Joschka Fischer im Jahr 1983 während einer Demo gegen Nachrüstung / Ullstein Bild

Grüne Selbstgerechtheit - Schleichende Entfremdung

Wer nicht grün wählt, ist reaktionär. So zumindest dachte unser Autor über viele Jahre – bis er sich nicht mehr länger am Riemen reißen wollte.

Autoreninfo

Jan Fleischhauer war 30 Jahre lang Redakteur beim Nachrichtenmagazin Der Spiegel – u. a. als stellvertretender Leiter des Hauptstadtbüros. Populär wurde er durch seine Kolumne „Der schwarze Kanal“ sowie durch sein 2009 erschienenes Buch „Unter Linken. Von einem, der aus Versehen konservativ wurde“. Seit 2019 ist Fleischhauer Redakteur beim Nachrichtenmagazin Focus.

So erreichen Sie Jan Fleischhauer:

Viele Leute denken, ich sei aus Prinzip gegen die Grünen. Das ist ein Missverständnis. Ich habe die Grünen über Jahre gewählt. Am Anfang aus Auflehnung, später aus Opportunismus. 

Meine erste Bundestagswahl war 1990, Lafontaine gegen Kohl. Meine Stimme ging an Joschka Fischer. Es war ein Akt jugendlichen Aufbegehrens. Meine Mutter erwartete eine Stimme für die SPD. Wenn sie gedurft hätte, wäre sie zu mir in die Wahlkabine gekommen, um sicherzustellen, dass ich mein Kreuz an der richtigen Stelle machte.

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Hans Jürgen Wienroth | Di., 31. August 2021 - 08:40

Herr Fleischhauer als „Honorarautor“ wäre eine echte Bereicherung für den Cicero.
Zu den Grünen: Ich glaube, niemand hat etwas gegen Umweltschutz, wenn es andere bei sich selbst anwenden. Das gilt für den heimischen Bio-Gärtner oder den Bio-Bauern genauso wie für das Stromsparen oder die erneuerbare Stromversorgung. Wenn die Grünen so für Windräder sind, dann sollen sie die doch da aufbauen, wo deren Klientel zu Hause ist. Dort, in den Städten will aber keiner die Windräder haben. Die sollen aufs platte Land, dort wo viel Platz ist. Weil wir viele davon brauchen, am besten bis an die Häuser heran.
Aber wo können wir viel Strom sparen? Bei Smartphones, der Versorgung mit mobilem Internet, weil wir immer online sein müssen usw. Jeder fange bei sich selbst an, statt anderen zu sagen, wo der sparen kann. Aber das passt nicht zu den Grünen, die ihre Dogmen als Fakten sehen und Sachdiskussionen ausweichen, genau wie der Autor sagt.

Ernst-Günther Konrad | Di., 31. August 2021 - 09:02

Willkommen beim Cicero. Ich hoffe, wir lesen mehr von Ihnen als im FOCUS oder bei Servus TV zu sehen. Für mich ein Gewinn für den Cicero. Das sie als ehem. Spiegel Journalist ehrlich und offen schildern, was Sie zum Grünwähler machte und nun zu einer kritischen Stimme links-grüner Politik, haben Sie für mich zwar nicht allumfassend, aber dennoch nachvollziehbar dargestellt. Aber eines ist für mich irritierend. Sie wählen eine GRÜNE in ihr Kommunalparlament und führen als einzigen Grund an, dass die für mehr Radwege sind? Sonst hat Sie nichts überzeugt oder inhaltlich halbwegs begründbar zu dieser Wahl geführt? Auch Konservative fahren Rad und wollen mehr und sinnvoll ausgebaute Radwege. Dann war Ihre Wahl für die GRÜNEN doch tatsächlich nur daran orientiert, dass der Wert Ihres Hauses steigt? Also wenn ich ihre sonstigen Kolumnen via FOCUS oder Servus TV betrachte, steht diese Ihre Aussage doch diametral gegenüber Ihrer sonstigen Kritik am System. Vielleicht war das doch nur Satire?

