Flüchtlinge 2015
Hunderte Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afrika im 2015 unterwegs über die Autobahn von Ungarn in Richtung Österreich / dpa

Flüchtlingspolitik als Wahlkampfkiller - Wer hat Angst vor einem zweiten „2015“?

Was passiert mit den Afghanen, die das Land auf der Flucht vor den Taliban verlassen? Die Bundesregierung setzt auf finanzielle Hilfen für die Nachbarstaaten Iran und Pakistan. Eine Perspektive für die Flüchtlinge bieten diese Länder nicht. Doch für tragfähigere Alternativen lässt der Wahlkampf keinen Raum.

Antje Hildebrandt

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Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Uta Weisse war Online-Redakteurin bei Cicero. Von Schweden aus berichtete sie zuvor als freie Autorin über politische und gesellschaftliche Themen Skandinaviens.

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Kaum hatten die Taliban die afghanische Hauptstadt Kabul besetzt, da verbreitete sich in  Deutschland ein Satz, der zum Mantra der Union in diesem Bundestagswahlkampf geworden ist. „2015 darf sich nicht wiederholen.“ Der Spitzenkandidat der CDU, Armin Laschet, hat ihn gesagt. Die Bilder, die damit verbunden sind, lösen Ängste aus. Man denkt an Flüchtlinge, die zu Tausenden in Deutschland angekommen sind, über die Grenze zu Österreich oder in Bahnhöfen.

Heute weiß man: Nicht alle dieser Menschen kamen aus Todesangst, auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg in Syrien. Es gab darunter auch zahlreiche Mitläufer aus anderen Ländern, die die Naivität der Bundesregierung nutzten, um Asyl in der Bundesrepublik zu verlangen. Weil darunter nicht zuletzt auch Terroristen waren, wurde 2015 zur Chiffre für Kontrollverlust.

Chiffre für Kontrollverlust

Wenn CDU- und CSU-Politiker diese Chiffre heute bemühen, dann tun sie es auch, um der AfD den Wind aus den Segeln zu nehmen. Denn eine neue Flüchtlingswelle käme zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, mitten im Bundestagswahlkampf. „2015“, das ist kein Thema, mit dem CDU und CSU punkten können. Die Jahreszahl steht für massiven Vertrauensverlust: ein absoluter Wahlkampfkiller. Vor allem wegen der Flüchtlingswelle ist die AfD in den Bundestag und in die Landesparlamente gekommen. Grund genug für die Union, an dieser Front Geschlossenheit zu demonstrieren.

Dabei ist „2015“ nicht „2021“. Der Vergleich geht weitgehend an der Realität vorbei. Die Gefahr, dass sich vor den Erstaufnahmeeinrichtungen der Länder lange Schlangen bilden, ist eher gering. Afghanistan sei so gut wie dicht, sagt Chris Melzer, Sprecher des Internationalen Flüchtlingshilfswerks UNHCR. Die Taliban ließen niemanden ausreisen. Offiziell. Inoffiziell gelinge es aber jeden Tag „einer vierstelligen Zahl von Menschen“, das Land zu verlassen. Es sind die Wohlhabenderen, die sich das leisten können, nicht die, bei denen die Not am größten ist.

Fokus auf die Ortskräfte

Von 3,5 Millionen Binnenflüchtlingen ist die Rede. Diese versorgt das Flüchtlingswerk auch weiterhin mit Lebensmitteln und Wasser – so gut es irgendwie geht. 200 Mitarbeiter des UNHCR riskieren dafür ihr Leben. 337 Millionen Dollar bräuchten sie, um die schlimmste Not zu lindern. Etwas weniger als die Hälfte gibt ihr Etat aber nur her.

