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Corona-Virus im Modell / dpa

Post-Covid-Syndrom - Wenn die Symptome bleiben

Oft endet eine akute Covid-19-Erkrankung mit einem sogenannten Post-Covid-Syndrom. Noch wissen Forscher nicht genau, wen diese Erkrankung treffen und was man gegen sie unternehmen kann. Ein Artikel im Fachmagazin „Nature“ stellt zusammen, was über Post-Covid bekannt ist.

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Was genau ist eigentlich Post-Covid? Lange Zeit wurde über die Krankheit, ihre Symptome und ihren Verlauf nur spekuliert. Der Fokus der Aufmerksamkeit lag auf akuten Covid-19-Verläufen, auf Intensivbetten und auf Sterbefälle. Doch was ist, wenn das Schlimmste überstanden ist, Symptome von Covid-19 aber bleiben? 

Michael Marshall, Autor des britischen Fachmagazin Nature hat zusammengestellt, was die Wissenschaft derzeit über die mysteriöse Erkrankung weiß, wen sie trifft und wie man sie behandeln kann. Der Artikel liefert wichtige Informationen zum neuartigen Post-Covid-Syndrom, einer Erkrankung, die in den zurückliegenden Monaten möglicherweise Millionen von Menschen befallen haben könnte. 

Frauen häufiger betroffen

Laut einer Studie des University College London gibt es bis zu 205 verschiedene Symptome. Am häufigsten nennen Betroffene Müdigkeit, Unwohlsein und kognitive Dysfunktionen, aber auch Tinnitus, Depressionen oder Appetitlosigkeit können im Einzelfall auftreten. Oft kommt es bei Erkrankten zu Phasen der Besserung, dann aber wieder erleiden sie spontane Rückfälle.

Noch weiß man nicht genau, wen die Erkrankung genau befällt und wie sie im Einzelfall verläuft. Auffallend ist, dass sie Frauen häufiger betrifft als Männer und dass junge Menschen ebenso erkranken können wie alte. Um bestehende Wissenslücken zu schließen, will das National Institutes of Health in den USA in den nächsten vier Jahren 1,15 Milliarden Dollar zur Erforschung von Long Covid ausgeben. In Großbritannien wiederum erklärte das National Institute for Health Research Anfang des Jahres 20 Millionen Dollar bereitstellen zu wollen. Vielleicht also wird man in wenigen Monaten schon besser verstehen können, ob Long Covid ein letztlich nicht ungewöhnliches Postinfektionssyndrom ist oder ob es die Medizin vor große und vielleicht nicht immer lösbare Herausforderungen stellen wird.
 

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Yvonne Stange | Fr., 11. Juni 2021 - 15:13

Jede Krankheit hat Nachwirkungen, von denen man mehr oder weniger betroffen sein kann. Nach einer schweren Grippe können immer noch Beschwerden zurückbleiben, teilweise lebenslang, jeder Beinbruch heilt teilweise nicht problemlos ab und auch von großen Wunden bleiben mehr als heftige Narbenschmerzen. Wieso sollte das bei Corona anders sein? Natürlich werden diese Beschwerden erfaßt und registriert. Ist ja richtig so. Nur ist das jetzt halt etwas gaaaanz Besonderes.... Also, Ihr Nicht-Corona-Kranken, nun stellt Euch mal nicht so an mit Euren Wehwehchen... ;-)

Gerhard Lenz | Fr., 11. Juni 2021 - 16:09

Antwort auf von Yvonne Stange

kann wirklich nur jemand, der absolut keine Ahnung hat, was es bedeutet, an Covid zu erkranken.

Ach so, es gibt ja gar keine Pandemie, Test sind alle falsch (wenn sie positiv sind), gestorben wird an anderen Ursachen, und alles ist nur aufgebauscht, um den Menschen im Allgemeinen, und den Deutschen im Speziellen eine Diktatur überzustülpen.

Und Wissenschaftler und Mediziner, die über die sehr realen Symptome des Long-Covids aufklären, sind alle von der Merkel-Regierung geschmiert.

