Über die Allianz Arena ziehen Wolken.
In der Debatte um das Münchner Olympiastadion ist nicht alles hell und bunt, auch dunkle Wolken ziehen auf / dpa

UEFA verbietet Regenbogensymbol - German Überlegenheit

Die Forderungen nach einem opulenten Zeichen gegen die homophobe Politik der ungarischen Regierung sind zu begrüßen. Geht das auch mit etwas mehr Selbstkritik und ohne bigotte Überlegenheitsgesten?

Ulrich Thiele

Autoreninfo

Ulrich Thiele ist Politik-Redakteur bei Business Insider Deutschland. Auf Twitter ist er als @ul_thi zu finden. Threema-ID: 82PEBDW9

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Heidi Klum, bekanntlich die Speerspitze der Progressivität, hüstel, verkündete neulich stolz: „Diversity liegt mir sehr am Herzen.“ Dass dieses Jahr mit Alex Mariah Peter erstmals ein Transgender-Model „Germany`s Next Topmodel“ (GNTM) gewonnen hat, war folglich auch ein kleiner Sieg für Klums Image. Im Gespräch mit einer Freundin ärgerte ich mich wenige Tage später darüber, dass ausgerechnet Heidi Klum, die in ihrer Sendung „hochgerüstete Belanglosigkeit zum Maßstab humaner Seinserfüllung hochschwindelt“, wie Roger Willemsen einst pointiert zusammenfasste, nun mit ein paar Diversity-Effekten ihr Image polieren will.

In einem Punkt widersprach die Freundin. Bei aller berechtigten Kritik, sagte sie, Mainstream-Sendungen wie GNTM seien auch ein Parameter dafür, wie weit die Akzeptanz von einst ausgeschlossenen Neigungen und Anliegen in der Gesellschaft vorangekommen ist. Sie hat Recht. Heidi Klum, oder auch H & M und Amazon, die ebenfalls auf Diversität in ihrer Werbung setzen, ist es natürlich egal, welchem Zeitgeist sie sich anbiedern müssen, um einen kulturellen Überbau für ihre ökonomischen Interessen zu haben. Wäre die kulturelle Hegemonie stramm rechts, würden sie vermutlich die Werte der klassischen Familie zur Erhaltung des Volkskörpers propagieren.

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Maria Arenz | Mi., 23. Juni 2021 - 17:25

Möglicherweise müßten homosexuelle Profifußballer weniger Hemmungen haben, sich zu "outen", wenn das offenbar zur Pflege des "Mannschaftsgeistes" unverzichtbare, schwitzige Haut an Haut , A-Backe an A-Backe in Umkleidekabinen und Gemeinschaftsduschen nicht wäre und auch das Übereinandergerutsche nach jedem Tor wegfiele. Es ist ja bekanntlich ein zur Genüge widerlegtes Gerücht, daß homosexuelle Männer andere homosexuelle Männer instinktiv"riechen" und nur solche attraktiv finden... Daß es ihnen egal ist, ob die Objekte ihrer Begierde auch homosexuell sind, beweisen zur Genüge sattsam bekannte Vorgänge in der katholischen Kirche, bei
der SA und überall sonst, wo zur homosexuellen Orientierung die zur Durchsetzung der dazugehörigen Phantasien erforderliche Macht hinzukommt.

Tomas Poth | Mi., 23. Juni 2021 - 17:26

Legen Sie mal dem geschätzten Leser die angeblich homophoben Passagen des Gesetzes vor, damit man sich ein eigenes Bild machen kann und nicht nur vom Hörensagen aus meint/spricht.
Die Textpassagen unverkürzt und nicht aus dem Zusammenhang gerissen zur Diskussion vorlegen. Ansonsten besser die Finger auf der Schreibtastatur still halten.

Katharine Schön | Mi., 23. Juni 2021 - 21:28

Antwort auf von Tomas Poth

Sehr richtig, Herr Poth!
Bitte den zitierten Gesetz unverkürzt zur Diskussion vorlegen! So wäre es nämlich Allen klar dass es ein Gesetz gegen Pädophilen ist und gar nicht homophob!

