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Max Otte ist jetzt Bundesvorsitzender der Werteunion / Foto: dpa

Werteunion - Wieso gerade er?

Max Otte polarisiert. Kaum ist er zum neuen Vorsitzenden der Werteunion gewählt, treten die ersten Parteikollegen aus Protest aus. Wer ist dieser Mann, und was verrät seine Wahl über die CDU in der Post-Merkel-Phase?

Autoreninfo

Uta Weisse war Online-Redakteurin bei Cicero. Von Schweden aus berichtete sie zuvor als freie Autorin über politische und gesellschaftliche Themen Skandinaviens.

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Seit einer Woche ist Max Otte Chef der Werteunion – und es ist wohl nur dem triumphalen Wahlsieg von Reiner Haseloff in Sachsen-Anhalt zu verdanken, dass die hitzigen Diskussionen über die Frage, wie die CDU mit ihrem rechten Rand umgehen sollte, vorerst verstummt sind. Doch innerhalb der Werteunion tobt ein Streit um die Frage, ob die Vereinigung mit ihm endgültig nach rechts abschmiert. Wer ist dieser Otte?

Der Ökonom und Fondsmanager Otte räumt gegenüber Cicero selbst ein, dass seine Wahl zum Bundesvorsitzenden ein Politikum sei. Problematisch findet er dennoch nicht, dass er bis Anfang dieses Jahres Vorsitzender des Kuratoriums der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung war. Oder dass er 2017 in einem Interview gegenüber der Wirtschaftswoche angab, in der damals anstehenden Bundestagswahl die AfD wählen zu wollen, und dass er die AfD nicht für eine rechtsradikale Partei halte. Es sei, erklärte er damals, eine Partei mit vernünftigen Leuten – Björn Höcke ausgenommen.

Zwei Jahre nach seinen Äußerungen über die AfD sorgte Otte erneut für Empörung. Die Werteunion bat die Mutterpartei in der Folge sogar um seinen Parteiausschluss – ohne Erfolg. Nachdem der Rechtsextremist Stephan Ernst den hessischen CDU-Politiker Walter Lübcke ermordet hatte, twitterte Otte: „Endlich hat der Mainstream eine neue NSU-Affäre und kann hetzen. Es sieht alles so aus, dass der Mörder ein minderbemittelter Einzeltäter war, aber die Medien hetzen schon jetzt gegen die ‚rechte Szene‘, was auch immer das ist.“

Heute sagt Otte, der Zeitpunkt sei falsch und pietätlos gewesen, wofür er sich entschuldigt habe. Aber weiter: „Der Anlass meiner Empörung bleibt, dass seitens der Medien sofort undifferenziert gegen die ‚rechte Szene‘ angeschrieben wurde, wohingegen die ‚linke Szene‘ und die linksextremen Auswüchse seit Jahren systematisch verharmlost, kleingeredet und vertuscht werden.“ Es dürfe keine Toleranz für Extremismus geben, egal aus welcher Richtung, so Otte, schon gar nicht in Form von Antisemitismus durch Zuwanderer.

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Yvonne Stange | Do., 10. Juni 2021 - 12:55

... jetzt also der "rechte" Rand der CDU? Nein, danke, da lese ich gar nicht erst weiter! Man sollte sich mal die CDU-Programme der Jahre um 2000 durchlesen!

.. die grün-linke Einheitsfront, dass sie der CDU vorschreiben kann, was sie denken darf und was nicht? Sowas geht nur, wenn eine Partei nicht weiß, wohin sie will und ob sie überhaupt noch eine Zukunfts-Vision hat. Merkel hat wohl ihren Auftrag erledigt, die CDU zu zerlegen? Hatte sie auch Erfüllungsgehilfen aus alten Zeiten? Eine Frage, die ich mich schon lange beschäftigt: ist der SED-Milliarden 1989 in diese finsteren Kanäle verschwunden ... ? Ist der SED-Parteischatz in diese gewissen Stiftungen mit den merkwürdigen Führungs-Kräft*innen geflossen, die sich nun für "Sprachhygiene" und "Volks-Umerziehung" zuständig fühlen? Wenn eine Partei wie die CDU sich ihrer charismatischen Persönlichkeiten entledigt, entledigt sie sich auch ihres Rückgrats bzw. ihrer Werte! Der Wahlsieg Reiner Erich Haseloff ist also kein Sieg der CDU, sondern allein seiner Person und seiner Standhaftigkeit zu verdanken. Zu verdanken auch den Ostdeutschen, die sich dem linken Zeitgeist nicht unterwerfen!

