Eine junge Frau legt vor einem geschlossenen und abgesperrten Geschäft in der Innenstadt Blumen ab.
Eine junge Frau legt vor einem geschlossenen und abgesperrten Geschäft in der Innenstadt Blumen ab / dpa

Motivsuche nach Messerattacke von Würzburg - Entsetzen und Trauer

Ein Mann geht mit einem Messer offensichtlich wahllos auf Menschen los. Mindestens drei überleben den Angriff in Würzburg nicht. Mutige Passanten stellen sich dem 24-Jährigen in den Weg und verhindern so womöglich Schlimmeres.

Nach der tödlichen Messerattacke in Würzburg rückt nun das Motiv des mutmaßlichen Täters in den Fokus. Auch in der Nacht zu Samstag war die Polizei eigenen Angaben zufolge mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort, um die Hintergründe und den Ablauf der Tat zu ermitteln. Noch ist unklar, warum der 24-jährige Somalier am späten Freitagnachmittag in der Innenstadt drei Menschen mit einem Messer tötete und mindestens fünf weitere schwer verletzte. Mindestens zwei sollen in Lebensgefahr schweben. Womöglich ist der Angreifer, der nach der Tat angeschossen und festgenommen wurde, psychisch krank. Aber auch ein islamistisches Motiv des Angreifers wird den Ermittlern zufolge geprüft. Gekannt haben sollen sich Täter und Opfer nicht.

Am späten Freitagabend setzte die Polizei auch einen Hubschrauber ein. Die Polizei entkräftete Befürchtungen, der Angreifer könnte Mittäter gehabt haben. Der Hubschrauber unterstütze die Ermittlungen. „Wir fahnden nicht nach weiteren Personen“, schrieb sie auf Twitter. Zur Zahl der Verletzten machte sie zunächst keine konkreten Angaben. Die Main Post berichtete, es habe zehn Verletzte gegeben. Diese Zahl wollte die Polizei zunächst nicht bestätigen. Sie verwies darauf, gegebenenfalls am Samstag auf einer Pressekonferenz zu informieren.

Gedenken an die Opfer

Die Polizei hatte den mutmaßlichen Täter mit einem gezielten Schuss gestoppt, nachdem Passanten ihnen den Weg gezeigt hatten. Der 24-Jährige, der seit 2015 in Würzburg lebt, kam mit einem Oberschenkeldurchschuss in ein Krankenhaus. Dort machte er laut Polizei auch kurze Angaben. Was genau er sagte, war zunächst unklar. Unter den Verletzten soll auch ein kleiner Junge sein, sein Vater soll tot sein. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann sagte laut Main Post, überwiegend seien die Opfer Frauen gewesen, der Täter habe sie wohl wahllos ausgesucht.

In der Mainstadt herrschte am Abend Entsetzen. Menschen stellten in der Nähe des Tatorts brennende Kerzen in Gedenken an die Opfer auf. In den Blickpunkt gerieten auch die couragierten Bürger, die sich dem Angreifer in den Weg stellten. Dank kam unter anderem von vielen Politikern, die offensichtlich die kurzen Videoclips in sozialen Netzwerken gesehen hatten, in den Passanten den Somalier attackieren.

Eingreifen der Bürger

„Ein großer Dank und Respekt für das beherzte Eingreifen vieler Bürger, die sich dem mutmaßlichen Angreifer entschlossen entgegenstellten“, schrieb Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf Twitter. Dies habe möglicherweise dann auch dazu beigetragen, weitere Opfer zu verhindern, sagte Landesinnenminister Joachim Herrmann (CSU). CDU-Chef Armin Laschet schrieb auf Twitter, er fühle besonders mit den Familien der Toten mit und hoffe auf eine baldige Genesung der Verletzten. „Mein großer Respekt gilt den mutigen Bürgern, die schnell eingeschritten sind.“

Dank kam auch von Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger oder dem FDP-Fraktionschef im bayerischen Landtag, Martin Hagen, der twitterte: „Großen Respekt an die couragierten Bürger, die sich dem Täter in den Weg gestellt und verhindert haben, dass noch mehr Menschen zu Schaden kommen.“

FDP-Chef Christian Linder und die Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock von den Grünen gedachten zudem der Opfer und ihrer Angehörigen. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans bezeichnete die Tat auf Twitter als sinnlos und abscheulich. Den Opfern und ihren Angehörigen gelte sein tiefes Mitgefühl. Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) zeigte sich ebenfalls sehr betroffen über das „schreckliche Verbrechen“. Er finde es unglaublich, dass viele Menschen so engagiert gehandelt und ihr eigenes Leben gefährdet hätten.

