Teilnehmer einer AfD-Kundgebung stehen im Mai auf dem Marktplatz von Weißenfels in Sachsen-Anhalt / dpa

Umfragehoch der AfD - „Es gibt keine Wähler, die nicht rückholbar sind“

Mit der Weigerung, offene Diskurse über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die Europa- oder die Flüchtlingspolitik zu führen, sorgen die etablierten Parteien für stabile Wahlergebnisse der AfD, sagt der Politikwissenschaftler Philip Manow. Die These der „nicht in der Demokratie angekommenen Wähler“ in Ostdeutschland weist er zurück.

Autoreninfo

Moritz Gathmann ist Chefreporter bei Cicero. Er studierte Russistik und Geschichte in Berlin und war viele Jahre Korrespondent in Russland.

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Philip Manow ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bremen. In seinem Buch „Die Politische Ökonomie des Populismus“ zeichnete er 2018 ein differenziertes Bild der populistischen Bewegungen in Europa.

Herr Manow, gegenüber der FAZ hat der CDU-Politiker Marco Wanderwitz, Ostbeauftragter der Bundesregierung, erklärt: „Wir haben es mit Menschen zu tun, die teilweise in einer Form diktatursozialisiert sind, dass sie auch nach 30 Jahren nicht in der Demokratie angekommen sind“. Nur ein geringer Teil der AfD-Wähler sei „potenziell rückholbar“, man könne darum nur „auf die nächste Generation“ hoffen. Was halten Sie von dieser Deutung?

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Romuald Veselic | Do., 3. Juni 2021 - 16:35

"Wir haben es mit Menschen zu tun, die teilweise in einer Form diktatursozialisiert sind, dass sie auch nach 30 Jahren nicht in der Demokratie angekommen sind."
Klingt soo... kolonialistisch abgehoben.
Credo der Guten bis Besten:
"Ich weiß was Gut ist und ich weiß, dass diejenigen die das von mir gelieferte Gute ablehnen/negieren - schlecht/böse sind. Deshalb warten wir ab, bis die Bösen aussterben, damit das Gute im Bantustan des Bösen ankommt. Ultra-Amen." Ende der Polit-Scifi.
Kann es Pandemie (auch eingebildete) geben, die nur Politiker/Aktivisten/NGO-FritzInnen befällt? Wie nennt man sie?
Ein Mensch der die gleichen Witze an verschiedenen Orten erzählt - nennt man ihn Wanderkomiker?

W.D. Hohe | Fr., 4. Juni 2021 - 09:27

Antwort auf von Romuald Veselic

"...Kann es Pandemie (auch eingebildete) geben, die nur Politiker/Aktivisten/NGO-FritzInnen befällt? "
Perfekte Satire Herr Veselic

Hans Jürgen Wienroth | Do., 3. Juni 2021 - 17:00

Das „Strauß‘sche Credo: keine demokr. Leg. Partei rechts der CDU“ ist durch die sog. „Liberalisierung und Modernisierung“ (Linksruck) der CDU verloren gegangen. Kann man Wählern Positionen, die früher Kern des dem. Spektrums waren, als verfassungsfeindlich vermitteln? Was ist rassistisch, wenn Menschen in einer weitgeh. homogenen Gesellschaft leben wollen, die kein „Clash der Kulturen“ o. gewachsenen Zusammenhalt ist? Ist es islamophob, wenn die chrisl. Werte erhalten werden sollen? Ist ein parlamentarisch gebildeter „Staatenbund EU“ ohne Verfassung legitim?
Wofür steht die Bezeichnung Populismus, wenn nicht für Volk? Ist das undemokratisch? Wo gibt es bei den „etabl. Parteien“ (und in den Medien) eine offene Sachdiskussion mit ALTERNATIVEN, die Vor- und Nachteile aufzeigt? Wer Wähler „zurückholen“ will, der muss auf sie zugehen oder überzeugen. Sie als Demokratiefeinde zu beschimpfen und auszugrenzen zeigt nur ein krasses Missverhältnis zur Demokratie, wie z. B. bei L. Klingbeil.

