Argument, daß 40% der Erkrankten, die in den USA aus Staaten kommen, die zur Normalität zurückgekehrt sind, nur 15% der Bevölkerung stellen; denn ein solches Argument lassen Sie nie zu, wenn jemand es als Beweis benutzt für die höhere Kriminalität der Ausländer in Deutschland, indem er sagt: 50% der Gegängnisinsassen sind ausländischer Herkunft, obwohl sie nur 15% der Bevölkerung ausmachen.
Auch hier: Signifikanz!
Aber sie wird geleugnet.
Das verstörende Ausmaß" trotzig-überheblicher Arroganz" dürfte in diesem Falle dann wohl bei jemand anderem liegen ...

Kai Hügle | Mi., 15. September 2021 - 06:07

Antwort auf von Christa Wallau

1) Fragen ersetzen keine Argumente; schon gar nicht, wenn sie mit "Könnte es nicht auch sein, dass...?" anfangen.
2) Es ist wirklich kurios: Die Finanzwelt (schon wieder "amerikanische Ostküste"?) trickst Virologen, Kurz und sogar Putin aus. Nur Kapazitäten wie Hildmann, Wallau und der Wendler blicken durch. Autsch!
3) Habe ich das richtig verstanden? Weil ich - angeblich - statistisch signifikante Auffälligkeiten beim Thema Kriminalität ignoriere (tue ich nicht, ich ziehe daraus aber keine rassenideologisch motivierten Schlüsse), darf ich nicht auf statistisch signifikante Auffälligkeiten hinweisen, um zu belegen, dass eine Rückkehr zur Normalität nur unter bestimmten Voraussetzungen nicht schon wieder Zehntausende Menschen das Leben kostet?
Das wäre dann erneut ein argumentativer Offenbarungseid, der verstörende Einblicke in eine extremistische Parallelwelt liefert, in der man sich von der Realität ebenso abgekoppelt hat wie vom gesunden Menschenverstand und der FDGO.

Gerhard Lenz | Di., 14. September 2021 - 09:45

Antwort auf von Christa Wallau

Ich nehme an, auch dieser Kommentar ist der AfD-Wahlkampfstrategie geschuldet, Corona zu verharmlosen,um dadurch Stimmen von Querdenkern und Covidioten einzusammeln.

Was gibt es "Zuverlässigeres" als die Zahl der mit oder durch Corona-Verstorbenen? Weltweit können das möglicherweise bis zu 18 Millionen Menschen sein (Quelle: The Economist) in Deutschland immerhin mehr als 90.000 Tote (RKI)

Aber sicherlich käme es Ihnen nicht in den Sinn, diese Zahlen "anzuerkennen". Herr Hoecke, dem Sie bekanntlich nahestehen, hat ja schon erkannt, dass die ganze Pandemie nur herbeigetestet sei - durch fehlerhafte PCR-Tests. Was seitdem ja auch Standardargumentation der Coronaleugner und -verharmloser in diesem Forum ist.

Und selbstverständlich gibt es auch eine geographisch unterschiedliche Übersterblichkeit:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/126105/COVID-19-Ueber-und-Unters…

Auswirkungen auf die Schulen? Man muss abwarten.

Rob Schuberth | Mo., 13. September 2021 - 17:10

Ich kann dem Prof. Dr. Dötsch nur zustimmen.
Es darf keine weitere Ausfälle des Präsenz-Unterrichtes geben.

Ich darf gar nicht lange darüber nachdenken was unsere Politiker vielen, vielen Kindern bereits alles angetan haben.

Ja, ich weiß, es gilt immer: Gut gemeint, aber es war dennoch ziemlich weit daneben.

Das einzig Gute dieser Pandemie ist m. E. das Aufdecken vieler bislang bewusst verschwiegener Mängel in unseren Systemen.