Bettina Jung | Mi., 23. Juni 2021 - 22:05

Antwort auf von Tomas Poth

Auf TE ist heute der Gesetzestext in English zu lesen. Der Autor ist wohl der Meinung, dass einem Kind die analen Freuden nicht früh genug gelehrt werden kann. Orban sieht das anders

Manfred Bühring | Mi., 23. Juni 2021 - 17:35

Man darf gespannt sein, wie weit die political correctness bei der WM 2022 im islam-autoritären Katar bei den Spielern und Funktionären geht. Trägt Manuel Neuer da auch eine Regenbogenbinde? Zeigt sich Mats Hummels da auch im Regebogen-T-Shirt? Knien die Spieler vor Anpfiff nieder, um den tausenden von geschundenen und gestorbenen Bauarbeiter-Sklaven zu gedenken? Ich glaube kaum, denn Verlogenheit und Bigotterie war schon immer Teil des sportlichen Narrativs und ihrer Funktionäre!

Gerhard Lenz | Mi., 23. Juni 2021 - 19:37

Antwort auf von Manfred Bühring

Homosexuellen angeht, braucht man keine Zweifel zu hegen.

Herr Junge, bis vor kurzem noch (An-)führer des besonders chaotischen rheinland-pfälzischen Landesverbandes, hetzte erst vor kurzem über das "Schwuchtelbändchen" am Amt unseres Nationaltorhüters.

Und einer der besonders aktiven AfD-Gläubigen dieses Forums sah durch die LGBT bereits diejenigen bedroht, die "auf natürliche Art und Weise Kinder bekommen".

Da fühlt man sich ins Jahr 1933 zurückversetzt.

... Herr Lenz, kommen immer noch die meisten Kinder noch auf natürliche Weise auf die Welt, wie schon um 1933.

Das werden Sie wohl kaum bestreiten. Oder kennen Sie irgendwo in Berlin eine geheime gentechnische Fabrik, die Mütter und Väter überflüssig macht? Für mich jedenfalls sind Mütter und Väter als solche nicht automatisch Faschisten.

Falls Sie bei Ihren dunklen Anwürfen meinen Kommentar zu dem anderen Artikel gemeint haben sollten:

(1) Ich habe davon gesprochen, dass in den LGBTQIA*-Netzwerken diejenigen verächtlich gemacht werden, die Kinder in Familien erziehen. Von einer Bedrohung habe ich nicht gesprochen, obwohl natürlich der vielbeklagte demographische Wandel unter anderem auch eine Folge dieser Verächtlichmachung ist.

(2) Ich war 35 Jahre Mitglied der SPD und bin kein Mitglied der AfD. Für mich ist die AfD allerdings genau so eine politische Partei wie die Grünen, denen ich auch nicht angehöre. Insofern ist es falsch, mich als AfD-Gläubigen zu klassifizieren.

Ernst-Günther Konrad | Do., 24. Juni 2021 - 09:06

Antwort auf von Manfred Bühring

Da werden wir auch keine Frauen als Kommentatoren vor Ort sehen und eine zensierte Berichterstattung über Land und Leute werden uns das Land als nächstes Urlaubsziel nach der WM kredenzen. Die ÖRR werden sich ein Wettrennen liefern, wer die beste Katar-Show sendet und am geschicktesten "Normalität" heucheln kann.
Kritik wird sicher vorher mit Katar besprochen sein, um den Schein zu wahren und ansonsten wage ich zu bezweifeln, ob Frauen als Zuschauer, vielleicht in getrennten Bereichen zugelassen werden. Darf da eine Frau pfeifen? Werden die Moscheen und Stadien dort im Regenbogenfarben erhellt, die Welt des "freien" Katar krönen?
Manuel Neuer wird heimlich unter dem Langarm-Shirt seine bunte Binde trage und vielleicht die sich die Haare entsprechend färben?
Wird es da einen deutschen Flitzer geben mit der Regenbogenfahne.
Ui, mir fallen noch viele Highlights für Katar ein.

Karl-Heinz Weiß | Mi., 23. Juni 2021 - 17:38

Überlegenheitsgesten-das ist die richtige Formulierung. Die Nagelprobe steht noch bevor-die WM in Katar. Dort ist der Minderheitenschutz gewährleistet. Ganz einfach: es gibt sie in diesem islamischen Land nicht. Genauso wenig wie homosexuelle deutsche Fußball-Profis.
Und nach dem Fußballexperten a.D. Beckenbauer sind in Katar auch keine Arbeitssklaven anzutreffen.