..ja, mit dem richtigen Angebot. Aber das richtige Angebot wird zur Zeit nur von einer Partei geboten.
Man stelle sich vor Aldi oder Rewe würde die Kundschaft dafür beschimpfen, das man nicht bei ihnen den alten Salat, die aufgewärmten Brötchen, die abgelaufene Milch oder altbackenen Haushaltsartikel kauft. Der blöde Kunde hätte doch keine Ahnung von Lebensmittel. Und bei dem Händler bei dem der Kunde statt dessen alternativ einkauft, hätte ganz üble Ware im Regal. Man werde diesen Händler ob seiner Machenschaften schon stellen.
BIS HEUTE NICHT PASSIERT.
NUR PHRASEN UND HASS AUF ANDERSDENKENDE.
Als Kunde sage ich den Altparteien, esst eure linksgrüne Grütze selbst.
Ich ernähre mich lieber liberal konservativ.
Am Sonntag gibts Zigeunerschnitzel ohne grüne Beilage. Mahlzeit.

Das wirkliche Problem ist, dass die abgelaufenen Lebensmittel von fast allen Medien als "gesund" dargestellt werden, während die gut aussehenden und schmackhaften bei der Konkurrenz als vergiftet diffamiert werden.
Ich hoffe auf einen Dämpfer für die Allparteienkoalition am Sonntag.

Hallo Frau Hein, Ihren Kommentar habe ich, hoffentlich mit Ihrer freundlichen Erlaubnis, kopiert und Zeitgenossen zugesandt die für mich perfekt eben diese Discounter mit ihren ewig mir zum Halse heraushängenden, politischen Agitationen beglücken, erziehen, indoktrinieren,wie auch immer wollen, herrlicher Kommentar! Der mich im übrigen dazu bewogen hat, hier ein Abo abzuschließen, vielen Dank!

Maria Arenz | Do., 3. Juni 2021 - 17:01

mit "Demokratie" als Argumentationsersatz zu Sachthemen. "Demokratie" bedeutet doch nur eine bestimmte Verfassungsform :"Herrschaft der Mehrheit des Volkes" im Gegensatz zu Monarchie oder Oligarchie z.B., die man aber auf sehr verschiedene Art und Weise ausgestalten kann: Merheitswahlrecht/ Verhältnismäßigkeits-wahlrecht, Direktwahl des Staatspberhauptes oder repräsentativere Modelle à la GG, Volks-abstimmungen ja oder nein etc. Die sehr unterschiedlichen Meinungen, die man hingegen zu Sachthemen wie Euro, Migration, Klimarettung, Infektionsschutz etc. vertreten kann, haben mit den genannten Verfassungsfragen nichts zu tun. Es ist ein übles Bub*innenstück aktuell herrschender Kreise in Politik und Medien, im öffentlichen Diskurs eine de-facto Gleichsetzung von unerwünschten Meinungen zu den genannten Sachthemen mit Verfassungsfeindlichkeit bewerkstelligt zu haben. Das wird böse enden. Der Erfolg der AFD ist nur ein Wetterleuchten dessen, was da noch kommen mag.

Hubert Sieweke | Do., 3. Juni 2021 - 17:09

Warum fragt der Interviewer nicht mal nach den Wählerschichten, die die CDU wählen? Was sind denn das für Menschen, die den Gendersprech mitmachen, die political correctness, den Linksruck, der seit Merkel eingesetzt hat, den Abbau alles Konservativen, die EU-Gemeinschafts Verschuldung, die Grundrechtseinschränkungen etc. etc.
Statt immer nur zu hören, welche komischen Menschen denn da die AFD wählen, denen Herr Wanderwitz sogar Demokratie abspricht, sollte man mal deutlich untersuchen und hinterfragen, wer denn eigentlich noch die 25% sind, die sich für CDU entscheiden. Sind das vielleicht überwiegend die Gruppen 70+ und ältere Damen, die Angela so nett finden? Oder die verbliebenen in den Pfarreien.

