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Skyline von Chongqing, der südwestchinesischen Metropole mit mehr als 30 Millionen Einwohnern / Davide Monteleone

Supermacht China? - Unangenehme Wahrheiten

China gilt als die kommende Weltmacht. Doch beim näheren Blick zeigen sich viele gesellschaftliche Risse: Minderheiten werden unterdrückt, Frauenrechte spielen keine Rolle, die Kluft zwischen Arm und Reich wächst immer weiter. Und die Klasse der Kreativen fühlt sich an den Rand gedrängt. Eine gefährliche Mischung.

Autoreninfo

Elizabeth Economy ist Senior Fellow für Chinastudien beim Council on Foreign Relations.

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Xi Jinping befindet sich in einem Wettlauf mit der Zeit. Der Glanz von Chinas frühem wirtschaftlichen Aufschwung und der Eindämmung von Covid-19 verblasst mittlerweile. Die internationalen Medien sind dazu übergegangen, die Wirksamkeit der Impfstoffe und die Durchimpfungsraten anderswo zu feiern, und andere Volkswirtschaften haben begonnen, solide Wachstumsraten zu verzeichnen.

Dennoch fährt Präsident Xi Jinping fort, ein Narrativ von chinesischem Exzeptionalismus und Überlegenheit zu verbreiten. „Der Osten steigt auf, und der Westen geht nieder“, trompetete er voriges Jahr während einer Rede. Hochrangige chinesische Beamte und Analysten haben Xis Botschaft aufgegriffen und verstärkt, indem sie auf den relativen Rückgang der Anteile Europas und Japans an der Weltwirtschaft hinwiesen und die rassistische und politische Polarisierung der Vereinigten Staaten hervorhoben.
Der frühere stellvertretende Außenminister He Yafei hat unumwunden behauptet, dass die Vereinigten Staaten „feststellen werden, dass ihre Stärke zunehmend hinter ihren Ambitionen zurückbleibt, sowohl innenpolitisch als auch international. […] Das ist der große Trend der Geschichte. […] Das globale Gleichgewicht der Kräfte und die Weltordnung werden sich weiter zugunsten Chinas verschieben, und Chinas Entwicklung wird unaufhaltsam sein.“

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Karl-Heinz Weiß | Do., 1. Juli 2021 - 18:41

Ein sehr informativer Beitrag zur Situation in China. Wenn die KPC den Wettlauf zur landesweiten Einführung des Sozialpunktesystems gewinnt, werden sich die Chancen für eine Änderung der Situation weiter eintrüben. Die chinesische Elite hat sicher wenig Interesse daran, die bisher vom Aufschwung weitgehend ausgeschlossenen Bevölkerungsgruppen zu beteiligen. Und im Notfall zieht man die nationalistische Karte-Taiwan, später Singapur.

Walter Bühler | Do., 1. Juli 2021 - 18:46

Oh jeh.

Früher sagte man Kreml-Astrolog*in.

Google übersetzt so aus dem aus dem Englischen:

"Ein China-Beobachter oder seltener ein Pekingologe ist eine Person, die über die Politik der Volksrepublik China für den westlichen Konsum berichtet, insbesondere im Kontext des Kalten Krieges. "China Watching" wurde in Analogie zur Vogelbeobachtung geprägt, die aus der Ferne stattfindet. Wikipedia (Englisch)"

Lgbtqia+ - Aktivisten und die Verteidiger des politischen Islam (Uiguren) sind einfach überall aktiv.

Günter Johannsen | Do., 1. Juli 2021 - 19:30

ist längst für seine Bewohner zum Albtraum geworden ... am gravierendsten für die Menschen in Hongkong!
Der eigentliche Souverän - das chinesische Volk - ist weniger als ein Schatten seiner selbst. Verinnerlichte Ängstlichkeit, Unterwürfigkeit bis ins Mark, wohin man schaut; die Menschen als solche kaum noch erkennbar: DAS ist die Endstufe des Kommunismus! Mit solchen despotischen "Politikern", die in Honkong die Versklavungs-Peitsche schwingen, betreibt die freie Welt Handel? Das ist unfassbar! Will man uns das als Vorbild hinstellen?