Das politische Spektrum in Deutschland wurde in den letzten 25 Jahren still und heimlich massiv nach links verschoben, konservativ kommt darin nicht mehr vor, es wird als radikal-böse diffamiert, verunglimpft, diskreditiert! Mit Freiheit und Demokratie hat das nichts mehr zu tun. Ich habe mich immer gefragt, wie jemand mit der Vita eines Joseph Fischer ein öffentliches Amt in einer Demokratie innehaben kann, bei Merkel stelle ich mir die selbe Frage, wie ist die überzeugte Sozialistin Merkel in die damals konservative CDU gekommen? Die Wurzeln der gehypten Grünen sind tiefrot, wir bewegen uns schrittweise, nach der berühmten Salamitechnik des anti-demokraten J-C Juncker (1999/Spiegel „Die Brüsseler Republik“) auf einen sozialistisch-kommunistischen Staat zu – das ist das ultimative Ziel! Und dann wird auch klar, warum konservativ/rechte „Strömungen“ so stören, denn sie stehen dem ultimativen Ziel im Weg. Für Freiheit und Demokratie ist es fünf vor zwölf, nur merken es die wenigsten!

Reinhold Schramm | Sa., 12. Juni 2021 - 08:54

Antwort auf von Alexander Brand

Auch die SED und das MfS waren in den letzten Jahrzehnten der Existenz der DDR nicht tiefrot!

Die 2,4 Millionen Mitglieder der SED ermöglichten erst die friedliche kapitalistische Einheit Deutschlands!

►Es waren eben nicht die Bürgerbewegung der implodierenden DDR und auch nicht Zehntausende auf den Montagsdemonstrationen, die von den Westmedien in den Himmel gehoben wurden, sondern es waren die gewaltfreien Funktionsträger und die breite Basis der Mitgliedschaft der SED die den Anschluss an Westdeutschland ermöglichten.◄

PS: Die bürgerlich-konservative Geschichtsschreibung und deren Historiker haben noch ihre Selbstaufklärung zu leisten und ihr antiquiertes idealistisches und damit falsches Geschichtsbild zu korrigieren.

▼Verbeamteten bürgerlichen Professoren und deren berufenen Antikommunisten mit Doktortitel darf man eben nicht ihre Konstruktion und Fälschung der deutschen Geschichte, nicht erst seit 1949 und 1989/1990, überlassen!

Was soll diese Werteunion?
Hat Sie auch nur eine Maßnahme von Frau Merkel verhindern können?
Hat Sie die Klatschorgien nur um eine Minute verkürzt?
Haben Sie ein Thema aufgenommen, dass die Merkelianer nicht wollten & das dann doch noch in den ÖR kam?
Sie diese sso stark, dass diese auch nur Ansatzweise öffentlich Gehör finden?
Gibt es von denen einen offiziellen Plan, was Sie von dem GELEISTETEN der letzten Jahre der CDU wieder ändern/ rückgänig machen wollen!
Wollen Sie die Medien neu ordnen, damit wirklich wieder man eine ausgewogene Berichtserstattung wie früher einmal war & keine Orwell-Gedankenfilterung stattfindet?
Warum will dieser Verein mit der AFD nicht diskutieren?
Haben sie so wenig Argumente (außer Nazikeule) wie die CDU & ihre Blockparteien selbst & wie man das wunderschön in den BT-Debatten erleben kann, wie mit Argumenten die AFD fertig gemacht wird?
Überhaupt, von den alten Aussagen gibt es überhaupt neue Analysen?

Nein, für m. seit 2016 ALLES nur SCHMIERENKOMÖDIE

klaren und berechtigten Fragen, die überdeutlich machen, daß auch die meisten Mitglieder in der sogenannten Werte-Union mit einer Änderung der Merkel'schen Politik nicht wirklich ernst machen wollen.
Welche WERTE nehmen sie denn dort tatsächlich noch in Schutz?
Mir ist kein einziger Wert, den ich in der öffentlichen Diskussion schmerzlich vermisse, bekannt.
Jedenfalls habe ich z. B. nichts davon gehört, daß die "Unionisten" den hohen Wert der Verteidigung des eigenen Territoriums gegen x-beliebige Eindringlinge entschieden verteidigt hätten oder etwa das Recht a l l e r Bürger auf aktive Teilnahme an der Gestaltung der zukünftigen Gesellschaft in Deutschland (Stichwort: Zersetzung der Familie).

