Nahostkonflikt-Israel-Palästina
Israelische Iron-Dome-Raketen fangen Raketen ab, die aus dem Gazastreifen abgefeuert werden / dpa

Nahostkonflikt - Die einsame Demokratie

Israel hat viele Feinde, nicht nur die Palästinenser. Neben Judenfeindschaft ist es auch ein Hass auf den Westen, der an Israel abreagiert wird. Hass auf die bürgerliche Freiheitswelt, dem Teile des rot-grünen Milieus huldigen.

Autoreninfo

Frank A. Meyer ist Journalist und Kolumnist des Magazins Cicero. Er arbeitet seit vielen Jahren für den Ringier-Verlag und lebt in Berlin.

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Ja, Israel macht Fehler. Innenpolitisch. Außenpolitisch. Vermutlich war auch die Behändigung von palästinensischen Wohnungen in Ostjerusalem ein Fehler. Allerdings werden sie von jüdischen Bürgern nicht ohne rechtliche Argumente für sich reklamiert. Der juristische Streit wird jetzt vor einem Gericht ausgetragen.

Ja, Israel ist ein Rechtsstaat. Mit einer funktionierenden und deshalb unabhängigen Justiz. Gerade muss sich der Regierungschef wegen des Vorwurfs der Korruption vor Gericht verantworten.

Ja, Israel ist eine Demokratie. Vor kurzem wurde gewählt. Ohne klares Ergebnis für eine Regierungsbildung. Vielleicht müssen die Wähler demnächst erneut an die Urne. Zwanzig Prozent von ihnen sind israelische Bürger arabischer Herkunft.

Ein Unikum in der muslimischen Welt

Ja, Israel ist ein Unikum in der muslimischen Welt des Nahen Ostens. Seit dreiundsiebzig Jahren gibt es diesen demokratischen Rechtsstaat, gegründet in den historischen Stammlanden der Juden. Nach muslimischer Meinung soll es diesen demokratischen Rechtsstaat seit dreiundsiebzig Jahren nicht geben – nach Meinung der Staaten, die Israel direkt oder indirekt umgeben.

Ja, Israel ist ein Staat westlicher Werte, wurzelnd in westlicher Entwicklung, von der Aufklärung bis zur sozialkapitalistischen Postmoderne. Die Kapitale Tel Aviv atmet die Luft der offenen Gesellschaft wie Zürich, Paris, Berlin, London, New York – republikanisch-freiheitliches Durcheinander, also Versuch und Irrtum in Politik, Wirtschaft, Kultur, deshalb auch beeindruckend erfolgreich.

Israel zählt – übrigens mit der Schweiz – zu den kompetitivsten Nationen der Welt. Ist das auszuhalten für die Muslime, für die Nachbarn Israels, die außer Öl und Gas und touristischen Luxusresorts kaum etwas anzubieten haben? Ist das auszuhalten für die Palästinenser, die ihren Lebensraum mit den wissenschaftlichen, wirtschaftlichen Weltmeistern zu teilen haben – und beim Blick über die Grenze feststellen, was die dort können und sie nicht dürfen?

Palästinenser dürfen nicht frei sein

Nicht dürfen? Der Islam verhindert die Emanzipation von Frauen und Männern zu aufgeklärten und säkularen, zu eigenständigen und eigenverantwortlichen Individuen. Die Palästinenserinnen und Palästinenser dürfen nicht frei sein. Es wäre Verrat an der Religion. So bleibt Israel allein, ohne den natürlichen Austausch mit seinen Nachbarn, die ihrerseits interessiert sein müssten an den immensen Kompetenzen des jüdischen Staates. Das Alleinsein in feindlicher Umwelt, in vernichtungsbereiter Umwelt dauert nunmehr drei Generationen.

Und immer noch ist Israel eine funktionierende freiheitliche Demokratie: voller Debatten unter Demokraten – voller Kritik und Selbstkritik. Welche Nation wäre das noch nach zwei großen Kriegen, angezettelt von aggressiven Nachbarn, nach nie abreißender Bedrohung durch Terroristen von der Hisbollah über die Hamas bis zur iranischen Staatsführung, nach ständigem Gewaltgeschehen an der Grenze, nach militärischen Vergeltungsmaßnahmen sonder Zahl, gelungenen wie misslungenen? Das Volk von neun Millionen, auf einem Territorium halb so groß wie die Schweiz und mitten im Feindesland gelegen, lässt sich nichts gefallen – wohl wissend, dass jedes Zeichen von Schwäche die Vernichtung seiner Existenz zur Folge hätte.