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Romuald Veselic | Mi., 18. August 2021 - 18:54

Grund dafür: Es wird nicht besser, sondern schlechter sein.
Da können Politiker erzählen was sie wollen. Sie sind definitiv unglaubwürdig geworden. Und die Opposition Greens/Linke scheinen klüger zu sein. Nur sie haben ihre Klugheit nicht rechtzeitig angewendet und schon im Juni, die Regierung vor falschen Annahmen zu warnen. In ihrer Gender-Therapie-Runde sollten sie diese Fakten beim nächsten mal berücksichtigen.

PS In wie vielen Sprachen wird schon gegendert?

aber das interessiert leider niemanden in unserer Regierung.
Deren Angst vor den "Gutmenschen" in Deutschland, die sich bei den vielen
NGOs, bei Linken, Grünen u. in allen Medien tummeln, ist größer als die vor uns
"Normalbürgern";
denn die Regierung hat zu oft die Erfahrung gemacht:
DAS DEUTSCHE VOLK SCHLUCKT LETZTLICH ALLES !
Man muß es nur lange genug mit den gleichen Parolen berieseln!

Genauso ist es, und dass eben dieses Volk mehrheitlich von Angst und Panik hinsichtlich eines nicht zur Verfügung stehenden Intensivbettes sich befindet, ist es nicht in der Lage oder auch nicht willens, die anderen politischen Dramen und das Vollversagen der Regierung um uns herum zu erkennen und wird ratlos und wie gewohnt das Kreuzchen platzieren, damit es irgendwie weitergeht, und dass dieses "Wie" in einer sozialen und wirtschaftlichen Katastrophe enden kann, sehen sehr viele Menschen hier nicht.

Karla Vetter | Mi., 18. August 2021 - 19:00

werden die meisten Flüchtlinge junge Männer sein. Wenn man die Stürmung des Flughafens in Kabul ansieht, praktisch alles Männer. Wenn diese schon nicht kämpfen wollen, Frauen diesen Steinzeit -Islamisten zu überlassen entblößt einen unterirdischen Charakter. Es sind doch i h r e Mütter, Frauen und Töchter. Eine vom Westen aufgerüstete 300 000 Mann -Armee zieht vor 50000 Talibankriegern den Schwanz ein. Korrupte verkaufen Rüstungsmaterial das zur Vereidigung gedacht war. Nein ich möchte solche Menschen eigentlich nicht hier bei uns haben.

Christa Wallau | Mi., 18. August 2021 - 20:41

Antwort auf von Karla Vetter

hat doch nur auf dem Papier existiert, liebe Frau Vetter.
Die Kommandeure haben Zahlen angegeben, die herbeifantasiert waren,
damit sie Sold dafür kassieren konnten, den sie dann unter der real-existierenden
Soldaten verteilten.
Außerdem haben die meisten Männer, die von Amerikanern u. Deutschen ausgebildet wurden, ihren Job lediglich zum Broterwerb gemacht u. nicht aus Überzeugung für die Sache der Demokratie. Sonst wären sie doch nie im Leben so schnell übergelaufen.
Das Ganze war von vornherein eine Selbsttäuschung des Westens.
Wer sich nicht beraten läßt von vernünftigen Menschen, die Land und Leute gut kennen (wie z.B. Herr Scholl-Latour), der ist eben gezwungen,
teures Lehrgeld zu bezahlen.
Aber während die Amerikaner keine weiteren Kollateralschäden befürchten müssen, werden die doofen Deutschen jetzt noch zusätzlich zu den Milliarden, die der sinnlose Einsatz gekostet hat, jede Menge Afghanen aufnehmen...
Toll, nicht wahr?
Was haben wir doch für eine kluge Regierung!!!

Carola Schommer | Mi., 18. August 2021 - 21:28

Antwort auf von Karla Vetter

auf der Seite defenseone.com. (Wenn ich die Seite hier nennen darf). Da gibt es ein Foto vom Frachtraum einer US-Maschine und da können Sie sehen wieviel Frauen dabei sind.