Romuald Veselic | Mi., 23. Juni 2021 - 17:50

zurückhaltender betrachten, denn das Gesetz lief durch Parlament (demokratisch gewählt), wo die Mehrheit, durch geheime Wahl diese Entscheidung getroffen hatte. Das Gesetz bezieht sich auf junge Menschen bis zum 18. Lebensjahr. Dürfte mit dem D-Gesetz über Pornografie korrelieren - siehe medial erst ab 18 zugänglich.
Weder Homosexualität oder LGBTIQ+? usw, wurden nicht verboten. Ich sehe darin gewisse Parallele zum Verbot der Tabak & Zigaretten Werbung in D. Obwohl in TV-Filmen wird geraucht, was das Zeug hält.
Ansonsten sind mir die D-Moralfanatiker dermaßen suspekt, dass ich den ganzen, aufgeschäumten Zirkus, als psychologischer Krieg empfinde u. komplett ablehne.

Gerhard Schwedes | Mi., 23. Juni 2021 - 18:11

Wohin man schaut, die Menschen reißen sich immer mehr um moralisch einwandfreies Verhalten. Da wäre es doch jetzt auch an der Zeit, dass die letzten Bollwerke, die sich dem Zuge der Zeit hartnäckig widersetzen, niederzureißen, z. B die Hahnenkämpfe am Arbeitsplatz, die verbreitete üble Nachrede, der Neid auf den Nachbarn zur Linken, nur weil der ein teureres Auto fährt, oder zur Rechten, weil der sich eine Weltreise zu leisten vermag. Den Grünen traue ich zu, dass sie imstande sind, auch dafür tolle Programme, Ideen und Lebenshilfen zu entwicklen. Habeck und Göring-Eckardt wären dazu die idealen Wanderprediger. Zum Beispiel könnte man Fleißkärtchen für moralisch vorbildliches Verhalten verteilen, so wie das heute schon die Chinesen tun. Höchste Zeit auch, den wahren Sozialismus einzuführen, der die Grundlage alles Bösen - den Kapitalismus - beiseite räumt. Das bedingungslose Grundeinkommen steht bereits im grünen Progrann. Was ich allerdings noch vermisse, ist Freibier für alle.

Markus Michaelis | Mi., 23. Juni 2021 - 18:35

Das Homosexuelle nicht eingesperrt werden, alle Jobmöglichkeiten haben (mit Ausnahmen wie katholischer Priester) ist heute Konsens - dafür braucht man solche Aktionen nicht. Natürlich können Aktionen wie diese ein Licht auf verbleibende Ungerechtigkeiten lenken.

Noch mehr scheinen sie mir aber davon abzulenken, dass es hier um schwierige Entscheidungen einer Gesellschaft geht, welche Werte gelebt, unterstützt, in Schulen vermittelt werden etc. So zu tun als gäbe es da keine Entscheidungen, sondern eine objektive Wahrheit der vollen Einbundung aller Menschen und aller Interessen scheint mir an der Realität vorbei.

Verschiedene Lebensentwürfe, der Wert von Familie, welcher Familienbegriff, Einstellung zur Gesellschaft und auch viele Dinge mehr sind Entscheidungen, keine objektiven Wahrheiten. Irgendwelche Entscheidungen müssen jeder für sich und eine Gesellschaft treffen. Das ist nicht statisch und sollte immer diskutiert werden. Der Regenbogen sollte das nicht abwürgen.

Mit Ihrem Kommentar, Herr Michaelis, bin ich vollkommen einverstanden. Nur scheint es mir wichtig, dass wir den besonderen Platz nicht vergessen, den die Familie in jeder Gesellschaft einnimmt.

Gut erzogene Kinder sind nämlich unsere Zukunft - das betonen alle Parteien in ihren Bildungsprogrammen. Selbst unsere kinderlose Kanzlerin warnt vor dem "demographischen Problem". Kinder kommen aber nun mal nicht aus gentechnischen Fabriken, sondern aus lebendigen Familien. Je besser sie dort erzogen werden, desto besser können sie sich Wissen aneignen, und desto besser werden sie unser aller Zukunft gestalten.