Israel hat viele Feinde

Auch sind seine Feinde nicht nur im Umland angesiedelt. Sie vernetzen sich weltweit, vor allem in der Uno, deren Menschenrechtsrat Israel zwischen 2006 und 2021 neunzigmal verurteilt hat – Nordkorea dreizehnmal, China und Russland nie. Hinzu kommen Feinde Israels in Europa. Sie zogen diese Woche mit militanten muslimischen Migranten vor Synagogen und verbrannten Fahnen des verhassten Staates. Ist es klassischer Antisemitismus, der da seine Bühne findet?

Es ist, neben Judenfeindschaft, auch Hass auf den Westen, der an Israel abreagiert wird: Hass auf die bürgerliche Freiheitswelt, dem Teile des rot-grünen Milieus huldigen – selbstverständlich unter ausgiebiger Nutzung eben dieser bürgerlichen Freiheiten. In Tel Aviv flüchten derweil die Menschen in die Schutzräume, wenn die Raketen der Hamas einschlagen – ziellos und damit gezielt gegen Zivilisten.

Propaganda-Sieg für die Hamas

Berichtet wird in den europäischen Großmedien akribisch über die Opfer von Israels Gegenschlägen, die ebenfalls Zivilisten treffen, darunter Kinder. Die Terrororganisation Hamas beutet die ungewollten Opfer israelischer Gewalt seit jeher zynisch aus: Die bösen Bilder sind ihr Propaganda-Sieg in einem Krieg, den sie nicht gewinnen kann. Wer sich bemüßigt fühlt, empörte Kritik an der israelischen Politik zu üben, der setze sich in Zürich, Paris, Berlin, London oder New York vor ein Café und stelle sich vor – eine Hamas-Rakete schlägt ein. Und noch eine und noch eine und noch eine. Er stelle sich ferner vor, Gewalt und Hass bedrohten sein Land seit drei Generationen. Wer wagte zu behaupten, sein demokratischer Rechtsstaat bliebe unter solchem Druck ein demokratischer Rechtsstaat – dreiundsiebzig Jahre unbeugsam und voller Leben? Wie Israel!

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Romuald Veselic | Di., 18. Mai 2021 - 14:36

Marokko und Indien. Kein einziges islamisches Land ist demokratisch. Sondern diktatorisch, absolutistisch, korrupt, verlogen, intolerant u. unfähig selbstkritischer Reflexion. Ab dem Moment wenn der islamische Kleriker einen Mann darauf anspricht, wie unpassend seine Frau angezogen ist o. sich benimmt, leben wir in einem blanken Klerikalfaschismus, denn man hier (EU) kryptisch - Islamismus nennt. Eine Gemeinschaft, die auf der Jungfräulichkeit der Frauen kultisch-fixiert aufgebaut ist, verdient keinen Respekt o. Anerkennung. Denn Frauen, die nicht Jungfrauen werden u. unverheiratet bleiben wollen, werden dort gesteinigt. Und mit solchen Ländern paktiert diese EU. Das einem kolossalen Selbstbetrug u. Verrat an eigenen Werten gleicht. Derjenige, der stets immer andere für eigene Misere beschuldigt, ist pathologischer Lügner, der unfähig ist, eigene Verlogenheit u. Inkompetenz einzugestehen.

