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Merkel zu interviewen ist eine große Ehre. Da vergisst man auch mal die kritischen Fragen / dpa

Staatstragender Journalismus - Wir sind nicht wir

In der Corona-Pandemie sind Politiker und Journalisten so eng zusammengerückt wie selten. Doch dieser medial-politische Gemeinschaftsgeist widerspricht dem Geist der Demokratie.

Autoreninfo

Frank A. Meyer ist Journalist und Kolumnist des Magazins Cicero. Er arbeitet seit vielen Jahren für den Ringier-Verlag und lebt in Berlin.

So erreichen Sie Frank A. Meyer:

Noch nie waren wir so sehr wir. 
Wir Bürger. Wir Politiker. Wir Journalisten.
Noch nie litten wir so sehr unter der gleichen Bedrängnis, den gleichen Einschränkungen des Alltags, den gleichen Lebensängsten. So wie wir sorgen sich Regierungsmitglieder um ihre Gesundheit, um die Unversehrtheit ihrer Kinder, Eltern, Enkel und Freunde. Sie greifen ebenso reflexartig zur Maske wie wir Menschen in den Medienbetrieben, wir Menschen überall im Land. 

Sie wie wir, wir wie sie desinfizieren gründlich unsere womöglich coronaverseuchten Hände, waschen sie ausgiebig, ganz besonders auch, wie von den Epidemiologen empfohlen, die Daumen. Und bei Begegnungen sind wir, wie von den Virologen verordnet, auf Distanz bedacht.
Wir sind wir sind wir – eine Gemeinschaft, allesamt.

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Klaus Damert | So., 2. Mai 2021 - 15:45

Wie wahr! Nur was kann der Normalbürger tun? Die einzige noch legale Möglichkeit: diese Bagage abwählen. Aber wen soll man denn wählen - der Filz ist doch längst parteiübergreifend. Also bliebe nur Protest, keine sehr schöne Perspektive, aber wohl die einzig mögliche.

Jürgen Waldmann | So., 2. Mai 2021 - 18:13

Antwort auf von Klaus Damert

Der Satz :
Es ist die Aufgabe der Opposition , die Regierung ab zu schminken , solange die Vorstellung noch läuft , muss auch für die Medien gelten !
Unser derzeitiges Unglück ist , dass wir keine wirksame Opposition haben .
Die AfD wird vom Verfassungsschutz überwacht , daher entfällt sie als Opposition .
Der VS soll die Einhaltung der Verfassung schützen , schützt aber die Regierung vor den aufgebrachten Wählern . Wir taumeln in eine DDR 02 , die von Schwarz -Rot vorbereitet wurde und von Grün - Rot - Rot vollendet wird .

Sehr viele Journalisten scheinen sich merklich so einseitig zu äußern wie sie es tun - fürsorglich?
Um einer Überwachung durch den Verfassungsschutz vorzubeugen?
Wäre es so, desavouierten sie sich und den Berufsstand selbst.

Offensichtlich, Herr Damert, ist der "Normalbürger" ein Ihnen ziemlich unbekanntes Wesen.

Dieses für Sie fremdartige Wesen wird, wenn ich Ihren Beitrag richtig einordne, sicherlich nicht so wählen, wie Sie es sich wünschen.

Für dieses "Fehlverhalten", d.h. die Weigerung, auf die Forenelite zu hören, wird es hier normalerweise als "Michel" oder "Schlafschaf" gescholten.

Was ihm aber ziemlich Wurscht ist, das kann ich Ihnen versichern.

Sie dürfen einen Schritt vor die Tür Ihrer Blase machen. Aber ich hoffe, die Konfrontation mit der Realität wird nicht zu allzu schmerzhaft.

Klaus Funke | Mo., 3. Mai 2021 - 12:36

Antwort auf von Gerhard Lenz

Man kann Ihr Geschreibsel einfach nicht so stehenlassen. Das ist - Pardon - faktenfreies Beschimpfen einer anderer Meinung. Lesen Sie manchmal Ihre Kommentare nochmal durch oder lassen Sie diese von irgendwem gegenlesen? Sollten Sie unbedingt tun. Glauben Sie mir, Ihr Outing ist grandios. Wenn es hier Preise gäbe wie in Hollywood, bekämen Sie fast immer die "Himbeere". Lenin, einer Ihrer Feinde (meiner übrigens auch), sagte einmal: "Lieber weniger aber besser!" Da hatte er Recht.

