Menschen überqueren eine überflutete Straße im indischen Thrissur
Menschen überqueren eine überflutete Straße im indischen Thrissur / dpa

Sechster Weltklimabericht - „Die Politik lässt manchmal den Gaul durchgehen“

Der Weltklimarat IPCC der Vereinten Nationen hat einen neuen Teilbericht zum Klimawandel vorgelegt. „Sofort, schnell, nachhaltig“ sollen Treibhausgas-Emissionen verringert werden, heißt es in der Zusammenfassung für politische Entscheider. Ist das noch Wissenschaft oder nur Politik? Ein Gespräch mit dem Klimaforscher Hans von Storch.

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Autoreninfo

Dr. Pascale Anja Dannenberg hat Medienwissenschaft studiert. Sie ist Online-Redakteurin bei Cicero.

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Hans von Storch ist Klimaforscher und Meteorologe. Er war bis 2015 Professor am Institut für Meteorologie der Universität Hamburg und Leiter des „Instituts für Küstenforschung“ am Helmholtz-Zentrum Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung in Geesthacht.

Herr von Storch, der vom Menschen gemachte Klimawandel sei „praktisch sicher“ heißt es im jüngsten Bericht des Weltklimarats IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), in der Zusammenfassung für politische Entscheider. Ist das also weiterhin vage?

„Praktisch sicher“ erscheint mir keine vage Aussage. Im Rahmen der Wissenschaft ist das fast das Maximum. Wissenschaft macht immer unsichere Aussagen. Wir halten einen Irrtum immer für möglich, wenn neue Evidenz reinkommen würde, die ihr widersprechen würde. Wir erwarten das aber in diesem Fall überhaupt nicht. Aber im Grundsatz liefert Wissenschaft keine 100-prozentige Sicherheit. Das ist eigentlich das Maximum an Sicherheit, das überhaupt dargestellt werden kann.

Diese Zusammenfassung für politische Entscheider ist in einem Aushandlungsprozess von Politik und Wissenschaft entstanden. „Sofort, schnell, nachhaltig“ sollen Treibhausgas-Emissionen verringert werden. Ist das noch Wissenschaft?

Ich habe das bisher nicht als problematisch gesehen. Da hat die Wissenschaft halt eine Art Veto, genauer gesagt, die wissenschaftlichen Vertreter. Und wenn die Politik da etwas reinschreiben will, dass nun wirklich dem widerspricht, was in der Wissenschaft rausgefunden worden ist, dann werden die da sagen: Nee, so geht das nicht, und dann wird es auch so nicht gehen. Vielleicht ist es auch eine gewisse Kontrolle, dass die Wissenschaft auch innerhalb ihres Bereiches bleibt, nämlich in der Wissenschaft. Und nicht anfängt, plötzlich zu sehr politische Forderungen aufzustellen.

Soll mit dem Bericht Druck auf die Klimapolitik ausgeübt werden?

Nein, das sehe ich nicht so. Dass die Politik und die Öffentlichkeit das daraus liest, das kann schon gut sein. Aber es steht der Wissenschaft zunächst einmal nicht zu, zu sagen, ihr sollt dies und jenes machen. Aber Wissenschaft kann sagen, wenn ihr dieses oder jenes erreichen wollt, also zum Beispiel das Klimaziel, dann gelingt das nur, wenn dieses und jenes realisiert wird.

Die Fraktionsspitzen im Deutschen Bundestag meldeten sich jüngst zum Klima zu Wort: Die SPD drängt auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Die CDU weist mit dem Finger auf die G20, Deutschland und Europa hätten ja schon Nachjustiert beim Klimaabkommen. Und Die Linke fordert Kohleausstieg 2030, Gasausstieg und Klimaneutralität 2035. Was ist politisch sinnvoll und warum?

Für mich ist sinnvoll vor allen Dingen die Frage nach dem Ausbau erneuerbarer Energie oder besser der Entwicklung der Technologie erneuerbarer Energien. Also nicht so sehr Frage, wie viele Windturbinen dann in der Landschaft stehen. Sondern, dass es gelingt, einen Windpark zu entwickeln, der wirtschaftlich attraktiv ist, sodass eine Nachahmung im Rest der Welt erfolgt und damit nicht nur eine geringe Einsparung an Emissionen in Deutschland – eine Einsparung, die im Grunde völlig belanglos ist, die aber über ihre technische Realisierbarkeit durchaus relevant sein kann, weil sie nämlich ermöglicht, in anderen Ländern, in denen auch emittiert wird, Emissionen herunterzubrechen. Das glaube ich, ist der entscheidende Punkt, also nicht die direkte Einsparung durch unsere Nutzung von Energie. Sondern das Angebot, man kann das so machen, und das ist auch noch wirtschaftlich attraktiv.