Inhaltlich ist alles richtig was Sie schreiben. Es ist aber nur überheblich zu ignorieren, dass unterschiedliche Kulturkreise mit sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten in der Weltgeschichte unterwegs sind - und immer waren. Es gab auch lange Jahrhunderte in denen die persische, die arabische und weit bis in unser Mittelalter ( El Andaluz) die arabisch-islamische Zivilisation weit vor unserer europäischen war. Richtig die Nase vorn haben wir erst seit ca. 600 Jahren, weswegen wir auch im 20. Jhdt. zwei Weltkriege ausgelöst und zu verantworten haben. Das war dann richtig Scheiße, die jeden Knochensägen-Araber von heute, wenige Jahre später, weit in den Schatten stellt. Alles eine Frage der Perspektive.

u. geschichtliche Abläufe nicht belehren, denn ich weiß, was existenzielle Not ist.
Dass sich jemand der zivilisatorischen Errungenschaften verweigert, ist nicht mein Problem. Ihre Argumente über islamische zivilisatorisch/kulturelle Vormachtstellung lehne ich ab, denn das nicht existierte. Die Frauen aus dem europäischen Raum, hatten 2000 Jahre vor dem Islam mehr Rechte, als die Frauen heute im Iran o. Sau DiArabien. Wenn jemand nach Europa kommt, weil hier besser ist als in seiner Heimat u. dennoch seine Lebensart so fortsetzt, als wäre sie unserer überlegen, dann frage ich mich, warum sind sie da, wenn sie so eine glanzvolle Vergangenheit besitzen u. uns mental überlegen sind? Warum sie ihr besseres Wissen hier verwirklichen wollen, wenn dies in ihren Ländern nicht funktioniert?
Abgesehen davon, im Islam werden ständig Kriege geführt. Beispiel: Klan-/Blutfehden, Osmanisches Imperialismus, 60 Jahre Bürgerkrieg im Sudan, Bürgerkrieg in Nigeria 1967-70, usw...

Ich nenne es eher realistisch. Der Islam ist der Hemmschuh, der jeden Fortschritt ausbremst. Das erkannte schon Atatürk. Die Leistungen im Mittelalter wurden nicht wegen sondern trotz des Islams geschaffen und soweit ich weiß, waren diese Gelehrten ein Dorn im Auge der islamischen Kleriker.... Wieso die Araber/Moslems damals die Nase vorn hatten ist klar, durch ihre Raubzüge erbeuteten sie auch Wissen, aus eigener Kraft ist das Wenigste entstanden. Man sieht es ja deutlich, wieviele Nobelpreise waren es gleich nochmal?
In der Zwischenzeit schreitet die Degeneration durch Inzucht weiter voran... die verheerenden Folgen haben wir nun auch schon in Deutschland.... die Pflegekassen werden gesprengt und trotz allem wird weiter ein Kind nach dem anderen in die Welt gesetzt. Das ist der "Fortschritt" der durch Verwandtenehen zustande kommt.
Ich verweise nochmals auf den Artikel aus der taz, und die ist ja nicht gerade rechts, oder? ;-)
https://taz.de/!5111122/

mit heutigem Wissen und und und...
Wir leben im Jetzt
Falls Rückblicke ethische Messlatte und Toleranzschwelle für Gegenwart sein sollen dann gibt es nach dem 20 Jahrhundert definitiv keine "Schwellen" mehr.
Mein Diebstahl ist und bleibt Diebstahl
auch wenn vorher andere...
MfG

Den angeblichen Vorsprung arabis cher oder islamischer Kultur hat es so, wie Sie es beschreiben, nie gegeben. Die sogenannte. " Blütezeit", diese Kulturen hat ihren Ursprung nahezu überwiegend in den Eroberungsfeldzügen der Araber, im Namen ihrer neuen Religion. So konnte das begehrte Wissen der christlichen und jüdischen Völker Eingang in die islamischen Gesellschaften finden. So entstanden dann auch im arabischen Raum Gelehrtenschulen. In einigen Bereichen gab es tatsächlich eine Reihe von Erfindungen oder Weiterentwicklungen. Nachdem allerdings die Araber überall zurückgeschlagen wurden, ging allerdings ein großer Teil des Wissens wieder verloren. Nun zogen sie sich in ihren Glauben zurück. Für sie vereinigt der Koran alles Wissen der Welt. Erst mehr als 200 Jahre nach Guttenberg waren die machthabenden Muslime bereit, seine Erfindung, zu nutzen. Während die Bevölkerung in den westlichen Ländern sich bilden konnte, blieb dies den muslimischen Völkern versagt.