Täter war polizeibekannt

Bei der Einordnung der Bluttat schloss CSU-Politiker Herrmann einen islamistischen Anschlag nicht aus: „Es gibt jedenfalls Indizien dafür, dass es sich um einen islamistischen Anschlag handeln könnte“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Ein Zeuge gab ihm zufolge an, der Verdächtige habe bei der Tat „Allahu Akbar“ (deutsch: Gott ist groß) gerufen.

Der Verdächtige war laut Polizei in den vergangenen Monaten bereits gewalttätig gewesen und psychisch aufgefallen. Erst vor einigen Tagen sei er wohl in eine psychiatrische Behandlung eingewiesen worden, sagte Herrmann. Nach Polizeiangaben lebte der Mann zuletzt in einer Obdachlosenunterkunft. Oberbürgermeister Schuchardt sagte, der Migrant sei seit fünf Jahren in Deutschland gewesen. Welchen Aufenthaltstitel der Verdächtige hatte, war am Abend noch unbekannt.

Erinnerung an Attentat von 2016

Am Freitagnachmittag filmten Passanten den Mann noch vor seiner Festnahme in Würzburg. In den im Internet verbreiteten Clips war zu sehen, wie mehrere Menschen versuchen, den Angreifer zu überwältigen. Ein Mann ging mit einem Besen auf den 24-Jährigen los, andere waren mit Stühlen in der Hand zu sehen.

Die Tat erinnert an einen islamistischen Anschlag vor knapp fünf Jahren in Würzburg. Am 18. Juli 2016 waren in einem Zug vier Menschen schwer verletzt worden. Ein 17-jähriger afghanischer Flüchtling hatte mit einer Axt und einem Messer in einem Regionalzug auf dem Weg nach Würzburg die Reisenden angegriffen. Anschließend flüchtete er zu Fuß, attackierte eine Spaziergängerin und wurde schließlich von Polizisten erschossen. / dpa

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Christopher Jahn | Sa., 26. Juni 2021 - 11:25

Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass die staatlich und zivilgesellschaftlich verordnete Moral namens "Willkommenskultur" auch Schattenseiten hat. Nach derartigen Tragödien wird die gefährliche Grenzöffnungspolitik mit Sogwirkung auch immer wiederkehrend kurzweilig Thema. Fakt ist nach wie vor: wir haben mit unkontrollierter Massenzuwanderung und Außerkraftsetzung des Art. 16a Abs. 2 die Kontrolle verloren. Natürlich will dafür heute niemand in der verantwortlichen Regierung die Verantwortung übernehmen. Das Übliche.
Zu den Motiven des Täters: Wenn jemand "Allahu Akbar" beim bestialischen Morden ruft, mag durchaus eine psychische Störung bestehen. Der Akt bleibt dennoch bereits durch den Ausruf eine bekennend islamistische Tat.
Wäre man genauso undifferenziert wie die Linken, die bei rechtem Terror bspw. der AfD vorwerfen, verantwortlich zu sein, könnte nun man genauso pauschal den Islam verantwortlich für solche Vorfälle erklären. Beim CICERO ist die Debattenkultur gottlob sachlicher.

Und das ist durchaus nachvollziehbar, angesichts der Erlebnisse, die manche hinter sich haben! Oder erwartet man von Migranten, dass sie für solche Störungen grundsätzlich nicht anfällig sind? Sozusagen robuster sind, als etwa die Autochtonen?

Nein, bevor gleich jemand losbrüllt: Das ist keine Entschuldigung, auch kein Erklärungsversuch.

Die Tat ist abscheulich, der Mann muss seine gerechte Strafe bekommen.

Die Schlussfolgerung des Foristen ist allerdings abenteuerlich: Der Ausruf "Allahu Akbar" hebt jede mentale Ursache als Hintergrund also auf. Egal, wie durchgeknallt der Täter ist.

Gilt das auch, wenn einer im Namen von "Volk und Vaterland" Brandbomben in Asylantenheime wirft? Ist der dann automatisch rechtsradikal?

Oder ist der dann nur ein Opfer Merkelscher Migrationspolitik?

Werter Herr Lenz,

Sie kennen vermutlich nicht die Zählweise (politisch angeordnet) in den Kriminalstatistiken. Dort wird jede Tat die man nicht - ganz eindeutig - dem linken Spektrum zuordnen kann, also JEDE Straftat die nicht zugeordnet werden kann, einfach pauschal als rechtsradikale Tat gezählt.