Sie haben recht: Es sieht alles nach geplantem Ablenkungsmanöver bzw. nach einer Schmierenkomödie aus.

Warum genau noch einmal trat Alexander Mitsch als Vorsitzender der Werte-Union zurück? Gab es da nicht eine Bedrohung seiner Personund seiner Familie, einschl. der Kinder von den „guten Demokraten“ aus dem linken Spektrum? Wollten aus diesem Grunde vielleicht viele Kandidaten erst gar nicht antreten?
Ach das ist ja nicht so schlimm, gehört ja in dieser Klientel zu, guten Ton und ist sicher nicht ernst gemeint. Bisher gibt es ja noch keine Toten, zumindest wurde nicht berichtet.
Schade, diese Information über A. Mitsch fehlt mir hier.

Tomas Poth | Do., 10. Juni 2021 - 13:11

Ein Mann mit viel Sachverstand und klarer Position. Allein das ist schon ein Stachel im Fleische der Lullababys in der Merkel-CDU. Zusammen mit Maaßen im Bundestag stehen der CDU intern anstrengende Zeiten bevor.
Es gärt in allen Parteien, nicht nur in der AfD, die Zeiten sind im Umbruch, es wird die Parteien nicht verschonen.

Gerhard Lenz | Do., 10. Juni 2021 - 14:54

Antwort auf von Tomas Poth

Als stamm rechts gerichtetes Mitglied der Werte-Union, der vor Jahren schon mal unverblümt Wahlwerbung für die AfD betrieb, ist Otte natürlich für die AfD-Gläubigen in diesem Forum ein Glanzlicht.

Selbstverständlich verzeiht man Otte, dass er im Anschluss an den Mord an Walter Lübke nicht etwa den rechtsgerichteten Terrorismus verurteilte, sondern sofort eine Hexenjagd auf die rechte Szene witterte.

Dass er die Presse oder auch den Verfassungsschutz als politisch instrumentalisiert sieht, versteht sich von selbst.

Der Mann ist eben, siehe oben, stramm rechts. So weit rechts, dass sogar ein H.G. Maaßen wählerwirksam seine Mitgliedschaft in dem skurril-radikalen Verein ruhen lässt.

Dass man Otte vor zwei Jahren noch ausschließen wollte, ihn jetzt aber sogar zum Chef macht, verdeutlicht erneut die beschleunigte Radikalisierung der Neuen Rechten.

Auch einen Hoecke wollte man mal ausschließen - jüngst jedoch dominierte gerade er den AfD-Parteitag fast nach Belieben.

Definieren wir - für dieses Land, unser Land - einmal 'Rechts'.
Der Journalist Konrad Adam, Mitbegründer der AfD, die er inzwischen im Streit verlassen hat, formulierte es einmal sinngemäß so:

>> In diesem Land ist JEDER Rechts, der
* früh am Morgen aufsteht,
* seine Kinder versorgt und zur Schule bringt
* und dann pünktlich an seinem Arbeitsplatz erscheint. <<

Rechte haben es auch nicht nötig, in 'komprimierten' Lebenslauf-Schwindeleien falsche Studien- oder Berufsabschlüsse und falsche Tätigkeitsbeschreibungen zu erfinden.

In diesem Sinne grüße ich alle rächten und recht-schaffenden Cicero-Leser!

Tonicek Schwamberger | Do., 10. Juni 2021 - 15:54

Antwort auf von Tomas Poth

. . . Sie schrieben Ihren Kommentar exakt eine Minute vor dem Meinen.
Aber alles, was Sie schrieben, könnte 1 : 1 von mir stammen, Sie haben mir die Worte vorweggenommen, Gruß aus der Ferne . . .

Karl Napp | Fr., 11. Juni 2021 - 08:33

Antwort auf von Tomas Poth

Ja, es gärt, Herr Poth.
Bemerkbar wird es daran, dass so gut wie alle Politiker anderer Parteien - nach Politikzielen befragt - erklären, eines ihrer vorrangigen Wahlziele sei, Stimmen für die AfD zu verhindern.
Es wäre an der Zeit, dass die Damen und Herren konkret werden, bzw. dass sie das was sie an diesem relativ neuen Mitbewerber kritisieren, mit dem eigenen Tun abgleichen.
Das bereits heute erreichte Maß an Gouvernantentum genügt meines Erachtens, um an den sattsam bekannten Erklärungen der üblichen Verdächtigen berechtigt zu zweifeln.
"Mit denen reden wir nicht",
dürfte die letzte Bastion vor dem endgültigen Zusammenbruch einer auch nur noch halbwegs überzeugenden Argumentation sein.