Eine Brücke sollte man vielen CDU Anhängern bauen, den Weg in die AFD zu gehen, sodass bei einer Zustimmung von 30-35% der Kippeffekt einsetzt, dass nämlich Mandatsträger etc. überwechseln. Dann kann eine neu geformte AFD die CDU Politik für die Bürger effektiver fortsetzen.

Robert Hans Stein | Do., 3. Juni 2021 - 19:05

Antwort auf von Hubert Sieweke

Danke, Herr Sieweke. Von Brückenbau war in dem Interview die Rede; die Richtung eine Einbahnstraße zurück zur CDU. Es könnte auch anders sein, ließe sich die AfD nicht mehr als DER "Gottseibeiuns" hinhängen. Was in Dänemark durch Übernahme "rechter" Positionen seitens der Sozialdemokraten, was in Schweden druch den Fall der "Brandmauer" gelang, halte ich für wünschenswert im Interesse unseres Landes. Und ja, mir sind Meuthen und seien Anhang lieber, als die Leute vom Flügel, weil sie mehr Sensibilität für Sag- und Machbares erkennen lassen. Aber Höcke und Co. als Nazis abzuqualifizieren, ist dümmlich und unzutreffend, Propaganda halt. Die Faschistoiden sitzen auf der anderen Seite des politischen Spektrums, zumindest, was ihre Methoden betrifft.

Rob Schuberth | Do., 3. Juni 2021 - 17:18

Der These des o. g. Politikwissenschaftler muss ich zustimmen.

Nur diejenigen die diese notwendigen u. überfälligen Debatten verweigern, die wollen das nicht zur Kts. nehmen.

Stattdessen kommen so Äußerungen wie "Wir müssen den Leuten nur die Politik besser erklären" u. ä. Unsinn.

Und unsere Presse (rühmliche Ausnahme der Cicero) stellt dann jeden der gegen die Mainstream-Meinung argumentiert, sofort in die rächte Ecke.

Und da wundern sich dann diese Versager, besser Verweigerer des Bürgerwillens, über Bewegungen wie Pegida.

Mich wundert eher die Dummheit u. Ignoranz dieser Verweigerer dieser Debatten.

Anfangs tat man das doch. Die politischen Ratgeber sagten dann aber, dass wenn man, zB über Masseneinwanderung reden würde, man das Geschäft der AfD betreiben würde. Also flog dieses Thema bsw aus den Talkshows. Wahrscheinlich zu recht. Wie heißt der Spruch: Aus dem Auge, aus dem Sinn? Der nächste Ansatz war dann die cancel culture, also die Weiterentwicklung des Nichtdiskutierens. Im übrigen macht es auch Sinn für die Union alles Konservative bis Rechte nicht zu thematisieren, da man ja mit den Grünen koalieren will. Wie anders soll das denn sonst machbar sein? Solange die AfD unter 50+ Prozent liegt, funktioniert dieser Ansatz, und danach sieht es nicht aus. Also wird es eine Fortsetzung der Merkelpolitik nach der Wahl geben. Allerdings dürfen keine großen Fehler passieren, weil sonst das Umkippen des politischen Systems droht. Wie ich gelegentlich lese, ist man in Frankreich schon an diesem Punkt angelangt und es könnte dort bei der nächsten Wahl wegen der Islamisten kippen.

Christoph Kuhlmann | Do., 3. Juni 2021 - 17:19

Das wäre ja die Lösung, wenn da nicht die Kosten und Nachteile einer ungesteuerten Einwanderung durch das Asylrecht für den Großteil der Bevölkerung zur Sprache kämen. Insofern ist es für die herrschenden Parteien besser, das Thema möglichst nicht zu diskutieren. Ob sie die AfD nun diffamieren oder nur zutreffend beschreiben entzieht sich noch immer meiner Kenntnis. Selbst Macron ist inzwischen eingeknickt. Trotz Allparteien Koalition, gegen Le Pen, die sich aus dem französischen Wahlrecht ergibt. Dasselbe mit Europa, wenn da mal differenziert analysiert werden würde, wer profitiert und wer bezahlt würden sich viele wundern. Das Problem ist, dass sich die herrschenden Parteien mit ihrer Verweigerung thematisch differenzierter Debatten populistisch abwerten. Von der AFD erwartet man ja nichts anderes, aber woran soll man erkennen, dass die anderen die besseren Demokraten sind?

