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Impfen, wo es nur geht – auf einem indischen Gemüsemarkt / dpa

Moderna-Impfstoff - Mit reduzierter Dosis ausreichend geschützt?

Eine US-Studie legt nahe, dass deutlich niedrigere Dosen des Moderna-Impfstoffs ähnlich gut gegen das Corona-Virus schützen wie die natürliche Abwehr nach einer überstandenen Infektion. Das gibt Hoffnung, auch in den ärmsten Teilen der Welt schnell mehr Menschen impfen zu können.

Autoreninfo

Uta Weisse war Online-Redakteurin bei Cicero. Von Schweden aus berichtete sie zuvor als freie Autorin über politische und gesellschaftliche Themen Skandinaviens.

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Weltweit sind bereits 3,5 Milliarden einzelne Impfdosen gegen das Corona-Virus verimpft worden, knapp 26 Prozent der Weltbevölkerung haben damit mindestens eine Impfdosis erhalten. Doch der Impfstoff steht nicht etwa dort bereit, wo er am dringendsten gebraucht wird. Vornehmlich in den reichsten Regionen der Erde werden die meisten Menschen geimpft, während nur ein Prozent der Impfungen an die Menschen in den ärmsten Ländern geht.

Um an diesem Ungleichgewicht möglichst schnell etwas zu ändern, wird seit einigen Monaten darüber diskutiert, die Aufhebung des Patents des Biontech-Impfstoffs zu erwirken. Ein anderer Weg, um schneller mehr Menschen impfen zu können, ist das Dose-Stretching. Dabei werden Impfstoffe niedriger dosiert, um mehr Menschen gleichzeitig impfen zu können. Beim Impfprogramm gegen das Gelbfieber wird diese Strategie bereits seit 2016 erfolgreich in afrikanischen und südamerikanischen Staaten verfolgt.

Plädoyer für mehr Pragmatismus

Dose-Stretching auch bei Corona-Impfstoffen anzuwenden, wurde bisher noch wenig wissenschaftlich erforscht. Anfang Juli wurde hierzu eine erste vorläufige Studie des kalifornischen La Jolla Institute for Immunology veröffentlicht, über die das Magazin Nature vergangene Woche berichtet hat. 

Die Forscher der Universität La Jolla hatten sich für ihre Studie auf Proben des Vakzin-Herstellers Moderna fokussiert. Dieser hatte lange vor der Zulassung des Impfstoffs drei  Dosierungen getestet: 25, 100 und 250 Mikrogramm. Die Wahl fiel nach Abwägung der positiven Wirkung und der Nebenwirkungen auf die mittlere Dosis, die aktuell in vielen Ländern zugelassene Dosierung des Moderna-Impfstoffs. Gemäß aktuellerer Tests hätte sich laut Hersteller allerdings auch die Hälfte dieser Dosis als wirksam gegenüber dem Corona-Virus erwiesen.

Das war der Ausgangspunkt für die Forscher der La-Jolla-Studie, noch niedrigere Dosierungen zu testen. Sie untersuchten dafür die Blutproben von 35 Probanden der 25-Mikrogramm-Gruppe aus den Moderna-Versuchen nochmals genauer auf die vorhandene Anzahl von Antikörpern und verschiedenen T-Zell-Typen. Die Blutproben waren sechs Monate nach der zweiten Impfung entnommen worden. Das Ergebnis: Sowohl die Anzahl der verschiedenen T-Zellen als auch der Antikörper waren in etwa so hoch wie nach natürlichen Infektionen mit dem Corona-Virus.

Statt also zweimal die zugelassene Dosierung von 100 Mikrogramm des mRNA-Impfstoffs Moderna zu verabreichen, würde ein Viertel dieser Dosis bereits ausreichen, um zumindest einen gewissen Schutz vor dem Corona-Virus zu erlangen. Viermal so viele Menschen wie jetzt könnten mit derselben Menge Vakzin geimpft werden, wenn das Dose-Stretching zur Anwendung käme.