Tonicek Schwamberger | Do., 10. Juni 2021 - 13:12

. . . für die Recherche zu diesem Artikel.-
Wie kommt es, daß mir der Name Otte und die Person mir so sympathisch erscheint?
Und der Name Brok und auch die Preson Brok eher einen faden, unsympathischen Beigeschmack bei mir hinterläßt?
Und, ja, was ein Laschet bei der Maischberger sagt, nun, ja, das tangiert mich überhaupt nicht.
Hoffen wir, daß Otte eine glückliche Hand als Chef der Werteunion hat - mein Eindruck ist, daß die Werteunion die richtigen Ziele verfolgt.

...Worten unserer ehemaligen FDJlerin und jetzigen Kanzlerin zu sagen: "Jetzt ist nun mal da, der Otte."
Mir persönlich ist ein Herr Otte
zig mal lieber, als der überwiegend antisemitische Teil den die Merkel gemeint hat.
Und was die CDU betrifft, so haben die es immer noch nicht begriffen. Wenn die zu ihren alten Werzen zurückkehren würden und ähnliches umsetzen würden wie die Dänen, omG, deren Werte für die BT würden durch die Decke gehen. Und Merkel und ihre Grünen auch. Aber eher wie das berühmte HB Männchen.
Viel Glück Herr Otte und gutes gelingen.

...weil Herr Dr. Otte im Gegensatz zu Herrn Brok Sachverstand und einen Blick für das Wohl des Landes mitbringt und die richtigen Ziele verfolgt.
Hoffentlich hält er den noch bevorstehenden Diffamierungen stand. Ich wünsche ihm viel Erfolg.

Mit Otte gewinnt die Werteunion wahrscheinlich mehr neue Mitglieder dazu als sie wegen der " polarisierenden Persönlichkeit " vielleicht verliert. Zu Brok Elmar fällt mir ein, dass diese Figur mich seit mindestens 25 Jahren in der EU-Skepsis bestärkt hat, die leider über die Jahre nicht weniger geworden ist. Der Mann ist viel schlimmer als nur unsympathisch.

Markus Michaelis | Do., 10. Juni 2021 - 15:18

Otte kritisch zu diskutieren wäre interessant.

Der Artikel betont die Lager: es wird lang aufgezählt, wer durch welche Aussagen mit welchem Lager verknüpft ist. Über inhaltliche Fragen geht es nur kurz in dem Absatz zum konservativen Manifest. Es wäre interessant die schwierigeren Fragen dahinter tiefer zu beleuchten. Hier scheint das weniger zu interessieren, es wird eher suggeriert die richtige Haltung dazu sei klar. Das ist sicher auch für viele richtig - aber manche interessieren sich doch auch für Fragen dahinter, oder sie haben andere Meinungen, als diejenigen, die man schon in SZ, ZEIT, ÖRR etc. als richtig erkannt hat.

Zur Islamaussage in dem inhaltlichen Absatz: "Ideologie und Allmachtanspruch" ist eine Abwertung des Islam in Bezug auf dessen Recht diese Gesellschaft mitzugestalten. Die suggerierte klare Trennung zum politischen Islam von Frau Weisse scheint auch eine Missachtung, da der Islam tatsächlich umfassend ist. Wären das nicht interessante Punkte für mehr Tiefe?

Kurt Walther | Do., 10. Juni 2021 - 15:27

Der Mann, der den Finanzcrash 2008 voraussagte, als Finanzprofessor, Fondsmanager  und  Buchautor mit  einer Vielzahl kritischer Schriften Beachtliches erreicht hat,  ist nun Vorsitzender der CDU-Wertekommission?
Ich kenne ihn als Autor etlicher Börsen-Bücher und kann es kaum glauben, dass sich ein solcher Mann für die Politik hergibt, um die CDU wieder in normal-konservative  Bahnen und auf den "rechten Weg" zu bringen.  Nötig hat er das jedenfalls nicht.
Aber es ist gut und macht Hoffnung, dass es noch erwiesene Fachleute gibt, die sich für solche Aufgaben hergeben, und die nicht tatenlos zuschauen wollen, wie unser Land  von ahnungslosen Politikern mit ausgeprägten   Welt-Rettungswahn gegen die Wand gefahren wird.  Ich erinnere mich sehr gut: Prof. Max Ottes Prognosen  haben sich zumindest im Finanzbereich/Börse häufig  als richtig erwiesen.

