Meyers Blick auf... - ... China

Der Schweizer Journalist, Medienberater und Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer spricht mit Innenpolitik-Chef Moritz Gathmann darüber, was der Westen der neuen Weltmacht China entgegensetzen kann.

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Frank A. Meyer

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Karl-Heinz Weiß | Do., 20. Mai 2021 - 19:04

Im Südchinesischen Meer geht China schon seit längerer Zeit (Anlegung künstlicher Inseln) sehr planmäßig-und entgegen dem Seerecht-vor. Vielleicht steht Deutschland ab Herbst eine im Völkerrecht bewanderte Politikerin zur Verfügung, die eine Deeskalation erreichen kann. Sonst muss die Bundesrepublik sich doch mit der Fregatte Bayern an der geplanten internationalen Aktion beteiligen.

Romuald Veselic | Do., 20. Mai 2021 - 19:23

äußern. Mit Taiwan, bin ich bei Ihnen. Falls zum Krieg kommen wird, sind die deutschen Haha-Helden die letzten, die etwas für Taiwan tun werden.
Mein Problem ist, dass wir eigentlich mit 2 Problemen zu tun haben. China und islamischer Neo-Imperialismus, der sich nicht (vorerst) militärisch außerhalb der aktuellen Gebiete ausbreitet. Die gleiche Optik besitzt auch China, die im Islam den akuten Feind sieht u. sich dessen bewußt ist, dass im Fall islamischer Übernahme von Teilen Europas (früher/später), ebenso vor Problemen stehen wird. Deshalb liegt es im primären Interesse Chinas, dies zu verhindern. Mit allen Mitteln. Denn Chinesen, kulturell u. zivilisatorisch allen Kulturen überlegen sind, sich von bigotten/abergläubischen Machtgestalten nichts gefallen werden u. sie aus dem Weg räumen, nach ihrer Art. Siehe die Yun(Islam) - Dynastie, wie man sich dessen Erbe entledigte. Frage ist: Für welches dieser 2 Systeme werden sich die Europäer entscheiden?
Ich bin schon entschieden. ?

oder auch umgekehrt, worauf Ihr Votum hinausläuft, Herr Veselic, das klappt garantiert nicht. Und wie Sie auf die Idee kommen, dass "Chinesen, kulturell u. zivilisatorisch, allen Kulturen überlegen" seien, müssten Sie mir auch erst noch erklären. Die sogenannte Volksrepublik China mag, was die technischen Mittel angeht, derer sich eine extrem kleine Clique von Misanthropen bedient, um den Rest der Bevölkerung in ihrem kapitalisch-kommunistischen Zwitterreich systematisch zu überwachen und zu unterdrücken, mag alles übertreffen, was die Welt an totalitären Regimes bisher gesehen hat. Mit Kultur und Zivilisation, wofür China vor lange vergangenen Zeiten einmal gestanden haben mag, hat das weniger als nichts zu tun. Nicht dass ich missionierende Diktaturen islamistischer Prägung vorziehen würde, nur sind die wirtschaftlich nicht ansatzweise gleich potent und damit einfacher zu bekämpfen. Meine Position steht auch fest: dezidiert gegen beide "Systeme" und gegen Defätisten Ihres Zuschnitts.

dass Sie anderer Meinung sind wie ich. Nur geschichtlich können wir uns nicht gefällige Wünschlösung herbeischustern. Churchill musste sich mit Stalin verbinden, um den Gröfaz zum Selbstmord zu treiben. Mit dezidiertem Vorgehen, erreichen Sie heute garnixx. Unsere Politik ist der beste Beweis dafür.
Ich wünsche Ihnen Frau Gafner wunderschöne Pfingsten. ?
Realistisch denken, ist kein Defätismus. Sie und ich, wir haben nur unterschiedliche Wahrnehmung. ?

Christa Wallau | Do., 20. Mai 2021 - 19:38

Ja, China verkörpert das, was sich viele Kapitalisten und Materialisten auf der Welt wünschen: Eine Welt aus Gewinnern und Verlierern, die den möglichst mächtigen Staat nur als strenge Ordnungsmacht brauchen, um die Millionen von Kleinen, Abgehängten und Unwichtigen zu domestizieren, während die Erfolgreichen ihr Leben als Prasser genießen dürfen, so lange sie sich aus der Politik heraushalten.
Kommunismus und Materialismus passen zusammen. Jede geistig-moralische oder gar religiöse Ebene stört da nur. Sie muß jedenfalls reine Privatsache bleiben.
Im Gegensatz zu der UdSSR bedroht China die Welt nicht in erster Linie mit Waffen, sondern es erobert sie mit Spionage und Geld. Europäische Häfen, z. B. Piräus und Neapel sind ganz in chinesischer Hand, letztere in den Händen der Triaden, die mit den italienischen Mafiosi zusammenarbeiten. Viele Firmen wurden bereits von den Chinesen aufgekauft.
Es ist eine für mich höchst abstoßende Lebens- u. Denkungsart, welche China uns präsentiert.