Christa Wallau | Di., 31. August 2021 - 09:31

par excellence.
Sie leben von dem, was ihre Vorfahren in harter Arbeit geschaffen haben, dünken sich aber viel klüger als diese. Ihren Herrschaftsanspruch begründen sie mit ihrer neuen Religion, nämlich dem Glauben an die innerweltliche Rettung des Menschengeschlechtes durch bewußte u. rigorose Eingriffe in die Lebensweise u. in klimatische Vorgänge.
In keinem Land der dritten Welt wäre einer derartigen Bewegung irgendein nennenswerter Erfolg beschieden. Nur in westl. Ländern konnte sich nach dem weitgehenden Verschwinden des christlichen Glaubens bzw. dessen Verwässerung bis zur Unkenntlichkeit diese Ersatz-Religion verbreiten.
Jetzt haben wir den Salat: Unsere Jugend u. viele infantil gebliebenen Alten laufen den Grünen hinterher wie in den 70er/80er-Jahren des verg. Jhdts. dem Bhagwan Osho. Und selbst die, welche gar nicht so richtig an die Weisheitslehren der Grünen glauben, trauen sich nicht mehr, ihre Zweifel zu äußern.
Also werden die Dinge in Deutschland ihren Lauf nehmen...

Manfred Bühring | Di., 31. August 2021 - 09:33

Ich war grüner Stammwähler. Dann kam Merkel und die schleichende Merkelisierung, die verkorkste Energiewende mit all‘ ihren Folgen, die Flüchtlingskrise mit der von den Grünen euphorisch gefeierten Willkommenskultur, die Klimakrise, die den Grünen einen diktatorischen Habitus verliehen hat, und die gendergesteuerte Cancel Cultur sowie Corona-Grundrechtsdemontage. Und immer die Grünen dabei. Es reichte irgendwann! Nun bin ich politisch heimatlos.

Herr Bühring! Ich habe eine Idee, wie Sie Ärmster wieder zu einer Heimat gelangen könnten. Gehen Sie einmal auf youtube und hören Sie sich wenigstens die Bundestagsreden von Herrn Curio oder Herrn Wagner (NRW) von der AfD an! Dann müssten Sie m. E. erkennen, wie richtig diese Herren mit ihrer Kritik liegen: Richtig in der EU-Kritik, richtig in der Migrationspolitik, richtig in ihrer Stellungnahme zur verkorksten Energiewende, richtig in ihrer Kritik zur Islampolitik, richtig in ihrer Politik zum Gendern, richtig in ihrer Kritik zum Afghanistan-Einsatz und so weiter und so fort. Wenn Sie dann die Ehrlichkeit besäßen, trotz des Mainstreams und der möglichen Anfeindungen, denen Sie bei einem Bekenntnisses zur AfD ausgesetzt wären, sich politisch für die blaue Heimat zu entscheiden, dann wären Sie ein Teil jener, die angesichts des unendlichen Murkses der Altparteien stolz ob ihres Rückrats und guten Gewissens sein könnten. Die Dänen machen uns gerade vor, wie man sich die Heimat erhält.

Wenn da nur nicht die Nähe vieler AFDler zur NS-Zeit und zu braunem Gedankengut wäre! Das macht die Partei prinzipiell unwählbar.

Armin Latell | Mi., 1. September 2021 - 13:59

Antwort auf von Werner Zillig

braunes Gedankengut? Sie lesen zu viel SZ, Spiegel, Zeit und sonstige msm. Hören Sie sich doch gerne mal öffentliche Aussagen, die es wirklich in sich haben, von den Nachfolgern der Mauerschützenpartei an. Oder aus der Ecke CSU #impfenMachtFrei
Bürger werden dafür bestraft, Politiker distanzieren sich einfach. Sehr geehrter Herr Zillig, hören Sie sich doch einfach Bundestagsdebatten mit Beiträgen dieser übelst denunzierten Partei an und überlegen Sie dann, wo Sie braunes Gedankengut gehört zu haben glauben. Sie könnten über sich selbst erstaunt sein.

Werner Zillig | Mi., 1. September 2021 - 22:38

Antwort auf von Armin Latell

Ich bekenne mich! Alle drei abonniert, neben dem CICERO. Nur – ist das, was ich so lese über die AfD denn wirklich erlogen? Da wäre ich für zwei, drei Beispiele dankbar.

Hanno Woitek | Di., 31. August 2021 - 09:33

schöner kann man es nicht schreiben.

Gerhard Lenz | Di., 31. August 2021 - 09:34

So seltsam es klingen mag: Herrn Fleischhauers Frust geht wohl einher mit der zunehmenden Anpassung der Grünen an unsere wirtschaftlichen und politischen Bedingungen.
Die Grünen waren (auch) mal jene, die ANDERS leben wollten. Aus Alternativen wurden plötzlich Ökos, auch wenn sie weiterhin mit dem alten Benz oder VW-Bus durch die Gegend knatterten.

