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Die Immobilie hat zur Altervorsorge ausgedient / dpa

Wohin mit Ihrem Geld? - Deutschland, ade!

Lange galt die Immobilie als ideale Geldanlage fürs Alter. Unser Kolumnist Daniel Stelter erklärt, warum die fetten Jahre des Betongolds vorbei sind und wo ihr Geld besser angelegt ist.

Daniel Stelter

Autoreninfo

Daniel Stelter ist Gründer des auf Strategie und Makroökonomie spezialisierten Diskussionsforums „Beyond the Obvious“. Zuvor war er bei der Boston Consulting Group (BCG). Zuletzt erschien sein Buch „Ein Traum von einem Land: Deutschland 2040“.

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Immobilien sollen in Zeiten von Unsicherheit, drohender Inflation und Ängsten um den Euro Schutz bieten. Vordergründig scheint diese Sicht zu stimmen. Seit Beginn der Eurokrise vor gut zehn Jahren steigen die Immobilienpreise in Deutschland. In den Wachstumsregionen um gut 80 Prozent und selbst in den „Schrumpfungsregionen“ um gut 30 Prozent. Was spricht also dagegen, sich in Immobilien in Deutschland zu engagieren? Ziemlich viel.

Zum einen erzielen die meisten privaten Vermieter nach Daten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung magere Vorsteuerrenditen von ein bis zwei Prozent. Und auch die Wertzuwächse sind keineswegs ausgemacht. So fielen die Immobilienpreise deutschlandweit noch Anfang des Jahrhunderts, und der Internationale Währungsfonds rechnet vor, dass Deutschland neben Italien das einzige große Industrieland ist, in dem die Immobilienpreise über den Zeitraum von 1995 bis 2016 real nicht gestiegen sind.

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Karl-Heinz Weiß | Di., 8. Juni 2021 - 15:20

Das sind sicherlich alles bedenkenswerte Überlegungen. Nur: gibt es tatsächlich eine realistische Alternative zur Geldanlage in Immobilien?
An ein längerfristiges Engagement in Aktien glaubt wohl selbst der Autor nicht wirklich.Bezahlbare Immobilien sind deshalb gerade für Familien in der Gründungsphase essential.
Sonst geht das Vertrauen in die soziale Marktwirtschaft und die Einlösung des Generationenvertrags endgültig verloren. Was bietet sich als Alternative?
Genossenschaftsanteile, um über ein langfristiges Ansparmodell und kommunal bereitgestellte Grundstücke Wohneigentum zu bilden.

Mein Großvater, als Österreicher in den 1.Weltkrieg, als Tscheche wieder gekommen. Nach dem Krieg Antrag für deutsche Staatsbürgerschaft & hat die Sächsische Staatsbürgerschaft bekommen. Nach großem Erbe Weltwirtschaftskrise & sechs Geldentwertungen. Vom restlichen Geld Eigentumswohnung in Dresden mit Friseurgeschäft gekauft. 1945 Bombardierung - Wohnung & eine wertvolle Münzsammlung fuchicato - weg.
Dafür Schreiben vom Amt, dass bis zum.... eine Beräumung des Grundstücks zu erfolgen hat, sonst Bezahlung durch das Grundstück. Und auch da - Tschüss ?
Was will ich sagen:
Egal wie man es plant oder dreht, wenn das Schicksal vor sieht, dass du.....
dann wird es so sein. Egal wie gut & breit man sich absichert.
Wer weiß, was wir noch so erleben. Und wenn man sich betrachtet, wie von sogenannten Politikeliten mit nicht erarbeiteten Geld umgegangen wird, ohne weitere Worte.
Vater hätte gesagt, ab nach Sibirien in die Kohle.
Aber in diesen ehrenwerten Haus ist ja doch alles bestens. ?

Markus Michaelis | Di., 8. Juni 2021 - 16:42

Was nicht richtig fair wäre, ist die Preise von Immobilien über EZB-gedrucktes Geld und niedrige Zinsen in die Höhe zu treiben, um die Wertzuwächse dann zu versteuern. Für Investoren mag das eine Logik haben, die Wertsteigerungen sind ja nicht durch Eigenleistung entstanden. Für Selbstnutzer wäre es bitter, weil ihnen dann die eigene Wohnung über anfallende Vermögenssteuern zu teuer wird. Man kann auch erst beim Verkauf versteuern, was einen in der Wohnung festnagelt, weil der Kauf einer anderen Wohnung nicht realisierbar ist. Der Umzug in eine andere Stadt wird so schwierig - bei gleichzeitig immer mehr Flexibilität und Offenheit, die der Staat sich vorstellt. Auch dürfte eine selbstständige Altersvorsorge über Vermögen nicht gegen Beamtenpensionen schlechter gestellt werden, die auch einem sehr hohen Vermögen entsprechen.