Also ist es für unsere Gesellschaft sehr wichtig, dass sich genügend viele Frauen und Männer bewusst dafür entscheiden, zu Müttern und Vätern zu werden, und ihren Kindern eine sichere und glückliche Heimstatt zu bieten. Zu dieser schönen, aber nicht leichten Aufgabe müssen wir sie ermutigen, und wir müssen sie in besonderem Maße unterstützen.

Helmut Bachmann | Mi., 23. Juni 2021 - 18:43

Bleibt uns doch endlich mit dieser Formulierung weg. Sie ist inzwischen ein Chiffre für größenfantasiegesteuerte, narzistische Selbstvergewisserung einer Minderheit, der sich extrem viele Mitläufer anschließen und sich dabei für ihre Verlogenheit nicht schämen. Erst, wenn Neuer in Katar auch die Binde trägt, glaube ich ihm. Gratismut finde ich peinlich.

Günter Johannsen | Mi., 23. Juni 2021 - 18:46

Demokratie ist:

„Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“

Evelin Beatice Hall

Es ist nicht eindeutig ... Voltaire würde meines Eindruckes mehr passen.
Aber dieser Dame wurde es auch zugeschrieben ... ! Ja, Herr Funke, heutzutage ist Irren ni8cht mehr nur menschlich, sondern leider auch manchmal mit Fleiß von links verdreht?! Gewisse Victoria-Stiftungen praktizieren so etwas sehr gern. Besonders, wenn es ums Diffamieren von Andersdenkenden bzw. Menschen mit eigener Meinung geht!

Enka Hein | Mi., 23. Juni 2021 - 19:40

...wird hir mal wieder zum Maßstab für den Rest der Welt. Der Satz von Willemsen „hochgerüstete Belanglosigkeit zum Maßstab humaner Seinserfüllung hochschwindelt“ sagt es doch. Es wird mal wieder was hochgejazzt durch die Medien. Man hat ja sonst keine Sorgen. Wieviel von den Teinejmern auf einer Al Quds Demo treten den für Vielfalt ein. Die miralische MSM Elite sollte doch jetzt mal in Katar die bunten Fähnchen hiessen. Die kommen keine 3 m. Oder Steinmeier einen bunten Schal in Regenbogenfarben übergeben und was von Vielfalt faseln. Oder Claudia, die Obermoralinne, hatte nicht den Mut bei den Mullahs ohne Kopftuch zu erscheinen.
Und lieber Autor, Ungarn kann wie alle Demokratien seine Gesetze machen.
In Ungarn sperrt man keine Nicht Gebührenzahler ins Gefängnis.
Der Autor schwimmt nur auf einer Welle.
Und Sexualität hat nichts mit Politik zu tun. Hier betreibt man Framing um seine Meinung zu verbreiten. Alibifrauen gibt es nicht nur im Fussball, auch bei Industriebossen.

Klaus Funke | Mi., 23. Juni 2021 - 19:53

Schon seit vielen hundert Jahren ist es unserem Volke eigen, der moralische und professorale Besserwisser zu sein. Dabei sollten wir lieber unser Maul halten. Die Heuchelei in diesem hochgekochten Regenbogentheater ist kaum noch zu ertragen, vor allem dann, wenn man die Doppelmoral der lautstarken Brüller kennt. Es ist wie mit der katholischen Kirche: Wasser predigen und heimlich Wein trinken! Es entbehrt auch nicht unfreiwilliger Satire: Regenbogenarmbinden für Löw´s Abschied. Ein symbolischer Akt. Nun ist es also vorbei mit dem letzten reinmännlichen Refugio, dem Fußball - also auch die sind unterwandert und man weiß nicht, wer mit wem unter die Dusche geht. Mich ekelt davor - ich gebe es zu. Das alte Rom ist auch deswegen untergegangen, weil die Moral dahin war und man das Extremste ungestraft tun konnte. Muss man sich jetzt bei solchen Minderheiten entschuldigen, wenn man "bloß" seine Frau liebt (eine weibliche Frau). Toll, sogar Frau Weidel bläst in dieses Horn. Mich ekelt es!