Ja Herr Johannsen, Weiß, Brand, Will & Armbruster ???
China war & ist eine menschenverachtende Diktatur, wo Macht mehr wie Zentralisiert ist & nur der Gewinner ist, der mehr wie konform & ergeben zu den zentralistischen Kommunismus steht. Gläubige Menschen & Hinterfragende Menschen stehen außerhalb des Zentrums, fast wie hier in D.
Und Herr Funke, es waren keine Kommunisten(die sie so erstaunlich verteitigen), die wissenschaftlichen Fortschritt CHN gebracht haben. CHN ist nur durch Spionage, das Abkupfern von Wissenschaft & die Gier aller Konzernchefs hier auf Erden zu dem geworden was es ist. Ein Monster, was nicht mehr zu bändigen ist. Und wartet wir ab. Die westliche Gier der Macht & deren "Linkstickende" Handlanger in den Säulen der Macht werden die westlichen Völker polit.-wirtschaftl.verkaufen & kommunistisch versklaven. Und Frau Wallau, hier sehe ich die ALLERGRÖSTE GEFAHR für Demokratie & Freiheit der westl. Zivilisation. Da waren & sind die Russen zum Vergleich Vogelschiss

Christa Wallau | Do., 1. Juli 2021 - 20:22

das Hemd ist mir näher als der Rock!
Was in China innenpolitisch abläuft, mag ja wichtig u. beklagenswert sein, doch was am 23. Juni (in der vorigen Woche) im EU-Parlament in Brüssel als "Matic-Bericht" abgestimmt und mit der Mehrheit von Linken, Grünen u. Liberalen beschlossen wurde, das ist zur Zeit viel brisanter u. empörender, weil es uns Deutsche direkt betrifft.
WARUM BRINGT DER CICERO DAZU KEINEN ARTIKEL???

Wissen eigentlich alle Foristen, welche Ungeheuerlichkeit sich da zugetragen hat???
Ich vermute: Nein.
Daher zur Info hier in aller Kürze:

DAS EU-PARLAMENT HAT ABTREIBUNG ZU EINEM
GRUNDRECHT ERKLÄRT!!!

Dies bedeutet konkret:
1. Kein Arzt u. keine Krankenschwester kann Abtreibung aus Gewissensgründen noch ablehnen.
2. Alle Organisationen, die sich für das Lebensrecht Ungeborener einsetzen, werden als RELIGIÖS-RADKAL abgestempelt u. erhalten keinen Förderstatus mehr.
3. Jede Frau, die in ihrem Heimatland nicht abtreiben darf, genießt Asylrecht in der EU!!!

Noch Fragen?

Ja, es ist eine Ungeheuerlichkeit. Ich habe es nicht gewusst .. woher auch?!
Abtreibung als Grundrecht bringt sehr viele Ärzte und Krankenschwestern in Gewissensnöte und macht sie vielleicht sogar arbeitslos, wenn sie Abtreibung verweigern! Das Gesetz eine Katastrophe. In einer Welt, wo Verhütung in sehr vielen Varianten möglich ist, sollte das Morden von Embryonen nicht legalisiert - und schon gar nicht Grundrecht werden! Wo bleibt das Votum des sonst so schnell reagierenden Genossen Bischof Bedford-Strohm? Warum schweigt er? Wo das Votum des Bundespräsidenten? Schäbig ist das und durchschaubar. Denen geht es nicht um Moral und Ethik, sondern nur um opportunes Verhalten gegenüber einer skrupellos-linken Dominanz ... muss man meinen!

Christa Wallau | Fr., 2. Juli 2021 - 11:56

Antwort auf von Günter Johannsen

kein einziges lautes Wort des Protestes gegen dieses Unternehmen erscholl, ist in meinen Augen eine einzige Bankrott-Erklärung der christlichen Kirchen in Europa.

