Armin Laschet beim ARD-Sommerinterview
Immer cool bleiben, das war Armin Laschets Devise im ARD-Sommerinterview / dpa

Armin Laschet im Sommerinterview - Alles kann, nichts muss

Diversität, Klimaneutralität, keine Steuererhöhungen, keine Steuerentlastungen, dann doch Steuerentlastungen, schwarze Null. Wie will Armin Laschet bei all diesen Versprechen noch ernst genommen werden? Er konzentriert sich einfach auf sein ganz eigenes Wohlfühl-Wahlprogramm – mit Erfolg.

Autoreninfo

Uta Weisse war Online-Redakteurin bei Cicero. Von Schweden aus berichtete sie zuvor als freie Autorin über politische und gesellschaftliche Themen Skandinaviens.

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Über seine Frau Susanne sagt Armin Laschet im ARD-Sommerinterview: „Sie hat mich sowohl in vielen strategischen intellektuellen Debatten gefordert als auch sehr häufig, eigentlich immer unterstützt.“ Ohne sie hätte er so viel nicht geschafft, sagt der Kanzlerkandidat der Union.

Aus ihm heraus sprudelt das nicht gerade, er wirkt eher vorsichtig, als dächte er, „Achtung, Armin, hier könntest du stolpern“. Aber dann legt er den Kopf noch mal schräg und schaut liebevoll in die Kamera. Nun wirkt er erleichtert. Alles richtig gemacht, den Trichter schön weit aufgespannt, er hat seine Frau als gleichwertige Partnerin gezeichnet und ist nicht in die Falle getappt, sie in ihrer Qualität als Mutter zu loben. So kann sich wirklich keine Wählerin an dem stören, was Armin Laschet den ARD-Zuschauern erzählt.

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Klaus Funke | Mi., 14. Juli 2021 - 15:25

Allmählich spürt man wie bei einer langsamen Häutung, dass Armin Laschet dem Schatten der großen (ehemaligen) Vorsitzenden entwächst. Und ich denke, dass wird noch deutlicher und wenn die erstmal weit weg ist, möglichst in New York als UN-Generalsekretärin, auch klar erkennbar sein. Und ehrlich, anders hätte er auch wohl kein Chance, im Gegensatz zu dem scheinbaren Bajuwaren Söder, der höchstwahrscheinlich die männliche Fortsetzung der Allzeitkanzlerin geworden wäre. Da meine ich die Beliebigkeit. Bei Söder scheint mir auch, dass er scheitern wird, und zwar recht bald. Einer wie Laschet hat indes tatsächlich eine Art Bodenhaftung, was ihm immer wieder zugute kommt. Ich glaube auch, er wird mit der Zeit den ganzen Ballast, Genderwahnsinn, völliges Ergrünen und Klimahysterie abwerfen. Mal sehen. Vielleicht irre ich mich ja auch. Trotzdem, alles ist besser außer Merkel.

Armin Laschet besitzt zwar viel mehr Eigensubstanz als Merkel, und seine Bodenhaftung ist diejenige an einen mit westlichen Pronzipien gedüngten Boden (wozu Eigentumsbindung u. viel mehr Freiheiten als in der DDR gehören, wo Angela K. sozialisiert wurde), a b e r er wird nur dann etwas vom jetzt grassierenden Wahnsinn wieder rückgängig machen, wenn er dafür den nötigen Druck aus seiner Partei u. von den Wählen bekommt.
Ansonsten schmiegt sich der Armin genauso dem Zeitgeist wie die Angela.
Was da evtl. nicht paßt, wird passend gemacht!
Daß er das prima kann, hat Laschet schon bewiesen, als er Arbeiten von Studenten, die er verschlampt hatte, einfach mit Fantasienoten versah, wobei er allerdings auch einem Studenten, der gar nicht mitgeschrieben hatte, eine Note gab. Dadurch fiel der Schwindel auf.

In einem Punkt haben Sie allerdings völlig recht:
LASCHET ALS KANZLER IST AUF JEDEN FALL BESSER FÜR UNS ALS WEITERE 4 JAHRE MIT EINER KANZLERIN MERKEL!

eines funktionierenden Staates nach einer schweren Wirtschaftskrise. Da wäre es unseriös, schon jetzt irgendwelche Versprechungen zu machen. Erstmal Kassensturz, und dann wir sein Merz schon sagen, was geht und was nicht.

Mit den Grünen am Bein wird das alles nicht einfach. Aber so sind nunmal die gesellschaftlichen Verhältnisse. Seine Vorabfestlegung auf Geschlechterparität war allerdings ein blödsinniger und überflüssiger Fehler. Keine nichtgrüne Frau will das.