Christa Wallau | Do., 24. Juni 2021 - 14:27

Antwort auf von Klaus Funke

Ihr Gefühl des Ekels teile ich. Und genau d i e s e , ganz natürliche Empfindung will man uns - sozusagen qua Gesetz und öffentlicher Diffamierung - verbieten!
Was momentan in D stattfindet, das ist staatlich verordnete Unterdrückung bestimmter menschlicher Gefühle zugunsten anderer.
Dies ist ein ungeheuerlicher Vorgang!
Es ist ein Eingriff in die Intimsphäre, so wie es ihn bisher meines Wissens niemals gegeben hat.
Die einzige Ebene, auf der sich der Staat bei Gefühlen einzumischen hat, das ist deren A u s w i r k u n g e n / F o l g e n für die Gesellschaft.
Nur da, wo z. B. Haß, Neid, Wut, Verachtung sich in TATEN entladen, welche anderen Schaden zufügen, muß der Staat gesetzlich eingreifen - die Gefühle selbst
müssen für Legislative, Exekutive und Jurisdiktion tabu sein.
Das exhibitionistische Hervorheben sexuell abnormer Gefühle durch den Staat ist daher als Angriff auf die Gefühle "normaler" Menschen zu werten und als inhuman strikt abzulehnen.

Kai Hügle | Do., 24. Juni 2021 - 21:21

Antwort auf von Christa Wallau

Man weiß nicht so recht, worüber man sich mehr wundern soll; darüber, dass Sie nicht einmal ansatzweise verstanden haben, worum es bei dieser Debatte eigentlich geht oder Ihre Wortwahl ("sexuell abnorme Gefühle") und Assoziationen.
Erinnert mich an Herrn
Şimşirgil, ein Historiker, der u.a. bei DITIB Vorträge hält, in denen er davor warnt, "dass der Westen mit Hilfe der 'LGBT-Lobby' versuche, Familienstrukturen zu zerstören und Homosexualität zu verbreiten: 'Wenn sie die Türkei mit dieser Krankheit infizieren, dann fällt damit auch die gesamte islamische Welt'."

https://www.tagesschau.de/investigativ/kontraste/ditib-rheinland-pfalz-…

So verlockend letzteres für Sie klingen mag, Sie sollten sich mal treffen. Das wäre ein spannender interkultureller Dialog zwischen zwei Extremisten, der vielleicht dazu führt, Vorurteile zu überwinden und noch mehr Gemeinsamkeiten zu entdecken, z. B. das, was Sie meinen, wenn Sie von "amerikanischer Ostküste" reden...

helmut armbruster | Mi., 23. Juni 2021 - 20:16

die Welt will nicht von uns belehrt werden und wir haben keinerlei Recht oder gar Verpflichtung die Welt zu belehren.
Dass wir das trotzdem immer wieder tun ist ein anscheinend tief im deutschen Selbstverständnis verwurzeltes Sendungsbewusstsein.
Was geht es uns an, welche Homosexualitätsgesetze das ungarische Parlament beschließt oder nicht beschließt?
Was geht es uns überhaupt an welche sexuellen Neigungen einer hat oder nicht hat?
Wir sollten lernen mit größerer Gleichgültigkeit über diesen Dingen zu stehen und uns lieber um wirkliche Probleme kümmern, von denen es wahrhaftig genug gibt.

Stimme Ihnen zu Herr Armbruster. Nur was sollen dann all die woken machen? Von Fähigkeiten wirkliche und bedeutende Problem zu lösen sind die noch weiter weg als die Ungarn von der Homophobie!

Es geht wie jetzt schon länger um die Hoheit über die Sprache und die Themen zu behalten. Man kann es auch Sprachdiktatur nennen. Wird noch schlimmer, der Fuß bleibt rücksichtslos auf dem Gaspedal, und wenn sich die Leute dann die Köpfe einschlagen, wars natürlich keiner!