Soviel Geld zu drucken geht eben nicht ohne zunehmende Reibungen an verschiedenen Stellen.

helmut armbruster | Di., 8. Juni 2021 - 16:55

alles mögliche passiert.
In der Inflationszeit 1923 haben Immobilien denjenigen, die nicht verkauft hatten, das Vermögen gerettet. Vermieter waren aber die Dummen, weil der SPD regierte Staat, der für die Hyperinflation verantwortlich war, einen radikalen Mietstopp verhängte und so zu Lasten der Vermieter seine Klientel, sprich die Mieter, vor der Inflation schützte.
Krieg und allierte Bomben haben dann in WK II viele Immobilien zerstört. Der Wiederaufbau musste privat bezahlt werden.
Wer das Unglück hatte Immobilien im östlichen Teil Deutschlands zu besitzen hat diese entschädigungslos verloren.
Wer nach 1945 im Westen Deutschlands noch eine unbeschädigte Immobilie besaß wurde mit einem Lastenausgleich belegt (Zwangshypothek zugunsten kriegsgeschädigter Immobilienbesitzer).
Dazu kamen noch Wohnraumbeschlagnahmung und -zwangsverwaltung und Sonderabgaben auf Immobiliengewinne.
Lediglich die paar Jahrzehnte des Wirtschaftswunders waren goldene Zeiten für deutsche Immo-besitzer.

...und das gilt mit Blick aus alles, Herr Armbruster
Tatsächliche Wertschöpfung findet nicht mehr statt.
Alles ist Schulden finanziert.
Beispiel: Japan, Indonesion
Deren Bugwelle läuft seit Jahrzehnten und baut sich nicht ab.
Im Falle des Falles werden Fälligkeiten verschoben -
Rückzahlung - Skt Nimmerleinstag
Natürlich bei steigenden Kreditzinsen
So verdient "sich" immer noch Geld.
Buchungsgeld
So gehen auch die Banken nicht pleite.
Dürfen nicht.
Lehman und DB haben es unlängst demonstriert.
Fusionieren eben die Pleitebanken
Schulden bleiben bei Monsterbanken = Bad Banken
So hat die HSH seinerzeit tausende nicht vorhande Container mit Gewinn finanziert. Nach Zusammenbruch des Projekts mittels neu geschaffenen Abwicklungsfond die nicht vorhanden Container erstehen lassen und abgewickwelt.
Wer führte diesen Fond.
Ein "Mitarbeiter" der HSH
Woher hatte dieser das Geld ?
Richtig- HSH
Wer besicherte dieses Unternehmen?
Richtig- HSH
Wer war damalsHamburgs OB
Finanzminister Scholz

Tomas Poth | Di., 8. Juni 2021 - 17:00

Wer hat den die Kohle und kann sich das überhaupt noch leisten?
Wohneigentum war mal ein ein Teil der Altersvorsorge, wer kann das heute denn noch bezahlen.
Vagabundierendes Kapital der Abzocker, die Euroaufblähung und Massenmigration haben die Preise total ins unerreichbare für Otto und Erna Normalo katapultiert.
Wer profitiert denn hier davon, doch nicht Otto und Erna, die müssen dafür ins Hamsterrad um den Abzockern die Taschen zu füllen. Ein Ergebnis der 16 Jahre währenden Kanzlerschaft.

helmut armbruster | Mi., 9. Juni 2021 - 07:54

Antwort auf von Tomas Poth

nicht alle, die in Immobilien investieren sind Abzocker. Viele haben sich ein Immobilieninvestment durch harte Arbeit zusammen gespart. Andere gehen das Risiko ein 20 oder 25 Jahre lang einen Hypothekenkredit abzahlen zu müssen und müssen sich oft gewaltig einschränken um die Abzahlung leisten zu können.
In jedem Fall aber muss sich ein Immobilieninvestment für den Investor rechnen.
Tut es das nicht mehr, weil durch staatliche Verordnungen (Mietbremse, Kündigungsschutz, überzogene Gebühren, Besteuerung des Gewinns bei Verkauf) keine Rentabilität mehr erzielt werden kann, dann wird auch kein vernünftiger Mensch mehr in Immobilien investieren.
Otto und Erna werden keine Mietwohnung mehr finden...