Hans von Storch
Hans von Storch / J. Xu

Ist es denn falsch, Druck auf die G20 auszuüben?

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Rob Schuberth | Fr., 13. August 2021 - 14:49

was bitte soll den Politik, also aktive Politiker machen?

Es gibt niemanden der sich über andere erheben darf (es sei denn er will einen Krieg) um ihnen die nötige Klimaverbessernde Politik aufzuoktroyieren.

Daran hapert es doch.
Ein Protokoll in Kyoto od. Paris zu unterzeichnen, das ist leicht gemacht, aber entspr. auch zu handeln, das ist eine ganz andere Sache.

Von daher finde ich die Frage des Autors ein wenig konstruiert, zumal unerheblich.

Wissenschaft schafft Wissen.
Ob Politiker dann auch entspr. handeln, das entscheidet die Wirtschaft (pardon deren Lobbyverbände).
Die Kunst besteht darin dem Bürger/Wähler gegüb. es so aussehen zu lassen, als ob die Politik selbstbestimmt handeln würde.*haha*

Wir könne noch so schöne Begriffe wie Weltklimarat erfinden.
Es mangelt im Grunde an einer WELT-Regierung.
So hilft nur Einsicht u. Vernunft. Begriffe die zur Politik so gar nicht passen.
Auch das beantwortet die Frage des Artikels.

Jörg Stetter | Fr., 13. August 2021 - 15:26

Eine wirklich gute,nüchterne Analyse des Klimawandels und der sinnvollen Maßnahmen zur CO2 Reduktion und zum Klimafolgenschutz. Schade,dass die sogenannten Klimaaktivisten und die vielen Apokalyptiker das nicht lesen werden.Hans von Storch würde dann allerdings als Klimaleugner verunglimpft.
Er weist zu Recht darauf hin,dass unsere Energiewende nur dann Sinn macht,wenn man es schafft,die entsprechenden Technologien weltweit so attraktiv und bezahlbar zu machen,dass auch ärmere Länder diesem Beispiel folgen können.Davon ist die bisherige deutsche Energiewende meilenweit entfernt.Sie wirkt bisher eher abschreckend.

Gerhard Lenz | Fr., 13. August 2021 - 16:16

Antwort auf von Jörg Stetter

auch Sie haben sich offensichtlich nur die passenden Stellen herausgesucht. Oder den Text gewünscht missverstandne.

Im Text ist z.B. folgender Passus enthalten: Dass der IPCC dramatisiert, diese Behauptung kommt natürlich aus einer gewissen politischen Ecke, der die Klimaschutzpolitik nicht gefällt...

Herr von Storch setzt durchaus nicht die Hürde "wirtschaftliche Erwägungen" vor die Notwendigkeit von Klimaschutzmassnahmen. Stattdessen spricht er davon, die Entwicklung von alternativen Energieformen energischer voranzutreiben.

Ganz sicher kehrt er nicht zu den üblichen Kamellen der Klimaleugner zurück, wonach die ausgemusterte Kernkraft usw. unverzichtbar sei. Noch bestreitet er, dass C02 eben tatsächlich ein Klimakiller ist.

Womit er sich in klarem Widerspruch zu den selbsternannten Klimafachleuten und Freizeitphysikerinnen hier im Forum befindet.

Urban Will | Fr., 13. August 2021 - 21:52

Antwort auf von Gerhard Lenz

niemand so gut wie Sie. Und dass Sie diesen Satz von der „gewissen politischen Ecke“ hier hervorheben, macht Ihre Kritik an Herrn Stetter zum Eigentor.
Dessen Analyse des Beitrages ist weitaus zutreffender als Ihrer.
Herr v. Storch gibt ein sehr gutes Interview. Er macht genau das, was ein Wissenschaftler tun muss. Er nimmt keine politische Position ein und redet über Wahrscheinlichkeiten, dass dieses oder jenes eben auch nicht eintreffen kann.
Er bleibt neutral, stellt keine Forderungen auf, sondern analysiert die, die aufgestellt wurden.
Ich teile die Ansicht, dass nur „Technologie – Bejahung“, also Forschung uns weiterhelfen kann. Ihr Gerede von den „Klimaleugnern“ ist abgedroschen. Man ist kein „Klimaleugner“, wenn man dem grünen Zeitgeist nicht frönt.
Denn dieser wird dem Klima nicht helfen, er wird ihm schaden, D wird technologisch zurückfallen. Eine gescheiterte Energiewende – absolut nicht auszuschließen, eher sogar wahrscheinlich – wird dies noch befördern.