So, wie Rechtsextremisten zu Impfgegnern mutierten.

Früher stand "Grün" mehr noch für eine andere Gesellschaft. Heute hat die fette Protzkarre, haben viele andere Dinge ihre Existenzberechtigung, auch im grünen Kosmos - solange sie eben "Öko" oder "Bio" sind.
Das ist elitär und teuer. Andererseits sind die Grünen die Einzigen, die sich ernsthaft mit Klimaschutz befassen.

Wen Öko-Denken überfordert, wählt sowieso AfD.
Wer meint, Klimaschutz wäre kostenlos und man solle ihn dem Markt überlassen, FDP oder CDU.
Elitär? Schon, aber notwendig. Auch wenn grüne Politik diejenigen, die sich "grünes Verhalten" nicht leisten können, z.T. ignoriert.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 31. August 2021 - 09:42

auch wenn er evtl. seinen Gesprächspartnern zu sehr "auf den Pelz rückt".
Für ihn würde und werde ich die Grünen retten, schliesslich weiss ich selbst, welch Ding der Unmöglichkeit es für mich ist, etwas anderes zu wählen als die SPD.
Ich bin eine treue Seele, auch wenn ich manchmal "weiter" denken kann.
Der Herr Fleischhauer hat mich einmal gerettet.
Die CDU war für mich zu weit weg, schreibt er ja auch, also recherchierte ich, schon aus historischen Gründen zur AfD.
Bei SPD bis Linke hatte ich das nicht nötig, die FDP kannte ich aus NRW.
Es war für mich schrecklich, was mir bei Bing dann in der Nachrichtenzeile vorgesetzt wurde.
Ich verzweifelte, bis "mir" Herr Fleischhauer erklärte, wie das mit der Blase und den Algorithmen funktionierte.
Jetzt bin ich bei Qwant und sicher.
Frau Baerbock ist für eine treue Seele fast unwiderstehlich, nicht wahr, Herr Fleischhauer, auch wenn er* ein Intellektueller ist?
Nun stand ich immer bei Oppermann, da war ich auch sicher. RIP
RESPEKT allover

"Irgendwann ertappte ich mich dabei, dass mir die Selbstzufriedenheit auf die Nerven ging, die aus dem Bewusstsein erwächst, auf der richtigen Seite zu stehen, ja eigentlich immer recht zu haben." Genau so erging es mir mit dieser SPD. Dann kam 2014 und der Entschluss, mit den Kommunisten in Thüringen unter deren "Führender Rolle" (!) eine Koalition einzugehen. Das war dann für mich das Ende der Fahnenstange. Eine nach kommunistisch-links abdriftende Genossenschaft ist weder mein Ding, noch gut für unser Land und für die Demokratie! Selbstgerechte Parteigänger hatten unser Land schon zwei mal mörderisch pervertiert ... beim zweiten mal zum Glück nur ein drittel Deutschlands. Mein Eindruck: Nun sind die Revanchisten drauf und dran, das Rad der Geschichte zurück zu drehen. Auch wenn Laschet nicht meine Geschmack und zu lasch ist: ich werde ihn wählen, um damit Rot-Grün-Rot zu verhindern. Diesmal ist strategisch wählen not-wendig!

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 1. September 2021 - 12:45

Antwort auf von Günter Johannsen

Ich bin aber nie in der SPD gewesen, um auf der richtigen Seite zu stehen.
Das ist eben mein Eindruck, dass der Osten noch lange leiden wird, an den Haltungsvorgaben seiner "autoritären" Regierungen.
Es war MIR wichtig, in die SPD zu gehen, da frage ich doch vorher bei niemandem nach, ob das richtig ist.
Sapere aude
Aber die Zwangsvereinigung von Sozialdemokraten und Kommunisten durch Letztere vergisst man wohl nicht so schnell.
Auf ganz Deutschland gesehen sind die Linken aber m.E. zu vernachlässigen.
Die Bundesrepublik scheint mir ein eher konservatives Land.
Das macht die Linke eben nicht überflüssig, sowenig wie die Grünen oder Sozialdemokraten und das macht es schwer für Liberale oder National-Liberale.
Die Regierungsbildung wird evtl. nicht leicht werden, aber hoffentlich politisch belastbar und angemessen.
Hoffentlich werden wir eine recht hohe Wahlbeteiligung haben.
Es gibt doch nun wirklich ausreichend Angebote an die Wähler.
Unser Wahlrecht lässt auch der Opposition Stärke.