Der Sachse liebt das Reisen sehr
dazu Kommunikation zu einfachen Menschen & sich einfach unter halten. No Hotel & Bespaßung, da immer alles im Gebäck war. Aber was mich erschüttert hat & sicher auch sehr geprägt: Der unheimliche mehr wie stark ausgeprägte Judenhass, der in der Islamischen Gesellschaft in den unterschiedlichsten Gruppierungen & Schichten mehr wie vorhanden ist. Ich habe mich so geschämt als Deutscher, weil ich in ihren Augen ein Guter, ein Kind Hitler war. Ich habe nur einmal versucht, geistig die Juden zu verteitigen. Ich war leider mehr wie schwach. Was müssen vor allem die einfachen & armen Juden ausgehalten haben, wo die Mehrzahl der Erdenbewohner nicht nur gleichgültig zum Schicksal dieser standen, sondern für ihre Erniedrigung oder Eliminierung noch Beifall klatschen.? Aber ich habe von vielen Älteren d. erfahren, dass sie nicht staatsfeindlich gedacht haben, aber mit dem Judenhass nicht mit gingen wie in islamischen Ländern. Aber bitte KEINEN Hass auf Islam....

Hubert Sieweke | Di., 18. Mai 2021 - 14:51

In Deutschland sind viele, besondere jüngerer Menschen in einer ähnlichen Lage, wie die Palästinenser. Viele der abgehängten Nichtstuer und Habenichtse, die sich an Unis rumtreiben, ohne je Abschlüsse zu generieren oder jemals gut bezahlte Jobs ergattern zu können, hassen auch unseren Staat. Statt sich anzustrengen und sich zu quälen, wird lieber demonstriert und politisiert.
Wenn dann ehemalige Schulfreunde mit SUV fahren, in EFH wohnen und gute Jobs ausfüllen, beginnt der Frust auf alles. Dann teilt man gerne die Argumente mit den "armen" Palestinensern, die zu Unfreiheit verdammt sind. Deshalb fällt es Grünen schwer, sich mit Israel, statt mit Hamas zu solidarisieren. Das gilt auch in letzter Konsequenz für unsere "grüne" Nochkanzlerin.

Kann mich nur anschließen: Wie kommt man bitte von Israel als Demokratie-Enklave im Nahen Osten zur Generalkritik an der Jugend in D.? Sehr abenteuerlich!
Herr Sieweke, Sie schrieben: "viele der abgehängten Nichtstuer und Habenichtse, die sich an Unis rumtreiben, ohne je Abschlüsse zu generieren oder jemals gut bezahlte Jobs ergattern zu können, hassen auch unseren Staat". Nun, ich arbeite zwar selbst an einer Uni und verstehe daher zu einem gewissen Teil, was Sie wohl mit "Nichtstuern" usw. meinen. Aber deren "Nichtankommen" in kapitalistischen Idealen wie "SUV" und "EFH" quasi gleichzusetzen mit dem Hass der muslimischen Welt auf westliche Demokratien wie Israel, ist wirklich ...hm... sehr, sehr schräg. Meinen Sie wirklich, dass die "Staatshasser" an den Unis und in der muslimischen Welt den Westen nur deshalb hassen, weil sie nicht an "SUV" und "EFH" kommen? Das ist naiv! Dieser Hass auf den "Westen" geht doch viel tiefer, bis zum schieren Existenzrecht! DAS ist das Gefährliche!

Der Kommentar von Herrn Sieweke mag zwar keinen direkten Bezug auf die Aussagen von Herrn Meyer nehmen, aber der Vergleich der Situation mancher deutscher Jugendlicher mit jener der Palästinenser-Jugend sollte schon gestattet sein. Herr Sieweke stellt da durchaus interessante Bezüge her. Allerdings: Deutsche Jugendliche haben immer noch alle Chancen für fast alle Berufe mit gutem Einkommen. Palästinensische Jugendliche dagegen nicht. Es sei denn, sie stellen sich den Terrororganisationen gegen Israel und der westlichen Welt zur Verfügung - immer bezahlt von diversen islamischen Diktaturen und Terrorstaaten.

Ich glaube, was der Forist zu sagen versucht, ist Folgendes:

Viele junge Deutsche, vor allem natürlich Links-Grüne, sind faul, bringen es zu nichts und solidarisieren sich spätestens dann mit den Palästinensern (ebenfalls Habenichtse), wenn sie ehemalige Schulkameraden sehen, die schicke Autos fahren und so.
Das gilt übrigens auch für unsere Kanzlerin.