Ronald Lehmann | So., 2. Mai 2021 - 21:03

Antwort auf von Klaus Damert

Die Aufteilung des ÖR sowie Sender & Zeitungen sind auf die Parteien aufzuteilen.
Ohne wen & aber.
Jede Partei, die im Bundestag vertreten ist, bekommt einen eigenen Sender, den diese selbst zu finanzieren haben.
Machtmonopole sollten endlich der Vergangenheit angehören.
Diese Orwellschen Diktaturprogramme sollten endlich der Vergangenheit angehören, damit der Mief der Bevormundung & der gesellschaftlichen Ächtung für allemal mit der Titanic in die Versenkung verschwindet & mal endlich wieder auf gleichen Augenhöhe MITEINANDER voller Respekt & das verhandeln von unterschiedlichen Wegen & Fakten/ Zahlen diskutiert.
Und zwar von Unten nach Oben, werte Regierungsvertreter.

Die sind alle gebrieft und überzeugt worden, alternativlos! Die sind zum Gesinnungs-Lautsprecher einer gewollten Alternativlosigkeit geworden.
Im Gleichschritt in den "Ameisen-/Termitenstaat".
China hält als Beispiel her, allerdings begrenzt, denn China investiert erst noch mal die nächsten Jahre ordentlich in Kohlekraftwerke, ein mehrfaches von dem was wir stilllegen wollen.

Karl-Heinz Weiß | So., 2. Mai 2021 - 16:09

Eine Bestandsaufnahme-hoffentlich noch rechtzeitig vor dem BT-Wahlkampf. Journalismus, der durch Erwartungshaltungen von Herausgebern geprägt ist, mag nicht dem Ideal entsprechen. Haltungsjournalisten aber sind die Totengräber der Demokratie. Danke an den demokratiegestählten Journalisten aus Schweizer Schule.

Herr Meyer gehörte als Lehrer an eine Schule für Journalisten.

Oder müssen diese heute gar keine Schule mehr durchlaufen, sondern nur noch die "richtige" Haltung mitbringen?

Beim Deutschlandfunk (DLF) soll es so sein. Jedenfalls hat dies einer, der lange Jahre dort beschäftigt war, gesagt. Ich habe es vor einigien Jahren bei einem Podiumsgespräch selbst aus seinem Munde gehört:
"Bei uns wurden in den letzten 10 Jahren nur noch Leute eingestellt, die als "Grüne"
erkennbar waren."
Ja, so geht's zu in der besten aller deutschen Welten:
Das "richtige" Parteibuch bringt den Posten beim Staat und die "richtige" Haltung die Stellung in den Medien!

Die „Einflussnahme“ der Journalisten auf die Politik, Herr Meyer, und damit einhergehend die „Verbrüderung“ ist nicht erst mit Corona entstanden, sie ist spätestens seit 2015 deutlich erkennbar. Jan Fleischhauer hat es in seinem aktuellen Beitrag auf Focus „Wie Elite-Journalisten die Grünen ins Kanzleramt zu schreiben versuchen“ einleuchtend beschrieben. Es ist immer dasselbe Schema: Einseitige, tw. recherchefreie Berichterstattung verbunden mit Unterdrückung anderer Meinungen (z. B. Leserkommentare) zur Durchsetzung der eigenen politischen Präferenzen. Dazu kommen bereitwillige Politiker, die damit Karriere machen (wollen). Das mittlerweile die Verfassungsorgane („auf Linie gebracht“) Kritiker und Andersdenkende „beobachten“ ist nur die Folge.
Gewalttätige Linke werden verharmlosend als Aktivisten bezeichnet, Gegner der Corona Maßnahmen sind Terroristen. Entsprechend fallen die Urteile aus – auch im Leservolk. Das Ganze nennt sich „alternativlose Demokratie“.