A. Krüger | Do., 19. August 2021 - 09:08

Antwort auf von Carola Schommer

Und wer trägt eine Maske? Afghanistan ist von Covid 19 stark betroffen! Bei der Ausreise aus Afghanistan ist ein negativer PCR-Test vorzulegen! Alle zweimal geimpft?
Was sagt Herr Lauterbach zu diesen Bildern?

Romuald Veselic | Do., 19. August 2021 - 09:48

Antwort auf von Carola Schommer

Sie haben recht. Ich habe mir die 2 Fotos angeschaut, die Frauen darin sind rar. Der Rest ca. 600 Männer alle im Waffentragen fähigem Alter. Wieso kämpften diese Männer nicht gg. die Koranschüler?
Wie schon CZ-Präsident Zeman sagte: Die Kampffähigen Männer hauen aus Afghanistan ab und schlurfen Kaffee auf den Gehsteigcafés in Europa u. unsere (CZ/Nato Soldaten & Co.) sollen für sie Kastanien aus dem Feuer ziehen?
Ich empfinde keine Sympathie diesen "Männern" entgegen. Sondern das Gegenteil.

Rob Schuberth | Mi., 18. August 2021 - 19:37

Es sollte doch wohl JEDEM, zumindest in Deutschland (der nicht Teil einer NGO oder Links/Grüner ist), klar sein, dass sich 2015 ff NICHT wiederholen darf.

Auch nicht ansatzweise!

Wo ist die rechtliche (nicht die moralische!!!) Grundlage für eine erneute Aufnahme sogn. Flüchtlinge?

Moral darf nicht das recht beugen.

Moralisch sind wir nur verpflichtet die Menschen die uns in der Vergangenheit in Afghanistan geholfen haben, zu uns zu holen, es sei denn sie wollen in ein anderes Land (das sollten wir ihnen auch ermöglichen).

Die GFK u. die EMR geben das Einwandern in ein Land der Wahl nicht her!!!

Egal wie schlecht einem die eigene Existenz auch erscheinen mag.

Im Abgleich mit den meisten Ländern Westeuropas (wo ja die meisten hin wollen) ist fast jede Existenz armselig.

DAS Kann u. darf also nie der Maßstab sein.

Das müssen jetzt nur noch ProAsyl u. ä. Ideologenvereine einsehen.

Dieter Schimanek | Mi., 18. August 2021 - 19:56

Familie steht klein darunter, es dürften dann um die 50 000 sein und ich bin sicher, das ist erst der Anfang. Nach den Wahlen wenn alle wieder fest im Sattel sitzen sind auch alle Versprechungen wie immer vergessen. Ich kenne kein Land in der EU, das Flüchtlinge und Migranten noch aufnimmt. Selbst wenn es das gebe, dort möchte niemand hin. Wir reden über Afghanen, alle Anderen kommen auch noch oder bleiben die plötzlich alle weg? Für die Helfer der Bundeswehr und ihre Familien ist das OK, für alle Anderen nicht!

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 18. August 2021 - 20:00

Menschen die anderen in einem fernen Land helfen, ihr Land aufzubauen, sind verantwortlich für die Menschen, die beim Aufbau ihres Landes helfen? Wenn das Schule macht, dann hilft niemand mehr! Wir können keine Verantwortung für die Hilfskräfte der NGOs übernehmen. Wir (und auch die UNO) können auch nicht alle Flüchtlinge dieser Welt aufnehmen, Verantwortung für alle Flüchtlinge der Welt tragen. Das führt zur Trägheit der Flüchtlinge, die keine Arbeit haben, aber trotzdem Dank der Unterstützung der UNO leben können. Gleichzeitig muss die UNO die Führer und Warlords, die diese Flüchtlinge wesentlich zu verantworten haben, finanziell unterstützen, damit diese weiter Krieg gegeneinander spielen?
Es ist hier richtig gesagt, dass ein Teil der Menschen, die zu uns kommen, keinen Asylgrund haben, dass nicht alle sich an die Gesetze halten. Aber ohne Ausweis können wir niemanden zurückschicken und einsperren können wir sie (die Gefährder) auch nicht. Es gibt hier keine menschliche Lösung.