Kommentieren muss man sowas nicht mehr...

Wie ich schon in meinem ersten Kommentar, der mal wieder nicht erscheinen durfte, schrieb:

Da rasselt jemand seine Vorurteile runter, völlig am Thema vorbei.

Als ob Alfred Tetzlaff auferstanden wäre...

Ach was Herr Lenz ;-),

Alfred Tetzlaff hat die Dinge einfach nur auf den Punkt gebracht. "Die Linken sind ja nicht per se dumm, sie haben einfach nur so viel Pech beim Denken".

Haben Sie noch einen schönen und stressfreien Tag!

... ja ich mal wieder!

"Als ob Alfred Tetzlaff auferstanden wäre..."
Werter Herr Lenz: das ist doch eher eine Auszeichnung, oder?

Diese Sendung ist mMn so ziemlich das Beste, was das ÖR-TV jemals produziert hat; die Vorlage stammt aus UK, oder?
Natürlich haben Sie das damals auch geguckt - doch, doch, ganz bestimmt!

Perfektes Casting - jede Besetzung ein Volltreffer!
Ab der Folge Silvesterpunsch gar in Farbe erhältlich!
https://www.promiflash.de/news/2018/12/31/tv-hit-silvesterpunsch-michae…
Das war nur klasse - wäre heut zu Tage politisch unkorrekt - zumindest im frühen Abendprogramm.
"Der kaputte Fernseher" ist mMn ein Highlight!
"Gerade heute, wo Hertha gegen Schalke spielt!"
"Diiiee Suuhrbier spielt Fuuußball? Das hat sie mir nie erzählt!"
"Hertha hat 4:1 verloren."
"Halts Maul du anarchistisches Arschloch!"

Werter Herr Lenz: Zeitlos Klasse, oder?

Ja wie? Nicht veröffentlicht?
Das gibt es auch bei BFH-Urteilen: die nicht veröffentlichte Sammlung!

und die erlangt man nicht durch Friday for Future oder Schoolstrike.
Wer sich nicht z.B. in einem Studium anstrengt und sein Master erreicht, um dann einen adäquaten Beruf zu erlangen, oder als Nichtakademiker einen traditionellen Job bei guter Bezahlung ausführt, bleibt vielfach zurück. Die sehr vielen Studienabbrecher, Teilzeitjobber etc. oder eben diejenigen, die Fächer ohne ausreichende Berufschancen studieren, sehen heute die Welt mit völlig anderen Augen. Da bleibt meist nur noch Politik als Ausweg, weshalb ja auch die meisten dieser Gruppe keine Berufserfahrung haben.
Wenn ich mit heute die jungen Grünen, die Jungsozialisten oder die jüngeren der LINKE ansehe, mit ihren Beziehungen zur ANTIFA, dann erkennt man Parallelen zu den Hoffnungslosen in Palestina. Gefangen in Ideologie und ohne ausreichende Chancen.

Wolfgang Dubbel | Di., 18. Mai 2021 - 15:38

Von aussen das schweisst zusammen. Ohne sie wäre Israel womöglich längst zerfallen.

Christa Wallau | Mi., 19. Mai 2021 - 01:28

Antwort auf von Wolfgang Dubbel

Bevölkerung wahrscheinlich längst zerfallen, wenn es nicht die gemeinsame
Bedrohung gäbe, die alle Israelis zusammenschweißt.
Hinzu kommt natürlich, daß dieses Land i m m e r durch die Schutzmacht USA
gestützt wurde. Ohne diese absolute Solidarität und die enormen finanziellen Hilfen wäre der Staat Israel längst nicht mehr da.
Aber so ist es nun mal!
Diese Realität können die Palästinenser nicht mit ihren Raketen verändern.

Ihre korrupten und friedensunwilligen Regierungen werden den Palästinensern nicht helfen, sondern sie weiterhin im Elend sitzen lassen. Lieber nehmen sie immer wieder Hunderte von eigenen Toten in Kauf, als sich wirklich um Frieden zu bemühen.
Das ist die zweite Realität.