Mit Blick auf das große Ungleichgewicht zwischen Industrienationen und Entwicklungsländern plädiert der Ökonom Alex Tabarrok von der George Mason Universität für mehr Pragmatismus, eine halbe Impfdosis für eine ungeimpfte Person sei jetzt deutlich nützlicher als eine ganze Dosis erst in einem Jahr.

Die Studie der La-Jolla-Universität finden Sie hier.

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Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 16. Juli 2021 - 12:53

mit dem Nord-Südgefälle bzw. dem zwischen armen und reichen Ländern?
Ich hatte das Gefühl, dass die Nordhalbkugel zunächst stärker betroffen war, kann mich aber irren.
Wie auch immer, die Nordhalbkugel "diente evtl. diesmal als Versuchskaninchen", denn eine geringere Dosis könnte wirklich ausreichen.
Angenehmer könnte es jedoch sein, wenn solche Entscheidungen in Expertenhand bleiben und eher Impfstoff in diese Regionen verschifft werden muss, als dass dort selbst der Impfstoff hergestellt wird.
Man verschifft Obst, warum sollte es also nicht klappen.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 16. Juli 2021 - 14:29

Das Thema scheint für Sie ein Schwerpunkt zu sein Frau Weise. "Schon der erste Halbsatz: " Eine US-Studie legt nahe,...." hat mich kurz überlegen lassen, ob ich den Artikel weiter lese oder nicht. Ich habe es widerwillig getan.
Merken Sie es nicht oder wollen Sie es nicht wahr haben. Derzeit ist auf dem Pharmamarkt ein heftiges Wettrennen, welcher Impfstoff sich durchsetzt und wer am meisten davon verkauft, gerne als Zweit- oder gar Drittimpfung. Keiner verhindert eine Neuinfektion, schützt aber angeblich vor schweren Verläufen.
Nun, wenn ich heute zu Hause bleibe besteht auch eine geringe Gefahr, von einem Auto überrollt zu werden. Ein solcher Hype um Impfstoff, und das bei in DE 95 % der infizierten Menschen, die nichts merken? 35 Blutproben von Probanten wurden untersucht? Das nennt sich bereits Studie? Das führt zu diesem Artikel? Nennen Sie das faktenbasierte Information? Der Artikel ist dann aber doch auch recht kurz. Warum wohl? Mehr gibt Moderna nicht her? Was kommt jetzt?

Brigitte Miller | Fr., 16. Juli 2021 - 15:31

was alles getan wird, um ungeniert weiter impfen zu können.

Maja Schneider | Fr., 16. Juli 2021 - 17:34

Antwort auf von Brigitte Miller

und zwar um jeden Preis, es geht um Milliarden und nicht um unsere Gesundheit. Sonst würde man von Seiten der Politik und der "Qualitätsmedien" nicht so konsequent berechtigte Warnungen und Studien zu Opfern und Nebenwirkungen und zur Verhältnismäßigkeit ignorieren bis vertuschen. Im Gegenteil, man versucht, die Gesellschaft weiter zu spalten, und zwar in Geimpfte und ebenso Steuern-zahlende Nicht-Geimpfte, denen man am liebsten die Teilnahme am öffentlichen Leben ganz verbieten will.

Tomas Poth | Fr., 16. Juli 2021 - 17:36

Wer es bisher noch nicht gemerkt hat, alle werden zu Versuchskaninchen/Laborratten gemacht, um die nötige Entwicklungszeit zu umgehen.
Das hat den Geschmack von Menschenversuchen.

Jochen Rollwagen | Fr., 16. Juli 2021 - 18:05

Weil "die Impfung" genauso gut schützt wie wenn man einfach der Natur ihren Lauf läßt (nach weit über einem Jahr der "Pandemie" mit dem "hoch-ansteckenden Killer-Virus" und seinen diversen noch viel höher ansteckenden Frankenstein-Varianten müssen doch so langsam wirklich alle das mal gehabt haben) muß man also:

impfen.