Volle Zustimmung werter Herr Kuhlmann.

Und Ihre Frage:" ...aber woran soll man erkennen, dass die anderen die besseren Demokraten sind?" kann ich wie folgt beantworten:

Sie sind es NICHT, denn sie sind es die die nötigen Debatten verweigern.

Diese sogn. Altparteien kommen wir vor wie die berühmten 3 Affen.

Nur werden sie aber irgendwann diese Verweigerungs-Haltung aufgeben müssen und dann ist das Entsetzen groß.
Selber schuld.

genauso sehe ich die Lage auch Herr Schuberth und Herr Kuhlmann, woraus wird abgeleitet, dass die anderen die besseren Demokraten sind?
Zumal Demokratie nichts anderes bedeutet als Volksherrschaft. Bedenkenlos werden aber große Teile des Volkes, als unbelehrbar, in die Tonne getreten.
Gleichzeitig Themen, die den Bürgern unter den Nägel brennen, grundsätzlich nicht offen zur Diskussion gestellt. Weil sie das Geschäft der AfD sind.
Sehr bequem für die "wahren Demokraten"!
Die ja auch Volksentscheide fürchten, wie der Teufel das Weihwasser.

Bernd Muhlack | Do., 3. Juni 2021 - 17:29

"Er starb 1940, als er gerade ein Glas Bier trank. Seine Frau Jessie trank es für ihn aus."
Aus: „Lebewohl, mein Liebling“.
SORRY Herr Manow - mea culpa, mea maxima culpa!
Natürlich fiel mir qua Ihres Namens sofort Humphrey Bogart ein: Philip Marlowe!
Mein Name ist ja ebenfalls oft Opfer etlicher "Verlustierungen".
Davon geht die Welt nicht unter! (Zarah Leander)

Herr Prof. Dr. Manow,
dieses Interview ist das Beste was ich hier seit langem gelesen habe!
Nein, keine sinnfreien Rundumschläge sondern ein Appell an die Vernunft.
Ich las etliche sehr, sehr gute Sätze.

Wissen Sie Herr Manow, unser damaliger Geschichte-LK-Lehrer gab uns übers Wochenende IMMER einen Artikel mit:
"Am MO sollte jeder ein Excerpt, Conclusio parat haben!"

Ob Feiertag (Ba-Wü et Co.) + langes Wochenende, sollte ich vielleicht einmal qua des mMn wirklich tollen Artikels zu diesem ollen Ritual zurück kehren?!
So eine eine Art Exerzitien?
Nein, schaden könnte das nicht - Niemanden!

Glückauf!

Jörg Adams | Do., 3. Juni 2021 - 17:29

DIE Problemzonen der Berliner Republik. Merkel wird gehen, der ÖRR wird bleiben. Da die AfD keine Alternative ist, es aber Alternativen gibt, ich denke an die FDP und die freien Wähler des Hubert Aiwanger, sollte sich niemand zurückziehen und sich am Wahltag zur Urne begeben. Es ist nicht nur unser Recht zu wählen, es sollte als Pflicht gesehen werden. Wir können nur indirekt gestalten, aber das können wir und sollten es tun.

Aber doch keine Alternative. One man Show und ein paar Opis , die noch gerne Jobs angreifen wollen.
Die sind seit 70 Jahren überflüssig. Haben sich irgendwie immer an die anmacht geklammert.
Leben derzeit von Tief der CDU.
Das ist in Ordnung , denn die muss dringend für acht Jahre in die Opposition, damit die Sesselflicker verschwinden.
Unter Grün geht zwar die Republik den Bach runter, aber erst dann werden die Menschen hier wieder schlauer.
Wie vor 70 Jahren.