Bernd Muhlack | So., 2. Mai 2021 - 16:16

"Anne Will – Ikone des deutschen Journalismus. Einst war es Spiegel-Gründer Rudolf Augstein."

Aktuell ist auch ein Artikel zu Lach-Therapien online.
Wer diesen Satz liest, kann sich das Geld für solche Kurse sparen!

Asterix bei den Goten.
"Er ist entfesselt - das hab ich erst jetzt kapiert!"
Obelix lacht zwei Seiten lang!
"Schon gut Obelix:"

Es gibt wunderschöne Bilder von Frau Anne Will mit der Kanzlerin Dr. Merkel - im OFF.
Sie strahlen sich an wie Honigkuchenpferde!
Inzwischen sind viele dieser Bilder nicht mehr verfügbar; ich bin zu blöde um die meinerseits gespeicherten Bilder hier zu posten, linken, sorry.
Gleiches gilt übrigens für die Kanzlerin mit Herrn Frey und Frau Schausten; ZDF.

Tatorte, Wilsberg, Dokus bei 3sat und ARTE ja!
Nachrichten, Magazine NIEMALS!
Selbst bei Tatorten sortiere ich aus: immer mehr mit dem Prädikat "Pädagogisch besonders wertvoll!" => Tonne!

"Der Journalist ist Treuhänder des Ich."
Abgesehen dieses Satzes stimme ich zu.

Warum eine Treuhand?

Auch hier werden die linken Hetzer wohl zunehmend bevorzugt? Man kann sich nicht wehren (weil nicht veröffentlicht wird) gegen die persönlichen Angriffe eines Frühlings, der offensichtlich eine starke Linkslobby hat.
"Gleiches gilt übrigens für die Kanzlerin mit Herrn Frey und Frau Schausten; ZDF."
ZDF hat schon die hässlichen (kommt von Hass) "Gesichtszüge" des "Neuen Deutschland" angenommen. Das erinnert mich an den Einigungsvertrag, von dem ich glaube, dass da die freundlichen Herr*innen des "Betreuten Denken" mitgestrickt hatten! Die Auswirkungen sieht man zuerst in den Medien!

Helmut W. Hoffmann | So., 2. Mai 2021 - 16:26

... hat mir den Tag verdorben. Gerade diese beiden Figuren: Die eine weiß nicht, wie sie sich drehen oder wenden soll, wenn es um die andere geht, die vor lauter Machtgeilheit nicht mehr geradeaus sehen kann. Darüber hinaus bin ich ganz bei Ihnen, Herr Mayer, und danke für diesen Artikel

Reinhardt O. Cornelius-Hahn | So., 2. Mai 2021 - 16:27

Heute leben wir schon wieder in einer Zeit, in der es eine persönliche und eine öffentliche politische Meinung gibt, die man auseinander halten muss, damit man nicht irre wird an unbekannten Menschen, die das in Listen festhalten und Einfluss nehmend in der Staatsbürokratie sitzen. Sie brüten über Fakten, Formalitäten und Regeln nach und wollen diese zum Wohle aller umsetzen. Sie verstehen nicht, warum ein Mensch sich nicht wohlfühlen wollte in unserem Land, das sie für uns gemacht haben.
Alle sollten WIR doch nur unsere Pflicht tun. Das Eichmann-Gen. Nur Mut, damit auch wirklich der unterdrückte, der „gebackene“ oder „angepasste“ Mensch entstehen kann, sich dem Wunschsystem einer höheren Ordnung unterzieht und sich durch Staats- und Medienerziehung wohlfühlen lernt muss. WIR haben in den letzten 100 Jahren 5 mal neues Denken, Fühlen, Reden, sogar Schmecken und Riechen gelernt. WIR waren immer folgsam, warum sollten wir es heute nicht sein? (R.O. Hahn aus "Was soll mir eure Schuld")