Es ist hinlänglich bekannt, was viele gottlose Menschen vom ungeborenen Menschenleben halten, nämlich NICHTS. Aber wie können Christen so einfach schlucken, daß es jetzt ein Recht in der EU gibt, das es jeder Frau erlaubt, einen in ihr wachsenden Menschen einfach zu töten???
Da erhebt sich riesiger Protest, wenn Hähnchen-Küken geschreddert werden, aber ein Mensch soll bis zum Tag seiner Geburt keine Rechte haben?
Warum kämpfen die Kirchen nicht mit der gleichen Leidenschaft für das Lebensrecht der Ungeborenen, die sich nicht wehren können, wie für die Rettung von Menschen, die bewußt u. freiwillig in Boote im Mittelmeer gestiegen sind.

Für mich steht fest: Viele heutige Kirchenvertreter, die sich "Hirten" der Gläubigen nennen, verraten täglich mehr die Lehren des Evangeliums. Man darf sie nicht mehr unterstützen.

...der Papst. Auch ich bin entsetzt das die MSMedien, bei jedweder Gelegenheit laut blöcken, über den von Ihnen geschilderten Vorgänge und Abstimmungen der EU nicht berichten. Selbst in der NZZ nichts darüber. Und für den Cicero ein Armutszeugnis.
Und die Verlogenheit des klerikalen Sektenoberhauptes ist unsäglich. Sich aber mit einem Sozen über weitere Scheinasylanten im Muttelmeer lamentieren und was von Friedhof Mittelmeer blubbern. Gleichzeitig zu den indigenen Morden der Kirche an den Ureinwohnern Kanadas kein Wort, keine Entschuldigung. Ein verlotterter Haufen in Rom. Kreuz ablegen, den Islam schönreden und pampern.
(Verdienen ja selbst bestens mit den Scheinasylanten)
Schlimmer geht immer.

... ich habe mir die Mühe gemacht und etwas gegugelt.
Ich fand u.a. einen Artikel der kath. Tagespost - bekanntlich nicht meine Lektüre.
Rein informativ:
https://www.die-tagespost.de/politik/aktuell/matic-bericht-ein-angriff-…

Hier bei uns in D ist ein Schwangerschaftsabbruch in den §§218 ff StGB sowie im SchwangerschaftskonfliktG geregelt.
Diese Entscheidung des EU-Parlaments wird sicherlich eine Menge Kritik nach sich ziehen - auch seitens der Kirche, s. o.

Übrigens kann der bereits gezeugte Embryo (Nasciturus) nach deutschem Recht als Erbe eingesetzt werden. Erblickt er auch nur für eine Sekunde lebend das Licht der Welt, ist er Erbe - so es denn auch einen Erblasser gibt!
Der "angedachte Nachwuchs" (nondum conceptus) kann nicht wirksam als Erbe eingesetzt werden.
Folglich gibt es schon einige Rechte für den Embryo.

Schönes Wochenende!

Spontan:
["Ich erblickte das Licht der Welt in Form einer 60-Watt-Birne!"
Oskar Matzerath - der Blechtrommler]

Natürlich stimmt grösstenteils nicht, was Sie da schreiben.

Richtig ist:

Das EU-Parlament hat sich für ein Grundrecht auf Abtreibung eingesetzt.

Das ist schon ALLES.

Dass Sie ständig Stimmung gegen die EU machen, ist ja nicht neu. Ihre Partei hat ja jüngst den Beschluss gefasst, die EU solle aufgelöst werden.

Also, zu Ihren Fakten:

1. Das EU-Parlament hat keine legislative Kompetenz. Leider nicht.
2. Wäre es so, hätten Frauen tatsächlich ein Grundrecht. Das Recht auf Selbstentscheidung behagt Ihnen offensichtlich nicht.
3. Ihr Punkt 1 - jeder Arzt wäre gezwungen - ist schlicht erfunden
4. Ihr Punkt 2 - jede Organisation usw. - ist schlicht erfunden
5. Ihr Punkt 3 - ist schlicht erfunden. Es gibt kein europäisches Asylrecht, und schon gar keinen Artikel, der besagt, dass Frauen, die sich wegen einer Abtreibung strafbar gemacht haben (was schlimm genug wäre) hätten Recht auf Asyl.