Annette Seliger | Do., 3. Juni 2021 - 17:45

Die Regierung trifft politische Entscheidungen vorbei am Wahlvolk und wundert sich, dass dieses andere Optionen sucht. Und anstatt die notwendigen Korrekturen einzuleiten (siehe jetzt z.B. das Dänische Parlament bei seiner Änderung des Asylrechts), fängt die Regierung an das Wahlvolk zu beschimpfen. Das ist schon ein starkes Stück! Da hilft es auch nicht weiter Panik zu verbreiten. Panik vor einem Virus von keiner gesamtgesellschaftlichen Gesundheitsrelevanz oder Panik vor einem menschengemachten Klimawandel. Ende September beginnen die Aufräumarbeiten zu dem Chaos dass Merkel angerichtet hat, und wir können nur hoffen, dass bis dahin weiter der gesunde Menschenverstand Einzug hält und der grüne Kobold wieder dahin geschickt wird wo er vor 4 Jahren gelandet ist - bei unter 9% - und das sind noch immer 5% zu viel. Ich möchte keine Menschen ohne jede Ausbildung wie Kühnert oder Baerbock in einer Verantwortung sehen, die Einfluß auf das Leben der Menschen in diesem Land hat!

Nicht die AfD hat sich nach Rechts bewegt , Merkel hat sich in vielen Jahren extrem nach Links bewegt , was nicht erst 2015 mit der ungeschickten Aufnahme von Eindringlingen begann . Auch viele Länder in der EU ließen sich mit reißen , was aber in Dänemark , Schweden und Norwegen inzwischen als grober Fehler erkannt wurde . In Deutschland wird die Einsicht auch kommen , aber nicht mit Laschet und seinen NRW Mitstreitern . Vielleicht bringt ja die Tatsache , dass Kanzlerkandidaten nur aus dem Westen kommen , das Faß zum überlaufen bringen . Die CDU nimmt die Bürger in Mitteldeutschland nicht ernst , warum sollte man denn jetzt die Union wählen ? Vielleicht sollte sich die CDU ein anderes Volk suchen .
Auch ich möchte in kein Flugzeug steigen , wenn ich erfahre , dass die Pilotin Frau Baerbok noch keine Flugstunde absolviert hat , ebenso der Copilot Herr Kühnert .
Laschet hat zwar den Flugschein , fliegt aber den falschen Kurs , da wollen viele aber nicht hin , das hatten wir 16 Jahre !

In Deutschland geht es immer solange, bis alles in Scherben fällt, weil heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt. Erkenntnis, dass man auf dem Holzweg ist? Fehlanzeige. Weiter bis zum Endsieg der wahren Sache. Der Staat, der Staat , der hat immer Recht. Lieber machen wir ein Lieferkettengesetz in dem nunmehr die Unternehmen gezwungen werden, das Heil der Menschenrechte einer tumben Welt imperialistisch nahezubringen, woran diejenigen die dieses Gesetz machen, seit jeher gescheitert sind. Was ist das? Moralischer Volkssturm?

Armin Latell | Do., 3. Juni 2021 - 18:11

Baden Württemberg geboren und nach Wanderwitz´schen Vorstellungen auch nach 62 Jahren noch immer nicht in der Demokratie angekommen. Jedenfalls nicht in einer Demokratie seiner Vorstellung. Und da werde ich auch niemals ankommen. Die von der Macht korrumpierten Arroganten täten gut daran, ein wenig auf Herrn Manow zu hören. Aber Hochmut kommt eben vor dem Fall. Der wird hoffentlich heftig und nachhaltig. Die Wanderwitze dieses Landes sind nur noch verachtenswürdig.

Hans Page | Do., 3. Juni 2021 - 18:47

Das Demokratieverständnis des Herrn Wanderwitz ist schon eigenartig. Wenn dies Leute für die „Demokratie verloren“ sind was ist dann die Schlussfolgerung? Meint er man sollte diese Menschen „entrechten“ damit sie nicht „falsch wählen können“? Die Debatten in Deutschland sind schon ziemlich irre geworden.

