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Die Außengastronomie in der Schweiz darf wieder besucht werden / dpa

Corona-Öffnungsstrategie in der Schweiz - „Es gibt nicht richtig oder falsch“

In der Schweiz ist die Inzidenz viel höher als in Deutschland. Trotzdem wird das öffentliche Leben wieder hochgefahren. Der Schweizer Infektiologe, Manuel Battegay, erklärt im Interview, wie eine geregelte Öffnung funktionieren kann.

Autoreninfo

Sina Schiffer studiert an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn Politik und Gesellschaft und English Studies. Derzeit hospitiert sie bei Cicero. 

So erreichen Sie Sina Schiffer:

Manuel Battegay ist seit knapp 20 Jahren Chefarzt der Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene am Universitätsspital Basel und Professor für Infektiologie und Innere Medizin an der Universität Basel. Seit April 2020 beriet er, insbesondere im Rahmen der Schweizerischen Covid-19 Science Taskforce, Bundesrat, Bund und Kantone der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

Herr Battegay, die Schweiz hat am 19. April bei hohen Corona-Fallzahlen unter anderem Kinos, Theater, Fitnesscenter Restaurant-Terrassen, Museen und Freilichtbühnen geöffnet. Nun liegen aktuelle Inzidenzwerte in der Schweiz bei über 200. Dennoch hat der Schweizerische Bundesrat am Mittwoch neue Lockerungen für Ende Mai angekündigt: Sogar Innenräume von Restaurants sollen besucht werden dürfen. Wie lässt sich das Vorgehen rechtfertigen?

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Christa Wallau | Di., 18. Mai 2021 - 12:34

besteht darin, daß sie einerseits sehr eigenwillig und andererseits sehr vernünftig sind.
Durch viel mehr direkte Demokratie als bei uns sind die Bürger in der Schweiz gewöhnt daran, daß sie selber immer mitbestimmen, was geschieht und was nicht.
Dadurch entstehen allermeistens gute Kompromißlösungen, wobei sich die konkreten Ausformungen je nach Kanton durchaus unterscheiden können.
Jedenfalls wäre es für einen eingesessenen Schweizer undenkbar, daß ihm durch irgendeine staatliche Anordnung seine Freiheitsrechte beschnitten werden, wenn dies nicht absolut erforderlich ist.
Konstruktive Vorschläge für Lösungen, die von den Bürgern selber kommen, m ü s s e n in der Schweiz
von den Politikern ernst genommen werden.
Da gibt es keine Moralpredigten von oben herab - weder durch die Politik noch durch die Medien.
Davon können wir in Deutschland nur träumen!

Als bekennender Fan der Schweiz, der auch lange Zeit dort gearbeitet hat, kann ich Ihnen nur beipflichten. Die Bürger und Politiker der Schweiz wissen, was sie tun. Im Gegensatz zum großen Kanton ...

Und das bei Ihnen, liebe Frau Wallau der innere Kreis geschlossen ist & mit sich selbst in Harmonie leben, ohne Eitelkeit & Selbstsucht, kann man wunderbar an ihren K. erleben, die nicht nur geistig ein Labsal sind.

Ja, leider sind wir deutschen ein Volk, die schon immer durch Sklavenaufseher erzogen & abgerichtet worden sind. Einerseits selbstdiszipliniert, akkurat, pünktlich & gehorsam, ohne Aufmüpfigkeit & Wiederspenstigkeit.

Da die Schweizer in den hohen Bergen leben & lebten, war ihr Gebiet trotz des vielen Erlebten eine Burg, wo das Glück nur durch außerordentlich Fleiß in den Schoß kam. In diesem harten aber friedvollen Umfeld der Alpen als Burg & Heimat entstand eine Art christliche Gemeinde, die wie eine Sippe agierte & dadurch in vielen höher entwickelt war wie manche sogenannte Demokratien bzw. Republiken.

Ja, im stillen bin ich fast ein bißchen neidisch, obwohl Neid lt. Bibel menschlich & teuflisch ist. ? Dafür haben wir die Hoffnung & Glauben, die wir im Herzen tragen

W.D. Hohe | Di., 18. Mai 2021 - 19:15

Allein das Gefühl tatsächlich mit- und einzuwirken schafft den Boden für ein stabiles Geböude.
Es erzwingt Rationalität schon weil dann im schlechten Fall die Verantwortung nicht nur auf
"Die da oben" geschoben werden kann.
Tatsächliche Mitbestimmung bewirkt nicht nur in Unternehmen Gutes .
Auch wenn dies zu Beginn durch Interessengruppen von außen einigen Ärger verursachte.
Und das sage ich als lebenslanger Selbständiger. Die seit jeher zur Feinbild-Schaffung eingesetzten Vokabeln "Arbeitgeber und Arbeitnehmer " waren nur zielgerichtete politische Sprach-Vehikel.
Für mich war ein Betriebsrat "Der" Weg gerade diese politisch kreierten Feindschaften zu vermeiden.
Schließlich ist es Zufall wer von wem und wo auf diesem Planeten "aktiviert" wurde, wer Dies oder Jenes ist oder kann.

(1) Die Möglichkeit zur Teilhabe (mittels direkter Demokratie) schafft per se keine Stabilität. Hinzu kommen müssten die Fähigkeit und die Bereitschaft, sich zu den anstehenden Themen sachlich zu informieren, und der Wille, die mit zusätzlicher Freiheit einhergehende Verantwortung zu tragen.
Schon die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, ist hierzulande in breiten Kreisen allenfalls schwach ausgeprägt.
Und selbst bei grundsätzlich vorhandenem Willen ist es angesichts des Totalversagens der MSM nicht einfach, sich über Fakten (statt nur über Meinungen und Narrative) zu informieren.
(2) Inwiefern die Vokabeln "Arbeitgeber und Arbeitnehmer zielgerichtete politische Sprach-Vehikel" sein sollen, ist unerfindlich. Auch wenn man die Funktion dessen, der andere gegen Entgelt beschäftigt, sowie dessen Gegenüber am Markt anders bezeichnet, ändert sich in der Sache nichts. Neben Überschneidungen der wohlverstandenen beiderseitigen Interessen gibt es immer gewisse Interessengegensätze ...