Joachim Kopic | Mi., 18. August 2021 - 20:00

Also auch die jungen fahnenflüchtigen Afghanen. Unsere Männer lassen dort ihr Leben und wir lassen dann die bei uns leben .... Satire hoch 2

Und Niedergang mit all seinen Gedanken, Errungenschaften, Werten & Erfahrungen der letzten Jahrhunderte im Guten wie im Übel.
Der Anfang & das Ende in einen Stück. Wie ich schon schrieb, der Alptraum bei diesen Politgesellen hier wird erst noch kommen wie auch die Gänsehautpolitik.
Und nicht nur in Deutschland. Wenn ich mir Sebastian Kurz genau anhöre, dann kommen mir Bilder von Seehofer in den Sinn.
Satire - mit dieser könnte ich leben, obwohl ich lieber die Komödie mag.
Erst wenn es ums nackte überleben gehen wird, werden auf einmal wieder die auferstandenen Pharisäern die Rede trommeln: "Wie konnte so was passieren/ geschehen, oh weh - oh weh!

helmut armbruster | Mi., 18. August 2021 - 20:27

die UNO oder eine andere Organisation, die international gehört wird, müsste diesen Flüchtlingen klar machen, dass Flucht nicht gleichbedeutend ist mit Einwanderung. Die UNO müsste auch die Verantwortung übernehmen für die Verteilung. Es kann nicht sein, dass sich die Flüchtlinge ihre Zielländer selbst aussuchen können und diese Zielländer dann - nur weil sie für die Flüchtlinge attraktiver sind - mit dem Problem allein gelassen werden.
Die Zielländer müssten sie dann gleich bei der Ankunft kasernieren, bewachen und ihnen klar machen, dass sie zwar ernährt, bekleidet und ärztlich betreut werden, dass sie sich aber nicht frei bewegen können und dass sich aus ihrem Hiersein kein Bleiberecht ableiten lässt.
Wenn unsere Regierung das nicht schafft, und wenn sich 2015 wiederholen sollten, dann können wir Deutschland endgültig vergessen.

...werter Herr Armbruster.

Sie haben mehrfach den Nagel auf den Kopf getroffen.

Leider aber wird bei uns, aus mir unerklärlichen Gründen (ok. ein gewichtiger Player dabei ist unsere Haltungs-Journaille), die Moral weit über die geltenden Gesetze gehoben.

Bzgl. der UNO ein Einwand.
Wir haben es leider zugelassen denen die Mittel drastisch zu kürzen.
Das war dann mit einer der Gründe für Massenwanderungen.

Wir müssen einfach nur noch unsere Hilfe im Ausland leisten, aber nicht mehr jeden der das will hier aufnehmen.

Bernd Windisch | Mi., 18. August 2021 - 21:23

Allein wenn sich die neue Regierung den anderen EU Staaten anpasst wird es keinen neuen Schub unkontrollierter Einwanderung geben.

Deutschland muss dringend sein dysfunktionales Asylrecht in Ordnung bringen. 2015 hat überdeutlich gezeigt, wir haben es selbst in der Hand wie stark der Migrationsdruck auf unseren Grenzen lastet. Kein anderes Land in Europa oder der Welt hat 2015 seine Territoriale Integrität zur Disposition gestellt.

Migrationsforscher Herbert Brücker sollte eine Umschulung beantragen. Wenn er immer noch nicht herausgefunden hat, dass es für eine Verteilquote in Europa keine Chance gibt sollte über etwas anderes forschen.