Dieter Freundlieb | Di., 31. August 2021 - 10:27

"Wen Öko-Denken überfordert, wählt sowieso AfD."

Ich wähle AfD, aber nicht, weil mich Öko-Denken überfordert. Was Sie Öko-Denken nennen, kann mich schon deshalb nicht überfordern, weil es ein solches 'Denken' nicht wirklich gibt. Deren Denken, wenn man es überhaupt noch Denken nennen will, heißt nämlich für mich so viel wie naiv und beinahe schon religiös motiviert auf das Geschäftsmodell des IPCC (und hier bei uns des PIK) hereinzufallen. Oder sich von FFF-Anhängern und deren gegen Null tendierendes Sachwissen über die wirkliche Klimawissenschaft beeindrucken lassen.

Wenn die Grünen denken könnten, würden sie bemerken, dass ihr Ökosozialismus Deutschland ökonomisch an die Wand fahren würde. Und wenn sie noch zu einer Spur von rationalem, wissenschaftlichen Denken fähig wären, würden sie sich mit der Kritik am IPCC von Klimarealisten wie Prof. emeritus R.S. Lindzen, Prof. Judith Curry und Prof. John Christy auseinandersetzen, um nur drei von Hunderten solcher Kritiker zu nennen.

Gerhard Lenz | Di., 31. August 2021 - 13:17

Antwort auf von Dieter Freundlieb

Da haben Sie sich jetzt drei Klimaforscher herausgepickt - aus angeblich "Hunderten" von Fachleuten - die den menschengemachten Klimawandel bestreiten oder wenigstens als wenig dramatisch einstufen.

Die sollen jetzt als Kronzeugen dafür dienen, dass 99,5% der Klimaforscher weltweit sich irren. Und bestätigen, was die AfD auf irgendeinem Parteitag beschlossen hat: Dass es keinen einen solchen Klimawandel nicht gibt. Chrupalla, Storch oder Hoecke müssen es ja wissen.

Darauf folgt natürlich das übliche Geschwätz, die Grünen wollten irgendeinen Öko-Sozialismus einführen.

Wie ich schon sagte: AfD wählt, wer....

Aber scheinbar nicht ausschliesslich.

Der AfD-Fraktionschef in BW, Gögel, bescheinigte seiner Partei Lernbedarf beim Klimawandel, der selbstverständlich vom Menschen beeinflusst sei:

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/sommerinterview-mit-af…

Manfred Bühring | Di., 31. August 2021 - 14:08

Antwort auf von Gerhard Lenz

… ist keine Mehrheitsveranstaltung! Das ist Ihnen doch bekannt Herr @Lenz. Auch wenn 99,5% die eine Meinung vertreten, reicht eine begründete abweichende Meinung (ein Experiment), 99,5% zu widerlegen. Sie kennen sicherlich die berühmte Schrift der 100 Autoren gegen Einstein, die dessen Relativitätstheorie als Unsinn bezeichneten. Bei dem einen Beispiel will ich es belassen. Keiner bestreitet, dass der Mensch das Klima beeinflusst. Aber die darauf aufbauende Katastrophenlyrik mit dem Anspruch der Beherrschbarkeit und Umkehrbarkeit durch den Menschen ist Unsinn.

Dieter Freundlieb | Mi., 1. September 2021 - 19:34

Antwort auf von Gerhard Lenz

Um mal Ihre Redeweise zu gebrauchen: Wann machen sie mal den Versuch, die Kritik an dem angeblich 97- bis 99-prozentigen Konsens der Klimawissenschaftler zur Kenntnis zu nehmen, anstatt dieses 'Geschwätz' vom Konsens für bare Münze zu nehmen. Es gibt sogar zwei Kritikpunkte: Erstens bemisst sich der Erkenntniswert wissenschaftlicher Aussagen nicht an Mehrheiten, sondern daran, ob diese Aussagen wissenschaftstheoretischen Ansprüchen für Falsifizierbarkeit entsprechen. Wenn Sie sich Prof. Christys Vergleiche zwischen messbaren Daten und computermodell-gestützten Vorhersagen anschauen würden, wüssten Sie, was bereits heute alles empirisch nachprüfbar falsifiziert ist.

Zweitens sagt ein Konsens prinzipiell nichts über die Wahrheit oder Falschheit von Theorien aus.

Ist Ihnen bekannt, dass es auf Wikipedia einmal eine später wieder gelöschte (!)Liste von ca 80 angesehenen Wissenschaftlern aus 15 Ländern gab, die dem angeblichen 'Konsens' widersprechen, wie er vom IPCC propagiert wird?

