Kämpfer der Taliban
Taliban-Kämpfer stehen vor dem internationalen Flughafen Hamid Karzai Wache / dpa

Auslandseinsätze der Bundeswehr - „Ein Versagen deutscher Außenpolitik“

Wer ist verantwortlich für das Fiasko in Afghanistan – und warum haben die Geheimdienste versagt? Der ehemalige General und Berater von Kanzlerin Angela Merkel spricht im Interview über die Lehren, die unsere nächste Bundesregierung für Mali und andere Auslandseinsätze ziehen sollte.

Autoreninfo

Moritz Gathmann ist Chefreporter bei Cicero. Er studierte Russistik und Geschichte in Berlin und war viele Jahre Korrespondent in Russland.

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Erich Vad war General der Bundeswehr, langjähriger militärpolitischer Berater der Bundeskanzlerin und ist jetzt Unternehmensberater und Dozent an mehreren Universitäten im In- und Ausland.

Herr Vad, warum wurde die deutsche Bundesregierung dermaßen überrascht vom Vormarsch der Taliban?

Ich kritisiere die Informationspolitik des Auswärtigen Amts. Die Lageberichte der Botschaft in Kabul, die die Lage realistisch schilderten, wurden in Berlin nicht hinreichend ausgewertet. Deshalb sind sie auch nicht eingeflossen in Regierungshandeln. Und insbesondere im Hinblick auf die Evakuierung hat das die dramatischen Folgen, die wir nun beobachten können.

Aber auch aus den Geheimdiensten kamen ja offenbar keine Warnungen.

Erich Vad
Ex-General Erich Vad

Das ist richtig. Auch der Bundesnachrichtendienst hat im Sommer ein geschöntes Bild von der Kampfkraft der afghanischen Streitkräfte gezeichnet – da stand etwa, dass diese bis 2023 durchhalten könnten. Das hat sich als völlig unrealistisch herausgestellt. Es ist deshalb etwas misslich, die Regierungschefin zu kritisieren, wenn Angela Merkel derartige Lagebilder bekommt. Das Auswärtige Amt ist federführend für die Auslandseinsätze der Bundeswehr. Warum hat Heiko Maas nicht ernst genommen, was sein Botschafter geschrieben hat? Dann hätte man die Evakuierung schon viel früher einleiten können. Das ist ein Versagen deutscher Außenpolitik.

Warum zeichnet der BND geschönte Bilder? Auch die amerikanischen Dienste sind ja offenbar nicht davon ausgegangen, dass die Taliban das Land so schnell zurückerobern würden?

Generell laufen Geheimdienste immer Gefahr, Wunschdenken zu betreiben: Sie kommen zu oft zu Ergebnissen, die die Regierungspolitik unterstützen. Ganz krass hat man das im Vorfeld des Irak-Kriegs gesehen: Die CIA hat damals Beweise für Massenvernichtungswaffen geliefert, um einen Kriegsgrund gegen Saddam Hussein zu haben. Damals war der BND zurückhaltender.

Was bedeutet das im Fall von Afghanistan?

Hier haben sich die Dienste offenbar mit Lagebildern zurückgehalten, die konträr zu den politischen Absichten standen. Die Amerikaner haben politisch entschieden: Wir verlassen Afghanistan. Wenn nun die Dienste gemeldet hätten, dass dann alles zusammenbricht, wäre das auf den ersten Blick politisch kontraproduktiv gewesen. Aber was wir nun sehen, bestätigt mich in meiner Überzeugung: Die Dienste sollen berichten, was ist, und nicht, was sein soll. Das ist wichtig für richtiges Regierungshandeln. Es ist die Lehre aus diesem Fiasko.

Schauen wir auf andere Auslandseinsätze der Bundeswehr. Seit 2013 sind wir mit zwei Missionen und über tausend Soldaten in Mali aktiv. In Mali sollen staatliche Strukturen gestützt, soll die Armee kampffähig gemacht werden. Inwiefern ist das, was dort geschieht, vergleichbar mit Afghanistan?

Da gibt es gewisse Parallelen. Ähnlich wie in Afghanistan sind wir dort in einer Trainings- und Ausbildungsmission – Kampfeinsätze machen die Franzosen. Ganz allgemein sollte die nächste Bundesregierung bei unseren Auslandseinsätzen realpolitisch einschätzen: Sind unsere Ziele realisierbar? Wann und unter welchen Bedingungen gehen wir da wieder raus? Sind unsere Interessen gewahrt? Mali läuft Gefahr, eine unendliche Geschichte zu werden. Allein in diesem Jahr gab es dort zwei Putsche.

Der deutsche Mali-Einsatz wurde in diesem Frühjahr noch einmal bis 2022 verlängert. Gibt es denn im Fall von Mali klar definierte Ziele?

Die gibt es, und die gab es auch in Afghanistan, aber sie werden im Laufe des Einsatzes immer wieder verändert: Zuerst ging es darum, gegen Terroristen zu kämpfen und ihnen die Rückzugsräume zu nehmen. Dann ging es um Demokratieaufbau, Menschenrechte, Frauenrechte. Die Aufträge werden immer mehr erweitert. Innenpolitisch lassen die sich immer gut verkaufen: Wer hat schon was gegen Demokratisierung und Frauenrechte? Aber in Afghanistan war das am Ende eine Überforderung für uns.

Und in Mali?

In der Sahelzone haben wir ein Interesse, Teil der Mission zu sein, weil es darum geht, Flüchtlingsströme zu stoppen und als Partner von Frankreich Flagge zu zeigen. Aber man muss die Frage stellen: Ist das realistisch? Hängt das ab von den paar hundert Mann, die dort Ausbildung betreiben? Ich will nicht sagen, dass man möglichst schnell nach Hause soll. Aber man darf nicht Gefahr laufen, in ein ähnliches Fiasko zu geraten wie in Afghanistan.