Kurt Walther | Di., 18. Mai 2021 - 16:31

Völlige Übereinstimmung mit jedem Satz, jedem Wort, sehr geehrter Herr Meyer. Da ist kaum noch etwas hinzuzufügen.
Seit 1956, damals Schulkind, verfolge ich den Abwehrkampf Israels gegen seine mächtigen Nachbarn. 1956 war es der "Sueskrieg". Es folgten weitere Kriege, bis der mutige ägyptische Präsident Anwar as-Sadat 1979 mit Israel Frieden schloss, dann von Armeeleuten ermordet wurde.
Aber das traurige "Spiel" um Israel ging weiter, setzte sich fort in begrenzten Kämpfen und Terrorakten arabischer Befreiungskrieger. Friedensverhandlungen scheiterten immer wieder. Aktuell nun aber auch Gewqlt innerhalb des israelischen Kernlandes zwischen arabischen Israelis und Nationalisten/Juden. Das ist neu und konnte gefährlicher werden als die Aktionen der Hamas von Gaza aus, also von außen.
Es braucht starke Vermittler; nicht nur USA, auch Rußland und China müssen mit einbezogen werden, um vor allem den Iran zu zähmen. Die EU kann nur wirtschaftlich helfen, sonst hat sie nichts.

Da gebe ich Ihnen recht lieber Herr Walther, jedoch sollte man sich auch die und ihre Intentionen genau anschauen! Das die EU und allen voran wir als überall auf der Welt gerngesehene Geldverteiler gelten, die nicht allzu streng die jeweiligen Verwendungszwecke "kontrollieren", sich bisher erfolgreich um eine schärfere Einflussnahme oder deutliche Stellungnahmen herumdrücken konnten in all diesen Konflikten dürfte nicht nur in Nahost sondern auch unseren Verbündeten mittlerweile klar sein. s.a. Umgang mit Erdogan und seine Eingriffe in z.B. Nordsyrien, wo auch wieder untereinander zerstrittene aber sich in der Sache Gründung/ Erhalt einer Enklave einig, die Kurden versuchen ein Gebiet zu befrieden oder eine Autonomie für ihr Volk zu schaffen, umgeben von Feinden, die dies mit allen Mitteln zu verhindern suchen und ehemals Verbündete (USA-Trump-Abzug seiner Truppen), die abhauen wenn es nicht mehr ihren Interessen dienlich ist. S.a. Afghanistan. Da hält sich mein Vertrauen in Grenzen!

Tomas Poth | Di., 18. Mai 2021 - 16:48

Na ja, im Vergleich zu den umliegenden Ländern ist Israel wesentlich demokratischer. Aber im Vergleich zu anderen demokratisch organisierten Staaten steht Israel dann doch ziemlich weit hinten.
Außerdem der Siedlungsbau/Landklau in der West-Bank des Jordans - ist das eine demokratische Qualifikation?
Dann wäre ja das Vorgehen Russlands auf der Krim ja auch demokratisch gewesen oder!?

Heidemarie Heim | Di., 18. Mai 2021 - 16:57

Und gestern Abend hörte ich die deutsche Begründung für deutsches mitstimmen entgegen unserer Staatsräson von einer aktiven Abgeordneten, die dafür auch nur noch ein leises Kopfschütteln hatte. Auf ihre direkte Frage an den deutschen UN-Beauftragten? warum man diese ständigen Resolutionen gegen Israel mit tragen würde, bekam sie die Antwort, dass man dadurch schlimmeres verhindern würde an geforderten Sanktionen. Man stimmt also mit, um die anderen
sozusagen milde zu stimmen bzw. zu besänftigen in ihrem gegen Israel gerichteten Tatendrang! Mich hat`s fast vom Hocker gehauen geehrter Herr Meyer! Und ja, angesichts solch feiger "Diplomatie", was eigentlich eine Beleidigung für jeden guten Diplomaten ist, steht Israel einsam und
verlassen auf weiter Flur. Unsere heutigen Schwachmaten;) würden in deren Situation erst gar keinen solchen Staat auf diesem unwirtlichen Landstrich gebaut haben, geschweige hätten sie die cojones sich und ihr ewig bedrohtes Land so lange zu erhalten! Shalom

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 18. Mai 2021 - 17:49

westliche Demokratie.
Das wird wohl so sein und der Hass gerade des Islamismus deshalb besonders groß.
Ein Teilsatz hat mir besonders gut gefallen "- ziellos und damit gezielt gegen Zivilisten."
Schweiz und Israel, die Verbindung verstehe ich jetzt durch Sie, Herr Meyer.