Urban Will | Mi., 18. August 2021 - 21:31

Dummgeschwätz wie „Wir schaffen das“. Daher gelabert. Ohne Substanz.
Unsere schlafwandelnde Obrigkeit hat überhaupt kein Konzept was Flüchtlingsströme angeht.
Sollten die irgendwann – zu uns durchgewunken – wieder an der Grenze stehen, wird man sie herein lassen. Was sonst.
Die Wahlen werden dann vorüber sein, die nächsten noch weit weg, der Michel weiter im Dauerschlaf.
„Naivität“ wird hier genannt. Das passt gut zur deutschen Politik. Aber es ist zu verniedlichend. Dilettantismus passt besser.
Die Folgen von 2015 sind in Teilen schon klar erkennbar: viele Tote. Es werden noch viele dazu kommen. Die kulturellen, sozialen, etc. kommen noch obendrauf. Keiner muckt auf.
Es war ein Verbrechen an der Bevölkerung, das Merkel und ihr Hofstaat da verübten. Punkt aus.
Merkel hat bald fertig, wird mit Sicherheit nicht in D alt werden.
Es scheint niemand in Sicht, ihr „Erbe“ endlich in die Mülltonne der Geschichte zu werfen. Feiger Haufen. Merkels Resterampe.Zum Fremdschämen.
2015 kommt wieder.

warum zögern Sie dann noch, die "Verbrechen am Volk" ahnden zu lassen, ziehen vor das nächste Gericht und setzen endlich das um, was allen anderen Merkel-Hassern nicht gelang?
Aber ich vermute mal, Sie erkennen immer dann, wenn ein Gerichtsurteil nicht nach Ihrem Gusto ist, Gesinnungsjustiz zu Werke.
Die natürlich nicht in Ihrem Sinne entscheidet.

Das Geschwafel über die angeblichen Verbrechen am Volke ist nicht mehr als die übliche rechtsextremistische Hetze.

Und was meinen Sie damit, dass Merkel in Deutschland mit Sicherheit nicht alt wird? Ist das ein Aufguß von Drohungen diverser AfDler, wonach Frau Merkel sich schon mal einen sicheren Aufenthaltsort suchen sollte?

Herr Will, Sie, aber auch (die) andere(n) Forist(in)(en) liefern mal wieder aussagekräftige Argumente, warum man die AfD auch zukünftig von jeder Gestaltungsmöglichkeit ausschliessen muss.

Der Wähler wird das sicher bedenken. Auch wenn er hier dann wieder als "dummer, doofer Michel oder Untertan" beleidigt wird.

Markus Michaelis | Do., 19. August 2021 - 02:10

Frau Hildebrandt, Frau Weisse, ich finde es um ehrlich zu sein schwer erträglich, was Sie hier schreiben, und was Sie nicht schreiben.

Zeigt Afghanistan nicht gerade, auch mit all seiner Unterstützung durch andere Staaten und Menschen, dass die Welt und schon gar nicht die Mehrheit der Afghanen in eine Welt wollen, wie Sie sie sich vorstellen. Es reicht dazu nicht irgendwelche moralischen Betroffenheiten zu formulieren und wer wann was hätte besser machen sollen. Sie sollten realistisch zeigen, was genau Ihre Ideale sind (aber nicht ein paar herausgepickte gut klingende Einzelaspekte) und dann zeigen wieviele Menschen da genau dahinterstehen, das auch anstreben, das mitmachen und verteidigen. Dann sollten Sie realistisch Ihre eigenen Kräfte betrachten (im Sinne der Kräfte der Gruppen/Menschen/Staaten, die ihre Ziele unterstützen) und in Relation zur Größe der anderen Staaten/Gruppen/Ziele bewerten. Damit würde ich gerne über eine reale Welt mit realen Menschen reden!