Gleichzeitig ist es seit etwa zwei Jahrzehnten in weiten Teilen der Politik verbreitet, davon zu sprechen, dass Deutschland seiner Verantwortung gerecht werden muss. Und nicht nur, wie in den ersten 50 Jahren der Existenz der Bundesrepublik, Geld zu zahlen und die anderen die Drecksarbeit machen zu lassen.

Diese Rhetorik hört man ja seit Jahren. Es ist richtig, dass wir uns von der Scheckbuchdiplomatie fortbewegt haben hin zu Truppenstellern, die Soldaten entsendet haben. Aber in der Normalität sind wir nicht angekommen: Von echten Kampfeinsätzen der Bundeswehr im Ausland wollen wir nichts wissen. Da muss man sich die Frage stellen: Wozu entsenden wir dann überhaupt Streitkräfte ins Ausland? In Afghanistan sind wir auch erst sehr spät in echte Kampfeinsätze hineingeschlittert, aber ohne dass wir das wollten. So kam es, dass in Kundus deutsche Fallschirmjäger kämpften und starben, und man gleichzeitig in Deutschland diskutierte, ob das nun ein Krieg ist oder nicht.

Aber ist die deutsche Öffentlichkeit denn zu mehr bereit? Selbst diese Kampfeinsätze, die nicht so genannt werden sollten, haben ja schon für große Diskussionen gesorgt.

Nein, sie ist nicht bereit dazu. Deshalb sollten wir das auch nicht machen. Dann sollte man überlegen, ob man nicht lieber das Technische Hilfswerk schickt und Brunnen bohrt. Daran schließt sich die Überlegung an: Wozu brauchen wir überhaupt die Bundeswehr, wenn wir eigentlich nicht bereit sind, sie als Streitkraft in Kampfeinsätze zu schicken? Dann kann man die 46 Milliarden pro Jahr auch woanders hinstecken.

Was passiert denn in Mali, wenn sich die Situation dort verschlechtert und die Bundeswehr wider Willen in Gefechte gerät?

Wenn es zu Kämpfen in Mali käme und zu toten Soldaten, dann würden die Deutschen aus Mali abziehen, das steht außer Zweifel. Ganz allgemein ist es ein Problem westlicher Streitkräfte, dass wir mit solchen Einsätzen nicht mehr unsere politischen Ziele erreichen können. In Afghanistan sind wir von einer Bauernarmee, von Moped-Guerillas mit Kalaschnikows und Turnschuhen aus dem Land getrieben worden.

Vielleicht auch, weil die wussten, wofür sie kämpfen, und wir nicht?

Richtig. Peter Struck hat ja mal gesagt, Deutschland werde am Hindukusch verteidigt. Aber so richtig überzeugend war das nicht. Und mit jedem Jahr wurde es weniger überzeugend.

Das Gespräch führte Moritz Gathmann.

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Romuald Veselic | Di., 17. August 2021 - 18:31

sondern auch die Enthüllungsjournalisten, die sich anmaßen, moralische Grenzen neu zu ziehen/bestimmen, anstatt mit ihrem Wissen, falls relevant, das Kriminelle/Negative vors Gericht zu bringen o. Anzeige erstatten. Wieso waren keine Reporter vor Ort und sich in Taliban-Gebieten umsahen, sowie vor Ort zu berichten, wie schlimm es um Afghanistan steht.
Wieso weiß man die Klimaerwärmung um Jahrzehnte voraussagen aber der Fall von Kabul innerhalb weniger Stunden nicht?

... aber die Mehrheit unseres öffentlichen Journalismuses verfolgt seit Jahren - mein Gefühl - andere Ziele. Hoffe nur, dass es in der Nach-Merkel-Ära nicht noch schlechter, sondern endlich wieder besser wird, was eine NEUTRALE Berichterstattung betrifft.

...werter Herr Veselic.

Die Stichworte >>anmaßen u. moralische Grenzen neu bestimmen<< waren ausschlaggebend für mich Ihnen zu schreiben.

Denn auch ich kritisiere auf welcher Basis u. mit welchem Recht sich westl. Mächte anmaßen die Regeln u. Sitten anderer Länder zu verurteilen und zwangsweise auf Westniveau ändern zu wollen.

Das ist m. E. so eine Art moderne Missionierung.

Der deutsche General Vad, ein ehem. BW-Soldat u. heute Sicherheitsberater der Bundesreg. sagt, dass man sich sehr stark überlegen sollte, ob diese, wie er sie bezeichnet, Humanistischen Kriege (in ein Land einzufallen, um dort für unsere Werte zu kämpfen), wirklich die richtige Methode wäre.

Dem Mann kann man nur zustimmen.
Aber Brüssel möchte ja gerne die ganze Welt retten u. wir sind, auf Basis unserer "ewigen Schuld" die nützlichen Idioten der ersten Linie.
So ein Unsinn.

Fremde Länder, fremde Sitten. DAS sollten wir endlich zu akzeptieren lernen.