... und Sie Herr Funke "scheinen" 1 Beispiel für "Erfolg" dessen zu sein.
Wirklich Verbindliches wurde nicht gesagt.
Wär ja auch blöde, wo es schließlich "Die Anderen" auch so handhaben.
Excellenz Laschet = nur1 glaubhaftes Beispiel dafür dass sich nichts ändern wird. Na ja, war die letzten hundert Jahre auch nicht anders.
Rückblickend mindestens eine Entschuldungshilfe.
Was und weshalb sollte sich auch ausgerechnet in dieser Sek irgend etwas in der menschlichen Verfasslichkeit ändern.
Parteibeschluss zu Jahr, Monat,Tag, dank Digit Sek, zu CO2 Neutralität eines Fleckchen auf diesem Planeten gefasst. Qualität dessen errechnen sich aus Dauer des "Diskussion" beschriebenen unverbindlichem Palavers.
Probleme ausgeschafft.
Wie sprach der Steuermann aller Geldströme
Seine Exzellenz Minister Scholz
"Geld ist genug da"
Eine Art "Rohr frei"
Als von Evolution (nicht vom Erbe) wohlwollend bedachter Unternehmer, bleiben nur noch Stöpsel im Ohr.
Und im Kopf.
Und Valium

-

Ernst-Günther Konrad | Mi., 14. Juli 2021 - 16:05

Ja, das stimmt. Was will er auch anderes verkünden. Noch ist sie ja da - die Herrin aller Reusen - und wird hoffentlich, sollten die Wahlen stattfinden, endlich ins Nirwana geschickt.
Ob ich einem Laschet trauen kann, hängt sehr viel davon ab, welches Personal er in seinem Kabinett aufstellen wird. Die jetzt da sind, taugen alle nichts. Wenn er wirklich das Ruder wieder zur Mitte drehen will, muss er erstmal die Merkelianer aus dem Rennen nehmen und einen Selbstreinigungsprozess bei der CDU und sich selbst einleiten. Kann er das? Will er das?
Er braucht nicht viel Wahlkampf machen. Die so gefürchteten GRÜNEN zerlegen sich gerade selbst und nähern sich wieder ihrer alten Marke, hoffentlich noch drunter. Nur mit wem regieren? Die SPD will nicht. Die GRÜNEN schon. Die FDP auf jeden Fall. Links und AFD kommt ja nicht in Frage. Wie soll denn eine neue Regierung aussehen? Und wenn keine gebildet werden kann, Neuwahlen irgendwann und Merkel weiter im Amt? Ist das der Plan? Schau mer ma.

"Nur, mit wem regieren? Die SPD will nicht." ...
... schreiben Sie.

Das war nach dem Debakel des Martin Schulz in 2017 ebenso.
Zunächst - spontan am Wahlabend.
In der ihr eigenen Art lachte Frau Andrea Nahles in die Kameras:
"Ab Morgen gibts in die Fresse!"

Soweit mir bekannt hat sie inzwischen einen Job bei der Post; ich glaube kaum, dass sie Briefe und Pakete ausliefert.

Werter Herr Konrad, im Zweifel wird die SPD wieder umfallen!
Sie brauchen doch ihre Wohlfühlposten, nicht wahr?
Übrigens war der NEUTRALE BP Steinmeier maßgeblich für diese GROKO verantwortlich!

Schönen Abend allerseits!

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 14. Juli 2021 - 16:22

Was hat man von Laschet erwartet? Noch ist die Kanzlerin da, sitzt er zwischen allen Stühlen. Da muss er sich vorsichtig äußern, Kritik würde ihn ihre Macht spüren lassen. Den Klimaschutz diktieren EU und das BVerfG. Zu viel an grün oder rot würde Konservative verprellen, auch muss er an künftige Koalitionen denken. Will er gewinnen, muss er sich die nächsten 80 Tage durchlavieren und darauf hoffen, dass die Unterstützung der Medien für die Grünen nicht zu stark wird.
Sach-Diskussionen über das Wahlprogramm hat es die letzten Jahre schon nicht gegeben. Außer populistischen, nichtssagenden Wahlsprüchen hatte da nichts Substanz. Die Programme der Parteien waren Überschriften und für den Laien nicht nachprüfbar. Ganz nach der Kanzlerin: Vertrauen sie mir.
Laschet muss bis zum Wahlabend eine „Wundertüte“ bleiben, auch wenn es zaghafte Signale gibt, dass er konservativem etwas mehr Raum geben will. Es bleibt dabei: Wer grüne Politik sicher verhindern will muss „die Aussätzigen“ wählen.

