
- „Es gibt keine Wähler, die nicht rückholbar sind“
Mit der Weigerung, offene Diskurse über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die Europa- oder die Flüchtlingspolitik zu führen, sorgen die etablierten Parteien für stabile Wahlergebnisse der AfD, sagt der Politikwissenschaftler Philip Manow. Die These der „nicht in der Demokratie angekommenen Wähler“ in Ostdeutschland weist er zurück.
Philip Manow ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bremen. In seinem Buch „Die Politische Ökonomie des Populismus“ zeichnete er 2018 ein differenziertes Bild der populistischen Bewegungen in Europa.
Herr Manow, gegenüber der FAZ hat der CDU-Politiker Marco Wanderwitz, Ostbeauftragter der Bundesregierung, erklärt: „Wir haben es mit Menschen zu tun, die teilweise in einer Form diktatursozialisiert sind, dass sie auch nach 30 Jahren nicht in der Demokratie angekommen sind“. Nur ein geringer Teil der AfD-Wähler sei „potenziell rückholbar“, man könne darum nur „auf die nächste Generation“ hoffen. Was halten Sie von dieser Deutung?