Urban Will | So., 2. Mai 2021 - 16:45

Aber sofort relativiere ich diesen Satz wieder.
Denn man tut vielen Unrecht, so etwa Ihnen, Herr Meyer. Und man würde sich ins gleiche Boot setzen mit denen, die aufgehört haben, im Diskurs die bestmögliche Lösung zu suchen, ins Boot der Selbstgerechten.
Die Dame links auf dem Titelbild jedoch steht sinnbildlich für dieses Versagen.
Auf ihrer Bühne gibt es keinen wirklichen Diskurs mehr, hier sitzen Gleichgesinnte zur Selbstbestätigung.
Will ist der Inbegriff des Versagens, ihr Auftreten eine Beleidigung für alle mündigen Bürger, ihr Honorar, ein „Staatsgeheimnis“, eine Veruntreuung der Gebühren.
Ein Hajo Friedrich rotiert im Grabe, dass solch eine politisch einseitige Dame zur „Ikone“ des Journalismus erklärt wird.
Vorletzten Sonntag ließ sie ihre Duz - Freundin Amann (SPIEGEL) mal eben ohne Erwiderung verkünden, dass der Gesundheitsschutz gem. Art 2 höher zu werden ist als die allgemeinen Freiheitsrechte (Bewegung, Meinung).
Das ist einer der Grundpfeiler von Diktaturen.

Jens Böhme | So., 2. Mai 2021 - 16:59

Diese Verteidigung der Politik und Regierungen durch Journalisten begann mit den unsäglichen Reportagen und Interviews bei den Pegida-Demos. Dass Pegida viel Müll von sich gab, war allen bekannt. Trotzdem haben sich Journalisten Woche für Woche ins stetig weniger werdenden Getümmel der Pegida gestürzt und provozierende Suggestivfragen stellen auf die die teilweise nicht gerade hellen Demonstranten hereinfielen. Dass dies weiter mit Coronademos fortgeführt wird, liegt u.a. daran, dass Journalisten für diesen regierungstreuen Haltungsjournalismus ausgezeichnet werden, siehe Dunja Hayali mit dem Bundesverdienstkreuz.

Wolfgang Jäger | So., 2. Mai 2021 - 17:00

"Für uns Journalisten ist das ein Problem. Der Einbezug ins allgemeine Wir, in ein geschlossenes Ganzes, verträgt sich nicht mit unserer Aufgabe zu differenzieren: Differenzen zu erkennen, sie herauszuarbeiten, sie aufzuzeigen. Sie sogar zu pflegen. Denn ganz zentral gehört zu unserem Beruf: uns nicht vereinnahmen zu lassen – und aus eben dieser kritischen Distanz das Geschehen zu beobachten, zu berichten, zu beschreiben, zu bewerten. Aber tun wir das? Taten wir das in diesem surrealen Jahr ständig schwankender Corona-Maßnahmen? " Meyers Analyse ist insgesamt voll zuzustimmen. Aber leider muss man sich fragen, ob seine Bekenntnisse nicht die eines im Gestern verorteten alten weißen Mannes sind. Die jungen Leute wissen gar nicht, bzw. wollen gar nicht sehen, wovon er spricht. Ideologie und missionarischer Eifer haben sie dafür längst blind gemacht. Es geht um Bildung und Ausbildung dieser Leute. Da muss man ansetzen. Aber da sitzen eben auch die Ideologen und Missionare.

Ingofrank | So., 2. Mai 2021 - 17:29

widerspricht dem Geist der Demokratie „

So ist es H. Meyer. Ich frage mich nur, wem nützt es? Diese abartige Beweihräucherung der pol. Herrschenden durch alle Medien. Aber ich bin der Überzeugung, dass ist nur ein Wechsel auf Zeit.

Das hat die jüngste deutsche Geschichte bewiesen.
Was wurde uns in den Medien der ehem. DDR geboten? Jeden Tag Erfolgsmeldungen über Planerfüllung, Wundertaten der Arbeiter, gute Ernteergebnisse der Bauern usw. und zu guter letzt
die moralische Überlegenheit des Sozialismus gegenüber den kriegstreibenden bösen Bonner Ultras. Und wer öffentlich nur den leisesten Zweifel, an der von oben verordneten Ideologie äußerte, wurde mit verschiedensten Mitteln, wieder auf dem“ Pfad“ des Sozialismus zurückgeführt.
Die freie Meinungsäußerung fand hinter vorgehaltener Hand.statt.
Wir sind auf dem besten Weg wieder dahin.