Ihren Ausführungen kann ich mich anschließen, Hr. Wienroth.
Wie der Hase läuft werden wir erst nach den Wahlen sehen.
Ich gehe von einer schwierigen Koalitionsbildung aus und damit von einer geschäftsführenden Kanzlerin Merkel bis ....?
Tja, und möglicherweise wird man ihr nochmals zu Füssen liegen und um Verlängerung bitten? Dieser Gedanke kommt mir immer wieder bei all meinen Beobachtungen und Einschätzungen in den Sinn.

Walter Bühler | Mi., 14. Juli 2021 - 16:37

Herr Funke, und in seinem Klammern am angestrebten Posten kann ich keine Bodenhaftung erkennen. Auch hat er bei mir keine Sympathie, wenn er allem und jedem das verspricht, von dem er denkt, dass der es gerne hören würde.
Ich habe Merkel nie gewählt, und mich über viele Sachen sehr geärgert, aber ich muss doch sagen, dass der Laschet an sie einfach nicht heranreicht.

Außerdem wird der Unterschied zwischen einer schwarz-grünen Laschet-Regierung und einer grün-schwarzen Baerbock-Regierung sowieso nicht ins Gewicht fallen. Ein Unterschied hinsichtlich der Moral kann ich auch kaum feststellen.

das schiefe Grinsen, seine verbalen Verrenkungen und nebulösen Versprechen geben mir das Gefühl: der Mann hat keine Ahnung und keinen Plan.
Was hat er denn für NRW erreicht? Arbeitslosenquote 2020 ist 7,5% : DL 5,9%! Klankriminalität! Drogen! NRW ist abgewirtschaftet! Will er das auf ganz DL übertragen?
Leider haben wir das Problem, dass wir bei der Wahl eben nicht die Wahl haben sondern uns nur für das kleinere Übel entscheiden können.
Womöglich geschieht uns das recht. Wir haben uns ja auch 16 Jahre dem Merkelismus hingegeben und lassen uns den ganzen Gender- und Rassismusschmarrn gefallen.
Irgendwann werden die Hüpfkinder fragen: could you let that happen? Und sie werden nicht das Klima meinen.

Gerhard Lenz | Mi., 14. Juli 2021 - 17:03

Genau. Es muss nur zu seinem Nutzen sein. Man denke nur an sein Corona-Öffnungsdisaster, dass sich gerade in NRW wiederholt.
Oder dass er den Radikalen Maassen nicht rauswerfen will. Der könnte ihm ja Stimmen bringen.
Für die rechtsextreme AfD ist das doch eine Perspektive! Viel Wind um Nichts, alles zum Nutzen des DEUTSCHEN Volkes, versteht sich, und Laschet ist im Kasten!

Rob Schuberth | Mi., 14. Juli 2021 - 18:57

Antwort auf von Gerhard Lenz

Wow, haben Sie Ihre RS-Funktion ausgeschaltet?
So wenige einfach Worte und dann diese Fehler...menno.

Der (in Ihrem Sinne) r_adikale Herr Maaßen findet es bestimmt nicht i. O.
Und was bitte soll denn ein D_i_saster sein?

Über den Inhalt des Komm. muss ich mich nicht äußern. Den kennen wir ja alle hier.
Der ist wie eine Matrix...immer gleich.

Joachim Kopic | Mi., 14. Juli 2021 - 22:26

Antwort auf von Gerhard Lenz

Mit ner Buchstaben-Suppe klappt's sicherlich ;)
Und immer schön dran denken: Extrem gibt es bei Ihnen anscheinend nur RECHTS...

Jost Bender | Mi., 14. Juli 2021 - 17:06

Um Laschets wohlfeilen Diversitätsbekenntnissen etwas möglichst stark Kontrastierendes entgegensetzen zu können, nahm die Autorin Rückgriff auf die Social-Media-Skandalisierung eines Gruppenbildes von vor ca 1 Jahr. Das Problem bei dieser polemischen 'Scheinwiderlegung' der erklärten Absichten Laschets: Die Kandidaten für Bürgermeister- & Landratsämter sind nicht (und waren noch nie) Ergebnis der Personalpolitik eines Ministerpräsidenten, sie werden auf kommunaler Ebene aufgestellt/nominiert/gewählt: 'Von unten' - nicht 'von oben'. Kommunalpolitik ist i.d.R. erst mal ehrenamtliches Engagement. Da tauchen also (bisher) nur Menschen auf, die sich über lange Zeit (ehrenamtlich) kommunalpol. engagiert haben.
Und das tun zZ viel weniger Frauen als Männer.
Mit Laschet hat das nix zu tun.
& Verfassungswidr. Paritaetsgesetze sind auch keine Lösung:
https://verfassungsgericht.brandenburg.de/verfgbbg/de/presse-statistik/…

Urban Will | Mi., 14. Juli 2021 - 19:36

aber der Armin hat doch Recht, wenn er vor diesen links – grünen Pressetanten nicht die Hose runter lässt.
Letztendlich wird alles, was er sagt, maximal negativ gegen ihn ausgelegt. Also warum soll er was sagen?
Das Gros der dt. Journalie hat ihren Job verlernt.