Da wundert es dann auch nicht, dass die Medien immer genau dort den Anstieg vermelden (können). Hier trifft dann das Motto einer selbst gefälschten Statistik zu 100 % zu.

Was psychisch gestörte Täter aus dem Asylbereich anbelangt sage ich Folgendes:
ALLE diese Taten haben wir nur der falschen Entscheidung unserer Noch-Kanzlerin zu "verdanken" die ja bekanntlich nicht die Bilder abgewiesener Asylbewerber an unseren Grenzen aushalten wollte.

Tote und schwerstverletzte autochthone Bürger/Deutsche aber offenbar schon.

Es muss endlich konsequent abgeschoben, oder bis zur Abschiebung inhaftiert werden.

Helmut Bachmann | Sa., 26. Juni 2021 - 11:27

Gemäß aktueller Doppelstandards wird der Täter bald unter „psychisch“ verbucht und nichts hat mit nichts zu tun. Dabei belegt die Tatsache, dass er frei rum lief, dass er nicht psychisch krank ist. Er wurde von der Polizei eingeliefert. Das ist keine Diagnose. Das passiert bei Auffälligkeiten täglich. Warum Doppelstandards? Es gab da einen Schizophrenen. Bei dem spielte eine heftige reale psychische Erkrankung keine Rolle. Wie mans eben braucht.

Joachim Kopic | So., 27. Juni 2021 - 14:46

Antwort auf von Helmut Bachmann

Bei Attentaten "von Merkels Gästen" erstmal beschwichtigen: Könnte ja ein Herzinfarkt gewesen sein (Berlin) und und und ... dann, wenn die schlimmsten Bilder vergessen sind, eine kleine Meldung (wenn überhaupt ... ÖRliche!?!), dass es doch ein "verkappter IS-Kämpfer" war ... und schon hat man die Hälfte der Wähler-Stimmen wieder gewonnen. An was liegt's dann? Der "Gerissenheit der Öberen" oder der "Dummheit oder vielleicht besser Vergesslichkeit des Wahlvolks"? Egal, Hauptsache, es wirkt :( Vom Urteilsmaß bei solchen IS'lern will ich garnicht reden...

Romuald Veselic | Sa., 26. Juni 2021 - 11:37

in Würzburg rückt nun das Motiv des mutmaßlichen Täters in den Fokus.
Wieso mutmaßlich? War er der Täter o. nicht?
Und der Motiv?
Also es mutmaßlich auszudrücken, war sein Motiv Hass auf die Nichtmoslems. Obwohl ich es nicht weiß, vermute ich mutmaßlich, dass unter den Opfern, kein anderer Moslem war.

Das selbe in der Nachricht zum Sonntag im Radio. Dort hieß es auch "der mutmaßliche Täter". Das ist leider eine ganz klare Falschberichterstattung, weil es am Täter keinen Zweifel mehr gibt. Formaljurstisch mag noch kein Urteil bestehen, aber wenn ein Mörder mit Beinschuss beim Morden gestellt wird, gibt es keine Diskussionen mehr über eine "Tätermutmaßung". Hier ist ganz klar vom Täter (ohne "mutmaßlich") zu sprechen. Ich kann nur appellieren, den Radio- und Fernsehformaten sowie den Zeitungen dieses Feedback sehr deutlich zu geben. Verzerrende Berichterstattung führt zu verzerrenden Wahrnehmungen.

Helmut W. Hoffmann | Sa., 26. Juni 2021 - 12:15

selbst wenn dieser Mörder einen sogen. Aufenthaltstitel hätte, sollte dieser verwirkt sein, sobald er sich etwas zu Schulden hätte kommen lassen und somit "polizeibekannt" geworden ist. Es gibt nur e i n e Konsequenz: ausweisen aus D, ohne Rücksicht auf "psychische Probleme", und diejenigen, die behaupten, dies sei nicht möglich, sollten ihre Meinung einmal vor den Angehörigen der bedauernswerten Opfer, die es nun zum wiederholten Male gab, darlegen. Mein Fazit: Blut klebt an den Händen derjenigen, die eine Masse von illegalen Fremden in unser Land gelassen hat und bis heute nicht dafür sorgen, daß eine illegale Einwanderung in die BRD nicht unterbunden wird.

hermann klein | Sa., 26. Juni 2021 - 12:38

Auch nach Würzburg behalten Medien und Politik ihren fatalen Integrations-Kurs bei und manipulieren, dass nicht die Asylsuchende u. Islamisten, sondern die Kritiker die eigentliche Gefahrenquelle darstellen - nachdem Merkel 2015 entschied die ganze Welt bei uns einzuladen -.