Urban Will | Do., 10. Juni 2021 - 15:52

Schon wieder so eine vermaledeite Wahl, die nicht so ausging, wie … wer auch immer es wünschte. Echt blöd manchmal, das mit der Demokratie.

Spätestens seit 2013 und vor allem 2017 fragte ich mich nach der BT – Wahl... Wieso gerade die? Bei der Wahl des Wendehalses Söder: wieso gerade der? Man könnte die Reihe sehr weit fortsetzen.

Wahlen haben es nun mal an sich, dass nicht immer der gewählt wird, der gefällt.
Nur gibt es halt bei dem Mainstream gefälligen Wahlen nicht so ein medial aufgepushtes Geheule.

Ja, es gab und gibt auch viel Geheule bei den dem Mainstream abgeneigten Bürgern wenn Merkel und ihre Gesinnungsgenossen Wahlen gewinnen.
Nur wird das dann entsprechend „belegt“, meist mit irgendwas Radikalem.
Demokratie ist wahrlich nicht der Deutschen Erfindung.
War es nicht die hochverehrte Frau Merkel, der es als erster und einziger bisher gelang, eine ihr nicht gefällige Wahl „rückgängig“ zu machen?
Vielleicht schafft sie ja auch diesen Otte.
Wär doch gelacht...

Das will ich nicht hoffen, ganz im Gegenteil, er kann mit seinem Sachverstand, mit seinem Engagement und seinen Vorstellungen von der Zukunft Deutschlands und nicht zuletzt auch der CDU nur gut sein für eine Werte-Union, die zu lange zu viel geschwiegen hat. Hoffentlich behält er Kraft und Nerven und kann wenigstens einen Teil von dem bewirken, was er sich vorgenommen hat.

Gerhard Schwedes | Do., 10. Juni 2021 - 16:23

Lieber "Cicero"! Ihr versteckt euch hinter dem Wort "Toleranz", um euren Flatterjournalismus zu rechtfertigen. Wenn man aber allzusehr zwischen allen Positionen hin- und her flattert, verliert man allmählich sein Profil. Ich glaube feststellen zu können, dass ihr euch seit dem Abgang von Alexander Kissler nach links-grün hin bewegt. Immer wieder Artikel, die von nahezu allen Kommentatoren als reiner Mainstream, als anbiedernd und politisch korrekt empfunden wird. Mit diesem Artikel will man sich wieder einmal Liebkind beim Mainstream machen, ganz nach der These: Viel Feind, viel Ehr. Dummerweise ist der Leser "der Feind. Mit solchen Artikeln hält man sich die Türen bei denen da oben offen. So schlau sind wir als Kommentatoren natürlich auch. Ich kann nur sagen: Noch so ein Artikel und ich nehme als Abbonent meinen Hut. Genausogut kann ich dann die taz oder "Süddeutsche" lesen. Dieses hier war mal wieder ein Artikel, der von Haltung nur so triefte. So etwas ertrage ich einfach nicht.

...mal reingrätschen und ich werde nicht vom CICERO dafür bezahlt. Warum wollen Sie denn nur Artikel lesen, die Ihre Meinung bestätigen? Der "Flatter-Journalismus" den Sie hier unterstellen, heißt nichts weiter als verschiedene Sichtweisen wiedergeben und die Diskussion darüber zuzulassen. Das ist nicht nur völlig in Ordnung, sondern genau das, was guter Journalismus machen muß. Auch ich und wahrscheinlich einige Andere hier, müssen die oft verachtenswerten Ergüsse eines Lenz ertragen, aber das ist nun mal seine Meinung und deshalb darf er sie äußern. Und hier sind noch kritische Kommentare möglich, das muß man heute sogar loben, früher war das normal. Und natürlich ist dieser Artikel polemisch geschrieben, aber wir können das doch entsprechend kommentieren.
Also Herr Schwedes, aufpassen, daß wir nicht in "unserer" Blase gefangen sind und die gleichen Fehler der Linken machen.