AfD-Wahlkampf, mit Verdrehungen und Erfindungen, wie man ihn kennt..

Walter Bühler | Fr., 2. Juli 2021 - 19:18

Antwort auf von Gerhard Lenz

Für den Zuschauer ist diese verschrobene Form der Kommunikation sehr langweilig.

Sie bestätigen in all dem Getöne das Entscheidende:

"Das EU-Parlament hat sich für ein Grundrecht auf Abtreibung eingesetzt.
Das ist schon ALLES."

Immer weiter weg von Vater und Mutter, hin zu Kinder-Import oder gentechnischer Kinderproduktion.

Immer weiter weg von der Natur zu einer SF-Welt wie in "Ich bin dein Mensch" (https://www.cicero.de/kultur/neustarts-kino-lockdown-oscar): "Das Projekt soll klären, ob Roboter als mögliche Lebenspartner von Menschen zugelassen werden können."

Sie haben doch Vater und Mutter und sind vielleicht - wie Habeck und Kretschmann - sogar selbst Vater oder Großvater. Was wollen Sie denn für Menschen jetzt und in der Zukunft? Gibt es für Sie noch eine menschliche Zukunft?

Betr. EU-Parlament: Nicht alle Länder der EU werden beim deutsch-grünen SF-Trip in die menschliche Zukunft mitmachen. Daher sind solche Beschlüsse Sprengsätze für Europa.

Klaus Funke | Do., 1. Juli 2021 - 20:38

Wer will von einer solchen "Denkfabrik" aus den USA ein objektives Urteil zu China erwarten? Unmöglich. China ist mittlerweile der größte Konkurrent der USA, in fast allen Bereichen. Die ständigen Fakes und Unterstellungen zur Einschränkung der Freiheitsrechte ist ein durchsichtiges Vehikel. Da sollte man am besten auch mal vor der eigenen Haustür kehren. Was ist mit den Freiheiten und Rechten der farbigen Bevölkerung in den USA oder mit denen der First Nation? Erst wenn die USA bekennen, dass sie an den Ureinwohnern Völkermord begangen haben, dass sie die nordamerikanischen Indianer nach allen Regeln westlicher Perversität förmlich ausgerottet haben und sie noch immer diskriminieren, dann könnte man den USA und seinen non-profit-Councils Glauben schenken. China wird die USA restlos in den Hintergrund drängen und zwar auf allen Gebieten. Und das ist gut so. Das chinesische Volk ist begabt und fleißig und nicht aggressiv. Es überfällt niemanden, ganz im Gegensatz zu den USA.

Rob Schuberth | Fr., 2. Juli 2021 - 00:03

Nun ja, er hat doch recht, wenn er (Xi Jingping) sagt, dass der Westen gerade absteigt und der Osten, also sein China, aufsteigt.

China bietet, aufgrund seiner schieren Anzahl an potentiellen Konsumenten, den größten Markt und daher werden sich alle Investoren und Unternehmen die dort ihre Waren anbieten (können) wollen, sehr mit Kritik an China zurückhalten.

Das ist zwar nicht schön, aber so ist nun einmal Marktwirtschaft.

In China gibt es eben keine soziale Marktwirtschaft.
Und wir werden sie dort auch nicht einführen.