Ronald Lehmann | Fr., 11. Juni 2021 - 17:57

Antwort auf von Yvonne Stange

Wir wissen doch alle,
Krankheiten sind der Spiegel der Seele. Und ist irgend etwas aus dem Gleichgewicht, dann ist dies in Ungleichgewichten erkennbar.
Und was macht der moderne Mensch: Zum Arzt rennen, sich Tabletten geben lassen, oder Impfen.
Das Maß der Medikamente - immer gleich, ob leicht oder schwer, groß oder klein, die Pharmaindustrie lässt ganz lieb Grüßen. Blutzucker, nach neuen Regeln - ALLE sofort zum Arzt &&&.
Wie bei Corona. Man weiß noch gar nicht - Hauptsache geimpft - Person wurde vom Staat FREI gegeben (Bald mit Chip im Gehirn)!
Was danach - "es fährt ein Zug nach Nirgend wo".
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Wer wirklich auf dem Gesundheitsseil balanciert, sollte mit freien Herzen & Verstand entscheiden, ohne das einer dir sagt, ja oder nein.

Ja, was sagte Glasmännlein zu Peter im kalten Herz: "Verstand hättest du dir wünschen sollen, Verstand! Und die innere Stimme liegt oft auch richtig.
Und das beste Medikament, Zeit nehmen für sich selbst, sein Inneres.

Helmut W. Hoffmann | Fr., 11. Juni 2021 - 19:33

Antwort auf von Yvonne Stange

...wehrte Frau Stange, Sie sehen das genau richtig. Es ist in den vergangenen Monaten von Seiten der Politik ein Angst- und Schreckenszenario verbreitet worden, wie ich es in meinem schon ziemlich langen Leben bisher nicht erlebt habe. Ich halte es für mich wie Mark Twain, der einmal gesagt hat: "Was soll ich mir Gedanken über Dinge machen, die vielleicht garnicht eintreffen..." Ein schönes Wochenend

Ernst-Günther Konrad | Sa., 12. Juni 2021 - 08:33

Antwort auf von Yvonne Stange

Sie treffen wieder einmal auch meine Meinung. Die Menschen müssen sich vor dem Auftreten von Symptomen schon mit Krankheit beschäftigen und sich nicht erst im Ernstfall hektisch und getrieben, von Ärzten/Mitmenschen zu etwas gedrängt entscheiden, weil sie denken, die Zeit läuft ab. Nur, wer sich selbst informiert und nachdenkt, kann erkennen, dass Medikamente und Medizin nur ein Krückstock auf dem Weg der Heilung ist. Heilen kann sich der Körper nur selbst. Notfallmedizin ausgenommen, hat die Natur uns mit allem ausgestattet, was wir zur Selbstheilung brauchen. Hilfsmittel mögen aktute Zustände lindern, den Krankheitskonflikt aber, muss jeder selbst lösen. Ein gebrochenes Bein kann man schienen, nageln, richten, heilen müssen die Knochen selber. Und manchmal ist es eben auch so, dass nicht mehr alles so wird, wie es mal war. Die berühmten Zipperlein haben wir doch alle. Wir müssen lernen uns selbst anzunehmen und selber alles zu tun, sich so fit und gesund wie möglich zu halten.

Hans Meiser | Fr., 11. Juni 2021 - 18:01

Langjährige Erfahrungen in der Versicherungsbranche haben mir zu folgender Erkenntnis verholfen: Berufsunfähigkeit reklamieren für sich keinesfalls diejenigen, die hart und gesundheitsschädigend arbeiten, sondern meist Verwaltungsangestellte, Beamte (die werden dann dienstunfähig) und andere Beschäftigte, die während ihrer Tätigkeit keinerlei Beanspruchung unterliegen. Und bei denen es auch (siehe oben genanntes Klientel) nicht weiter wichtig ist, ob sie nun am Arbeitsplatz sind oder nicht.
Und exakt diese Gruppe (die auch überproportional viele Frauen enthält) ist nun von Long Covid betroffen ...
Warum? Ganz einfach - weil sie es (sich leisten) können! Es ist schlicht ein Mitnahme-Effekt und Kollateral-Nutzen aus der "Pandemie".
Damit will ich selbstverständlich nicht sagen, das es Long Covid nicht gibt - doch ich gehe davon aus. dass meine Erklärung auf den größten Teil der Fälle passt.
Wer sich angesprochen fühlt, möge bitte seine Ansprüche überdenken - danke!