Grüße aus dem verkommenem Berlin.

Gerade wollte ich anfangen, Herrn Schwedes Mut zu machen und dem "Cicero" unbedingt die Treue zu halten, da fand ich Ihren Kommentar, werter Herr Forbrig. Sie schreiben genau das, was ich auch Herrn Schwedes schreiben wollte. Der "Cidero" ist für mich ein unverzichtbarer Fels in der Brandung. Es sind die Kommentare, die diesem Fels scharfe Kanten verleihen. Ich lese sie alle. Auf einige Artikel mit links-grüner oder sogar regierungsamtlicher Haltung kommt es mir dann gar nicht an. Man weiß doch, was man davon zu halten hat und, wenn möglich, zu tun hat. Cicero gibt uns die Möglichkeit, mit max. 1000 Zeichen kräftig dagegenzuhalten. Und das sollten wir weiterhin intensiv nutzen.
Grüße von der "Oder-Neiße-Friedensgrenze" (DDR-Jargon)

Ich will Ihnen hier gern meinen Ärger erklären. Ich hatte das "Vergnügen", die 68-er mitzuerleben. Damals blieb die linke Haltung auf die Studentenschaft beschränkt. Unter denen war damals alles rechts oder präfaschistoid, was nicht die Meinung der linken Anführerschaft teilte. Auch damals wurden schon Mikrophone entrissen, gab es die "klammheimliche Freude" über den Schleier-Mord, eine überwältigende Sympathie für linke Massenmörder wie Mao, Trotzki, Lenin, Pol-Pot und vor allem eine kaum verborgene Sympathie für die DDR im Gegensatz zur "präfaschistischen" BRD. Wer da nicht mittat, wurde ausgegrenzt, niedergebrüllt oder bestenfalls höhnisch als Gestriger belächelt. Und am Ende standen die Morde der RAF. Und heute gibt es mit geringen Modifikationen die Neu-68-er. Die Tochter von U. Meinhof drückt sich zu Recht so aus. Erneut gibt es eine gewisse Meinungsdiktatur, eine unerträgliche links-grüne Bigotterie. Und wieder die vielen Mitläufer, die sich im Mainstream suhlen. Ein Dejà-vus.

Aber davon lebt doch ein Diskurs, Herr Schwedes! Wäre doch langweilig und nicht zielführend, nur Meinungen zu lesen, die einen in den "Kram" passen.
Ich kann mich nur den K. von den Foristen Forbrig, Walther & Muhlack anschließen.
Der CICERO ist doch noch in "Leuchtturm" in Bezug auch Meinungsvielfalt. Der hat ohne Zweifel seine Stärken aber auch seine "Schwächen"-das erstere überwiegt aber!
Ich lese die Süddeutsche. Das ist Qualitativ hochwertiger Journalismus und auch noch Investigativer Journalismus! Ist ja heute nicht mehr selbstverständlich.
Man kennt da auch seine "Pappenheimer" wo man im vor hinein weiß, wo es langgeht. Oft nicht Objektiv & Neutral wie es eigentlich sein müßte. Ich lese die trotzdem, bilde mir aber meine eigene Meinung dazu.
Bei der taz, Die Zeit u.ä. Publikationen ist die Richtung "Programm" und Abweichungen gänzlich ausgeschlossen (Ausnahmen=Fragezeichen).
Wäre doch fürchterlich nur: Neues Deutschland, Prawda, Der Völkische B. u.ä. lesen zu "müssen"
Salute

... und das sonnige Nordbaden grüßt zurück!

Herr Forbrig, ich bin Ihrer Meinung.
Ich bin bekanntlich ein vehementer Verfechter des Disputs, der Debatte.
OK, es ist manchmal ärgerlich wenn ein vermeintlich guter Leser-Beitrag nicht veröffentlicht wird - Schwamm drüber!

Wissen Sie, wenn es den Foristen Lenz nicht gäbe, wäre es hier doch um einiges langweiliger, oder?
Ich denke, er könnte gar zu einem neutralen Test von Speiseölen den Bogen zur AfD spannen - bemerkenswert!

Disput bedeutet Meinungsaustausch u wie bei Gericht gibt es verspätetes oder untaugliches Vorbringen, welches dann eben zurück gewiesen wird.
Ich hatte etwas zu "Waldi" Hartmanns Artikel zur EM gepostet - OHA!
Das wurde nicht veröffentlicht obwohl es objektiv stimmte u ich - wie immer - sehr freundlich war.