Werter Herr Will, Ihrer Kritik an dem Mitforisten schließe ich mich an. Er sorgt aber auch für etwas Abwechslung u. Reibung hier. Somit für mich ok.

Mein Kritik an dem Interviewten hält sich in engen Grenzen. Was soll denn so einer auch anders machen, als sich in Belanglosigkeiten, Eventualitäten u. im Wagen zu retten.
Der Zeitgeist (pc u. nach shitstorms gierende a-soziale Medien) würden einen wie ihn doch nur zu gern in der Luft zerreißen, würde er sich trauen klar Aussagen zu treffen.

Aufgrund der m. E. def. gescheiterten Energiewende (auch da also m. Zustimmung) haben wir uns endlich ein Notstromaggregat zugelegt.

Denn demnächst werden wir alle die unangenehme Erfahrung von vermehrt auftretenden Blackouts machen müssen.

Ann-Kathrin Grönhall | Sa., 14. August 2021 - 08:06

Antwort auf von Gerhard Lenz

Zehn Jahre nach der Katastrophe von Fukushima erlebt die Kernenergie ein erstaunliches Comeback. Immer mehr Länder bauen neue Atommeiler. Auch um das Klima zu schützen. Jetzt kommt noch eine neue Super-Technologie für Mini-Atomkraftwerke.

https://www.focus.de/finanzen/nur-in-deutschland-gibt-es-kein-comeback-…

„Nicht weniger als 51 neue Atomkraftwerke sind derzeit im Bau.
Im ersten Halbjahr 2021 sind drei neue AKWs in Indien, Pakistan und China ans Netz gegangen, und nun kommen im Monatstakt neue dazu. … Alleine in China sind 13 neue Kernkraftwerke im Bau.
Aber auch Indien setzt massiv auf Atomenergie und hat jetzt 6 neue Meiler im Bau. Das kleine Südkorea baut 4 neue Kernkraftwerke

"Ganz sicher kehrt er nicht zu den üblichen Kamellen der Klimaleugner zurück, wonach die ausgemusterte Kernkraft usw. unverzichtbar sei"

Danke für diesen Satz Herr Lenz ;-) !!

Dieter Freundlieb | So., 15. August 2021 - 16:37

Antwort auf von Gerhard Lenz

Wer wie Sie, Herr Lenz, Ausdrücke wie 'Klimaleugner', 'ausgemusterte Kernkraft', und 'Klimakiller' benutzt, zeigt ganz klar, dass es ihm nur um argumentationslose Propaganda und nicht um rationale Kritik geht.

Wolfgang Dubbel | Fr., 13. August 2021 - 16:54

Antwort auf von Jörg Stetter

Zur Bevölkerungsentwicklung, zu Wachstumsverzicht, zu einer Neuerfindung des Kapitalismus

Karl Napp | Sa., 14. August 2021 - 11:32

Antwort auf von Jörg Stetter

Ich empfehle nach einer Führung durch die Grube Messel bei Darmstadt Immanuel Kants Rat zu folgen und den durch andere ungeleiteten, eigenen Verstand zu nutzen.

John Berger | Fr., 13. August 2021 - 15:56

"Für mich ist sinnvoll vor allen Dingen die Frage nach dem Ausbau erneuerbarer Energie oder besser der Entwicklung der Technologie erneuerbarer Energien. Also nicht so sehr Frage, wie viele Windturbinen dann in der Landschaft stehen. Sondern, dass es gelingt, einen Windpark zu entwickeln, der wirtschaftlich attraktiv ist, sodass eine Nachahmung im Rest der Welt erfolgt".
In welchem apolitischen Wolkenkuckusheim lebt von Storch? Natürlich ist es von großem Belang, wieviel Windräder die deutsche Landschaft verschandeln. Natürlich gibt es auch bei der dreifachen Menge an Windrädern jede Menge Black-outs. Natürlich wartet die Welt nicht auf deutsche Eingebungen. Die Welt hat längst auf Kernkraft gesetzt. Im Buch "Die CO2-Falle" wird von Storch glänzend widerlegt.