Long-Covid. Was ein herrlicher Begriff. Der Weg für die neue Volkskrankheit wird gebnet. Zwickt´s an der Gürtelschnalle, juckt’s am Kopf, klemmt der Nacken, knackt die Armbeuge. Ist es klar: Long Covid. Die Pharmaindustrie lacht sich "krank".
Wer sich die Zeit nimmt, sich entspannt und sich nur 5 Minuten auf seinen Körper konzentriert und alle Wahrnehmungen (Verspannungen, Zwicken, Jucken, Zucken, Kitzeln usw.) die dabei er hat als besonders registriert, weiß: Ich habe Long Covid.
Wie sagte Herr Drosten beim Untersuchungsausschuss, kribbelt die Nase, ist es ein Symptom. Mit dieser Haltung können ab sofort alle zu Hause bleiben und sich erst Mal auskurieren. Und danach sicherheitshalber in Dauer-Quarantäne und Aufbautraining, besser noch: Vorruhestand.
Mit Long Covid sollte man nicht spaßen.

Hallo Herr Meiser!

Ein guter Kumpel von mir ist Beamter bei der Bahn; 64J und Dipl.-Verwaltungswirt (FH).
Eigentlich wollte er im Frühjahr 2020 in Pension gehen; er hat (natürlich) einen Schwerbehindertenausweis.
Dann kam Corona und man sagte ihm, dass fürderhin Home-Office angesagt sei.
Breit grinsend sagte er mir, wenn er nicht mehr täglich nach Karlsruhe fahren müsse, nehme er diese Zeit sehr gerne mit. Für die Höhe der Pension ist das zwar egal (er hat das Ende der Beförderungsstange erreicht), aber mehr als ein Jahr lang 100 % der Bezüge ist doch besser als "mickrige" 71,75 % Pension, nicht wahr?

Es sei ihm gegönnt - er opfert sich ja schließlich für unseren Staat auf!
OHA!

Schönes Wochenende allerseits!

Christopher Jahn | Fr., 11. Juni 2021 - 18:46

Im Text heißt es: " Am häufigsten nennen Betroffene Müdigkeit, Unwohlsein und kognitive Dysfunktionen, aber auch Tinnitus, Depressionen oder Appetitlosigkeit können im Einzelfall auftreten."
Mir scheint, die psychologische Belastung durch Social Distancing, Vereinsamung im Lockdown und mediale dauerthematisierte Angst vor Krankheit und Ansteckung könnte da einige Symptome bedingen, die hier unter "Post Covid" firmiert. Eine solche Korrelation müsste klar und eindeutig ausgeschlossen werden, sonst könnte es am Endeum ein "Post Anti-Covid-Maßnahmen-Politik" statt "Post Covid" sein...

Ich zitiere aus dem Artikel, den der Cicero verlinkt hat:

"However, there is evidence that fragments of the virus, such as protein molecules, can persist for months, in which case they might disrupt the body in some way even if they cannot infect cells.
A further possibility is that long COVID is caused by the immune system going haywire and attacking the rest of the body. In other words, long COVID could be an autoimmune disease. 'SARS-CoV-2 is like a nuclear bomb in terms of the immune system', says Steven Deeks, a physician and infectious-disease researcher at the University of California, San Francisco. 'It just blows everything up'.”

Dass einige Menschen psychisch unter Kontaktbeschränkungen gelitten haben und z. T. noch immer darunter leiden, will ich nicht in Abrede stellen. Das kann aber viele der genannten Symptome nicht erklären.
Die Ciceronen haben aus ideologischer Verblendung Covid unterschätzt und tun das noch immer. Dagegen ist offenbar kein Kraut gewachsen.

Brigitte Miller | Sa., 12. Juni 2021 - 09:40

Long- Influenza gibt es ebenfalls, nur blähte das niemand auf.

Karla Vetter | Sa., 12. Juni 2021 - 19:50

Antwort auf von Brigitte Miller

Es gibt Herzmuskelentzündungen nach Influenza. Mir ist eine junge Frau bekannt die eine Hirnhautentzündung nach einer Grippe bekam. Mit schrecklichen( geistigen) Folgen. Nach dem Pfeifferschen Drüsenfieber kann es eine sehr langwierige Erholungsphase geben. Alle diese Phänomene gab es nach Viruskrankheiten schon immer. Gut, dass man ihnen jetzt vielleicht mehr Beachtung schenkt. Ohne Panik und auch mit Blick auf andere Krankheiten. Es gibt nicht nur Covid.