Urban Will | Di., 18. Mai 2021 - 19:02

In der Tat, man muss sich fast schämen, was in unserem Land nun ungehindert stattfinden konnte und weiterhin wird stattfinden können.
Dabei geht es gewiss nicht um die Demonstrationsfreiheit, die natürlich auch für Israel – Kritiker gilt.
Es geht um den offenen, widerlichen Hass und Sie, Werter Herr Meyer, haben das hier so schonungslos, emotional und umfänglich dargelegt.
Und es geht um die Angst und falsche, heuchlerische "Toleranz" ggü. dem Islam.

Schon immer empfand ich für Israel eine große Sympathie und ebenso große Bewunderung. Wie Sie sagen. 73 Jahre umgeben von Feinden. Alle Kriege gewonnen. Das sollte nicht vergessen werden. Kriege sind nicht schön, aber sie schaffen Fakten.
Auch wenn die vereinte Linke das so nicht sieht und immer noch von anderem träumt.
Die Steinzeit – Islamisten der Hamas mögen weiterhin ihre Kinder als Schutzschilde vor sich stellen, sie mögen weiterhin ihre Raketen abfeuern.
Das demokratische Bollwerk an der Levante wird nicht fallen.

Karla Vetter | Di., 18. Mai 2021 - 20:01

Ein grandioser Artikel. Israel, eine Insel in einem Meer von Hass.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 19. Mai 2021 - 08:53

Wieder ein gelungener Artikel Herr Meyer. Ja, man kann, man soll, man muss einzelne politische Entscheidungen israelischer Politik kritisieren dürfen. Das ist kein Antisemitismus. Das nennt man einen demokratischen Diskurs und der Volkssouverän in Israel hat durch freie Wahlen eben auch die Möglichkeit, politische Fehlentscheidungen zu sanktionieren oder zu goutieren. Das hat Israel von westlichen Wertestaaten seinerzeit übernommen und versucht es den Umständen entsprechend so gut es geht zu leben. Ob die Entscheidung 1948 richtig oder falsch war, ist heute nicht mehr eindeutig zu beantworten. In jedem Fall ist Israel die Heimat der Israelis und Rückzugsgebiet aller Juden, so sie dorthin zurück kehren wollen oder inzwischen müssen.
Die Vernichtung eines Staates zu fordern, dies mittels Kriegen zu versuchen umzusetzen mit dem Motiv des Wertehasses und aus Gründen religiöser Ideologie die dazugehörigen Menschen zu vernichten ist zutiefst menschenfeindlich und das Schwert der Diktatur.

Gisela Fimiani | Mi., 19. Mai 2021 - 12:15

Die Arroganz, die moralische Selbstüberhebung, die völlige Geschichtsvergessenheit, die Feigheit und womöglich auch der subkutane Antisemitismus der deutschen politischen und medialen Kaste ist zutiefst beschämend und verabscheuungswürdig. Eine Kaste, die sich zum moralischen Weltmeister aufschwingt und keinerlei Respekt, keine Ehrfurcht vor dem eigenen Bürger hat, kann niemals für die israelische Demokratie und deren Bürger eintreten. Das deutsche Abstimmungsverhalten gegenüber Israel in der UN - als nur ein Beispiel - entlarvt sich selbst, durch die Verlogenheit von „Demokraten“, die in Wahrheit keine sind.

Markus Schumann | Do., 20. Mai 2021 - 03:33

Und da ist Israel (in Gänze, nicht nur Likud) "Rechts", der Islam "Links", in D wissen wir, wo SED/Grüne/SPD bzw FDP/AFD stehen, nur Merkel müsste mal neu eingeordnet werden. Daher auch das klare Bekenntnis GEGEN Israel in der UNO: Durch Maas/SPD - seinen Auschwitzspruch müsste man vllt. mal ganz neu interpretieren :-0