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Nina Zwiebelhofer hat sich schon immer für Technik interessiert / Annette Cardinale

Mythos Mittelstand - Die Metallerin

Die EU will von 2035 an keine neuen Verbrennermotoren mehr zulassen. Im E-Auto werden Abgasklappen und Nockenwellen der Gaggenauer Metallverarbeitungsfirma König Metall nicht mehr gebraucht. Doch Firmenerbin Nina Zwiebelhofer hat bereits neue Ideen.

Autoreninfo

Sabine Baur ist freie Wirtschaftsjournalistin und lebt in Karlsruhe.
 

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Wenn sie die leichte Vibration ihrer Schreibtischplatte spürt, weiß Nina Zwiebelhofer, dass es läuft unten in der Produktion. Im zurückliegenden Corona-Jahr vibrierte drei Monate lang nichts am Gaggenauer Stammsitz von König Metall. In der Autoindustrie standen die Bänder still, deshalb mussten Zulieferer wie Zwiebelhofers Familienunternehmen ebenfalls pausieren. Die Sorgen seien groß gewesen, erzählt Zwiebelhofer, aber die Verantwortung noch größer.

Seit 2013 leitet sie die 1901 gegründete Firma im Nordschwarzwald gemeinsam mit einem angestellten Geschäftsführer. Als klassischer Automobilzulieferer hat sich König Metall unter ihrem Vater, Otmar Zwiebelhofer, über Jahrzehnte einen Namen gemacht. Doch der 2014 verstorbene Patriarch hat nicht mehr miterlebt, wie viel Fahrt die Mobilitätswende aufgenommen hat.
In der baden-württembergischen Metallindustrie sorgt der politisch forcierte Abschied vom Verbrennungsmotor für Unsicherheit. Denn in Elektroautos werden etliche Teile, die von hochspezialisierten Unternehmen hergestellt werden, nicht mehr gebraucht. König Metall stellt zwar vor allem Produkte für Lastwagen her. Und Zwiebelhofer glaubt, dass sich dort der Elektroantrieb nicht so schnell durchsetzen wird. Aber sie weiß, dass es dennoch Antworten auf die Veränderungen braucht. 

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Ernst-Günther Konrad | Do., 15. Juli 2021 - 12:16

Bravo Frau Zwiebelhofer, drei Abschlüsse, nicht damit angeben, sondern das Wissen innovativ und geschäftsfördernd einsetzen, das nenne ich mal Power. Also, es geht doch auch ohne einen geschönten Lebenslauf. Verständnis für die Menschen, aber dennoch klar am Ziel orientiert zur Erhaltung und Mehrung von Arbeitsplätzen Veränderungen einleiten und durchführen, sogar mittels eigenem Ausbildungszentrum, das sollte Zukunft haben. Ich hoffe sehr für Sie und ihre Belegschaft, dass die Regierung nicht weiter den Mittelstand drangsaliert und mit ihren teilweise unsinnigen bürokratischen und unheilvollen Corona Maßnahmen am Ende Sie nicht auch noch in die Knie zwingt. Es sind immer noch die Familienunternehmen, die unsere Wirtschaft stützen, auch wenn die Regierung mittels mangelndem Sachverstand zwar viel über Euch redet, aber wenig macht. Man kann Tradition und Zukunftsdenken durchaus miteinander verbinden, man muss nur die Menschen mitnehmen. Denn die wahre Stärke ist die Belegschaft.

Planwirtschaft lässt grüßen:
In X - Jahren werden wir auf Treppe 666 stehen.
Woher können Politiker die Unverschämtheit heraus nehmen, dass sie gekannt geben, in 14 Jahren haben wir die Voraussetzungen, dass wir keine Verbrennungsmotoren mehr benötigen.

Werde Partei gründen mit Inhalt:
Ab 2035 benötigen wir keine Eliten der Macht mehr, vor allem keine Politiker ??!!!

Mir tun vor allem die Menschen wie Frau Zwiebelhöfer Leid, die ihr Herzblut, Energie & Leidenschaft mit Anstand mit ihren Mitarbeitern geteilt hat & am Ende des Weges alle einen Tritt in den "Wertesten" bekommen.
Ich verneige mich vor diesen Menschen, die geradlinig ihren Weg gehen, ohne einen Buckel zu bekommen. Gott gebe Ihnen bitte Kraft, Ausdauer & Klarheit auf diesem Wege ?
Bitte mich nicht falsch vestehen. Ziele sind wichtig für das handeln der Menschen, um Wünsche mit Erfolg krönen zu können.
Aber ich finde persönlich, dies bitte immer alles in der Gesamtheit sehen. Kurzzeitig ist die Sicht oft mehr wie ...

Herr Lehmann,ich gründe die Deutsche Thüringer Volkspartei!
Da muß BMW seine Produktion von Verbrennungsmotoren 2025 nicht von München nach UK verlegen.
Schließlich ist BMW Eisenach ein traditionsreicher Standort im Grünem Herz Deutschlands.
Die Grünen und die Roten gibts dann in meiner schönen Heimat nicht mehr!
Aber Menschen,Facharbeiter,Ingeneure und Wissenschaftler für eine neue friedliche Gesellschaft mit allem was zu dieser dazugehört...
Und Grenzen kann ich auch sichern,schließlich habe ich gedient.
Wenn auch im politisch falschem System.

Sorry,ich bin aufgewacht,ich habe einen Traum gehabt.
Seit 1989/90.
MFG
Wolfgang Benker

Bernd Muhlack | Do., 15. Juli 2021 - 15:06

Frau Zwiebelhofer erinnert mich auf diesem Bild ein klein wenig an Andrea Nahles.
Lassen wir das besser.

Ich habe mir im Netz die Unternehmensbewertung angesehen; das reicht von sehr gut bis miserabel.
Das dürfte jedoch überall so sein, je nachdem welche Erfahrungen ein Mitarbeiter/Kunde mit dem Unternehmen gemacht hat.
https://www.kununu.com/de/koenig-metall1/kommentare

"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" heißt dieses geflügelte Wort.
Da der Umbau der Automobilindustrie unaufhaltsam kommen wird ist zeitnahes Handeln gefragt. Die König-Metall GmbH & Co. KG scheint auf einem guten Wege zu sein.
Auch große Zulieferbetriebe (etwa der Gigant BOSCH) sind im Umbruch. Im Gegensatz zu der öffentlichen Hand werden diese Betriebe wohl den Wechsel schaffen.

Haben wir es hinbekommen die Gesundheitsämter u Schulen "corona-fest" zu machen? NEIN!
Aber wir reden darüber, gell?!

Frau Zwiebelhofer leitet ein Unternehmen, sie ist nicht das Sozialamt; wo gehobelt wird, da fallen Späne!

Wolfgang Benker | Fr., 16. Juli 2021 - 00:34

Die Frau Zwiebelhofer müsste den grün gegendertern Personen(!)im warsten Sinne des Wortes die Tränen in die Augen treiben.
Denn diese können nichts.
Na ja,Strom von Kobolden im Netz speichen.
Ich habe noch ein DDR Einkaufsnetz... für die Baerböckin u.a.
Solche Frauen braucht das Land.
Keine gegenderten irgend etwas ,man sehe auch
Berta Benz mit bei ihrer legendären ersten Fahrt mit dem Automobil.

MFG
Wolfgang Benker