Norbert Heyer | Mi., 23. Juni 2021 - 20:38

Wir haben eine unangenehme Angewohnheit: In bestimmten Zeitabläufen fangen wir an, unabhängigen und demokratischen Staaten oberlehrerhaft unsere Ansichten und hochmoralischen Vorstellungen vorzuschreiben. Im dritten Reich setzten wir unseren Willen militärisch durch, das Ergebnis ist bekannt. Warum erwarten wir immer nur die anderen in einer Bringschuld und unsere kruden - teilweise nicht nachvollziehbaren - Moralvorstellungen als das Maß aller Dinge? Damit machen wir uns in der EU nicht sonderlich beliebt, ich glaube sogar, dass wir nur aufgrund unserer finanziellen Sonderleistungen mehr oder weniger als notwendiges „Übel“ ertragen werden. Das schlimmste ist aber, das die Helden der Toleranz selbst nicht bereit sind, berechtigte Kritik zu ertragen. Wer hat denn die Verbrechen der letzten Zeit an die schützenswerten Menschen
thematisiert? Da habe ich von den Ehrenwerten nichts vernommen, denn auf diesem Auge sind sie eben völlig blind. Das sind Pharisäer in absoluter Reinkultur.

Mittlerweile schäme ich mich für mein eigenes Volk und insbesondere unsere Regierung! Die Ungarn verabschieden ein Gesetz gegen Pädophilie und Frühsexualisierung, während bei uns dafür Werbung gemacht wird und schon Kindergartenkinder mit Analverkehr konfrontiert werden. Das ist in meinen Augen abartig, aber wird schlimmer, wenn die Grünen erst regieren. Ich "empfehle" die Lektüre von Cohn-Bendit.... das dieser Mann noch nicht im Knast sitzt kann auch nur in Deutschland passieren.

Chris Groll | Mi., 23. Juni 2021 - 21:06

Haben Sie sich wenigstens die Gesetzes-änderungen durchgelesen. Ich persönlich finde nämlich auch, dass Kinder und Jugendliche in Schulen und Kindergärten von diesem LGBT verschont/geschützt werden sollten. Wenn sie über 18 Jahr alt sind, dürfen sie gerne entscheiden, was und wie sie sein wollen, das ist ganz selbstverständlich.
Außerdem wollen wir mal sehen, wie sich unsere Moralapostel bei der Fussball-Weltmeisterschaft in Katar 2022 verhalten.

Christopher Jahn | Mi., 23. Juni 2021 - 22:08

Es wäre Aufgabe neutraler Nachrichten, uns einmal im Wortlaut zu berichten, was denn die Ungarn da so angeblich Diabolisches festgelegt haben. Stattdessen kriegen wir überall subjektive Lesart, die ganzes Land als homophob beleidigt. Als Rezipient würde ich es gerne selbst beurteilen und nicht einfach nur den erhobenen Moralfinger unserer Politikerkaste unter die Nase gerieben bekommen. Erst so ließe sich ein Urteil bilden.
Es ist wirklich erschreckend, wie Moral und Hysterie in diesem Land Information und Debatte ersetzt. Leider erstrahlt mir aktuell der Regenbogen als ein Symbol für diesen Prozess. Ich fühle mich dadurch auch als toleranter Mensch angegriffen, denn ich brauche keine solch hypermoralischen Codes, um tolerant zu sein. Aber ich will auch nicht genötigt sein, ständig von der Moral anderer behelligt zu werden.

Ulrich Mende | Mi., 23. Juni 2021 - 22:11

ja mit diesem Gesetz den Einfluß solcher und ähnlicher Machwerke auf die ungarischen Kinder verhindern (s. Google):
"Murat spielt Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben" - Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt als Themen frühkindlicher (!) Inklusionspädagogik"
(140 seitige Handreichung für Fachkräfte und Teams frühkindlicher Bildung)
Meine Zustimmung haben sie dafür - es sollte Sache der Eltern bleiben, wann sie wie mit ihrem Kind über Sexualität sprechen.

Hermann-Josef Stirken | Mi., 23. Juni 2021 - 22:30

Merkel kritisiert das Gesetz, dass das Parlament in Ungarn bestimmt hat. Mir stellt sich die Frage, ob sie dieses gelesen hat. Das Buch Sarrazins fand sie auch nicht hilfreich, obwohl sie es nicht gelesen hat. Ich habe das Gesetz gelesen und man kann über den Inhalt geteilter Meinung sein. Eine Schande, wie vdL es bezeichnet, ist es sicherlich nicht. Wenn sich führende Politiker sich weiter so offen feindlich gegenüber Ungarn äußern, ist die EU , nicht Europa, am Ende. Das kommt , wenn man sich zu den Guten wähnt.