Aha.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 18. Juli 2021 - 12:37

Antwort auf von Jochen Rollwagen

wäre es vielleicht so.
Dagegen spricht evtl. die weit auseinanderklaffende körperlich Ausgangslage der Menschen.
Bei nicht wenigen könnte es dauern, bis sie sich einmal anstecken, weil ihr Immunsystem gut funktioniert.
Eine Impfung könnte aber auch diese Menschen PROAKTIV schützen, wenn sie einmal geschwächt, sich dann doch anstecken.
Ich habe nicht gleich gewußt, wie ich das Virus einschätzen soll, wenngleich mir eine hochgeschätzte Person sagte, das wäre masslos übertrieben.
Ich halte jedoch dagegen, dass wir vielleicht noch nicht wissen, welchen Schaden über längere Zeit verbleibende Schnipsel von schwach durchgemachten Virusinfektionen anrichten, ob nicht auch Erkältungskrankheiten auf die Dauer ein Immunsystem durcheinanderbringen, zumal wir in unserer Hochleistungsgesellschaft doch nichts mehr richtig auskurieren.
Ich glaube - ich bin Laie -, dass in den Bereichen die Coronaimpfung einen Unterschied machen könnte, aber nicht als Zwang.
Bitte Filter, wo immer möglich, einbauen!

Manfred Sonntag | Fr., 16. Juli 2021 - 18:30

Frau Weisse, Sie schreiben das Dose-Stretching bisher noch wenig wissenschaftlich erforscht wurde. Was wurde denn bei diesen Gentherapien, im Neusprech "Impfung" genannt, bisher ausreichend erforscht? Nichts! Wenn das alles so erforscht wäre, wie können dann in den USA innerhalb eines Updates von VAERS 2083 Menschen an den Folgen der Impfung sterben? Die Gesamtzahl der gemeldeten Todesfälle nach der Verabreichung der Corona-Vakzine erhöhte sich damit auf 9.048((VAERS https://www.openvaers.com/covid-data). Weitere Folgen: 985 Fehlgeburten; mehr als 3.300 Herzinfarkte, knapp 7.500 Behinderungen, fast 20.000 schwere allergische Reaktionen und 2.200 Fälle von Herzmuskelentzündungen. Frau Weisse, ich denke da ist doch das Thema Stretching ein klares Ablenkungsmanöver vor dem kommenden Drama (https://reitschuster.de/post/tod-nach-covid-impfung-sprunghafte-anstieg…). Ich wünsche allen Cicero Mitarbeitern & Foristen ein schönes Wochenende. Manfred Sonntag

Gerhard Lenz | Sa., 17. Juli 2021 - 10:20

Antwort auf von Manfred Sonntag

auf dem persönlichen Anti-Impf-Kreuzzug, Herr Sonntag? Und ausgerechnet Reitschuster, der Lautsprecher der Covidioten, darf mal wieder als Zeuge auftreten? Ach halt, der Mann will ja tatsächlich Journalist sein - nicht Meinungsmacher, was ihm aber gründlich misslingt.
Hat Reitschuster schon mal die Zahl der durch Impfungen geretteten Leben erwähnt? Hat er sicher nur vergessen. Oder sich publikumswirksam gewundert, warum Infektionszahlen steigen, die Zahl der Erkrankten aber gering bleibt? Auch vergessen.

Kurz: Seine Meinungen sind so überflüssig wie das trotzig-infantile "Hype"-Gebrabel einiger Cicero-Foristen.
Aber sicher sind wir uns einig, dass- Achtung Satire - Corona-Tote mit Vorerkrankung an eben dieser Vorerkrankung sterben, nicht an Corona. Geimpfte mit Vorerkrankung aber an den Folgen der Impfungen.
Und was sind schon 4 Millionen Corona-Tote gegen 1000 angebliche (selbst-gemeldete, nicht verifizierte!) Impfopfer?
Höchstens ein Vogelschiss.

Chris Groll | Fr., 16. Juli 2021 - 20:10

Auf Servus-TV wurde eine großartige Dokumentation „Corona – Auf der Suche nach der Wahrheit“ (2 Teile) gezeigt. Absolut sehenswert. Läßt vielleicht den ein oder anderen aufwachen.