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 13. August 2021 - 16:08

Ich bin jetzt gerade fürchterlich verwirrt. Hier lese ich von dem Klimawissenschaftler, dass nur Wind und Solarkraft unser Klima retten können, weil sie „klimaneutrale“ Energie liefern. Punkt, kein Argument warum das so ist.
Im neuesten TE-Heft habe ich gerade von Windkraftanlagen und Solaranlagen als „grünen Klimakillern“ gelesen. Dort gab es physikalische Argumente, die ich als Dipl. Ing. „alter Schule“ komplett nachvollziehen kann.
Gleichzeitig kann ich beim Professor von Storch Tendenzen erkennen, nicht zu viel Demokratie zuzulassen. Bürger, sollten nicht gegen Umweltprojekte klagen können.
Das mag, wenn alles stimmt, was er (und die EEG-Lobby) sagen, unser Klima retten. Unsere Demokratie rettet es bestimmt nicht. Aber er plädiert ja auch gegen zu viel politischen Einfluss auf die Wissenschaft. Woher dann seine Sympathie für China, das 2030 endlich das Maximum ihrer CO²-Emissionen erreichen will.

Einmal habe ich Ihnen heute widersprochen, aber hier nun meine ganze Zustimmung.

Auch mir sind Studien bekannt wonach wir in D schlicht nicht die Fläche haben (Land kann man nicht vermehren), um all die zusätzlichen (wir reden hier von einigen zehntausend!) WKA aufstellen zu können.

Bzgl. Ihrer Kritik an den "merkwürdigen" demokratiefernen Vorstellungen des Autors, würde ich sagen: >>Da passen doch die nun überklebten Plakate für den grünen Wahlkampf ganz gut.
Denn sie legen genau das offen.
Die gewollte grüne Öko-Diktatur.

Danke Herr Wienroth. Sie ersparen mir zu diesem Zeitpunkt meinen Kommentar zu der Holprigkeit im Artikel, die Sie angesprochen haben. Wo ist die öffentliche Diskussion zum Klimawandel mit Fachleuten? Niemand bestreitet den Klimawandel. Der Streit beginnt erst da, welcher Teil des Klimawandels menschengemacht ist und welcher dem zyklischen Erdenlauf zu zuschreiben ist. Streit besteht darüber, wenn es menschengemachte mitverursachende Verhaltensweisen gibt, wie man das menschliche Verhalten ändern kann und zwar weltweit. Streit gibt es darüber, ob vorhandene Stromquellen (AKW, Kohle, Öl, Gas usw.) im Schnellverfahren unseren Strombedarf sichert und bezahlbar macht. Streit gibt es darüber, ob die Abhängigkeit von Sonne und Wind, vorhandene Systeme ersetzen kann, oder nur ergänzen. Streit gibt es darüber, ob DE die Welt allein rettet oder eben alle mitmachen. Wer kritisch hinterfragt ist ein Leugner. Die Klimaideologen wollen keine Debatte, kein eigenes hinterfragen. Die wollen diktieren.

Jochen Rollwagen | Fr., 13. August 2021 - 16:55

Sagt ein Deutscher zu einem Chinesen: Hey, wir haben unsere Wirtschaft ruiniert, weil wir durch unsere Energie-Politik irre hohe Steuern, die höchsten Strompreise der Welt und totale Abhängigkeit von den Leuten bekommen haben, die wir eigentlich doof finden, die Russen. Außerdem sind alle Unternehmen aus unserem Land geflohen, die Leute, die noch halbwegs klar denken konnten auch, die Landschaft ist jetzt mit Windrädern und kilometerlangen Solarparks verschandelt, was wir mit dem Zeug machen wenn's nicht mehr tut wissen wir noch nicht. Und wir rennen jetzt in Jutesäcken und Holzsandalen rum und tanzen um's Feuer, damit die Sonne scheint oder der Wind weht.

Sagt der Chinese: Super, das machen wir auch.

Finde den Fehler.

Volkmar Richter | Fr., 13. August 2021 - 17:38

...wenn das IPCC ausgewählte Wissenschaftler ausgewählte Veröffentlichungen resümiert und daraus dann die "Summary for Policy Makers" sozusagen in leichter Sprache zusammengefasste Wünsche an die Politik formuliert. Das Ganze basierend auf Messungen an einem Vulkan, nach einem patentierten Verfahren und Modellen...?

