
- Deutschland, ade!
Lange galt die Immobilie als ideale Geldanlage fürs Alter. Unser Kolumnist Daniel Stelter erklärt, warum die fetten Jahre des Betongolds vorbei sind und wo ihr Geld besser angelegt ist.
Immobilien sollen in Zeiten von Unsicherheit, drohender Inflation und Ängsten um den Euro Schutz bieten. Vordergründig scheint diese Sicht zu stimmen. Seit Beginn der Eurokrise vor gut zehn Jahren steigen die Immobilienpreise in Deutschland. In den Wachstumsregionen um gut 80 Prozent und selbst in den „Schrumpfungsregionen“ um gut 30 Prozent. Was spricht also dagegen, sich in Immobilien in Deutschland zu engagieren? Ziemlich viel.
Zum einen erzielen die meisten privaten Vermieter nach Daten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung magere Vorsteuerrenditen von ein bis zwei Prozent. Und auch die Wertzuwächse sind keineswegs ausgemacht. So fielen die Immobilienpreise deutschlandweit noch Anfang des Jahrhunderts, und der Internationale Währungsfonds rechnet vor, dass Deutschland neben Italien das einzige große Industrieland ist, in dem die Immobilienpreise über den Zeitraum von 1995 bis 2016 real nicht gestiegen sind.