Tomas Poth | Di., 31. August 2021 - 11:42

Reaktionär: Verhältnisse erstrebend, die als überwunden und nicht zeitgemäß gelten (so ungefähr).
Das wäre dann passgenau für unsere "ÖkoKlima-Taliban", auch Grüne genannt.
Mit inbrünstiger Religiosität, Verboten und Demokratiebeschränkungen nachhängend um eigene Heilsziele durchzusetzen. Statt Aufklärung die Einengung des Meinungskorridors. Zurück in das Mittelalter kirchlichen Allwissens und Bestimmens.
Na und dann der sozialistische Kern in dieser Partei, mit den SED Nachfolgern koalierend.
Wie sagte Marx: Religion ist Opium für das Volk.
Er vergaß zu ergänzen, daß Sozialismus/Kommunisnus Religionsersatz sind.

helmut armbruster | Di., 31. August 2021 - 11:47

Egal in welchen Irrungen und Wirrungen sich einer befindet, so lange er noch fähig ist umzudenken und richtig und falsch unterscheiden kann, solange lange ist eine Umkehr immer möglich.
Auch ich habe in meiner Jugend- und Studentenzeit ziemlich mit kommunistischen Ideen sympathisiert. Und wenn ich heute an diese Zeit zurück denke, dann muss ich sagen, dass ich damals ein Opfer des Zeitgeistes geworden bin, so wie er eben damals an den Unis gang und gäbe war.
Wichtig ist nur, dass man offen bleibt und selbstständig denkt.

Bernd Windisch | Di., 31. August 2021 - 11:56

Da hat Herr Fleischhauer aber eine steile Lernkurve hingelegt. Allerdings die Mehrheit der mit ihm sozialisierten Journalisten hat sich um so krasser dem links - grünen Aktivismus verschrieben und verantworten mit ihrem albernen Haltungsjournalismus den Niedergang des deutschen Pressewesens. Wenn sich diese Aktivisten und Haltungsjournalisten doch bloß auf den eigenen Abstieg beschränken wollten!

Charlotte Basler | Di., 31. August 2021 - 11:56

Lieber Herr Fleischhauer, ich lese Ihre Kolumne immer! Sie verkörpern für mich dieses „Finger in die Wunde legen“ auf eine sehr angenehme augenzwinkernde Art. Danke!
Zum Thema: Für mich sind sowohl die Grünen, wie auch Greenpeace oder andere NGO’s zu groß und mächtig geworden. Sie agieren wie Konzerne die sich nur noch an Macht und Einfluss orientieren. Das nimmt ihnen die Unschuld und den Charme.
Frau Barböck halte ich für sehr gefährlich. Nicht wegen ihrer „Flunkereien“ (ist dieser Ausdruck nicht zu harmlos?) sondern weil sie glaubte damit durchzukommen. Weil sie uns alle für doof hält? Weil sie es ja mehrfach, gewohnheitsmäßig tat?
Weil sie offenbar selbst nicht in der Lage ist das Für und Wider solcher Aktionen abzuwägen!

Ingofrank | Di., 31. August 2021 - 12:09

geehrter Herr Fleischhauer, im Cicero zu lesen.

Auch trifft dieser von Ihnen geschriebene Artikel ins Schwarze. Für mich, auf dem Thüringer Land lebend, spielt die Erhaltung und Bewahrung der Natur eine sehr große Rolle. Auch hätte ich wie Sie keine Scheu, einen grünen Bürgermeister zu wählen, der sich z. B. für Radwege, gute Kita. usw. einsetzt. Da ist es mir völlig egal wer von welcher Partei kommt, da bei dieser Wahlentscheidung die Probleme vor Ort die gelöst werden sollen im Vordergrund stehen. Und, natürlich sind die Kommunalpolitiker i.d.R. ganz nah am Bürger und wissen um deren Probleme…Zumindest im dörflichen kleinstädtischen Milieu.
Und deshalb stimme ich ihnen auch zu 100% zu die Grünen eben NICHT in die Regierungsverantwortung zu wählen weil sie uns in eine ökologisch, planwirtschaftliche gleichgeschaltete Sozialistische Diktatur treiben wollen. Eine erlebte, zwar ohne ökologisch, Diktatur reicht.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Karl-Heinz Weiß | Di., 31. August 2021 - 12:42

Die religiös-grundierte Einstellung der GRÜNEN wird sehr treffend beschrieben : Moralische Überhöhung geht vor Argumentation-Frau Baerbock ist deshalb auch die folgerichtige Kandidatin. Die Selbstironie von Herrn Scholz wirkt zwar einstudiert, ist aber wesentlich erträglicher.