Norbert Heyer | Do., 19. August 2021 - 05:42

Afghanistan ist fast doppelt so groß wie Deutschland und hat ca. 30 Millionen Einwohner. 20 Jahre Umerziehung zu Demokratie und Selbstbestimmung brachen in zwei Wochen komplett weg. Jetzt wird genau wieder das passieren wie 2015: Die Schamgrenze der Zurückhaltung ist ausschließlich der BTW geschuldet, danach geht es wie gewohnt weiter: Europäische Lösung - Luftnummer, Aufnahme nur von afghanischen Mitarbeitern - Beruhigungspille, unterstützen der Nachbarländer - belohnt die, die diese Entwicklung gefördert haben. Die USA ziehen sich zurück und überlassen die moralischen Folgen den dafür anfälligen Deutschen, die nicht meckern und kaum murren, die werden im Endeffekt dieses amerikanische Chaos in aller Breite und Härte ausbaden. Erst die Wahlen, dann alle wieder auf ihren gepolsterten Stühlen und dann wird eine Welle anrollen, die uns tatsächlich den Rest geben kann. Naivität wird auch in der Politik furchtbar hart bestraft. Alle anderen Staaten schauen gebannt auf dieses Trauerspiel

Ingofrank | Do., 19. August 2021 - 06:32

Die AfD wird’s freuen und vom Totalversagen des Verteidigungsministeriums und Außenministerium
profitieren. Gewollt??

Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Mit Verlaub, eine ...dumme Frage. Wer sollte von den Kasper*innen des Parteiengemischtwarenladens irgend etwas geplant tun (können oder wollen) , daß der AfD nutzen könnte?
Grüße auch an die Genossen und 'Rot Front' der Erfurter SowjetRepublik.

Ingofrank | Do., 19. August 2021 - 18:18

Antwort auf von Frank Bodenstedt

Es gibt keine Dumme Fragen nur Dumme Antworten.

Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Detlev Bargatzky | Do., 19. August 2021 - 08:23

... unbegrenzte Aufnahme der afghanischen "Flüchtlinge" in der EU speziell in Deutschland sind derzeit die Medien.

Ich konnte gestern ein Interview des WDR verfolgen, aus dem klar hervorging, dass die "Journalistin" 2015 nicht als Fehler sieht und die Zuwanderung der Afghanen ohne Einschränkungen begrüßt.

Und das scheint mir derzeit die aktuelle Haltung aller großen Medien zu sein. Nicht umsonst werden wieder Bilder mit weinenden Männern und Frauen erzeugt und entsprechend kommentiert.

Pardoxerweise werden in Litauen gerade Stachedrahtzäune aufgebaut um Flüchtlinge abzuschrecken und aufzuhalten. Während wir den Afghanen suggerieren alle retten zu wollen selbst wenn bei uns nur über die Rettung der Helfer gesprochen wird,so fühlen sich anscheinend alle Afghanen angesprochen. Es klingt hart und herzlos aber den Afghanen vorwiegend den Männer sollte man klar sagen ihr habt schon mehrere Chancen gehabt in eurem Land was zu verändern und nicht genutzt lieber seid ihr geflüchtet jetzt ist Schluß stellt euch der Verantwortung und kämpft für eure Ziele (damit meine ich nicht Krieg) sondern auch zivilen Ungehorsam usw. Wenn Frauen/Mädchen von den Taliban drangsaliert werden wo sind da ihr Ehemänner, Söhne, Brüder, Väter um sie vor den Taliban zu schützen? Doch hoffentlich nicht weit weg in Germany.
Habe diverse Dokus über Afghanistan angeschaut von den letzten 40 Jahren es so aus es sind anscheinend die afghan. Männer die strunzdumm sind wenn es um ihr Land.