Christian van der Ploeg | Fr., 2. Juli 2021 - 03:57

Auch wenn ich in der Tat Xi und die Partei für äußerst gefährlich halte, sehe ich ein paar Dinge anders:
China hat Covid, obwohl ironisch, wenn man den Ursprung bedenkt, sehr gut im Griff, keine Maskenpflicht, das Leben ging bis auf einige lokale und harte lockdowns weiter, Chinesen können z. B. ohne Quarantäne nach Japan einreisen im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern.
Ich kenne viele Chinesinnen, die sich voll entfalten, Führungspositionen innehaben und null eingeschränkt fühlen. Wenn der Autorin eine polit. Quote vorschwebt, wir sehen ja in D. wo das hinführt.
China hat in den letzten 30 Jahren 700 Millionen Menschen aus der Armt gehievt, natürlich muss mehr passieren, aber das alleine ist eine beeindruckende Leistung.
Wer mal in China unterwegs ist, auf Messen etc. sieht eine unglaubliche Kreativität, weil alle zu Recht meinen, jetzt,besteht die Möglichkeit, reich zu werden. Natürlich hat das 1,4 Milliarden Land noch viele Probleme, aber auch sehr viel,erreicht.

Alexander Brand | Fr., 2. Juli 2021 - 07:36

China unterwandert westliche Gesellschaften mit seinen Propagandaorganen und strategischen Einkäufen in Industrie und Infrastruktur. Dies geschieht ohne Widerstand seitens der Regierung, die uns vor solchen negativen Einflüssen schützen sollte! China kauft sich in Infrastrukturen wie Häfen, Flugplätze, E- und Wasserversorgung ein, schleichend, und wenn es dann paßt, wird China uns erpressen.

Firmen wie Kuka werden aufgekauft, Wissen und Produktion ultimativ abgezogen, es bleiben Arbeitslose! Durch Gier der Manager + schlechte Politik ist der Westen in ALLEN Sektoren massiv von China Abhängig. Wir sind nicht in der Lage uns ausreichend mit Medikamenten zu versorgen! Produktionen werden nach China verlagert, diese waren die Grundlage unseres Wohlstands, ohne sie haben wir weder Wissen noch Wohlstand! China ist mit Abstand die größte Gefahr für unsere Gesellschaften, es ist allerhöchste Zeit, sich von China zu emanzipieren! Leider sehe ich hier keine Fortschritte, eher im Gegenteil!

Sie sprechen bzw. schreiben in Ihrem guten Kommentar über die Firma KuKa.
Dazu zitiere ich die Wirtschaftswoche vom August 2016.

Was für ein Timing
Kurz nach der Hannover Messe präsentierte Bundeskanzlerin Merkel US-Präsident
Barack Obama und weiteren Welt-Wirtschaftsgrößen den Augsburger Roboter-
bauer KuKa als deutsche High-Tech-Hoffnung vor. Exakt zu diesem Zeitpunkt
war die "deutsche Hoffnung" bereits an China verkauft. Eigentlich hätte der da-
malige Wirtschaftsminister Gabriel seine Brötchengeberin informieren müssen.

Urban Will | Fr., 2. Juli 2021 - 08:58

was Orwell schon vor über 70 Jahren in „1984“ vorhergesehen hat. Damals sicherlich geprägt durch die untergegangene rechte und siegreiche, sich ausbreitende linke Diktatur.
Er konnte vieles noch nicht kennen, was heute technisch hilft, Systeme der Totalüberwachung oder massenhaften Manipulation d Menschen zu betreiben, aber die Übereinstimmungen sind erstaunlich.
1984 endet tragisch, das „System“ siegt und die „Widerständler“ werden „umerzogen“.
Ob das auch für China gilt, wird sich zeigen.
Die im Artikel beschriebenen Ansätze von Widerstand zeigen zumindest, dass sich unter diesen 1,3 Mrd Menschen viele befinden, die sich die Freiheit nicht einfach so nehmen lassen wollen, sich nicht mit einer „Scheinfreiheit“ zufrieden geben.
Sollte die „Intelligenz“ sich irgendwann in großem Stil dazu entscheiden, China den Rücken zu kehren, dann wird es eine Mauer sein, die ums Land zu bauen man sich veranlasst sieht, in deren Schatten man die vorhandene nicht mal mehr wird erkennen können.