Dr.Roelen Harald | Di., 14. September 2021 - 00:41

Kinder, die von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind, entwickeln trotz eines oft sehr milden oder symptomfreien Verlaufs eine sehr wirksame und anhaltende Immunabwehr, die die von Erwachsenen sogar deutlich übertrifft. Dies zeigte eine Studie mehrerer Universitätskliniken. Insgesamt nahmen548 Kinder im Alter zwischen 6 und14 Jahren teil. Die kindlichen Antikörper erwiesen sich als gut wirksam gegen verschiedene Varianten von SARS-CoV-2, so dass auch nicht sichtbar erkrankte Kinder nach einer Infektion geschützt sein sollten. Keines der infizierten Kinder musste im Krankenhaus behandelt werden. Die Stiko hat mit ihrer Entscheidung über die Zulassung des Impfstoffes von Biontec mit Recht solange gezögert, bevor sie dem politischen Druck nachgab. Die Zeitspanne um Impfnebenwirkungen zu erfassen ist viel zu kurz. Fast 1500 Fälle von Narkolepsie nach der Schweinegrippe Impfung bei überwiegend jungen Menschen sollte gerade Ärzten ein mahnendes Beispiel sein.

Hermann Kolb | Di., 14. September 2021 - 11:42

Was sind das eigentlich für Überschriften?
Man stelle sich vor, es gab Länder, wo die Schulen den ganzen letzten Winter offen waren, ohne dass es auch nur irgendeine Auffälligkeit dabei gegeben hätte.
Aktuell gibt es sogar Länder, die alle ohnehin nicht evidenzbasierten Massnahmen gerade beenden.

Die Verschuldung nur des Bundes wird bei 2022 bei 470 Milliarden Euro liegen, Kinderpsychatrien quellen über, genauso wie das durchschnittliche Übergewicht der Kinder.
Und dann so eine Überschrift.

Urban Will | Di., 14. September 2021 - 13:49

erscheinen, nach vorne und nicht nach hinten zu schauen, aber es sollte doch mal erwähnt werden, dass nun umgesetzt wurde, was viele „Covidioten“ und „Coronaleugner“ schon vor Monaten vehement forderten: dass nämlich, obwohl sich in den Schulen hinsichtlich von Impfungen, etc. kaum etwas geändert hat und man auch nicht weiß, wessen Kindes Eltern, Großeltern, etc. nun geimpft sind oder nicht (was ich alles nicht kritisieren möchte, es ist gut, wenn der Staat das nicht weiß) man nun – gottseidank!! - entschieden hat, nicht klassenweise kerngesunde Kinder in die Quarantäne zu schicken, wenn eines pos. getestet wurde. Ein Verbrechen an den Kindern. Wie auch die Schulschließungen.
D Obrigkeit war überfordert und hat willkürlich entschieden.

Jetzt wächst der Druck seitens d Bevölkerung, die sich zunehmend weniger für dumm verkaufen lässt.
Daher schließe ich auch einen weiteren lockdown und Schulschließungen aus. Die Dilettanten da oben trauen sich das nicht mehr.

Ernst-Günther Konrad | Di., 14. September 2021 - 15:08

für mich nicht mal das letzte Mittel vor dem Hintergrund dieser Pandemielüge. Da müssten schon Leichen die Straßen säumen, aber dann wäre auch der Weg in die Schule versperrt. Hört endlich auf, Euch an unseren Kindern zu versündigen und alt gegen jung aus-und mit der Gesundheit der Kinder zu spielen. Weder Impfen noch Schullockdown sind und waren jemals gerechtfertigt. Dieser Wahnsinn wird von Leuten entschieden, die weder Kinder oder Enkel haben noch beruflich damit zu tun hatten.
Ich verstehe gar nicht, wie Lehrerverbände und Elternvereinigung diesen Wahnsinn mitmachen können. Haben die ihre eigene Kindheit vergessen? Noch nicht lange her, da war die Maxime, Kinder an die frische Luft, Spielen und Erleben mit anderen, weg vom Fernsher und Computer. Jetzt gerade das unsinnige Gegenteil. Wer sein Kind liebt und es gezeugt hat, um unsere Art zu erhalten, der kann sich solchen Zwängen nicht beugen. Eltern steht endlich auf und zeigt den Lauterbachs und Konsorten endlich die rote Karte.