Ich sehe das nicht so. Das mit Kopieren und Stehlen ist etwas was Deutschland auch gemacht hat. Auf diese Weise hat DE im 19. Jhr die Technologie aus Großbritannien erworben. Selbst nach dem 2. Weltkrieg gingen noch viele Unternehmenschefs in die USA und kamen mit neuen Ideen zurück. Aktuell läuft es so wieder bei den Tech-Themen, bsw kopiert VW bei Tesla. Dann ist bekannt, dass deutsche Unternehmen, bis die USA das beendete, weltweit mit Bestechung Aufträge aqirierte. Anders ist die Situation bei der Politik. Ein Einparteien-Staat ist ziemlich ungewöhnlich für ein entwickeltes Land - Bayern lasse ich außen vor - aber für ein Entwicklungsland normal. Südkorea, Taiwan, Japan, Mexiko, ... da ist das ähnlich gewesen oder ist es immer noch so. Daher ja auch die Erwartung, dass das in China auf Dauer sich ändern würde. Sieht momentan aber nicht danach aus. Zu Bedenken ist auch, dass China ein Land von 1,5 Mrd Menschen ist: das ist Europa, USA, Mittel- und Südamerika zusammen.

Kai Hügle | Do., 20. Mai 2021 - 22:55

Als Sie die Taiwan-Frage als "Kriegsgrund" bezeichneten, bin ich erschrocken, aber das haben Sie dann ja plausibel erläutert.
Diese Kombination aus staatlich kontrolliertem Kapitalismus und totalitärer Repression im Politischen ist in der Tat eine besondere Herausforderung für westliche Demokratien. Bisher ist man immer davon ausgegangen, dass wirtschaftlicher Fortschritt mit dem zunehmenden Bedürfnis nach demokratischer Mitbestimmung einhergeht. In China ist das entweder nicht der Fall oder diese Bestrebungen werden schon im Ansatz erstickt.
Auch was Sie über Orban sagen, ist vollkommen richtig, dürfte aber jene hier auf den Plan rufen, die kein Problem damit haben, wenn die "richtigen" Leute Hand an den Rechtsstaat und die Pressefreiheit legen. Überhaupt ist die Demokratie auch im Westen enorm unter Druck. In den USA hat man gerade noch einen Anschlag auf sie abgewehrt; sehr zum Bedauern all jener hier, die sich ein ethnisch "gesäubertes" autoritäres System wünschen.

Reinhold Schramm | Fr., 21. Mai 2021 - 08:47

Antwort auf von Kai Hügle

Es gibt keinen Sozialismus des chinesischen Volkes. Auch keine Kommunistische Partei Chinas.

Bei der ideologisch verbrämten KP Chinas handelt es sich um eine antikommunistische Konvergenzpartei Chinas. Sie diente als gesellschaftspolitische und ökonomische Transformationspartei für die Errichtung des Bourgeoissozialismus.

Diese Entwicklung hatten bereits Karl Marx und Friedrich Engels in der Mitte des 19. Jahrhunderts zutreffend beschrieben:

»Seinen entsprechenden Ausdruck erreicht der Bourgeoissozialismus erst da, wo er zur bloßen rednerischen Figur wird. (…) Der Sozialismus der Bourgeoisie besteht eben in der Behauptung, dass die Bourgeois Bourgeois sind – im Interesse der arbeitenden Klasse.«

Fazit: Es handelt sich um Chinas Sozialismus der Milliardäre!

PS: So analog bei der „sozialen Marktwirtschaft“ in EU-Deutschland, die Soziale Marktwirtschaft der deutsch-europäischen Monopolbourgeoisie und Großaktionäre!

Christoph Kuhlmann | Fr., 21. Mai 2021 - 11:05

Überalterung gebremst. Genau wie in Europa. Allerdings sind Umbrüche zu erwarten, wenn zum Beispiel die Grundstücksblase platzt, weil die Nachfrage mangels Nachwuchs geringer wird. Wir dürfen uns das nicht wie in den USYA vorstellen. Die KP-China setzt auch schon mal den Börsenhandel aus, wenn ihr die Kurse nicht gefallen, doch so langsam sind sämtliche Ebenen des Staates hoch verschuldet und eine tragfähige Rentenversicherung nicht in SIcht. Insofern bleibt die Immobilie die bevorzugte Form der Alterssicherung. Volatile Preise wären da Gift für die Regierung. Ganz abgesehen davon, dass sich viele Chinesen kein Wohneigentum leisten können. Falls es dann Unruhen gibt bestünde wirklich die Gefahr, dass die nationalistische Karte gespielt wird um von inneren Problemen abzulenken.