Und überhaupt haben die letzten 16 Jahre gezeigt, dass es schlicht wurscht ist, was man sagt. Man macht dann danach eh, was man möchte. Das wird bei Laschet genauso sein. Vielleicht – so meine große Hoffnung – wieder mehr in Richtung Vernunft, also konservativ. Und genau das sollte er jetzt besser nicht sagen. Man würde einen Vernichtungsfeldzug gg ihn starten.

Laschets einziger Verdienst bisher ist der, dass, wenn er kommt, es Merkel nicht mehr sein kann.
Die hat übrigens schon seit Jahren niemand mehr im Interview mal „hergenommen“. Ich erinnere mich an eines beim SPIEGEL, wo dann die lieben, unterwürfigen Nichtskönner von Journalisten eifrig berichteten, dass sie gerne Kaffee ausschenkt und immer von Amerika träumte...

Norbert Heyer | Mi., 14. Juli 2021 - 20:06

Ich habe noch niemals ein Wahlprogramm ernstgenommen, keine Wahlrede verfolgt, der Wahlwerbung geglaubt. Herr Laschet kommt daher wie ein Vertreter, der sein Produkt in den Himmel lobt, um es zu verkaufen. Es wird Steuererhöhungen geben, die geplante Umstellung auf Grüne Welle wird für die Bürger schweineteuer, wir werden mehr Strom brauchen, um die subventionierten Elektroautos zu laden. Wir wollen grünen Stahl produzieren, der die Herstellungskosten um 50 % erhöht. Soweit geht der grüne Glauben nicht, dass die Bauwirtschaft diesen Stahl verarbeitet. Herr Laschet bläst genauso wie die Grünen den Ballon der Illusionen auf, der mit einem lauten Knall zerplatzen wird. Außerdem wird er koalieren müssen, da wird ihm schon klargemacht, wo die Reise hingehen soll. Auf die Beratungsresistente folgt die rheinische Frohnatur der Sprunghaftigkeit. Reale Politik hat in Deutschland derzeit keine Chance, wir werden auch weiterhin unter Wert regiert, hoffentlich ohne die grün-linke Vormund-Partei.

Dr.Andreas Oltmann | Mi., 14. Juli 2021 - 21:13

Ich habe das Interview nicht gesehen, berufe mich auf die Äußerungen von Fr.Weiße. Wie subjektiv die sind, zeigt ein Vergleich des Artikels mit einem thematisch identischen Bericht in der NZZ über die Stimmung in Großbritannien nach dem EM-Finale. Jeder sieht und kommentiert den dort aufgekommenen „ Rassismus“ nach seiner persönlichen Bewertung, und jeder findet ein passendes Zitat dazu von B.Johnson. Was hat dies mit Laschet zu tun? Auch mir erscheint Laschet in zu vielen Äußerungen zu weich, zu unbestimmt, zu sehr dem Maistream folgend, zu schwurbelig, ohne Perspektive-geprägt von der Absicht, sich nicht festzulegen, es möglichst vielen rechtmachen zu wollen, kein Charisma, keine Strahlkraft - insofern ein angemessener Nachfolger für Merkel und das profillose „weiter so“ und Aussitzen.Das überzeugt mich nicht. Und nur die CDU zu wählen, weil es das geringste Übel ist, reicht mir auch nicht. Merz wäre besser gewesen…

helmut armbruster | Do., 15. Juli 2021 - 07:27

diese abgewirtschaftete Partei nach 16 Jahren Merkel noch Personalreserven haben könnte, die zu irgend etwas taugten?
Denn wer etwas taugte ist kalt gestellt worden oder hat sich selbst verschlissen. Nur Hofschranzen und Kammerdiener sind übrig geblieben. Wer Charakter hatte ist freiwillig gegangen bevor ihn die Alte weg intrigierieren oder weg beißen konnte.
Laschet hat überlebt. Urteilen Sie selbst in welche Kategorie man ihn einordnen kann/muss.