Gerhard Schwedes | Di., 31. August 2021 - 14:04

Neben Herrn Broder sind Sie für mich der Zweite, dem ich im allgemeinen Brei der politischen Korrektheit wegen seines Witzes und einer erfrischenden Frechheit gerne zuhöre. Sie haben eine unbändige Lust an der Provokation, was Ihnen unbenommen ist. Wenn Sie nun die Erhöhung des Werts Ihres Hauses als ausschlaggebenden Grund für ihre Wahl des Bürgermeisters Ihrer Kommune angeben, so sehe ich darin gleichfalls einen verschmitzten Humor. Monokausal die Grünen abzulehnen, ist natürlich keineswegs objektiv, aber satirisch erlaubt. Meine monokausale Begründung für meine Ablehnung der Grünen wäre allerdings eine andere. Das wäre deren verbissene Verteidigung und Propagierung der Gendersprache. Wer dermaßen bekloppt und überheblich an einer mehr als 1000-jährigen Sprache herummurkst und damit glaubt, die Welt verbessern zu können, den kann ich einfach nur als infantil und lächerlich bezeichnen. Ein solches Verhalten genügt, um diese Klientel nicht einmal mit der Pinzette anzufassen.

Ingo Kampf | Di., 31. August 2021 - 19:03

Gut Sie hier zu finden, Herr Fleischhauer. Religionskritiker sind hier immer gern gesehen. Wobei ich meine, daß fast jede Religion Unglück über die Menschheit bringt.

Werner Zillig | Di., 31. August 2021 - 21:42

Mal was ganz anderes!

"Dieser Text stammt aus dem Sonderheft zur Bundestagswahl des Cicero, das Sie jetzt am Kiosk oder direkt bei uns kaufen können. - Sie sind Cicero-Plus Leser? Jetzt Ausgabe portofrei kaufen"

Ich hatte sooo gehofft, dass ich dieses Heft als Abonnent einfach im Briefkasten finde. Oder habe ich da was falsch verstanden und ich finde es übermorgen im Briefkasten?

Markus Michaelis | Di., 31. August 2021 - 22:25

Die Grünen sind entsetzt, dass die Menschen so dumm sind und glauben, dass Frau Baerbock Haustiere verbieten lassen will. Diese Absurdität zeigt dann, wie absurd der Vorwurf der Verbotspartei ist. Die (ganz) Rechten waren entsetzt, dass soviele Menschen glaubten, dass die (Petry) AFD als Migrationskonzept das Schießen an der Grenze auf Frauen und Kinder hat. (was dann wieder die Absurdität aller Vorwürfe bewies). Generell glauben Menschen schon immer, dass die Gegner kleine Kinder essen und auch das Lager, dass das "Wir und Die" überwunden hat, blickt voller Misstrauen auf alle Die, die noch ein "Wir und Die" kennen. Zumindest bis heute denken Menschen sehr verschieden und das Misstrauen gegen Andersdenkende ist hoch - auch bei denen, die Andersdenkende gerade inkludieren wollen.

Peter Sommerhalder | Mi., 1. September 2021 - 09:24

Eine ganz tolle Sache...!

Armin Latell | Mi., 1. September 2021 - 13:47

gerne auch mal im Cicero? Ich lese Ihre Kolumnen gerne, sogar im Focus. Sie sind dorthin meine einzige Verbindung. Im Gegensatz zu Ihren früheren „Mitstreitern“ haben Sie sich ganz offensichtlich weiterentwickelt und sind seriös(er) geworden. Vielleicht rettet das Vertrauen zu Ihrer Frau in politischen Fragen ja den Hausfrieden. Es sei Ihnen gegönnt. Aber die Grünen zu wählen, wenn auch nur bei einer Bürgermeisterwahl, wegen „mehr Fahrradwegen“, die den Wert des Hauses steigern würden – bei der Einstellung der Grünen zu Eigentum hat Ihre Frau vielleicht der kapitalistische Spürsinn verlassen. Nur Mut, Herr Fleischhauer, zu eigenen Entscheidungen.

Gunther Freiherr von Künsberg | Mi., 1. September 2021 - 15:57

Wer in seiner Jugend nicht Sozialist ist hat kein Herz;
wer im Alter noch Sozialist ist, hat keinen Verstand.
Der Autor hat offensichtlich beides