Conclusio: wer nur das liest (vorgelegt bekommt?) was ihm gefällt, kann sich keine wahrhafte Meinung bilden, oder?

OK, der Cicero hat sich etwas verändert - ohne Schwennicke u Kissler.
pantha rei - alles fließt

Ulrich Sprenger | Do., 10. Juni 2021 - 16:27

Seit der "Sozialdemokratisierung" der CDU durch A.Merkel und ihre Getreuen ist für konservatives Denken in dieser Partei kein Platz mehr. Aber ein nicht unerheblicher Teil unserer Gesellschaft hat noch dieses tradierte Denken. Wenn die CDU, die sich ja immer noch als, wenn auch gerupfte, Volkspartei sieht, diesen Wählern ein Angebot machen will, braucht sie Leute wie Max Otte. Otte vertritt konservative Positionen meinungsstark und manchmal auch laut. Ich habe einige Publikationen vom ihm gelesen und stimme in vielen seiner Thesen nicht mit ihn überein, würde aber sachlich mit ihm gerne diskutieren. Das vermisse ich mittleweile bei vielen politisch interessierten Kommentatoren. Es wird immer gleich "draufgeschlagen".

sie treffen einen Punkt mit "es wird immer gleich draufgeschlagen". Man will keine Diskussionen, man will erziehen. Dieser Zustand ist ein Merkleära-Produkt. Man soll die Vergangenheit nicht verklären aber die Diskussionskultur war schon mal breiter und ausführlicher angelegt ganz zu schweigen von den Bundestagsdebatten zwischen diversen Politiker/innen. Inzwischen werden alle die sich den Erziehungsmethoden widersetzen oder diese in Frage stellen sofort in eine Schublade gesteckt als links, rechts, quer, rassistisch, antisemitisch, homophob, Putintroll, Natotroll usw., usw. und das in einem Land das die Monstranz der Meinungfreiheit so hoch vor sich her trägt. Selbstverständlich ist Radikalismus der Leib und Leben sowie Existenzen bedroht egal aus welcher Ecke abzulehnen und zu verurteilen dafür haben wir Gesetze und Richter. Inzwischen hat man aber das Gefühl, dass das Recht ersetzt wird durch moralinsaures Getue.

Rob Schuberth | Do., 10. Juni 2021 - 18:25

Es gab Zeiten da wurde sein Rat auf Seiten der CDU gesucht.

Man hat nur nicht hören wollen, was Herr Otte damals schon vorausgesagt hat.

Konsequent wie dieser Mann ist (was ich positiv werte) ist er dann zur Werteunion gegangen.

Der Versuch der CDU, diese als nicht zur CDU gehörend zu diffamieren u. als nichtig zu bezeichnen, hat schon groteske Züge.

Die CDU verleugnet ihren alten Konservatismus.

Otte aber, der weiß, dass die Mz. der Bürger den durchaus zu schätzen wissen.

Denn der lässt nur qualifizierte Einwanderung zu und nicht die, die immer noch in unsere Sozialsysteme stattfindet.

Otte u. Maaßen im B-Tag wäre richtig gut und würde der CDU ordentlich wehtun...gut so.

Günter Johannsen | Do., 10. Juni 2021 - 19:29

Ich halte die AfD auch nicht für eine rechtsradikaler Partei. Aber die sogenannte Linke - die SED-Erben - sind radikal. Warum zeigen Sie nur nach rechts? Wenn bei Ihnen die AfD rechtsradikal ist, dann müsste die SED/LINKE mindestens auch linksradikal sein ... oder sind sie - mit Verlaub - auf dem linken Auge mit Fleiß blind?
Die AfD wurde, wie alle anderen Parteien auch - einschließlich der SED-Nachfolger DIE LINKE - demokratisch gewählt! Das wollen die etablierten Parteien und viele „unabhängige Medien“ nur nicht wahrhaben, denn "was nicht sein kann, das nicht sein darf"? Diese merkwürdige Grundhaltung blockiert jeglichen demokratischen Diskurs. Die Altparteien verpassen damit ihre Vorwärts-Entwicklung und verlieren so ihren Status als Volkspartei. Und die linkspopulistischen Journalisten verlieren auf diese Weise ihren Status "unparteiisch" & "unabhängig"!