Mit vielen Grüßen aus der Erfurter Republik

So scheint es sich zu entwickeln und wie in der DDR ist es nicht haltbar. Die Methoden sind allerdings ausgefeilter und die Korruption massiver, weil auch mehr Mittel zur Verfügung stehen. Die höchsten Gehälter werden z.B. in den Medien gezahlt. Ein schwarzafrikanischer Freund sagte mir, wer mehr als 5.000,00 € im Monat bekäme, sei
unrettbar korrumpiert und werde sein Einkommen nicht gefährden. Um wieviel mehr gilt das z. B. für A.Will? Wenn zu allen Auftritten ÖR-Personen im TV das Einkommen permanent eingeblendet würde, müsste keiner mehr rätseln.

Manfred Sonntag | So., 2. Mai 2021 - 17:43

Es sind nicht nur die ÖR. Ich habe das Abonnement der Sächsischen Zeitung nach 45 Jahren gekündigt. Die inhaltliche Entwicklung in den letzten Monaten hat uns sprachlos gemacht. Es ist eine Zumutung, wie auch Konsumenten der Mainstream-Medien diffamiert und beschimpft werden. In den Beiträgen wird Hass und Hetze gegen alle andersdenkenden Bürger geschürt. Das "Framing" begann mit „umstritten“ und setzt sich jetzt sogar im Gossenjargon wie „zusammenrotten“ fort. Das Ergebnis dieser medialen „Begleitmusik“ sehen wir jetzt bei dem Anschlag auf die Buchhandlung Loschwitz. Grundrechte der Bürger aus dem GG interessieren die Macher der Mainstream-Medien überhaupt nicht mehr. Deshalb ein leicht abgewandeltes Gedicht E. Kästners als Kündigungsgrund:
"Was immer auch geschieht,
nie werden wir so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man uns zieht,
auch noch zu trinken!"
Das eingesparte Geld spendet meine Familie Kindern welche durch die Corona-Zwangsmaßnahmen besonders leiden.

Wohl war Herr Sonntag. Mir geht es genau so als Leser der Thüringer Allgemeinen.

Wenn ich da so das Geschriebene über Baerbock (ist sie nicht schön, ist sie nicht schau*) oder über die Kandidatur von H. Maaßen lese ( was er tun und lassen soll*)
oder mir die Rhetorik über den weimeraner Richter , der das tragen von Masken in Schulen verboten hat ,ist mit Unparteilichkeit der Junallie nicht zu erklären.

Außerdem Herr Sonntag, schon mal nachgedacht zu wem die Regionalzeitungen gehören? Die TA zur Funke- Mediengruppe ! Alles klar oder?

Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

P.S )* = inhaltlich, kein Zitat

Heidemarie Heim | So., 2. Mai 2021 - 17:58

Das dieses Zitat oder besser die Mahnung von H. J . Friedrichs schon lange nicht mehr Grundsatz, Leitlinie, Berufsethos nur noch rudimentär vorhanden ist, mit einigen wenigen Ausnahmen derer, die es sich wie der Cicero und ein alter Hase;) wie unser Herr Meyer noch leisten können und wollen, wurde wie so viel erst in der Corona-Krise so richtig akut. Denn neu ist diese Nähe und Enge zur Politik und den Parteien spätestens seit Pegida mit deren LP-Schlachtruf, übernommene Qualitätsbegriffe wie Pack usw. weiß Gott nicht. Wo wir auch schon beim heutigen Problem wären. Die angeeignete Methode, alles und jeden einfach mal mit solch erzieherischen Mitteln nieder zu schreiben oder in Talk-Shows zum Abschuss frei zu geben, funktioniert immer weniger, weil man inzwischen sozusagen bei den eigenen Leuten angekommen ist. Einmal ausscheren genügt und man gehört zum größer werdenden Kreis von Zores bzw. fliegt sofort aus dem Elfenbeinturm! So entleibt man sich zwar selbst, doch Hauptsache Haltung;)

Kurt Kuhn | So., 2. Mai 2021 - 18:06

„In der Corona-Pandemie sind Politiker und Journalisten so eng zusammengerückt wie selten“.
Volltreffer, Herr Meyer! Politik und die meisten Medien sind offensichtlich gut miteinander verzahnt.
Aber, so selten sind solche „Zeiten“ gar nicht. Das 20. Jahrhundert bietet uns ein paar ungute Beispiele, auch auf deutschem Boden.