Max Müller | Fr., 13. August 2021 - 17:48

..unpolitischen Aussagen und Meinungen. Zu behaupten, Wissenschaftler wären politisch neutral ist genauso abwegig, als würde man sagen, Richter wären immer objektiv. Das mag die Utopie und gewünscht sein, aber faktisch ist das nicht so. Unter anderem deshalb gibt es auch immer wieder Fehlurteile, im Recht wie in der Wissenschaft. Bestes Beispiel war der Bericht zum Ursprung des Corona-Virus der WHO.

Selbstverständlich steckt hinter dem neuesten Klimateilbericht auch eine politische Agenda, das sieht man schon an der Dringlichkeit des Appells. Und selbstverständlich verneint man das, alles andere wäre ja auch selbstbelastend und dumm.

Wie immer muss man sich bei der Bewertung dieses Berichtes mehr auf den eigenen Instinkt als auf die Aussage anderer verlassen.

gabriele bondzio | Fr., 13. August 2021 - 18:26

Bin durchaus für neue Technologien., welche unsere Umwelt verbessern, zu haben. Aber die hochgelobten Windräder zählen nicht dazu. Sehr teuer in der Aufstellung und Entsorgung. Ineffizient da Wind keine Konstante ist und bei sehr starken Winden, welche die Klimaforscher ja vorhersagen. Müssen sie sogar mit Energieaufwand abgestellt werden.
Das beißt sich irgendwie total, mit den Vorhersagen von extremen Wetter (Flaute oder Sturm) und einem Mehr an Windrädern.
Windräder zerschneiden die wenig intakten Waldgebiete im dicht besiedelten DE, weil eine Zugangstrasse für schwere Technik , zum Aufstellen und Warten benötigt wird.
Und was war dann mit den Eigenheimen, die Grünen plötzlich wegen Versieglung der Natur ablehnen?
Ja, der letzte Satz von Herrn Storch, um reißt die Problematik gut.

Manfred Sonntag | Fr., 13. August 2021 - 18:49

Frau Dr. Dannenberg, dass ist das beste Interview zu diesem Thema welches ich seit ewigen Zeiten gelesen habe. Die Vorschläge für die einzelnen Bürger sowie die komplette Gesellschaft durch Prof. Dr von Storch sind einleuchtend. Ich könnte mir selbst vorstellen, die Technologie-Entwicklungen in meinem möglichen Rahmen finanziell zu unterstützen. Die Durchsetzung der Ziele wird nur durch Wissenschaft und Forschung möglich sein, nicht durch Tiraden aus Wolkenkuckucksheim. Aber ich sehe eine große Gefahr bei den deutschen Hochschulen. Ihnen geht es doch nur noch um ideologisch und identitätspolitische saubere Präsentationen. Mit Gender, PC und CC wird nicht eine Technologie entwickelt, sondern nur eine Nebelkerze nach der anderen gezündet. Entsprechen wird der Blick im Hörsaal nach vorn zum Prof. sehr getrübt. Selbst die Experimente verschwinden dann hinter dem Ideologienebel. Das Gleiche passiert in den Schulen. Wenn wir so weitermachen brauchen wir gar nicht anfangen. Wir haben fertig!

Urban Will | Fr., 13. August 2021 - 22:11

weitaus „förderlicher“ für die Sache, wenn alle so unaufgeregt und sachlich beim Thema Klima bleiben würden wie Herr v. Storch.
Er bleibt als Wissenschaftler neutral. Das muss er auch, aber das ist halt nicht nur nicht mehr selbstverständlich, sondern sogar die Ausnahme.
Er hat die Gelassenheit des Alters und der Erfahrung, kommt authentisch rüber und überzeugt guten Argumenten.
Das Geschrei der links – grünen Übermoralisten, die über Gängelung und Verbotsorgien die Menschen zu erziehen versuchen wirkt dagegen nur noch lächerlich.
„It's the technology, stupid“, so etwa der Grundtenor seines Interviews.
Und nicht anders wird es gehen. Die dt. Energiewende wird nur dann funktionieren, wenn sie technisch ermöglicht werden kann. Das ist in ein paar Jahren nicht zu machen. Nicht mit Windrädchen.
Einer der größten CO² – Produzenten ist der Bau. In D fehlen hunderttausende Wohnungen, man winkt Hunderttausende ins Land. Und gedämmt werden soll auch noch.
Alles ein Irrsinn.