Norbert Heyer | Do., 10. Juni 2021 - 19:54

Ich habe die Reden und Interviews von Herrn Otte gehört und habe keine einzige Aussage zu kritisieren. Sind wir tatsächlich schon soweit, dass eine wahrheitsgemäße Aussage kritisiert werden kann, wenn sie nicht in den Alternativlos-Baukasten der angepassten Mitläufer einer katastrophalen Politik passt? Herr Otte hat im Gegensatz zu den meisten Studienabbrechern in der Union einen fundierten fachlichen Hintergrund. Es ist aller Ehren wert, wenn eine kleine Anzahl von wertkonservativen Christdemokraten versucht, dass weitere Abdriften einer einstmals gefestigten Partei in die Niederungen des modernen Linksdralls zu verhindern. Sie werden es -leider- nicht schaffen, wenn solche menschenverachtenden Aussagen von Herrn Brok noch als „Haltung“ durchgeht. Haltung zeigt vielmehr die Werte-Union, die große Mehrheit der Christdemokraten sind angepasste Duckmäuser. Dregger und Strauß wären heute in der Union garnicht mehr vorstellbar, diese Partei stochert heute ohne Kompass durch den Nebel ...

Alexander Brand | Fr., 11. Juni 2021 - 10:16

Die Werteunion sollte sich schleunigst von der CDU trennen und als eigenständige Partei auftreten, meine Stimme jedenfalls hätte sie! Der CDU ist nicht mehr zu helfen, dafür ist der von Merkel angerichtete Schaden einfach zu groß, sie wird, wie die SPD langfristig in der Bedeutungslosigkeit verschwinden und offensichtlich will sie das auch.

Deutschland braucht dringend wieder konservative (= rechts der Mitte) Politik und da ist die Werteunion genau richtig. Maaßen als Kanzler, ich wäre sofort dabei.

Die CDU in ihrer Gesamtheit ist eine Sache.Das andere Problem sind die Merkelisten.Die SPD-Gruppierung hat2017 erneut ihren Teufelspakt mit der Person M. geschlossen.Das war der Grund,warum Steinmeier die eigene Partei in diesen nunmehr für die SPD-Gruppierung zum Todesbund mutierten schmutzigen Pakt gedrängt hatte.Nicht die Merkelisten sind in Nachteil geraten,sondern die SPD-Gruppierung.Aber die Merheits CDU müßte den Kampf gegen die Merkelisten nun endlich aufnehmen.Die CDU muß ihren Abfall entsorgen. Die Merkelisten gehören in die "Linkspartei" mit ihrer Falschmünzerei.Diese miese Tour verschwindet ja nicht mit "Abgang" der Person,welche diesem blutigen Hokuspokus ihren Namen geliehen hat.Nicht heißen muß es;"Merkel muß weg.."sondern dieses schlimme Denken und Handeln muß in Anklage gestellt werden.

Helmut Bachmann | Fr., 11. Juni 2021 - 16:36

Da geht es für innerparteiliche Kritiker wohl eher um die Angst ihre Posten zu verlieren, die sie mit viel Anpasserei an ihre Kanzlerin erreicht hatten. Und anderen darum, sich von den angeblichen Schmuddelkindern abzugrenzen. Von links wiederum wird mit viel Schmutz geworfen, damit etwas hängen bleibt. Armselig.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 11. Juni 2021 - 17:38

Naja Frau Weise, so mancher Satz in Ihrem Artikel lässt Rückschlüsse auf ihre "Haltung" zu. Neutralität geht anders. Aber gut, die Leser müssen das nicht annehmen. Meine Frau und ich hören regelmäßig u.a. auch die Podcasts und Interviews des Herrn Otte. Ein streitbarer Mensch, der vor allem Bereitschaft zeigt, seine Sichtweisen zu diskutieren und sich offen gegenüber Gegenargumenten zeigt. Seine finanzpolitische Kompetenz steht für mich außer Frage. Was die Werteunion insgesamt anbetrifft, habe ich in den letzten Jahren nicht viel Widerstand gesehen/gehört. Mal sehen was sie in der Lage ist in der nach Merkel Ära zu bewerkstelligen. Da Laschet vermutlich die merkelsche Politik fortsetzen wird, braucht ihr einige Kraftanstrengungen, um das Ruder wieder in die Mitte zu bringen, den alles was nicht auf Merkels Kurs ist, ist bereits rechts und böse. Es werden noch einige Herausforderungen auf Herrn Otte zukommen.