Warum schaut man dem Volk nicht aufs Maul und versucht zu verstehen warum es so unzufrieden ist dass es nicht mehr SPD oder CDU wählt sondern die Extremparteien (einschließlich Grüne)? Das muss doch einen Grund haben. Diese unzufriedenen Bürger sind doch nicht erst kürzlich eingewandert sondern sind schon lange da. Viele hatten seit 1989 SPD oder CDU gewählt und jetzt nicht mehr. Was sind die Ursachen für diesen Meinungswechsel. Die AfD gab es vor ein paar Jahren nicht einmal.

Ich denke das wirkliche Problem von Herrn Wanderwitz und Kollegen ist das sie keine Lust haben die Probleme der Menschen zu verstehen. Dann ist es gut für alle Beteiligten wenn sie abgewählt werden.

Norbert Heyer | Do., 3. Juni 2021 - 18:50

Herr Wanderwitz hätte seine Aussage noch klarer ausdrücken können: „Ihr Dunkeldeutschen seid doch einfach nur zu blöd, um die überragend gute Politik der großen Koalition zu erkennen.“ So eine Arroganz, das muss bestraft werden. Noch haben wir nämlich ein freies Wahlrecht. Die Ostdeutschen sind in einer Diktatur aufgewachsen, die merken eher epochale Veränderungen als die trägen Westdeutschen. Dann legt Herr Laschet noch nach und vermittelt den AFD-Wählern, dass ihre Stimme für diese Partei völlig wertlos ist. Damit und mit ihrer devoten Politik gegenüber den Grünen wird die Union nicht eine Stimme zurückholen. Allerdings muss auch die AfD ihre Taktik ändern: Anpassen an die Etablierten bringt garnichts, sie muss eine offensive Politik gegen den links-grünen Zeitgeist führen. Kommende Krisen durch die derzeitige Politik wird den Stimmenanteil der AfD stark erhöhen, dann ändert auch die vereinigte Linke ihre Einstellung zu möglichen Koalitionen. Macht ist wichtiger als jede Grundsätze.

Jens Böhme | Do., 3. Juni 2021 - 20:04

Schaut man sich die Entwicklung der Alt-Parteien an, dann ist die Geburt der AfD deren Kind. Die lautesten Demokratieverteidiger sind diejenigen, die die Freiheit der Wahlentscheidung des Einzelnen kritisieren oder ablehnen. Was das mit Demokratie (Macht geht per Wahl vom Volk aus) zu tun hat, werden die Alt-Parteien sich Jahrzehnte den Kopf zerbrechen, um eine vernünftige Antwort zu finden. Als Sachsen und Thüringen CDU-Hochburgen waren, standen noch echte Politiker auf dem Podium, Kurt Biedenkopf und Bernhard Vogel. Die wussten, wie man ein Bundesland führt. Nach wie vor gilt: will man stabile Wahlergebnisse, braucht man neben KnowHow auch charismatische Personen. Diese werden in einer vergenderten und quotierten Gegenwart und Zukunft immer seltener.

Walter Bühler | Do., 3. Juni 2021 - 20:43

Ich muss gestehen, dass ich die Hoffnung längst aufgegeben hatte, dass es noch rationale und vernünftige Politologen in Deutschland geben würde. Gut, eine Schwalbe macht unter all den professionellen Diskursverweigerern noch keinen Sommer, aber sie verschönt einen späten Frühlingsabend.

Gerhard Schwedes | Do., 3. Juni 2021 - 21:18

Was der Prof. sagt, ist abgehobener Akademikersprech. Man sollte endlich alle -ismen weglassen und die schlichte Realität betrachten. Die Fragestellung, ob man eine Multi-Kulti-Gesellschaft will oder ob nicht, können nur Akademiker in ihrem Elfenbeinturm stellen. In der Realität geht es aber darum, ob das Ganze funktioniert. Und da muss man feststellen: Für den Herrn Professor in seiner Villa und mit Kindern auf einer Privatschule bleibt die Frage eine akademische Spielerei, weil er materiell abgesichert ist. Für den Otto Normalverbraucher stellen sich da aber ganz praktische Fragen, nämlich wieviel kostet ihn diese akademische Spielerei? Wie ernst wird er noch als Wähler genommen, wenn der Staat, ohne ihn jemals zu fragen, ob er so viel Verzicht leisten will, seine sauer bezahlten Steuergroschen in eine Schuldenunion fließen lässt. Wie kommt er mit seinem Geld zurecht, wenn die feuchten Klimaträume der Grünen real werden. Bei all dieser Ignoranz ist esdoch nur logisch, AfD zu wählen.

