
- Er speist die Armen ab
Jens Spahn wollte mutmaßlich minderwertige Masken an Arbeitslose und Menschen mit Behinderung verteilen. Der Gesundheitsminister weist die Vorwürfe zurück, die Masken seien angemessen geprüft worden. Doch die Tests sind nicht aussagekräftig. Spahn hat in Kauf genommen, potenziell schlechte Ware an Schutzbedürftige abzudrücken.
Es ist ein harter Vorwurf: Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) soll vorgehabt haben, minderwertige Schutzmasken an vulnerable Gruppen zu verteilen. Das behauptet das SPD-geführte Arbeitsministerium. Sofort hagelte es Rücktrittsforderungen. „Sollten sich die Vorwürfe gegenüber Jens Spahn und dem Bundesgesundheitsministerium bewahrheiten, ist er in seinem Amt nicht mehr haltbar“, sagte etwa SPD-Chefin Saskia Esken den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Montag. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sei erschüttert gewesen. Gegenüber der Bild am Sonntag sagte sie: „Die Bundesregierung darf keinen Zweifel daran lassen, dass Leben und Gesundheit jedes Menschen gleich viel zählt und nicht aufs Spiel gesetzt wird, um eigene Fehler unter den Teppich zu kehren.“
Sie erwarte umgehend eine Reaktion des Ministers selbst. FDP-Bundestagsfraktionsvize Michael Theurer wiederum sagte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, es müsse umgehend ein Sonderermittler eingesetzt werden: „Wir haben den Eindruck, bei den jetzt bekannt gewordenen Vorgängen um die Bestellung der Masken handelt es sich nur um die Spitze des Eisbergs.“