Manfred Sonntag | Di., 17. August 2021 - 18:54

Herr Gathmann, die Antworten des Herrn Vad haben bei mir für schallendes Gelächter gesorgt. Das erste Mal bei dem Text: "Generell laufen Geheimdienste immer Gefahr, Wunschdenken zu betreiben.". Herr Seehofers Spitzel werden jetzt schon auf friedlich demonstrierende Frauen, Kinder und Männer im eigenen Lande angesetzt um Ergebnisse zu so zu manipulieren, damit sie die Regierungspolitik unterstützen. Es ist eine fromme Hoffnung, dass die Dienste berichten, was ist, und nicht, was sein soll. Denn der Auftrag lautet doch von vornherein: denunzieren. Da bleibt natürlich keine Zeit mehr für die Lageeinschätzung in Afghanistan oder anderswo. 2015 war es das Gleiche. Und in Afrika sind wir doch in Wirklichkeit nur um die Franzosen bei der Sicherung der Uran-Transporte von den Bergbaubetrieben im Niger über Mali nach Europa zu unterstützen. Dafür erhalten wir dann offensichtlich den fehlenden Atomstrom für unsere abgeschalteten KKW.

So schnell wie wir rd. 130 Vollastkraftwerke (Kohle)in Deutschland stilllegen, Hr. Sonntag, ganz zu schweigen von den Kernkraftwerken, können unsere Nachbarn, die dann fehlende, erforderliche Anschlußleistung nicht nachbauen.
Das was unsere Nachbarn derzeit an installierter Leistung zur Verfügung haben brauchen sie selber! Sicher können sie einige Reserveleistungen aktivieren, aber das ist kein ganzer Kraftwerkspark wie wir ihn opfern!

zur deutschen Politik möchte ich mich anschließen, lieber Herr Sonntag.
Von Tag zu Tag wird klarer, wie absurd die Verhältnisse z. B. beim BND sind.
Diese Leute sind offenbar nicht in der Lage einzuschätzen, was in Afghanistan geschieht. Im eigenen Land können z. B. Islamisten nicht an ihrem schlimmem Tun hindern bzw.dafür sorgen, daß diese außer Landes kommen, a b e r die eigenen Landsleute beobachten, anschwärzen u. kujonieren, weil sie regierungskritisch sind - das bringen sie ganz toll hin!
Man kann sich nur noch an den Kopf fassen u. feststellen: Wir werden entweder von Idioten regiert, verwaltet u. informiert o d e r von Menschen, die uns Bürgern dies alles aus Bosheit zumuten, weil sie mit Abscheu auf Deutschland u. seine eingessenen Bewohner herabsehen.
Anders ist das "Totalversagen der deutschen Politik" (wie Sie richtig anmerken) nicht mehr zu erklären.
Egal, was hier zutrifft (wahrscheinlich eine Mischung aus Dummheit u. Bürgerverachtung), es richtet unser Land zugrunde!

die Nicht-AfD-Wähler regelmässig als doof oder dumm bezeichnen.

Und wer von "Idioten" in der Regierung spricht, sollte im nächsten Beitrag nicht darüber jammern, dass die eigene Partei - die AfD, für die solche Rhetorik leider nicht untypisch ist - von jeder politischen Verantwortung ausgeschlossen ist.

Noch ekliger ist eigentlich nur noch der Beitrag des Herrn Sonntag, der sich wohl vorgenommen hat, im Wahlkampf besonders "forsch" aufzutreten. Seehofer lässt also jetzt schon Kinder bespitzeln? Nicht die erste verbale Entgleisung.

Zum Thema: Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht eher Wurstigkeit war, als fehlerhafte Einschätzung der Situation. Im Grunde wollten alle Entsendestaaten nur noch raus aus Afghanistan. Man hat sich schlicht die Situation schöngeredet - der afghanischen Armee eine Stärke attestiert, die Beobachter schon vorher angezweifelt haben.
Nur bei der Evakuierung der eigenen Landsleute wurde es für alle diese Länder, nicht nur Deutschland, unerwartet brenzlig.

Herr Lenz mit Verlaub, an welcher Stelle habe ich hier von "Idioten", egal welcher Art, geschrieben? An keiner Stelle, bitte lesen Sie die Texte richtig! Und nun zu Ihrer AfD Affinität. Ich kenne deren Parteiprogramm nicht und bin auch kein Anhänger, aber was die Groko Regierung da seit über einem Jahr abzieht, das ist schon im Stil schlimmer deutscher Ausgrenzungspolitik. Am besten zeigt sich das am Beispiel des berüchtigten wie beliebten Institutes des Merkel Regimes namens "Robert Koch" (https://www.deutschlandfunk.de/menschenexperimente-robert-koch-und-die-…). Bei so einem Traditionsbewusstsein wäre selbst Lothar von Trotha und seine geistigen Nachfolger begeistert. Und die geplante Behandlung Ungeimpfter durch die Obrigkeiten entspricht genau dieser Denkweise, sie ist menschen- , freiheits- und demokratieverachtend. Ich denke, da müsste sich die von Ihnen geliebte AfD ganz schön anstrengen, ein derartig niedriges Niveau zu erreichen.

Die Frage ist eher, wo Herr Lenz Ihnen vorgeworfen haben soll, andere als "Idioten" zu bezeichnen. Er sprach nur davon, dass Ihr Beitrag "noch ekliger" sei als der von Frau Wallau, was ich wiederum als Geschmackssache bezeichnen würde.
Ich weiß nicht, ob es Leseschwäche ist oder ob Sie einfach gerne krude Theorien verbreiten, wie z. B. Mali, was besonders kurios ist, denn eine Armee, die offenbar kaum in der Lage ist, ein paar Leute aus Kabul zu evakuieren, der trauen die Franzosen zu, den Abbau von Uran sicherzustellen - und geben uns als Dank ein bisschen Atomstrom ab?!
Und die "friedlichen Querdenker", die Kochsalz spritzen statt Impfstoff, Anschlöge auf das RKI verüben und ihre Kinder als menschliche Schutzschilde benutzen, wenn sie auf Polizisten losgehen, natürlich muss man solche Elemente gut im Auge behalten! Und ich hoffe sehr, dass diese Aufgabe von Leuten übernommen wird, die kompetenter sind als jene, die die Verhältnisse in Afghanistan so falsch eingeschätzt haben.