Liebe Frau Schuppan, Sie meinen es sicher gut mit den beiden. Aber Erna ist nicht gleich Erna und Otto ebensowenig gleich Otto. Wir sind den beschriebenen Weg gegangen, haben den Gürtel enger geschnallt, auf Fernreisen und Skiurlaub ein paar Jahre verzichtet. Irgendwann war das "Leben auf Sparflamme" ausgestanden. Jede Erna und jeder Otto setzt ihre/seine Prioritäten nach eigenem Naturell, Geschmack, Gutdünken, Für Richtig Befinden, Wollen und Wünschen und konkreten Lebensumständen. Dass man keine Wahl hat, stimmt nicht, dass eine Wahl sich als Irrtum erweisen sehr wohl. Zumal dann wenn die Zeitläufte sich derart gravierend und schnell ändern, wie wir es gerade erleben. Wenn der Solidaritätsgedanke, der für ein begrenztes System Sinn haben mag, entgrenzt gedacht wird und damit Wahrscheinlichkeit immer unberechenbarer. Möglicherweise fahren sie heute mit dem Bitcoin besser als mit der Immobilie.

Norbert Heyer | Di., 8. Juni 2021 - 17:17

Den Deutschen hängt immer noch die Angst vor Inflationen in den 20-Jahren und nach dem 2. Weltkrieg wie ein Mühlstein um den Hals. Deshalb wurde Geld in EFH oder MFH investiert. Doch wenn tatsächlich die Grünen nach der Wahl das Sagen haben, wird es teuer: Energetische Heizung mit Bodenöffnung im ganzen EFH in Verbindung mit Solardach, Kostenpunkt nach Rücksprache mit Sanitärfachmann ca. € 45.000. Gleichzeitig kommt die neue Grundsteuer - sehr kompliziert - die kaum gedämmte Häuser höher besteuert. Wer diese Arbeiten durchführen lässt, zahlt für ein schuldenfreies Haus für Kredit, Grundsteuer, Strom, Energie, Wasser, Versicherung, Reparaturen und Instandhaltung monatlich mindestens € 1.500. Bei MFH sind die Kosten entsprechend noch höher und die Belastungen des Hausbesitzers ebenso. Fazit: Wer Grün wählt, sollte sehr reich sein, Parteimitglied oder Grundeinkommen mit Kindergeld und Migrationshintergrund beziehen. Für alle anderen bedeutet Grün nichts anderes als Armut und Verzicht.

Yvonne Stange | Mi., 9. Juni 2021 - 09:53

Antwort auf von Norbert Heyer

... ist eine schleichende Enteignung der kleinen Immobilienbesitzer. Wer ein schuldenfreies Haus hat, der wird gezwungen, Kredite aufzunehmen. Dämmung, Solar, Heizungsmodernisierung.... steigende Grundsteuern, Wasserpreise gehen hoch, Versicherungen immer teurer, Strom sowieso, von Gas und Öl nicht zu reden. Und dann noch die Absage an NS2 und teures Frackinggas aus den USA.... grausame Zeiten kommen. Wer jung und gesund ist, sollte das sinkende Schiff verlassen, schnellstens. Denn eine Änderung ist nicht in Sicht. Noch geht es vielen viel zu gut. Beamte, ÖD - jemand, der mit ehrlicher Arbeit sein Geld verdient wird immer arm bleiben.... und über allem schwebt Schwab.... "Ihr werdet nichts mehr besitzen und glücklich sein".... abwarten!! Wenn Merkel bei der UN (möglichst ganz oben!) ist geht das Desaster in die nächste Runde!!

Bernhard Mayer | Di., 8. Juni 2021 - 17:30

Solange "unsere" Politiker zügellos Menschen aus der ganzen Welt importieren vermag ich obiges nicht zu erkennen.
Warum investiert das Großkapital in Wohn-Immobilen?