helmut armbruster | Fr., 2. Juli 2021 - 10:21

Was glauben Sie, was für die Mehrheit der Weltbevölkerung attraktiver und nachahmenswerter ist:
The american way of life?
oder
The chinese way of life?
Meine Antwort ist eindeutig: Es ist the american way of life. Zig-Millionen weltweit wollen so leben.
Dagegen ist China völlig unattraktiv und genau deshalb wird China nie Weltmacht werden.
Eine Parallele ist die Romanisierung der antiken Welt. Nur weil the Roman way of life attraktiv war, konnte sich römische Zivilisation ausbreiten. Militärische Macht alleine wäre dazu nicht im Stande gewesen.
Darin kann man auch - wenn man will - eine gewisse Überlegenheit des Westens sehen. Das wird kein Chinese gerne hören, glaubt man doch in China man wäre allen anderen Kulturen überlegen.
Das ist der größte chinesische Irrtum. Alle geistigen und technischen Errungenschaften, welche die Grundlage für die heutige, moderne, westliche Welt sind, sind in Europa entstanden, nicht in China.
Das ist ein weiterer Grund für die Überlegenheit des Westens.

In China wurde das Papier, die Seide und das Porzellan erfunden, weit bevor es in Europa allgemein Mode wurde, auch das (Schwarz)Pulver wurde in China erfunden, ebenso die Urform der pulvergetrieben Rakete. So wie noch vieles mehr. In China gab es schon eine Hochkultur, da schliefen unsere Vorväter noch auf den Bärenfellen. Leider outen Sie sich hier als ein ignoranter Westeuropäer. Dass der chinesische Way of Life hier bisher nicht erfolgreich ist, hat in erster Linie mit der schwierigen chinesischen Schrift und Sprache zu tun. Die Römer hatten es insofern leicht, als es in den von ihnen eroberten Länder kaum Schriftsprachen gab. Ihre Kultur und Technik wurde verbreitet, weil sie die exportierten, kaum einer übernahm dies zunächst freiwillig. Also bitte, immer schön bei der historischen Wahrheit bleiben. Die Welt ist leider nicht so wie wir sie gerne hätten oder interpretieren. Qed

Papier, Seide, Porzellan wurden in China erfunden. Gewiss doch. Niemand bestreitet das. Aber Papier, Seide und Porzellan sind nicht die Grundlagen unserer westlichen Zivilisation.
Diese sind im geistliche Bereich:
Aufklärung, die Erkenntnis, dass der Mensch ein vernunftbegabtes Wesen ist und dass er die Fähigkeit hat seine Lage zu verbessern und dass es unveräußerliche Menschenrechte gibt.
Im weltlichen Bereich:
Die Entdeckung der Naturgesetze und die industrielle Revolution im 19. Jh. Das hat der Welt und der Menschheit erlaubt sich aus der Beschränktheit früherer Jahrhunderte zu befreien, indem es möglich wurde Seuchen und Krankheiten erfolgreich zu bekämpfen und eine Massenproduktion in Gang zu setzen, die es auch dem einfachen Arbeiter erlaubte sich Dinge zu kaufen, von denen er vorher nur träumen konnte.
An beidem war - so viel ich weiß - die chinesische Kultur nicht beteiligt. Das einzige was China fertig gebracht hat war, die Technik des Westens erfolgreich zu kopieren.

Andre Möller | Fr., 2. Juli 2021 - 11:24

da war der Wunsch der Vater der Gedanken? Ich werde immer mißtrauisch, wenn Journalisten mir mit der Wahrheit kommen wollen. Ich kann keine Analyse erkennen in dem Text, nur geframten Mist, wiedergekäut und unterkomplex. Zu oft in letzter Zeit im Medium meines Vertrauens. Ich vermisse eine ernsthafte Analyse zum Thema. Keine bestellten Bashing-Texte, die die sorgsam gehüteten Vorurteile und grundlosen Annahmen bestätigen. Das kann jeder. Gibt es keine seriösen China- Kenner, die einen ausgewogenen Blick haben? Á la Jäger?