Udo Behrendt | Do., 24. Juni 2021 - 02:14

wie im Cicero höchstselbst nachzulesen war, (https://www.cicero.de/innenpolitik/homophobie-gewalt-einwanderer-schwul…)
gibt es in Berlin und sicherlich auch in anderen deutschen Städten täglich Übergriffe und Gewalttätigkeiten gegen schwule Männer, die in den Leitmedien keine oder kaum Beachtung finden. Man empört sich lieber über eine ungarisches Gesetz und arbeitet sich an der Frage ab, ob ein Stadion symbolträchtig in Regenbogenfarben erleuchten darf oder nicht. Ich denke, man sollte erst einmal vor der eigenen Haustür kehren, bevor man mit dem Finger auf andere zeigt. Symbole helfen den hier Verfolgten sicherlich nicht.

Ernst-Günther Konrad | Do., 24. Juni 2021 - 08:54

Die deutschen Moral gesteuerten, dem wogen Zeitgeist zelebrierenden LGBT-Schützer, auch diejenigen, die nur geschäftliches Interesse in ihrer Vermarktungsstrategie verfolgen, die hinter allem und jedem einen "Gegner" sehen. Da entscheidet ein Staat auf rechtsstaatlichem Weg, in einem Gesetz den Umgang mit LGBT-Themen im Unterricht und in den Medien zum Schutz der Jugend vor Gefährdung zu regeln und schon wird sofort wieder die Orban Peitsche ausgepackt.
Eine deutsche Übersetzung des Gesetzes liegt bislang nicht vor. Dennoch wähnt die Community sofort Homophobie und schlimmeres.
Von den knapp 10 Millionen Ungarn sind etwas über die Hälfte christlichen Glaubens jeglicher Ausrichtung. Sie dürften deshalb ihres Glaubens wegen eher konservativ zum LGBT-Thema stehen und deshalb auch ihr eigenes Rechts wahrnehmend ein konservatives Familienbild für sich und ihre Kinder vertreten. OB LGBT-Veranlagung als "normal" anzusehen ist im christlichen Sinne, dürfen die Ungarn selbst bestimmen?

Wolfram Fischer | Do., 24. Juni 2021 - 12:43

Ich würde auch dringend empfehlen den Gesetzestext zugänglich zu machen und sogar zu kennen, bevor man ihn bewertet und kommentiert.
Den Artikel in TE mit dem Gestzestext kenne ich - allein: er ist in Englisch.
Gesetzestexte verstehen, für juristische Laien prakt. unmöglich... dazu in Fremdsprache... da muss ich leider passen...
Also... wird der fragliche Text in Deutsch erscheinen? Ich wäre sehr gespannt auf den Inhalt!

W.D. Hohe | Fr., 25. Juni 2021 - 01:40

Eine Mannschaf läuft zu einem Wettkampf auf dem Platz ein, tauscht mit dem Gegner den Handschlag aus zum "fairen" Kanpf und zeigt gleichzeitig durch Beleuchtung und Armbinde dass man die Führung seins Landes für Schei... hält.
Allen voran ein sog. Trainer der mit seinem Mannschaftskaptän dessen Armbinde als Zeichen der politischen Ablehung dessen Gegners. Natürlich wird von ihm auch der Trainer deren Mannchaft mit rituellen Armbewegungen begrüßt. Da wissen ene Menge Leute nicht mehr wer sie sind und wen sie vertreten.
Das wichtigtuerische, weltweit gesendete Moral-Gebabbel aller möglichen Mikrofonzugriffhaber des Nachts und Tags darauf lässt mich tatsächlich konsterniert zurück.
Habe selbst 25 Jahre aktiv höherklassigen Amateurfussball gespielt. Nehme mir vor kein weiters Spiel der anmaßenden, vorgeblich Deutschland vertretenden, Mannschaft anzusehen.