Manfred Sonntag | Do., 19. August 2021 - 14:54

Antwort auf von Kai Hügle

Herr Hügle, hier ein paar Details aus dem Spiegel vom 16.01.2013: "Welche Rolle spielen Bodenschätze? Daneben verfolgt Paris aber auch wirtschaftliche Interessen. So liegen rund um Nordmali viele der von Frankreich ausgebeuteten Uranminen, die das Land dringend für seine Atomkraftwerke braucht. Der staatliche französische Atomkonzern Areva fördert Uran in Malis Nachbarland Niger, das inzwischen der größte Uranproduzent des Kontinents ist. Auch in Mali selbst wurde Uran gefunden. Die atomare Unabhängigkeit ist in Frankreich mehr oder minder eine Frage der Staatsräson und ganz oben auf der Agenda jeder Regierung....". Nach Ihrer Meinung steht dann die Bundeswehr als Bündnispartner der Franzosen in Nordmali am Straßenrand herum und fuchtelt mit dem als Gewehr verkleideten Besenstiehl herum? Haha! Unsere Armee ist dort um die französische Armee zu entlasten damit die strategischen Uranlieferungen immer gewährleistet werden können.

Ich habe nicht behauptet, dass es in Mali keine Bodenschätze gibt oder Frankreich daran kein Interesse hat. Wohl aber halte ich es für absurd zu behaupten, dass eine Armee wie die Bundeswehr für Frankreich auf die Uranlieferungen aufpasst - und die Bundesregierung dafür Atomstrom bekommt. Wenn es darum ginge, hätten dem Russland und China wohl kaum zugestimmt. Haben sie aber, denn die Bundeswehr ist in Mali kein neo-kolonialer Handlanger Frankreichs, sondern führt dort seit 2013 eine durch die UN mandatierte Ausbildungsmission durch (Resolution 2100). Letztlich geht es auch in dieser Region darum, islamistische Terroristen zu bekämpfen, staatliche Strukturen zu konsolidieren und dadurch MIgrationsbewegungen einzudämmen, die das, was bislang aus Syrien und Afghanistan zu verzeichnen war, vergleichsweise überschaubar aussehen lassen würden.
Auch in Mali funktioniert das kaum. Das ist zwar nicht so unterhaltsam, sollte Sie mehr beunruhigen als Narrative aus Spionageromanen.

Richtig Frau Wallau. Es ist ja auch eine Tatsache, gehe ich mal vom Menschen aus, der Staat wird immer fetter, träger, teurer und ineffizienter.
Dazu kommt noch, das maßgebliche Stellen, nur mit dem passenden Parteibuch (statt der passenden Eignung) vergeben werden.
Da schrieb 2009, der verstorbene Guido Westerwelle den Artikel: "Der starke Staat ist schlank" / https://www.fr.de/politik/starke-staat-schlank-11492605.html

Inzwischen hat dieser Staat noch einiges an Fettleibigkeit und politischen Wohlverhalten zugelegt, besonders die letzten Jahre. Nur noch Informationen, welche die eigene Nahrungskette gefährden können, haben die Chance schnell verarbeitet und abgestellt zu werden.
Den letzten Satz von Westerwelle, drehe ich mal (Angesicht der Fakten) um. Erst kommt der Staat, dann kommt der Bürger.

...verehrte Frau Wallau spielen zweifellos beim desaströsen Treiben der 'Regierenden' eine heraussragende Rolle. Allerdings treibt mich seit geraumer Zeit die Vermutung um, daß diese intellektuell und charakterlich minderbemittelten Personen ganz einfach nützliche und honorierte Erfüllungsgehilfen Dritter sind. Marionetten also. Den Fädenziehern, diese könnten Namen haben wie Gates, Soros, Xi Ping usw. usf. haben, ergeben und treu(doof) zu Diensten sind.
Ja ja, der Aluhut - er drückt mich nicht.
Herzlicher Gruß

Sie haben beide auch meine Sicht der Dinge wiedergegeben. Die Politik hört und sieht nur das, was sie für ihre Märchenstunden brauchen und was ihnen dient, ihr Handeln dem Bürger gegenüber zu begründen. Ich bin mir sehr sicher, dass es Warnungen jeglicher Art schon lange vorher gab, man wollte es aber nicht wahrnehmen, weil es in der Konsequenz schon lange vor Trumps Entscheidung, dort hinauszugehen, die gleichen Überlegungen unserer Politiker erzwungen hätte.
Wären da Warnungen öffentlich geworden, hätte das nur gestört. Die deutschen Politiker haben sich doch schon lange von der Realität verabschiedet. Wir werden durch Unwahrheiten, Halbwahrheiten, gezielte Propaganda gesteuert. Und Herr Veselic zur Ihrer Frage, warum dort keine Journalisten vor Ort recherchieren meine Gedanken zur Erklärung. Zu teuer, Angst, es kann eh nicht die Wahrheit geschrieben werden und vor allem, man hat doch das RND, dort werden die Nachrichten selektiert vorgegeben und einfach nur abgeschrieben.

Tomas Poth | Di., 17. August 2021 - 19:15

... alles schön und gut und einfach zu sagen.
Die richtige Vorausschau, nach den Erfahrungen der Russen und anderer vorher, hätte man schlicht und einfach seitens der militärischen Berater dem Einsatz eine Absage erteilen müssen.
Wir verteidigen unsere Freiheit an unseren Grenzen und durch strikte Einforderung von Assimilation gegenüber Zuwanderern.