Hans Süßenguth-Großmann | Do., 3. Juni 2021 - 21:20

Die rote Socken Kampange der 90 er Jahre holt die CDU ein. Es sind ja nicht nur die Wähler der AfD die relevant sind, sondern die Mitglieder der AfD vertreten ja auch in den Parlamenten Positionen, die die CDUler nicht schlecht finden und auch vertreten würden, wenn man sie lässt. Wenn es doch zur Annäherung kommt, dann erleben wir die "braune" Socken Kampange.

Gerhard Schwedes | Do., 3. Juni 2021 - 21:39

Obwohl ich mich ebenfalls zu den Akademikern rechne, regt mich diese Arroganz, mit der in einer augenzwinkernden Selbstverständlichkeit über die ach so verwerfliche AfD gesprochen wird, ziemlich auf. Es ist unerhört, wenn da gönnerhaft vom "Zurückgewinnen" des Wählers vom "Gott-sei-bei-uns" gesprochen wird. Die gesamte Migrations- und Eurorettungspolitik ist doch von Merkel und ihrem Anhang durch ungeheure Schuldenkaskaden vergeigt worden. Da stellt sich doch eher die Frage, wie man die Wähler von diesen Versagerparteien, die allesamt bei einer hanebüchene Moralpolitik mitgewirkt haben, abgeworben werden könnten. Aber dies kann sich der ehrenwerte Professor natürlich nicht leisten, wenn er in seiner Akademie nicht gekreuzigt werden will. Deshalb lehnt er sich zwar etwas aus dem Fenster, verschleiert aber sein Tun mithilfe von Termini, die nicht so richtig zu fassen sind oder der dreimaligen Interpretation bedürfen.

Fritz Elvers | Do., 3. Juni 2021 - 22:39

- den Klimawandel gibt es nicht,
- Corona war eine Grippe,
- aus der EU sollten wir austreten

Bleibt noch die Flüchtllngskrise: Ja, hier hat sich Deutschland übernommen. Inzwischen hat es sich aber weitgehend erledigt. Und wenn nicht, von einer Partei mit obigen Vorschlägen kann getrost auf weitere Ratschläge verzichtet werden.

An Ihren "AfD-Aussagen" stimmt nichts.
- keiner streitet den Klimawandel ab, nur, ob der hauptsächlich menschengemacht ist.

- Corona ist keine Grippe, aber grippeähnlich und bei einer Sterbequote von 0,1% (80.000 Tote bei 83 Mio. Bevölkerung) in ganz Deutschland eben keine Pandemie.

- Deutschland aus der EU raus, ja, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen, das haben Sie leider unterschlagen.

Bitte nicht mit Framing arbeiten und nicht bewußt Falschaussagen treffen.

Corona grippeähnlich? Was für ein Unsinn. Wann fängt denn bei Ihnen eine Pandemie an? Bei einer Million Toten?

Interessant, wie Sie fast 90.000 Verstorbene verharmlosen, indem Sie auf eine nichtssagende Sterbequote verweisen.

Weiter: Jeder ernstzunehmende Wissenschaftler wird bestätigen, dass der Klimawandel menschengemacht ist. Auch wenn irgendein AfD-Parteitag sich bemüht, wissenschaftliche Erkenntnis durch Ideologie zu ersetzen.

Aus der EU raus, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen? Sie meinen natürlich: Nur dann, wenn sich die EU nicht dermaßen eigenhändig "amputiert", dass es den Nationalisten und Europahassern in der AfD irgendwann in den Kram passt!