Vielen Dank für den sehr guten Beitrag.

W.D. Hohe | So., 2. Mai 2021 - 18:19

untersteicht Ihren Beitrg 1:1
Herr Meyer
Könnte von mir sein :)

Rob Schuberth | So., 2. Mai 2021 - 18:25

Danke für diesen aufschlussreichen u. meine Kritik an unserer aktuellen Journaille bestätigenden Artikel.
Wie gut, dass es auch noch Cicero und ein paar wenige andere Medien gibt, die sich dem Haltungs-Journalismus nicht unterordnen.

Annette Seliger | So., 2. Mai 2021 - 18:31

Merkel ist ausgebildet in Agitation und Propaganda. Um in D das erlernte Wissen anzuwenden, muss man subtiler als in der DDR vorgehen. Hier arbeitet man mit den Eitelkeiten und natürlich auch mit Druck (siehe den ehemaligen Chefredakteur Brender des ZDF). Jetzt stellen wir uns einmal vor Will, Plasberg, Maischberger oder Illner würden plötzlich anfangen die Gebenedeite zu kritisieren oder gar ihrem Sendeauftrag einer objektiven und neuralen Berichterstattung nachkommen. Die würden doch keine Einladung mehr zu einem Presseball oder einer vom Gebührenzahler bezahlten Party der GEZ Sender erhalten. Die würden nicht mehr dazugehören! Oder wenn Merkel auf ihren Auslandsreisen neben ihrer Entourage die Hofberichterstatter von ARD und ZDF mitnimmt. Wer sitzt da nicht gerne im Regierungsflieger?! Dieses System ist voller Interessenkonflikte. Gefahr droht aus den sozialen Medien, denn die stören die Harmonie der gelenkten Meinung. In der Demokratie siegt letztendlich die Wahrheit am Wahltag!

Maria Arenz | So., 2. Mai 2021 - 19:49

die "Volksgemeinschaft" unseligen Angedenkens. Ich verfolge regelmäßig auch Medien in Frankreich, GB und USA zu den Reiztehmen Klima und Corona. Reizthemen, zu denen es inzwischen vor allem in Deutschland einen derart engen Meinungskorridor gibt, dessen Grenzen dann auch noch mit einer solchen Giftigkeit, einer solchen "Strafwut "überwacht werden, daß einem Angst und Bange werden kann. Da ich mich - noch- nicht zufrieden geben will mit Bertold Brechts Erklärung ("Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch"), habe ich mir gründlich den Kopf zerbrochen, was die Ursachen sein könnten. Und die ist wohl maßgeblich in dem ungut breitenwirksamen Einfluß unseres mit weltweit einmalig hohen Zwangsgebühren finanzierten ÖR zu suchen und der Leute, die dort zu 80 % -als Produkte einer jetzt schon von der zweiten links-grün deformierten Lehrergeneration indoktinierten Haltungsjoiurnaille- das Sagen haben.

Hubert Sieweke | So., 2. Mai 2021 - 20:47

Ich unterscheide zwischen Journalisten des Typs Will, Plasberg, Maischberger, und vor allem Illner sowie den vielen "Regierungssprechern" in den Medien, und dann den kritischen, die Sache und kontroverse Meinungen abbildenden Journalisten.
Mir fallen mittlerweile wenige ein... Cicero 90%, Tichys E., NZZ, Weltwoche und ab und zu die Welt, neuerdings auch viel Öfters die BILD.
Man merkt es auch an den niedergehenden Auflagen der verbleibenden Zeitungen, die fast Nischenprodukte sind.