Rob Schuberth | Di., 17. August 2021 - 19:39

...überhört?!

Habe das Interview verfolgt.
Seine Vorwürfe sind richtig.
Herr Maas u. wohl sein sogn. Stab, haben da völlig versagt.

Allerdings hatten wir nie den Auftrag o. ä. in Afghanistan für westl. Verhältnisse zu sorgen.

Das ist lediglich das Produkt einer völlig überzogenen Arroganz des Westens.

Der General sagt m. E. sehr richtig, dass zukünftig dieses sogn. humanitären Einsätze, eben mit dem Ziel werte des Westens, wie Demokratie usw. zwangsweise zu implementieren, aufhören müssen.

Christoph Kuhlmann | Di., 17. August 2021 - 19:43

Deutschland ist durch viele Verträge mit westlichen Partnern verbunden. Nach 9/11 erklärte Präsident Busch dem Terror den Krieg. Da sich Deutschland bereits am Irakkrieg nicht beteiligt hatte und der Afghanistankrieg als Bündnisfall innerhalb der NATO bewertet wurde, musste man wohl oder übel daran teilnehmen. Das Ziel den Nation Buildings, welches man ausgab halte für reine Propaganda. Die Soldaten waren nie in der Lager das Gewaltmonopol der gewählten Regierung ausreichend in allen Provinzen durchzusetzen noch die Grenze zu Pakistan, welches die Taliban unterstützte zu sichern. Insofern ging es nur darum sich so geschickt wie möglich aus dem Schlamassel zu ziehen. Alles andere ist Propaganda. Natürlich wäre es i,m Interesse der Bundesregierung gewesen, das Thema Afghanistan und Flüchtlinge bis zur Bundestagswahl aus den Medien herauszuhalten. Ich vermute, dass man aus diesem Grund die einheimischen Angestellten der Bundeswehr nicht unbürokratisch evakuierte.

Ich habe im Interview mit Herrn "Vad, ehemaliger General der Bundeswehr, langjähriger militärpolitischer Berater der Bundeskanzlerin und jetzt Unternehmensberater und Dozent an mehreren Universitäten im In- und Ausland."

keine einziges Mal den begriff NATO gelesen. Wenn Herr Vad so tut als ob Deutschland militärisch eigenständig wäre oder in der NATO irgendwas zu sagen hätte oder er nicht verstanden hat wie der Laden da läuft frage ich mich wen er wie berät. Die Deutschen wären ohne die amerikanischen Blackhawks nicht einmal in der Lage gewesen, ihre Verwundeten abzutransportieren. Was sein Blame-Game bzgl. der Dienste angeht: Er sollte wissen, daß in dieser Bundesregierung jeder der nicht das sagt oder berichtet was "Die Kanzler*In" hören will schlicht seinen Job verliert. Daß er - wie alle anderen - versucht, alle möglichen Leute außer der Chef*In für das Desaster verantwortlich zu machen zeigt nur wie tief der Karren im Dreck steckt.

Jost Bender | Di., 17. August 2021 - 19:54

Was soll eine Analyse wert sein, die - für eine pointierte Zeile voller schlichter Klischees - komplett an den Fakten vorbeigeht?
"In Afghanistan sind wir von einer Bauernarmee, von Moped-Guerillas mit Kalaschnikows & Turnschuhen aus dem Land getrieben worden."
"aus dem Land getrieben" - das suggeriert
1. dass man habe bleiben wollen &
2. unterstellt es eine militärische Überwältigung.
Beides war nicht der Fall. Der Endpunkt des Aufenthaltes wurde durch Trumps Abzugsbeschluss & Bidens Bestätigung d. Zeitplans besiegelt.
Und was seit Juni passiert ist, und was hiesige Medien gerne als 'Eroberungen' schildern, ist ein fast vollständig kampflos realisiertes Beispiel für d. grotesk-makabre Zusammenspiel von Korruption & Verrat:
Über 300 000 bewaffn.+ausgebildete Soldaten, geben alle Städte kampflos preis - für eine Handvoll Dollars - aus den Emiraten.
A Ghani verkaufte sein Volk & dessen Freiheiten - (& die Multi-Mrd-Invests d. Westens in Infrastruktur) für einen Heli voll Geld...

Biden stellte gestern klar: "Afghan Mission was never about Nation-Building"

Wie kommt man also hier auf die Idee, Demokratie einführen zu wollen. Es war begrenzter Kampf gegen und Schutz vor Taliban Terror auf einem kleinen Gebiet. Außerhalb der großen Städte herrschten die Taliban bereits seit einiger Zeit, man hätte also über deren Herrschaftsmethoden berichten können.

Stattdessen wurde ein genauer Zeitplan für den Rückzug vorgegeben.

Alte Terrorweisheit: "Ihr habt die Uhren, wir haben die Zeit".

Der Westen unterstützte jahrelang eine Regierung von Kleptokraten mit Unterstüt-zung des deutschen Kanzler Gerhard Schröder. Er ließ sich in seiner Eitelkeit mit Karzai
gerne fotografieren. Das war im Jahr 2001. Es sollte die Islamische Republik Afghanistan ihren Anfang nehmen.