Karl-Heinz Weiß | Fr., 2. Juli 2021 - 14:31

Antwort auf von Andre Möller

Herr Möller, ich finde es nicht unterkomplex, wenn das Hauptproblem der chinesischen Politik benannt wird: an wesentlichen Teilen der Landbevölkerung ging der Aufschwung bisher vorbei. Und das chinesische Überwachungssystem wird nicht ohne Grund in großer Geschwindigkeit installiert. In der DDR brauchte man 1961 noch eine Mauer. Die neue chinesische Mauer funktioniert digital. Die Angst der Machthaber vor der eigenen Bevölkerung ist identisch.

Gunther Freiherr von Künsberg | Fr., 2. Juli 2021 - 17:33

China feiert den 100. Geburtstag der KP. Das bedeutet seit Mao Unterdrückung, weil weder reiner Sozialismus noch Kommunismus wegen der menschlichen Schwächen ihrer Repräsentanten möglich sind. Vielmehr führen diese Maßnahmen gesellschaftlicher Veränderungen immer zu Unterdrückung und diktatorischer Staatsführung. Trotz 60 Mio Mao-Toten ist China von demokratischen Verhältnissen ebenso weit entfernt wie Nazideutschland von 33-45. Chinesische Arbeitslager sind vergleichbar mit den Arbeitslagern die die Nazis eingerichtet hatten um Waffen zu produzieren. Chinesisch-kommunistischer Imperialismus hat ebenso wie Naziimperialismus zur Annexion ganzer Staaten geführt und wird offensichtlich weiter betrieben. Dies sollte die westliche Welt (ein Begriff, der kulturell-politisch verstanden werden soll und nicht geographisch) veranlassen dieses System mit der nötigen Distanz zu behandeln und nicht z.B. mit Olympischen Spielen zu hofieren. Die Geschichte hat bewiesen dass Sozialismus unmöglich ist.

Dominik Roth | Fr., 2. Juli 2021 - 21:52

Es ist immer wieder schön zu erleben wie im Cicero noch hochwertiger Journalismus geboten wird. Man fühlt sich nicht belehrt, sondern gut informiert. So soll es sein!

Brigitte Simon | Fr., 2. Juli 2021 - 22:39

Ich meine, wir haben genug mit uns zu tun.
"In einer Zeit, in der die Zukunft der Welt ausgefochten wird, leisten sich die Europäer den Luxus, weltflüchtig zerstritten zu sein". Einst trat die EU mit dem Wahlspruch an "für immer geeint zu sein". Doch die sich selbst überschätzende Europäische Union spielt weltweit kaum noch eine
entscheidende Rolle. Was bleibt von Deutschland übrig? Der Ausverkauf "Made in Germany" in Made in China 2025 ebenso eine chinesische Glo-balisierung. Wie soll der Rest der Welt mit China umgehen? Das frage ich mich schon lange.
"Unangenehme Wahrheiten" fürwahr. Doch sollte
uns die eigene Haut nicht näher sein als das chine-sische Hemd?

Fahrlässig lange wurde China nur als wirtschaftli-cher Konkurrent und großen Profit gebender Markt
angesehen. Fakt ist, China zerstört den Westen. Politisch, ideologisch, militärisch. Diese He-rausforderung greift an die Wurzeln des europäi-schen Systems von Freiheit und Werten.

Christoph Kuhlmann | Sa., 3. Juli 2021 - 21:22

doch wie wir in Weißrussland sehen, ist das kein Grund an der Stabilität des Landes zu zweifeln. Jedenfalls nicht, solange das Wirtschaftswachstum anhält. Entscheiden ist die Loyalität der bewaffneten Kräfte zur KP. Sei es Polizei oder Militär. Doch darüber liegen leider keine Informationen. Die Regierung in Peking weiß genau, dass die Macht bei den Gewehren liegt, wie Lenin es einst formulierte. Solange das Geld für den Machtapparat ausreicht, können selbst Hungersnöte ein System nicht zum wanken bringen, wie man es beim Nachbarn Nord - Korea sieht.