Yuriko Koike, Gouverneurin von Tokio
Yuriko Koike, Gouverneurin von Tokio / dpa

Tokios Gouverneurin - Mit dem Talent zur Inszenierung

Yuriko Koike, Gouverneurin von Tokio, könnte Japans erste weibliche Premierministerin werden. Zumal Ministerpräsident Yoshishide Suga, der wegen seiner Coronapolitik in der Kritik steht, nun nicht mehr für den Parteivorsitz kandidieren will, und damit wohl auch seine Zeit als Premier enden wird.

Autoreninfo

Felix Lill ist als Journalist und Autor spezialisiert auf Ostasien.

So erreichen Sie Felix Lill:

Als „unvergessliche Spiele“ werde man diesen Sommer erinnern, sagt Yuriko Koike und lächelt sichtbar durch ihre Maske hindurch. „Zum ersten Mal olympische Gastgeberstadt war Tokio 1964“, doziert die Gouverneurin beim Gespräch im Tokioter Rathaus. „Damals wurde der Schnellzug Shinkansen eingeweiht. Das ganze Land wurde mit hochmoderner Infrastruktur modernisiert.“ 2021 seien die Hinterlassenschaften nicht weniger bedeutend. „In der Pandemie erleben viele Menschen sehr schwierige Zeiten. Die Spiele können ihnen ein bisschen Freude bereiten.“

Seit Ende Juli und noch bis Anfang September schaut ein Milliardenpublikum wegen der Olympischen und Paralympischen Spiele auf Japans Hauptstadt, deren Bevölkerung diese Spiele mehrheitlich nicht wollte. Denn es geht längst nicht nur um Sport. „Tokyo 2020“, wie sich die Tokioter Spiele auch nach der pandemiebedingten Verschiebung um ein Jahr genannt haben, sorgt gesundheitspolitisch für Bedenken und Kontoversen. 

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Rob Schuberth | Mo., 6. September 2021 - 11:28

Der Satz:"...lächelt sichtbar durch ihre Maske...." erzeugt ein falsches Bild, resp.ist framing der negativen Art.

In Japan wird eine uns sehr fremde Kultur gelebt.
Dort gilt Lächeln als angesagt.
Man lächelt jeden an...aus purer Höflichkeit und nicht auf eine berechnende Art wie es der Autor insinuiert hat.

Gerade im Vergleich mit Japan müssen Vergleich mit uns einfach scheitern, oder eben zu falschen Tönen führen.

Karl-Heinz Weiß | Mo., 6. September 2021 - 11:48

Vergleiche mit Japan sind für uns durchaus angebracht, denn das Land erlebt seit vielen Jahre eine Phase tiefer Verunsicherung-die uns in Deutschland noch bevorsteht. Japan hielt sich für unverwundbar, wie wir mit unserer Exportwirtschaft. Ein schwerer Fehler, den Deutschland mit weniger Sonderwegen und hochnäsiger Alternativlosigkeit vielleicht noch vermeiden kann. Ab Oktober 2021 besteht dazu Gelegenheit.