Gerd Runge | So., 2. Mai 2021 - 21:16

nach dem "Weggang?" von Herrn Schwennicke
habe ich mein Komplett-ABO vorsorglich gekündigt.
Bin/war in Warteposition.
Sie regen mich an, meine Entscheidung zu revidieren.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 3. Mai 2021 - 09:21

Jeder einzelne hat es in der Hand, was er sieht, hört und liest. Jeder einzelne kann für sich entscheiden, ob und welches Medium er abonniert oder sonst finanziell unterstützt, außer dem Zwangsgebührensystem. Jeder einzelne hat es in der Hand, sich selbst ausgesucht zu informieren, leider nur noch im Netz möglich, denn alternative Meinungen werden ja nicht mehr abgedruckt oder gesendet.
Jeder hat es in der Hand, bei bestimmten Sendungen ein,- um- oder auszuschalten und nur noch gezielt und überlegt gerade die ÖRR, aber auch die Privaten zu nutzen.
Vor allem aber hat jeder es in der Hand selber zu denken, zu recherchieren und mit sich selbst in Anwendung des gesunden Menschenverstandes abzuwägen, was für ihn der Wahrheit am nächsten kommt.
Vor allem aber kann man viel Druck aufbauen, wenn man seine örtlichen Politiker immer wieder malträtiert mit Hinweis auf die Einheitsmedien und die Zwangsgebühren. Und ja, jeder kann sich kritisch Ihre Videos und Artikel im Cicero zu wenden.

Klaus Funke | Mo., 3. Mai 2021 - 09:26

Auch Genosse Honecker hatte seine Interviews im Deutschen-Fernsehfunk. Der Intendant Heinz Adamek ließ es sich nicht nehmen, persönlich als Interviewer aufzutreten oder es gab zwei, drei Hofjournalisten, die diesen Job übernahmen. Nicht alle Namen weiß ich mehr, aber ein paar sind darunter, die heute noch bei der ARD in den Dritten Programmen auftauchen, ganz besonders beim MDR. Das Szenario war immer dasselbe und ist es bis heute geblieben. Es wurden vorbereitete Fragen gestellt, der Genosse Generalsekretär beantwortete sie, Kommentare gab es nicht. Fertig. Mir fehlen noch die Kinderbilder. Honni ließ sich häufig mit Kindern ablichten, nahm sie auf den Arm, wenn sie noch klein waren oder gab Jungen Pionieren und FDJ´lern die Hand. Das sieht man von Merkel nicht. Wahrscheinlich hat sie einen Horror vor Kindern, vielleicht, weil sie auf diesem Gebiet nicht geliefert hat. Bleiben noch Bilder mit Werktätigen. Da würden sich heute Krankenschwestern anbieten. Also Genossen von der ARD...

Hanno Woitek | Mo., 3. Mai 2021 - 10:44

des Journalismus ist sein Umgang mit Interviews. Es gibt nur genehmigte, vom Interviewten autorisierte. Es wird zugelassen, dass sie einfach nicht antworten "so darf man die Frage nicht stellen!" welch eine Unverschämtheit.
Zwei Lösungsvorschläge:
1. Bei Nichtbeantwortung nach mehrmaligem nachfragen, das Interview abbrechen, so drucken und mit der Anmerkung "verweigert die Antwort" drucken.
2. neben dem autorisierten Interview immer das nicht autorisierte mitdrucken.
3. Im Fernsehen nur noch life Interviews. Mit entsprechendem Abbruch bei Antwortverweigerung und dem Abschlusssatz "XY will und kann nicht antworten.
Angst davor, dass man keine Interviews mehr erhält. Nee -- die Phrasen-Clown Politiker, ja auch Innen.. Baerbock z.B. brauchen Euch doch - Ihr Medien. Nur Ihr müßt Euchin dieser Sache einig sein.
Das wäre Meinungsvielfalt, Pressefreiheit und erlebnisreiche, erkenntnisreiche Demokratie

Wolfgang Borchardt | Mo., 3. Mai 2021 - 10:45

wenn ich richtig gelesen habe, im Beitrag nicht erwähnt worden. Der hat sich nun dem "aktiven" Journalismus verschrieben, der den "Haltungsjournalismus" und der meint wiederum die richtige Haltung. In der DDR war das der "Klassenstandpunkt", der in jedem Zeugnis zu bescheinigen war. Wie sich Geschichte wiederholt, merken hier insbesondere ältere Ostdeutsche, die diese zusätzliche geschichtliche Erfahrung haben und zu wenige andere, die sich für Geschichte interessieren.