Jürgen Klemz | Do., 19. August 2021 - 09:19

...wer in ihrem Land politische Wunschstrukturen nach westlichem Vorbild aufbauen wollte! Dazu gehört nun mal auch Deutschland! Sie werden im Wissen wie unkontrolliert und dillettantisch die Deutschen ihre Einreise der Migranten abwickeln, ihre bestausgebildetsten Kämpfer dazwischen tun und dann gnade uns Gott! Ich bin überzeugt davon daß die Taliban bestens über das sich ständig wiederholende Behörden und Staatsversagen hierzulande im Bilde sind! Durch ihre Ausbildung und die Hinterlassenschaften modernster Kampftechnik der US Armee sind sie in der Lage es hier richtig krachen zu lassen! Alles nur eine Frage der Zeit und des richtigen Augenblickes!

Ellen Wolff | Do., 19. August 2021 - 09:50

Die Weltgemeinschaft müsste ganz neu darüber nachdenken, wie Menschen auf der Flucht geholfen werden könnte. Vielleicht muss die Weltgemeinschaft Land von den Korrupten Staaten, aus denen die Menschen fliehen, anektieren und dort Strukturen mit Perspektiven für die Flüchtenden aufbauen. Das ganze unter der Oberhoheit der Uno mit Beteiligung von Amnasty International. Das ganze würde wohl nur funktionieren, wenn alle, die sich nicht an die Regeln halten, in ihre Herkunftsländer zurück gebracht würden.

Gerhard Lenz | Do., 19. August 2021 - 10:21

Die AfD dürfte jubeln. Da das mit der Verteufelung der Pandemie-Massnahmen wohl nicht so richtig funktioniert, ist jetzt ihr Leib- und Magenthema wieder aktuell.

Wie man sieht, schlachtet der linientreue AfD-Anhang das bereits kräftig aus. Mal sehen, wieviele Migranten angeblich demnächst vor unseren Türen stehen. Ein paar Zehntausende, mehrere Millionen, das ganze Land? Und, um Frau Weidel zu zitieren, alles "Messermänner und andere Taugenichtse".

Man sollte doch nicht erwarten, dass die AfD sowas wie Mitleid für Menschen entwickelt, die vor Tod und Terror geflüchtet sind.

Probleme soll man doch angeblich vor Ort lösen, um Migrationsströme zu verhindern!

Also los: Soll doch der Weltpolitiker Chrupulla nach Kabul aufbrechen, gerne zusammen mit den Linken Gysi oder Lafontaine, um die Taliban zu übezeugen.

Es ist wohl eher gemeint: Sollen DIE doch woanders Hilfe suchen, wir wollen DIE nicht.

Wahlkampf, Marke AfD. Auf dem Rücken von Menschen in Not.

Bernd Muhlack | Do., 19. August 2021 - 16:52

Obama wäre noch US-Präsident; der mit dem seltsamen Friedensnobelpreis.
Würde er in vorderster Front stehen, afghanische Flüchtlinge in Scharen willkommen heißen?
Refuges welcome!
NEIN!
Er würde mit einem perfekten Betroffenheits-Gesichtsausdruck (like Frau von der Leyen) seine besten Wünsche zum Ausdruck bringen.
Davon gelangt kein einziger Afghane in Sicherheit.

Wiederholend: diese selbst verbockte Ausnahmesituation ist mMn nicht mit den grinsenden Schlauchbootfahrern zu vergleichen.

Wie bereits gepostet wurde, sind auch aktuell überproportional viele junge Wilde zu sehen.
Also erst mal "kasernieren" u nach Möglichkeit checken - sicher haben alle ein Mobile!
Sicher gibt es irgendwo noch Ordner was in 2015 administrativ vergurkt wurde; man nennt das Digitalisierung, nicht wahr?

Obama und Gattin geht es sehr gut, why not?
Biden ist der Nachfolger dieses Messias als auch des "bösen" Trump.

Mir fällt dazu ein Song von "rage against the machine ein" - den zitiere ich besser nicht!

Random A. Gent | Fr., 20. August 2021 - 15:55

Leute die der Veränderung anheimgefallen sind, geißeln "WiederholungstäterInnen", als charakterlich ungeeignet für jedwedes Amt.