Nach den ersten militärischen Erfolgen in A. wurde eine Übergangsregierung installiert. Eingeladen von Schröder zu den Gesprächen waren Warlords. Stammes-
vertreter, viele von ihnen Männer mit Privatarmeen, die gegen die Taliban kämpf-
ten, ebenso der Westen. Nicht eingeladen waren die Taliban. "Das war einer der
größten Fehler" , sagt der Analyst Ibraheem Bahiss von der Crisis Group.

den vergangenen 20 Jahren alles scchiefgegangen sei, werde Historiker noch jahre-
lang beschäftigen. Feststeht 2001 verpaßten es die Amerikaner und die NATO eine
inclusive Regierung zu formen. Jedoch gleichzeitig schienen den Militäreinsatz der
NATO Ziel und Strategie zu fehlen.

ist angesichts der gigantischen Mrd.-Investitionen ins Land & der unterschiedl. pol. Schwerpunkte der 4 US-Präsidenten in diesen 20 Jahren einfach unwahr.
Afghanistan hatte diese Chance - und immerhin gab's eine Generation mit ner Chance auf Schulbildung. - Aber zu sagen, der größte Fehler sei gewesen, die Taliban nicht vorher schon regieren zu lassen ist wirklich zynisch: Die Taliban haben während ihres Terror-Regimes das Ghazi-Stadion für Exekutionen, Verstümmelungen & Folter verwendet, Kinder mussten zuschauen, während die Schulen geschlossen wurden. Diesen Horror für 20 Jahre mit militärischen Mitteln unterbunden zu haben, bleibt das - jetzt leichtfertig verspielte - Verdienst d. Intervention. Dass Biden Trumps Verrat nicht korrigiert hat, ist ne Schande. aber der größte Verrat ist der von Ashraf Ghani.
Wozu 'Experten' & Journalisten, wenn keiner mal recherchiert, was es die Emirate genau gekostet hat, Afghanistan kampflos zu übernehmen & die Menschenrechte wieder abzuschaffen.

Für einige Zeit lebte bei uns ein Afghane, dessen Abschiebung von Innenminister Herr-mann veranlaßt wurde. Wir, unser großer Freundeskreis, konnten ihn unter Gefahr nach Deutschland zurückholen. Zwei Welten, die kaum größer sein konnten, verstanden sich prächtig. Heute ist er als Zahnarzt tätig.

Kurz und gut. Eine Gesprächsrunde mit Ihnen wäre sehr schön gewesen. Jeder seine
seine Sichtweise. Interessanter hätte diese nicht sein können. Schade...
MfG Brigitte Simon

Für eine dauerhafte Befriedung konnte nicht ausgeschlossen werden, auch gemäßigte
Taliban an der Regierung zu beteiligen. Weil wir in einem Land mit einer so großen regiona-
len nicht einem Volksstamm, wie die Paschtunen außen vor lassen können, wenn wir
tragfähige Lösungen für die Zukunft wollen. Die Gespräche und eine Einbindung dür-
fen nicht ohne inakzeptable Bedingungen vorgenommen werden, wenn universell gel-
tende Menschenrechte unmittelbar ausgehebelt würden. Wir müssen allerdings eine
Vielzahl von steinigen Wegen bestreiten, um den Realitäten in A. gerecht zu werden.
Eine Demokratie mit westlicher Prägung kann sich in A. nicht installieren lassen.

Und wir müssen uns fragen, wer von den Aufständischen stellt eine ernsthafte Be-
drohung für die Staatengemeinschaft und wem geht es um afghanische Angelegen-
heiten. Die Frage der Menschenrechte muß dabei einbezogen werden, ohne die ge-
wachsenen Kulturen in A. zu ignorieren.

Manfred Bühring | Di., 17. August 2021 - 21:01

„… weil es darum geht, Flüchtlingsströme zu stoppen und als Partner von Frankreich Flagge zu zeigen.“ Es geht um die Uranversorgung der über 50 französischen Atomkraftwerke, die ihren Brennstoff aus dem an Mali angrenzenden Niger beziehen. Die angebliche Eindämmung nicht vorhandener Flüchtlingsströme sind nichts weiter, als ein billiger Vorwand für die öffentliche moralgetriebene Galerie. Politik sollte sich endlich einmal ehrlich machen, denn auch in Afghanistan ging es auch um seltene Rohstoffe in den unzugänglichen Bergregionen. Deutsche Soldaten werden für französische Wirtschaftsinteressen verheizt!

Urban Will | Di., 17. August 2021 - 21:49

im BT, dass die Taliban „zur Kenntnis nehmen müssten“, dass es „ein Zurück ins Jahr 2001 nicht geben wird.“ Und: „Menschenrechte“ seien in der afghanischen Verfassung „fest verankert“ und daran „darf auch niemand rütteln“
Tja, offenbar haben die Taliban das nicht vernommen. So ein Mist aber auch.
Aber vielleicht könnte unser Jahrhundert – Talent in Sachen Außenpolitik nochmal hinfliegen und es ihnen ins Gesicht sagen. Dann sind die sicher bedient und ziehen sich zurück.

Zurück zum Ernst der Lage: Wer solches Zeug von sich gibt, hat nicht nur seinem Botschafter nicht zugehört, der hat schlicht und ergreifend keine Ahnung von seinem Job. Der hat da einfach nichts zu suchen, besser kein Außenminister (wofür auch, D ist zur Lachnummer mutiert) als solch eine Witzfigur.

D ist im Jahre 2021 um Längen unreifer für irgendeine herausgehobene Rolle (Sicherheitsrat) als vor d Wiedervereinigung.
Wir werden seit Jahren von Dilettanten regiert, daran ist nichts zu beschönigen.

Markus Michaelis | Di., 17. August 2021 - 22:48

"Vielleicht auch, weil die wussten, wofür sie kämpfen, und wir nicht?"

Das scheint mir ein springender Punkt. Wir kämpfen für Demokratie und Frauenrechte - da stehen glaube ich alle dahinter, insbesondere alle gebildeten Menschen, die Universitäten, Kirchen und die politische Jugend. Aber das ist doch ein Kampf bei uns zu Hause, gegen bodenlosen Rassismus, gegen postkoloniale Strukturen, gegen toxische Männlichkeit, die in unserer Gesellschaft immer noch genauso verankert ist, wie in allen anderen Negativbeispielen der Welt (zumindest sind sich darüber die großen Medien und Unis einig).