Gerhard Fiedler | Mo., 3. Mai 2021 - 17:30

Diese Sorge durfte heute in "tageschau.de" Patrick Gensing, der ARD-Faktenfinder äußern, der einst - wie in Wikipedia zu lesen -„antifamäßig“ unterwegs war. In einem langen Beitrag gab die ARD ihm die Gelegenheit, Herrn Maaßen, der für ihn „schon bei Amtsantritt umstritten“ war, niederzumachen. Da heißt es bei ihm u.a., dass Maaßen einen Beitrag der NZZ teilte und diese Schweizer Zeitung für ihn so etwas wie „Westfernsehen“ sei. Sodann ließ er Ruprecht Polenz (CDU) sich darüber mit den Worten empören: „Ein früherer Präsident des Verfassungsschutzes vergleicht die deutschen Medien mit der SED-Einheitspresse. Bisher brüllten nur die völkisch-nationalistische AfD und Pegida `Lügenpresse`.“ Na, sagt dieser ARD-Beitrag nicht alles über unsere ÖR aus, wie sie aufgestellt sind, was sie zum "Tag des Journalismus" unter Meinungsfreiheit verstehen und dass die Einschätzung Maaßens berechtigt ist?

Semester, die sich von der Tagesschau etc. noch berieseln lassen, spielen in der Argumentation der Republik kaum noch eine Rolle. Die ARD weiß selbst, dass sie mittlerweile GeisterTV betreibt, ebenso Kleber uns Co.
Man bleibt dabei, weil man dadurch seine viel zu gut dotierten Jobs behält.
Sollten Maaßen, Merz, Lindemann und andere NICHT Linke jemals das sagen haben, werden sich diese derzeitigen StaatsKritiker drehen, wie nach der Wende. Da gibt es zu 90% anpassungsfähige Opportunisten.

bestimmen könnte, ich könnte jede Wette eingehen, dass Herr Maaßen ganz weit vorne läge und mit Sicherheit vor Laschet! Einer der wenigen, welche beim "ZDF-Lanz" sich nicht in die gefürchtete Zange nehmen ließ sondern die groteske Fragerei als solches offensichtlich werden ließ (...einfach mal anschauen, wenn noch möglich).

Romuald Veselic | Mo., 3. Mai 2021 - 18:00

aber die 2 Personen da oben im Titelbild, wenn nicht C19 Pandemie da wäre, kommen mir so vor, als eine von ihnen die Läuse hätte und die andere deshalb den Abstand soweit streckt.
Grüße aus dem Pan Optikum der bösen Träume.

MfG Puki mit den Schnabelschuhen

Günter Johannsen | Mo., 3. Mai 2021 - 19:49

Den SED -Revanchisten ist es größtenteils gelungen, was man schon wenige Wochen nach 1989 befürchten musste: Anfangs waren die Menschen glücklich, dass sie den SED-Kommunismus überstanden hatten und ihre Welt schien jetzt offen zu sein für Erneuerung und wirkliche Demokratie. In diesem Glückstaumel wurden die Menschen nachlässig gegenüber revanchistischen Interessen der früheren Machthaber. Jetzt war es für „alte Seilschaften“ leichtes Spiel, die Menschen so zu verwirren, dass die Aufarbeitung der Stasi-Verbrechen und vierzig Jahre SED-Bevormundung , Stasi- Verfolgung in den Hintergrund rückte. Moralische Werte konnten leicht verdreht – die Vorzeichen ausgetauscht werden … aus böse wurde gut und aus gut böse! Den Weg dazu bereiteten auch spezielle Stiftungen (!) und Verbände, die von früheren Stasi-Mitarbeitern und IMs gegründet wurden und jetzt „geführt“ werden. Diese feinen Herren*innen sind für die „politische Korrektheit“ verantwortlich und betreiben „Sprachhygiene – von der