Kai Hügle | Sa., 14. August 2021 - 07:32

Die IPCC bezeichnet es als "praktisch sicher", dass der derzeit beobachtbare Klimawandel maßgeblich von menschlichem Verhalten verursacht worden ist und wird.

"'Praktisch sicher' erscheint mir keine vage Aussage. Im Rahmen der Wissenschaft ist das fast das Maximum." (Hans von Storch, Klimaforscher und Meteorologe, bis 2015 Professor am Institut für Meteorologie der Universität Hamburg und Leiter des „Instituts für Küstenforschung“ am Helmholtz-Zentrum Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung in Geesthach)

"Wie immer muss man sich bei der Bewertung dieses Berichtes mehr auf den eigenen Instinkt als auf die Aussage anderer verlassen." (Max Müller, Cicerone)

Ernst-Günther Konrad | Sa., 14. August 2021 - 12:58

Antwort auf von Kai Hügle

Sie überschreiben Ihren Kommentar"ohne Wort" völlig richtig. Sie ergehen sich in der Widerholung von Aussagen des Herrn von Storch und beenden Ihren Kommentar damit, sich auf Ihren eigenen Instinkt verlassen zu wollen. Der Cicero erlaubt inhaltliche Diskussion. Welchen Inhalt hat Ihnen ihr Instinkt zum Thema Klima eingegeben?
Haben Sie eine Meinung zum Klima? Teilen Sie uns doch die mit. Vielleicht erhalten Sie Wieder- oder Zuspruch. Sie müssen nur mal Milch geben. So ist ihr Kommentar tatsächlich: "inhaltlich ohne Worte".

Nein, ich beende meinen Kommentar NICHT mit der Aussage, mich auf meinen "eigenen Instinkt verlassen zu wollen", sondern ich stelle der Einschätzung eines Experten die Einschätzung eines Laien (Herrn Müller) gegenüber. DER will sich auf SEINEN Instinkt verlassen! Deshalb habe ich Herrn Müller zitiert! Das sieht man an den ANFÜHRUNGSZEICHEN und seinem NAMEN!!!
Damit will ich zum Ausdruck bringen, dass man den Experten offenbar nicht glaubt, obwohl man selbst keinerlei Qualifikation hat, diese Erkenntnisse zu hinterfragen.
Ich halte mich bei Dingen, von denen ich nichts verstehe (z. B. Klimaforschung oder Virologie) ganz bewusst an den Rat meines verstorbenen Großvaters: "Wer kei Ahnung hat, soll's Maul halde!"
Ich würde Ihnen DRINGEND empfehlen, das ebenfalls in Erwägung ziehen.

helmut armbruster | Sa., 14. August 2021 - 08:08

ist uralt, wurde schon immer angewendet und garantiert eine leichte Lenkbarkeit der Massen.
Das Prinzip ist denkbar einfach. Man behauptet - heute natürlich mit "wissenschaftlicher Unterstützung" - dass eine vernichtende Katastrophe unausweichlich bevorstehe aus welcher es keine Rettung gäbe, es sei denn bla-bla-bla...und dann wird der Ausweg aufgezeigt. Diesen empfindet das Publikum dann als seine Rettung und folgt bereitwillig dem angeblichen Retter.
Machen wir uns nichts vor. Jahrhundertelang betrieb die Kirche dieses Geschäft mit durchschlagendem Erfolg, indem sie sich als Retter vor der ewigen Verdamnis darbot. Heute laufen ihr die Gläubigen davon, weil eine Ersatzreligion aufgetaucht ist, welche verspricht die Welt und das Klima retten zu können.
Beiden gemeinsam ist, dass sie mit Ängsten vor drohendem Unheil operieren, das noch in der Zukunft liegt. Die "Gläubigen", die sich ängstigen lassen, werden das drohende Unheil nie selbst erleben u haben trotzdem Angst!?!

Achim Koester | Sa., 14. August 2021 - 09:29

Ich kann mich erinnern, dass es in wissenschaftlichen Kreisen eine andere Formulierung gab, die das Maximum ausdrückte: "Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit". Davon ist die Formulierung des IPCC noch weit entfernt.