Jörg Adams | Sa., 26. Juni 2021 - 14:13

Im Gegensatz zum Bericht im WDR 5 Morgenecho. Herr Schulz versuchte einen Spin und wollte das Positive im Handeln der couragierten Bürger nicht sehen, so mein Eindruck.

Rob Schuberth | Sa., 26. Juni 2021 - 18:27

... bei uns wird dennoch so getan als ob es jedes Mal ein ganz anderer Einzelfall wäre.

Es gibt mittlerweile Seiten im Netz wo man die Summe all dieser "Einzelfälle" nachlesen kann.

Und es ist wirklich eine stattliche Summe die da seit 2015 entstanden ist.

Warum also wird das immer noch verharmlost, euphemistisch verdreht, oder gar verleugnet?

Ich lade dieses Forum ein, mir und allen TN Antworten zu geben.

Vllt hört dann das von mir o. g. Beschönigen endlich mal auf.

Ernst-Günther Konrad | So., 27. Juni 2021 - 10:58

Ein wieder widerliches Verbrechen und meine Anteilnahme gilt den Angehörigen der Toten und Verletzten, sowie den Opfern. Es braucht endlich eine sachliche, emotionsfreie, wissenschaftlich fundierte und gesellschaftlich gewollte Diskussion. Diese aber ist politisch nicht gewünscht, weil es eben dann auch zwangsweise dazu führt, wann, wer und durch welche Handlungen oder Unterlassungen, die sich inzwischen fast täglich ergebenden Gefahrensituationen geschaffen wurden und die Verantwortung trägt. Genau das will die Politik aber nicht. Fehler eingestehen, offen diskutieren, konsequente Gegenmaßnahmen einleiten, sind alles nur Worthülsen und Beschwichtigungslametta. Unser Land hat mit links- und rechtsextremistischen Gewalttätern genug zu tun. Das wir seit 2015 auch noch religiös motivierte, islamistische Straftäter ins Land geholt haben, darf nicht offen diskutiert werden. Dann ist man sofort islamophob. Selbst die Warnungen muslimischer Autoren auch hier im Cicero verhallen im Wind.

.... "islamistischen" Täter, es sind islamische! "Islamismus" ist eine Erfindung des Westens, um von der Gewalt des Islams abzulenken und sie herunter zu spielen. Der Islam ist eine gewaltstrotzende, grausame Ideologie. Und als solche sollte er auch benannt werden! Er gehört nicht nach Europa und ist diametral zu unserem Grundgesetz!

Albert Schultheis | So., 27. Juni 2021 - 23:34

Weniger über diesen islamistischen Psychopathen oder pathologischen Moslem, als über unsere gewählte "Elite" und ihre Hof-Journaille, die das alles seit Jahren über den Kopf der Bürger hinweg verfügt, herbeigeschrieben, herbeigejubelt haben. Nein, wir haben diese endlose Masseneinwanderung nicht geschafft, weil sie eine Zumutung war, die gar nicht zu schaffen ist, weil keiner weiß, was überhaupt zu schaffen ist, weil wir nach 5 Jahren Merkelscher offenen Grenzen nicht wissen wer gekommen ist, warum und wozu! Die Mär von den Flüchtlingen, den Hilfsbedürftigen, den Arbeitssuchenden, den gut Ausgebildeten - alles Lügen Schönfärberei, Verdrängung und gefälschte Statistiken! Wer hat den Politikern jemals die Lizenz erteilt, die Kassen mit dem Geld der Arbeiter, der Sparer und Rentner zu öffnen und jedem Hergelaufenen Zugriff zu erteilen? Mittlerweile 3 - 4 Millionen und kein Ende in Sicht! Und die Bürger haben den gleichen Ruf der Müezzine zu dulden, mit dem die Mörder ihre Opfer messern!

Ansgar Rothammer | Mo., 28. Juni 2021 - 14:18

Ich denke "Wir" haben es zu lange, angesichts der inzwischen lang-gewachsenen Aufzählung sogenannter "Einzelfälle" probiert und wir sollten es nun tatsächlich mal mit Generalverdacht probieren und über so Dinge, wie "denen" jegliche "Planungssicherheit", zu nehmen nachdenken.

mfG.