Bei uns zu Hause wissen alle wofür und wogegen sie kämpfen. Aber in Afghanistan? Das weiß doch hier kein Mensch wofür wir dort kämpfen sollen. Die meisten Afghanen wollen das offensichtlich nicht und gegen deutschen Rassismus müssen wir schon in D kämpfen und nicht in Afghanistan.

Wolfgang Fengler | Di., 17. August 2021 - 22:55

Von Indochina über Vietnam, Kambodscha und Somalia, alles waren vergeblich Einsätze. Einzig der Balkan wurde einigermaßen befriedet, aber dort sind immer noch Streitkräfte. Nun Afghanistan. Wer jemals glaubte, derartige Kriege oder Einsätze, wie immer man sie nennen will, seien zu gewinnen, der irrt. Das sollte man sich vor Augen halten, wenn wieder mal nicht der Souverän (das Volk) sondern der deutsche Bundestag über derartige Einsätze abstimmt. Auch das Militär muss sich hinterfragen. Allerdings gilt der Primat der Politik und wer nicht auf Linie ist, darf kein Gehör finden oder wird in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen für den Einsatz in Mali daraus gezogen werden. Ich fürchte - keine.
Si vis pacem para bellum, aber bitte keine derartigen.

Hubert Sieweke | Di., 17. August 2021 - 23:17

die selbst Soldaten waren, auch Außenminister, die mehr als 4- Juristen und Parteisoldaten waren.
Wir konnten und können doch nicht ernsthaft davon ausgehen, dass ein Hr. Maas - meine Güte, der war ebenso Kofferträger von Oskar L., wie unser BP solcher von Gerhard S. war - mit seiner äußerst linken Agenda und seiner Islam nahen Attitüde unsere Aussenpolitik leiten kann. Und zu Frau AKK, die von der Kanzlerin wegen Unvermögen als CDU CHEFIN anserviert wurde, muss man doch nicht erläutern, dass diese Damen vom Soldatenberuf gar nichts verstehen kann. Wir schicken doch auch nicht einen Soziologen an die Uni, um den Studenten Französisch oder Englisch beizubringen und ein Politischer Hanswurst könnte auch nicht eine InternistenPraxis leiten. Die Patienten liefen weg. Aber die Tochter des MP Niedersachsen kann eben alles, leider ohne Erfolg.

Alice Friedrich | Mi., 18. August 2021 - 00:37

Zuerst einmal sollte man richtigstellen, dass mitnichten der CIA Beweise dafür gebracht hat, dass Saddam Hussein im Besitz von biologischen und chemischen Massenvernichtungswaffen gewesen sei. Diese Beweise hat es nie gegeben. Der Irakkrieg basierte auf einer Lüge.
Schon 2019 wurden für den Kongress in den USA die "Afghanistan Papers"in Auftrag , die die Verhältnisse in Afghanistan offen legten. Da die Washington Post auf Veröffentlichung geklagt hatte, konnte JEDER diesen schonungslosen Bericht lesen. Also wohl auch der amerikanische Präsident.
Die Aussage, man habe doch nicht ahnen können.., halte ich für eine Schutzbehauptung.
Denn in diesem Bericht ist auch die Dysfunktion der afgh. "Armee" beschrieben. Ich vermute, dass die Zeitungen, die jetzt erklärende Artikel übe Zustand der afghanischen Armee veröffentlicht haben, sich in diesem 2000 Seiten starken Bericht informiert haben.
Und nach diesem Bericht waren es eindeutig die Militärs, die Wunschdenken als Realität verkauften.

Norbert Heyer | Mi., 18. August 2021 - 07:03

Der „Sieg“ der Taliban bedeutet Wende und Rückkehr zu Terror und Attentaten. Auch der einen Seite stehen EU und USA, auf der anderen Seite die Weltmacht China, das aufstrebende Asien und die einzig wahre Religion. Die Verlierer werden EU und USA sein, ihr Selbsthass, der Wille zur eigenen Vernichtung und der kranke Feminismus lassen keinen Platz für irgendwelche Hoffnungen. Die Eroberung Afghanistans durch eine „Handwaffen-Armee“ gegenüber einer hochtechnisierten Armee gibt den Steinzeit-Anhängern Schub ohne Ende. 20 Jahre Schulung und Umerziehung wurde in wenigen Wochen vom Tisch gewischt. Änderung von Strukturen eines Staates können nur von innen -aus dem Volk- kommen, um letztendlich erfolgreich zu sein. Ansonsten scheitern sie krachend, mit vielen Toten und Milliardenkosten. Um das zu erkennen, bräuchten wir Politiker mit Realitätssinn, keine Gender-Feminin-verstrahlten Geschöpfe. Es wird so weiterlaufen, alles für die neue Weltordnung, die dann die Richtlinien der Politik steuert.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 18. August 2021 - 08:19

und da traue ich Merkel seit spätestens 2015 nichts mehr zu.
Nach 20 Jahren High Class in Afghanistan durch die Besatzungstruppen ist Afghanistan bestimmt nicht mehr, was es einmal war.
Sicher, die Taliban wurden evtl. stark von Pakistan unterstützt, aber egal welcher heimische Herrscher* von Verstand will es denn dabei belassen?
Evtl. anders die Nähe zum Iran.
Gelernt hat die Welt des Terrorismus, ob staatstragend daherkommend oder subversiv, hoffentlich eines, asymmetrische Kriege, in welcher Form auch immer, können notfalls in die Schranken gewiesen werden.
Auf der Flucht aus Afghanistan befinden sich vermutlich die bestausgebildesten Menschen des Landes, die Eliten, keine Rebellenarmee, keine Terroristen.
Sie werden vlt. einmal Afghanistan führen können und deshalb "lohnt es sich", für sie zu "kämpfen".
Sie werden sich wunderbar in alle Gesellschaften integrieren und uns wahrscheinlich bereichern.
In jedem Fall werden sie uns respektieren, was man den Taliban noch beibringen muss?