Walter Bühler | Sa., 14. August 2021 - 09:50

"Der warme Winter von dem Jahr 1806 auf das Jahr 1807 hat viel Verwunderung erregt, und den armen Leuten wohlgetan; und der und jener, der jetzt noch fröhlich in den Knabenschuhen herumspringt, wird in sechzig Jahren einmal als alter Mann auf den Ofenbank sitzen, und seinen Enkeln erzählen, daß er auch einmal gewesen sei, wie sie, und daß man Anno 6, als der Franzos in Polen war, zwischen Weihnacht und Neujahr Erdbeeren gegessen und Veielein gebrochen habe. Solche Zeiten sind selten, aber nicht unerhört, und man zählt in den alten Chroniken seit 700 Jahren 28 dergleichen Jahrgänge.

Im Jahr 1289, wo man von uns noch nichts wußte, war es so warm, daß die Jungfrauen um Weihnacht und am Dreikönigtag Kränze von Veilchen, Kornblumen und andern trugen."

Walter Bühler | Sa., 14. August 2021 - 09:52

" ... Im Jahr 1420 war der Winter und das Frühjahr so gelind, daß im März die Bäume schon verblüheten. Im April hatte man schon zeitige Kirschen, und der Weinstock blühte. Im Mai gab es schon ziemliche Traubenbeerlein. Davon konnten wir im Frühjahr 1807 nichts rühmen.

Im Winter 1538 konnten sich auch die Mädchen und Knaben im Grünen küssen, wenn's nur mit Ehren geschehen ist; denn die Wärme war so außerordentlich, daß um Weihnacht alle Blumen blühten.

Im ersten Monat des Jahrs 1572 schlugen die Bäume aus, und im Februar brüteten die Vögel.

Im Jahr 1585 stand am Ostertag das Korn in den Ähren.

Im Jahr 1617 und 1659 waren schon im Jänner die Lerchen und die Trosteln lustig.

Im Jahr 1722 hörte man im Jänner schon wieder auf, die Stuben einzuheizen.

Der letzte, ungewöhnlich warme Winter, war im Jahr 1748."

Lisa Werle | Sa., 14. August 2021 - 10:46

Nur werden diese Gedanken die Ideologen nicht erreichen, die vom Alarmismus profitieren.
Und solange Herr von Storch selbst kein Wort zum nicht zu bewältigenden Bevölkerungswachstum sagt, kann man seine Ausführungen auch vergessen. Auch die derzeitigen Windmonster als Technologie zu bezeichnen, kann nur jemand sagen, der noch niemals in einem manipulierend so betitelten "Windpark" gewesen ist. Unsäglich ist es dort. Selbst wenn ich mal die geschredderten Vögel und Insekten außer acht lasse: die Trockenheit der Böden rund um diese Windmonster ist erschreckend und logisch zu erklären. Mit Logik haben es die Deutschen aber nicht so. Hinzu kommt, dass wir für diese sinnfreie und niemals ausreichende "Energieerzeugung" Wälder abholzen, Landschaft zerstören und Natur/Lebewesen vernichten. Und das alles soll die Welt davon überzeugen, diesen Irrsinn mitzumachen? Am deutschen Wesen wird die Welt leider nicht genesen, sondern ärmer werden.

Tomas Poth | Sa., 14. August 2021 - 12:12

Der für die Politik geschriebene Bericht, dient den Klima-Hysterikern als Bibel, als daß der ganze Bericht mit all seinen Schätzungen und Annahmen als eine Arbeit verstanden wird, die kritisch begleitet werden muß.
Den ganzen religiösen Fanatikern ist der mit Fakten basierte Widerspruch völlig egal, sie wollen in ihrer Religiösität nicht gestört werden.

helmut armbruster | So., 15. August 2021 - 07:27

Erde wird, wenn sie nicht eingedämmt wird, uns in allergrößte Schwierigkeiten bringen. Und das wird viel früher und viel schneller geschehen als das Klima sich ändern wird oder der Meeresspiegel um 10 m ansteigen wird.
Wir sollten uns nicht ängstigen und verrückt machen lassen von Ereignissen, deren Auswirkung wir erst in mehreren Jahrzehnten wirklich spüren werden. Wir sollten unsere Aufmerksamkeit vielmehr Ereignissen zuwenden, deren Auswirkungen schon in einer Generation zu weltweiten Konflikten um knappe Ressourcen führen werden.
Wer wird noch an Umweltschutz denken, wenn es z.B. darum geht, ob man Zugang zu Wasser hat oder nicht?