Ansonsten: Framing und Fakten sind nicht das gleiche. Wussten Sie wohl nicht.

...wüssten Sie es selber nicht. Aber jeder lebt halt in seiner Wirklichkeit (ich will mich da garnicht ausnehmen), bis die "andere Seite an der Haustür klopft" ... und manchmal gibt es dann ein böses Erwachen.
Das wünschen wir uns aber sicherlich beide gegenseitig und all den anderen Foristen nicht. In diesem Sinne ein schönes Wochenende!

KLIMAWANDEL
das Klima wandelt sich seit Mio von Jahren, das Wirtschaftswachstum jedoch nicht im Verhältnis zum Wohle der Menschen, der Nützlichkeit, Haltbarkeit & Verträglichkeit von Ressourcen & Mutter Natur

CORNA
ist eine Chimäre von Viren, die den guten Bubis wie im Zauberlehrling auf die Füße fallen wird

EU
Mafia-Ähnliches Konstrukt, wo in stillen Gemäuern einzelne sogenannte Politiker & Gerichtsbarkeit über das das ??Wohl der Menschen in der EU ohne Rechenschaft diktiert wird.

PS: Wenn Herr Maaßen Probleme & sein Gefolge ansprechen, wie z.B. Flüchlingspolitik ?

das gleiche Problem von der AFD angesprochen ?

Nein, es gibt heutzutage öffentlich nur zwei Meinungen bzw. werden geduldet:

A
Die der Frau Merkel & ihrer Blockparteien (FDP-Zero, sonst würde/ könnte man sie nach rechts schieben & sie müsste Flagge zeigen)
B
AFD , die gegenteilige Politik der Frau Merkel & ihrer Interessenvertreter, inklusiv EU & Werteunion, solange keine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem WIE

Christian Gülich | Do., 3. Juni 2021 - 22:55

Zitat: "Ich kritisiere an dieser Theorie die Annahme, das seien freie Wertentscheidungen und moralische Optionen: der eine ist tolerant, der andere intolerant, der eine kosmopolitisch, der andere national verbohrt. Das suggeriert, dass das eine Auszeichnungen und das andere Defekte wären. Das ist schon nicht sonderlich analytisch, sondern nur moralisch." Das ist die genau treffende Analyse, warum die Argumentation von W. Schroeder absolut unwissenschaftlich ist. Ich würde mir wünschen, dass Manows Analyse bis in den Universitätsbereich vordringt!

Ernst-Günther Konrad | Fr., 4. Juni 2021 - 09:27

Bravo Herr Manow. Ohne Schaum vor dem Mund, ohne irgendjemand direkt anzugreifen, ohne Schuldzuweisungen an einzelne Personen eine gar treffliche Analyse. Vielen Dank dafür. Wer nicht miteinander redet, sondern nur übereinander, produziert unweigerlich Streit, Angst und Zorn, Überreaktionen, fühlt sich ausgegrenzt.
"Bestimmte Diskurse werden vorschnell durch pauschale Vorwürfe abzuwürgen versucht."
Einer der wichtigsten und richtigsten Sätze Ihres erstklassigen Interviews. Das schreiben fast alle Foristen hier im Forum seit Jahren. Das AFD-Programm war das der CDU, nur in Teilbereichen in die Jetztzeit transformiert. Waren die CDUler dieses Parteiprogramms alles schlafende Rechtsextremisten? Viele AFD-Wähler kritisieren nicht alles an der Regierungspolitik, jeder dort, wo er sich betroffen fühlt und eine andere Sicht hat. Dennoch wird jeder einzelne stigmatisiert und sofort als "rechts" und damit Verfassungsfeind diffamiert. Der "Nazivorwurf" zieht nicht mehr, weil er nicht stimmt.

W.D. Hohe | Fr., 4. Juni 2021 - 09:39

Das Wahl"Volk" dürfte/ist in weitesten Teilen
(noch)demokratisch.
Die dieses Volk vertende Politik ist es nicht(mehr)