gar nicht erst bemühen muss, vermute aber, denn sonst wären die Taliban nicht so stark in der Bevölkerung verankert, dass sich sehr viele mit den Taliban arrangieren können.
Zurück zu den Eliten.
Die Taliban haben viele Waffen erbeutet und wer kann sie warten und bedienen?
Wer unterrichtet Kräfte in modernem staatlichen Know How? Es ist für kein Land gut, wenn die Eliten ihm den Rücken kehren und Russland/China täten gut daran, ihre Investitionen an Menschenrechte zu knüpfen.
Hat wohl niemanden besonders interessiert, die Ortskräfte sicher ausser Landes zu bringen.
Eine Katastrophe!
Jetzt, das sieht Herr Noripour? von den Grünen wohl richtig, jetzt ist die Bundesrepublik erpressbar.
Mindestens Kabul hätte gesichert bleiben müssen durch die Besatzungsmächte, bis alle Gefährdeten ausgeflogen worden wären.
Hätten die Taliban dann das noch ausstehende Militär angegriffen, hätte es Ärger gegeben.
Nicht, dass ich gedient hätte, aber man hat so seine Vorfahren, eben auch in Bezug auf Filme...

M. Bernstein | Mi., 18. August 2021 - 08:26

Jeder, der sich näher mit Afghanistan beschäftigt hat wusste, dass es nicht besser sondern schon seit Jahren immer schlimmer wurde. Einzig und alleine, dass es dann so schnell ging ist überraschend.
Daraus sollte man lernen, dass Großmachtsdenken und -streben vor allem den Tod deutscher Soldaten und Zivilisten bedeutet und man die Welt nicht nach seinem Bild gestalten kann. Das ist vor 100 Jahren gescheitert und das ist heute wieder gescheitert. Das Ziel muss eine friedliche Koexistenz sein, die Europa eine lange Friedensperiode beschert hat.

Reinhard Oldemeier | Mi., 18. August 2021 - 08:28

Die Taliban waren nie weg gewesen. Das ist die nackte Wahrheit.
Wenn man mal mit Soldaten gesprochen hat, der wird wissen, dass Diese meistens in Ihren Stellungen die Gegend beobachtet haben. Wenn es tatsächlich mal heraus ging, hatten die meisten Angst davor in irgendwelche Sprengfallen zu geraten. Die Angst war nicht unbegründet und als Feigheit sollte man dieses Verhalten auch nicht auslegen sondern nur als Vorsicht.
Wenn man irgendwo auf einem warmen Sessel sitzt kann man immer gut reden.
Unsere Journalisten und Politiker sei Hier mal ins Stammbuch geschrieben. Deutschland ist weder politisch noch wirtschaftlich in der Lage an solchen großen Rädern zu drehen, wo selbst so grosse Länder wie Russland oder Amerika sich die Zähne daran ausgebrochen haben. An sich sollte unsere eigene Geschichte uns das doch gelehrt haben.

Robert Friedrich | Mi., 18. August 2021 - 09:12

Zunächst die Frage was hatten wir da überhaupt zu suchen? Wer hat gesagt wir verteidigen unsere Freiheit am Hindukusch?
Wer hat die Afghanen gefragt ob sie den Regime Change wollten? Wer hat das zu verantworten, 59 Tote Bundeswehrsoldaten und wieviel Tote Afghanen?

Hanno Woitek | Mi., 18. August 2021 - 11:43

David mal wieder hingelangt und selbst ein ehemaliger General ist vor Polemik und Dummgerede nicht gefeit. Warum schreiben Sie in Cicero nicht einmal., dass die Botschaftsangehörigen längst ausgeflogen sind bis auf einen kleinen notwendigen Dialogstab und von den 2500 afghanischen Helfern auch längst 1900 ausgeflogen wurden und der Rest auf dem Weg ist. Aber mit Fakten kann man natürlich keine geilen Auflagen machen.

Robert Friedrich | Mi., 18. August 2021 - 14:35

Frau Kramp-Karrenbauer wörtlich: Wir nehmen alles mit was in die Flugzeuge passt.
Das nächste Dilema oder nur aus Hektik formuliert?

Armin Latell | Mi., 18. August 2021 - 16:58

wie Herr Vad in seiner Zeit von 2006-2013 als Berater diese „Dame“ in Sachen Afghanistan beraten hat. Dass wir in Mali „Flagge“ zeigen, ist ja wohl nicht mal die halbe Wahrheit, zumal wir ja alle wissen, dass Merkel mit „Flaggen“ nichts am Hut hat. De hat sich auch nicht von der Scheckbuchdiplomatie entfernt, sondern nur noch ZUSÄTZLICH ein pseudomilitärisches Engagement mit einer sukzessive abgewrackten BW begonnen. Man muss kein General sein um zu wissen, dass man nicht einfach sein Militär abziehen und die Zivilisten zurücklassen kann in der Hoffnung, die werden bestimmt rechtzeitig zurückgeholt werden können, wie und von wem auch immer. Dazu braucht es nicht einmal Berater oder BND. Auf Sicht fahren ist eben selten gut, erst recht nicht, wenn man eine grünrosarote Milchglasbrille trägt.