
- Mission gescheitert
Die letzten Bundeswehrsoldaten haben Afghanistan verlassen. Es wurde höchste Zeit. Nun gilt es, die Lehren aus diesem Desaster zu ziehen. Die wichtigste lautet: keine halben Sachen mehr.
Es war ein Desaster mit Ansage: Afghanistan. Allerdings ein vermeidbares. Dass man daraus lernen wird, ist unwahrscheinlich. Denn was es in Afghanistan zu lernen gab, war keineswegs neu. Man konnte es in vielen anderen, ähnlich gelagerten Kriegen auch schon lernen. Aber nicht Militärs führen Kriege, sondern Politiker. Und die verstehen selten, dass Kriege eine eigene Logik haben.
Als in Reaktion auf den 11. September 2001 die Amerikaner beschlossen, in Afghanistan zu intervenieren und Jagd auf Osama Bin Laden und seine Al-Qaida-Kämpfer zu machen, war das eine verständliche und – anders als der Krieg im Irak – sowohl militärisch als auch politische vertretbare Intervention.